Portalmast

Ein Portalmast ist ein Freileitungsmast, bei dem die Traversen mit den Leiterseilen auf mindestens zwei Stützen ruhen. Portalmaste können als Holzmast, Betonmast, Stahlrohrmast oder Gittermast ausgeführt sein.

Portalmaste werden in Deutschland wegen ihres größeren Platzbedarfes im Regelfall nur für Abspannmaste verwendet, die hohen Zugkräften widerstehen müssen, und als Stützpunkte für Leitungen in Schaltanlagen (Abspannportal).

Eine Ausnahme bildete eine um 1924 errichtete 110-kV-Leitung vom Kraftwerk Hirschfelde über Bautzen nach Dresden, die durchgehend auf Portalmasten verlegt wurde, sowie eine von Espenhain nach Zwönitz errichtete 110-kV-Leitung auf hölzernen Portalmasten, die Anfang 1950 zur Versorgung der Wismut AG errichtet wurde.[1] Beide Leitungen wurden inzwischen ersetzt. Eine weitere auf Portalmasten verlegte 380-kV-Leitung verläuft z. B. zwischen dem Umspannwerk bei Waldshut-Tiengen und dem Klingnauer Stausee in der Schweiz, diese Leitung trägt auf einer zweiten Traverse noch je ein System für 110 und 220 kV. Ebenfalls vom Umspannwerk Tiengen verläuft eine auf eine auf Portalmasten verlegte Leitung mit 3 Ebenen für je einen Stromkreis mit 110 kV zum Rheinkraftwerk Albbruck-Dogern.

Portalmaste haben in der Regel zwei Tragwerke, es gibt aber auch Masten mit drei und mehr Tragwerken wie das Masttripel von Saporischschja. Auch am Koepchenwerk stehen mehrere Portale, die aus bis zu drei Masten bestehen.

2015 knickte ein Sturm 14 Donaumasten einer 380-kV-Freileitung der Firma 50Hertz bei Erdeborn um.[2] Anstelle der alten Donaumasten wurden u. a. provisorische Portalmasten errichtet.

Galerie

Eisenbahnen

Portalmast in Gweru, Simbabwe

Für Oberleitungen von mehrgleisigen elektrischen Bahnen ist der Einsatz von Portalmasten weltweit üblich, da sie bei hohen Fahrgeschwindigkeiten ein besseres Schwingungsverhalten als Quertragwerke aus Seilen aufweisen. In Deutschland werden Quertragwerke in diesen Fällen hingegen nicht durch Portalmasten, sondern durch Einzelmasten ersetzt.

Einzelnachweise

  1. Strom, Spannung, Spannend. Geschichten zur Energieversorgung in Südwestsachsen, S. 45. VDE Bezirksverein Chemnitz, 2019
  2. Unwetter im Kreis Mansfeld-Südharz. Sturm knickte 14 Höchstspannungsmasten um. MZ, 9. Juli 2015

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Angular shaped electricity portal. This was part of the pomeranian 55 kV grid in the 1920s. Two double circuit power lines were reunited to one four-circuit line, which leads to the slupsk substation. Today, this pole is used for a sole 1-circuit 110 kV line.
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220kV-Leitung Lehrte-Hardegsen bei Dehnsen/Alfeld, Blickrichtung Süd, Portalmast
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220-kV-Leitung Lehrte–Borken in der Leineau zwischen Ruthe und Koldingen, östlicher Portalmast
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Path 15: Pacific Gas and Electric 500 kV AC power lines crossing California State Route 36 north of Table Mountain, cutting through the woodlands of the Sierra foothills east of Red Bluff, Tehama County, Northern California.
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Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Hochkirch-Rodewitz. Ortsansicht mit Windmühle
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Preserved "Rautarouva" 110 kV power line pylon, Imatra, Finland. - Rautarouva power line was built in the 1920s. This pylon was preserved and moved to its present location in 2002.
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Doppelgittermast (110 kV) an der B19 in Würzburg
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Werratalkreuzung
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Provisorische Masten einer Hochspannungsleitung

Die im Umbau befindliche ist eine zweimalzweipolige Bahnstromleitung.

Die vierpolige Trasse dahinter ist die dreiphasige Nord-Süd-Leitung.
Linia wysokiego napięcia w Poznaniu na Starołęce w okolicach ulicy Jędrzejowskiej - maj 2018.jpg
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Old suspension portal (built between 1939 and 1945 by the Germans) close to Poznan, Poland
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Freileitung Bad Neustadt–Mellrichstadt: Portalmast aus Holz in der Nähe von Wollbach bei Bad Neustadt/Saale
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Bahnhof Gweru: Diesellokomotive 1049 vor Zug Nummer 12 (Harare-Bulawayo) wartet auf ihren Abfahrtauftrag.