Portal:Osttimor/Artikel des Monats

Auf dieser Seite werden in absteigender Reihenfolge die Artikel des Monats gelistet.

2023

November/Dezember 2023

Jaime do Inso

September/Oktober 2023

Sisto dos Santos (2020)
Sisto dos Santos (2020)

Sisto dos Santos (* 25. September 1979) war ein Menschenrechtsaktivist, Anwalt und Direktor der Menschenrechtsorganisation HAK Association. Schon früh schloss er sich dem Widerstand gegen die indonesische Besatzung an. 1999 wurde Santos als Freiwilliger Übersetzer und Mitglied des Sicherheitsdienstes für die UNAMET. Sein Jurastudium schloss er 2011 an der UNTL ab. Bei der HAK Association war er ab 2006. Als Sprecher des East Timor Students Forum ETSF wurde er 2009 verhaftet, als er eine Pressekonferenz zur umstrittenen Freilassung des Milizionärs und mutmaßlichen Kriegsverbrechers Maternus Bere abhielt. Die drei Tage Haft sah er als Versuch der Regierung an, die friedlichen Forderungen nach einer strafrechtlichen Aufarbeitung der Menschenrechtsverletzungen in der indonesischen Besatzungszeit zum Schweigen zu bringen. Santos verstarb am 17. März 2023

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Juli/August 2023

Das Timor Plaza
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Das Timor Plaza

Jape Kong Su war ein australisch-osttimoresischer Geschäftsmann. Er gehörte der chinesischstämmigen Bevölkerung auf Timor an. Jape musste mit seiner Familie vor den Indonesiern nach Australien fliehen. Dort wurde er zum erfolgreichen Geschäftsmann, gründete ein Einkaufszentrum. Nach dem Abzug der Indonesier aus Osttimor 2002 engagierte sich Jape beim Wiederaufbau seiner alten Heimat und schuf hier mit dem Timor Plaza das erste Einkaufszentrum des Landes. Auch die Jap A Lem Memorial Clinic gehört zu seinen Gründungen.

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Mai/Juni 2023

Blick auf den Ort Viqueque
Blick auf den Ort Viqueque

Die Viqueque-Rebellion war 1959 ein Aufstand gegen die portugiesische Kolonialmacht im heutigen Osttimor. Sie war der letzte große Aufstand der einheimischen Bevölkerung gegen die portugiesischen Kolonialherren und wurde von einigen unzufriedenen osttimoresischen Beamten und Adligen aus Uato-Lari und Uatucarbau angeführt. Daneben war auch eine Gruppe von Indonesiern beteiligt, was zu Spekulationen über eine Verwicklung des Nachbarlandes in die Rebellion führte. Über die Viqueque-Rebellion wurde in der Besatzungszeit durch Indonesien (1975–1999) für Propagandazwecke viel gesprochen. Da diese Rebellion schlecht organisiert war, wird ihrer hingegen im heutigen freien Osttimor nicht in besonderem Maße gedacht. Da ihre Aufdeckung befürchtet wurde, hatten sich die Aufständischen ohne genügende Vorbereitungen zu früh erhoben. weiterlesen

März/April 2023

Shirley Shackleton
Shirley Shackleton

Shirley Shackleton war eine australische Menschenrechtlerin und Osttimoraktivistin. Ihr Ehemann Greg Shackleton gehörte zu den Balibo Five, fünf westlichen Journalisten, die von indonesischen Soldaten 1975 in Balibo während der indonesischen Invasion in Portugiesisch-Timor (Osttimor) hingerichtet wurden. Shirley Shackleton begann sich für die Unabhängigkeit Osttimors von Indonesien zu engagieren und die Verwicklungen der australischen Regierung sowie die weitere Zusammenarbeit mit Indonesien anzuprangern. Immer wieder konfrontierte sie australische Politiker mit deren außenpolitischen Verfehlungen und warb medienwirksam für die Freiheit Osttimors von der indonesischen Besatzung und der Verfolgung der für den Mord an den Balibo Five veranwortlichen indonesischen Offizieren. Zweimal reiste Shackleton in das besetzte Osttimor und stellte auch den indonesischen Militärchef Benny Moerdani, einen der Hauptplaner der Invasion, zur Rede. Bernard Collaery nannte sie eine „australische Heldin“ und „Teil des dünnen Gewissens Australiens.“ Shirley Shackleton starb am 15. Januar 2023 in Melbourne. weiterlesen

Januar/Februar 2023

São José de Tutuala, die Kirche des Ortes
São José de Tutuala, die Kirche des Ortes

