Portieux

Portieux
StaatFrankreich
RegionGrand Est
Département (Nr.)Vosges (88)
ArrondissementÉpinal
GemeindeverbandÉpinal
Koordinaten48° 21′ N, 6° 21′ O
Höhe175–363 m
Fläche7,90 km²
Einwohner1.239 (1. Januar 2019)
Bevölkerungsdichte157 Einw./km²
Postleitzahl88330
INSEE-Code

Mairie Portieux

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Portieux ist eine französische Gemeinde im Département Vosges in der Region Grand Est. Sie gehört zum Arrondissement Épinal und zum Gemeindeverband Épinal.

Geografie

Lage der Gemeinde Portieux im Département Vosges

Die 1239 Einwohner (1. Januar 2019) zählende Gemeinde Portieux liegt an der Mosel im Norden des Départements Vosges, etwa 20 Kilometer nordwestlich von Épinal.

Die Mosel fließt in Südost-Nordwest-Richtung durch das Gemeindegebiet, der Kernort Portieux liegt auf der rechten Moselseite. Auch ein Abschnitt des parallel zur Mosel verlaufenden Canal des Vosges mit drei seiner 93 Schleusen liegt mit einer kurzen Unterbrechung auf dem Gebiet von Portieux oder bildet die Grenze zu Vincey. Zum bebauten Gebiet von Portieux westlich des Kanals gehört auch der Haltepunkt Vincey an der Bahnlinie Nancy-Épinal-Remiremont.

140 Hektar oder fast ein Fünftel des Gemeindeareals sind bewaldet (Forêt de Ternes).

Zu Portieux gehört neben dem Weiler Belval der Ortsteil La Verrerie, vier Kilometer östlich vom Kernort.

Nachbargemeinden von Portieux sind Langley im Norden, Damas-aux-Bois im Nordosten, Moriville im Osten, Châtel-sur-Moselle und Nomexy im Südosten sowie Vincey im Südwesten und Westen.

Geschichte

Der Ort Portieux (Portus Coelorum) entwickelte sich um ein 1107 gegründetes Priorat nahe einer Furt über die Mosel, das 1616 nach Nancy verlegt wurde (Kloster St. Leopold ).

die Glashütte von Portieux im Jahre 1886.

Ein Privileg, in den Wäldern nahe Portieux eine Glashütte zu errichten, wurde 1705 von Herzog Leopold erteilt. Die jüngere Geschichte von Portieux ist eng mit der Glasmachermanufaktur im Ortsteil La Verrerie (deutsch= Glashütte) verbunden; die Glasproduktion hat auch die Gestaltung des Wappens geprägt.

Die Glaswarenproduktion passte sich im Lauf der Jahrzehnte den Erfordernissen des Marktes an. Standen am Beginn der Glashütte Trinkgläser und Fensterglas im Vordergrund, folgten bald Spiegel, Glasflaschen, Uhren- und Lampengläser sowie Glasmurmeln. Einen enormen Aufschwung nahm die Glashütte mit der Produktion von Flaschen für die Abfüllung des Mineralwassers von Contrexéville (Marke Contrex). Um 1850 konnte ein Arbeiter bis zu 400 Flaschen pro Stunde herstellen. Eine Glasfabrik in Gironcourt-sur-Vraine, die näher an Contrexéville und Vittel liegt, produzierte 1964 bereits 250 Millionen Flaschen jährlich. Während die Glashütte Portieux 1968 noch 539 Mitarbeiter hatte, arbeiteten 1978 noch 308 Beschäftigte dort. Nach weiterem schleichenden Niedergang wurde 1996 aus der traditionsreichen Manufaktur eine Glasbläserei mit 33 Arbeitern und Angestellten, die 2005 auf 12 Mitarbeiter schrumpfte. Heute werden Kristallgläser – meistens Einzelstücke – nach speziellen Kundenwünschen hergestellt.

Rue Eugène Huraux
Kristallzuckerdosen aus der Glasbläserei Portieux

Bevölkerungsentwicklung

Der seit den 1960er Jahren anhaltende Bevölkerungsschwund ist auf den Niedergang der Textilindustrie und der Glasproduktion zurückzuführen.

Jahr19621968197519821990199920072018
Einwohner20392163195217501492141113241249

Im Jahr 1911 wurde mit 3209 Bewohnern die bisher höchste Einwohnerzahl ermittelt. Die Zahlen basieren auf den Daten von annuaire-mairie[1] und INSEE[2].

Sehenswürdigkeiten

  • Gebäudekomplex der ehemaligen Spinnerei Vincey/Portieux (1991 als Monument historique klassifiziert)[3]
  • Glasbläserei mit Museum und Verkauf auf dem Gelände der alten Glashütte
  • Militärmuseum
  • Kreuzerhöhungskirche (Église de l’Exaltation-de-la-Sainte-Croix)
  • Kirche St. Laurentius im Ortsteil La Verrerie (Église Saint-Laurent de La Verrière)

Wirtschaft und Infrastruktur

Neben kleinen Handwerks- und Einzelhandelsbetrieben (Bäckerei, Kfz-Handwerk) gibt es in Portieux wenige Erwerbsmöglichkeiten. In der Gemeinde sind fünf Viehzuchtbetriebe ansässig.[4] Viele Bewohner pendeln in die umliegenden Gewerbegebiete nach Thaon-les-Vosges, Golbey oder Épinal. Einer der größten Arbeitgeber im Ort ist CAT Belval, ein aus einem Bauernhof hervorgegangenes Pflegeheim/Hospiz im Ortsteil Belval.

Durch Portieux führt die Fernstraße D 32 von Rambervillers nach Châtel-sur-Moselle. Die zweistreifige Nationalstraße 57 von Nancy nach Épinal führt mit einer Anschlussstelle durch das Gemeindegebiet der benachbarten Gemeinde Vincey. Der Haltepunkt Vincey liegt an der dem Moseltal folgenden Bahnlinie Nancy-Épinal-Remiremont, die vom Unternehmen TER Lorraine betrieben wird.

Belege

  1. Portieux auf annuaire-mairie
  2. Portieux auf INSEE
  3. Eintrag auf culture.gouv.fr/merimee (französisch)
  4. Landwirtschaftsbetriebe auf annuaire-mairie.fr (französisch)

Weblinks

Commons: Portieux – Sammlung von Bildern

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Positionskarte von Frankreich mit Regionen und Départements
Portieux, Église Saint-Laurent de La Verrerie 2.jpg
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Nordseite der Kirche St. Laurentius in La Verrière, Gemeinde Portieux
Blason Portieux 88.png
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unbekannt

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Wappen der Gemeinde Portieux, Département Vosges, Frankreich

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Rathaus in Portieux
88-Portieux.png
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Portieux in the department of Vosges, Lorraine, France
Sucriers cristal pressé de Portieux.jpg
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Pressed Crystal from Portieux. End of XIXth century
Portieux, Rue Eugène Huraux.jpg
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Rue Eugène Huraux in Portieux
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Ehemalige Spinnerei in Portieux
Verrerie de Portieux 1886.jpg
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Lithograph of the Portieux factory as of 1886