Der Suco Tutuala nimmt die Ostspitze der Insel Timor ein. Zu ihm gehört auch die vorgelagerte Insel Jaco. In den über 30 Höhlen und Felsüberhängen von Tutuala wurden vor mehreren tausend Jahren unzählige Bildern an die Wände gemalt. So zum Beispiel in Ile Kére Kére und Lene Hara. In der Höhle Jerimalai entdeckten Archäologen 42.000 Jahre alte Relikte, die ältesten Spuren menschlicher Besiedlung auf den Kleinen Sundainseln überhaupt. In der Umgebung finden sich zudem zahlreiche Überbleibsel von Befestigungsanlagen (Tranqueiras), die früher die Siedlungen beschützten und heute oft noch rituelle Aufgaben erfüllen. Oberhalb des Dorfes Tutuala steht der ehemalige Sitz des kolonialen Administrators, in der sich heute eine Herberge befindet. Der Suco ist Teil des Nationalparks Nino Konis Santana, benannt nach dem prominenten Guerillaführer, der in Tutuala geboren wurde. weiterlesen

2022

November/Dezember 2022

Typische Geschenke beim Barlake
Typische Geschenke beim Barlake

Barlake bezeichnet die Traditionen rund um Eheschließungen auf der Insel Timor, denen in Osttimor noch immer bei etwa der Hälfte aller Vermählungen gefolgt wird. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der Austausch von Geschenken zwischen den Familien des Brautpaares. So heiraten nicht nur Braut und Bräutigam; es kommt zu einer engen Bindung zwischen ihren Familien. Bereits seit der Kolonialzeit wird heftig über die Bewertung der Tradition und die Rolle der Frau darin diskutiert. Kritiker sehen hier eine heidnische Herabwürdigung der Frau zur Handelsware, dem von verschiedenen Seiten widersprochen wird. Am 3. November wird in Osttimor der Nationale Tag der Frau begangen, mit dem auch das Bewusstsein für die Rechte der Frauen als Bürgerinnen geschärft wird.

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September/Oktober 2022

Flughafen Presidente Nicolau Lobato
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Flughafen Presidente Nicolau Lobato

Die Geschichte der Luftfahrt in Osttimor beginnt im 20. Jahrhundert mit dem Besuch von Luftfahrtpionieren in ihrem Bestreben nach Streckenrekorden. Im Zweiten Weltkrieg und in der Zeit der indonesischen Besatzung kamen Luftstreitkräfte zum Einsatz. Nach dem Zweiten Weltkrieg lebte der zivile Luftverkehr auf, der auch heute noch in Osttimor sowohl national die Landesteile miteinander verbindet, als auch international, als einer der wichtigsten Wege von der Außenwelt in den Inselstaat.

Als erstes Flugzeug landeten 1919 die australischen Brüdern Ross und Keith Smith auf Timor. Nach britischen, französischen, niederländischen und japanischen Maschinen landeten als erste Portugiesen Humberto da Cruz und António Gonçalves Lobato in Dili, womit sie die letzte portugiesische Kolonie erreichten, zu der bisher kein anderes portugiesisches Flugzeug gelangt war. weiterlesen

Juli/August 2022

Die Ili Vali ist eine historische Befestigungsanlage im osttimoresischen Suco Com (Gemeinde Lautém). Im Portugiesischen werden solche Anlagen als Tranqueira (deutsch Deckung, Verschanzung) bezeichnet. 2008 wurden innerhalb der Mauern Ausgrabungen durchgeführt. Die Befestigungen befinden sich drei Kilometer südöstlich von Com, zwei Kilometer von der Küste entfernt, auf einem Hügel in der Aldeia Muapusso.

Ili Vali war die befestigte Hauptsiedlung des Clans der Fara kati. Der Clanführer erhielt im 18. Jahrhundert von den portugiesischen Kolonialherren den Ehrentitel eines Obersts. Später zogen die Einwohner an die Küste in der Nähe und gründeten dort das Dorf Muapusso. 1976 wurde das Dorf von der indonesischen Armee in den Ort Com zwangsumgesiedelt.

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Mai/Juni 2022

In einem Maisfeld in Liquica
In einem Maisfeld in Liquica

In der Landwirtschaft in Osttimor arbeitet der Großteil der Bevölkerung. Sie dient in erster Linie zur Selbstversorgung. Daneben werden auch Güter zum Verkauf und Export produziert. Osttimor liegt in einem Gebiet, in dem die javanische Reiskultur auf die auf Wurzeln basierende Kultur Melanesiens trifft. Allgemein sind Mais, Reis und Maniok die Hauptnahrungsmittel im Land. Vom Osten von Manufahi und Manatuto bis in den Westen von Lautém, im Zentrum Bobonaros und im Osten Cova Limas dominiert der Reisanbau. Mais wird eher im zentralen Hochland angebaut. Dazu kommen Kokosnüsse, Lichtnüsse und verschiedene Obst- und Gemüsesorten. Für den Eigenbedarf werden Bananen angebaut. Noch bis Anfang der 1980er-Jahre produzierte man Bananen in größeren Mengen. Auch Avocados gedeihen gut. Für den Export wird vor allem Kaffee angebaut. Dazu kamen in den letzten Jahren unter anderem Kakao, Lichtnüsse, Vanille und Zimt. Eine regionale Teilung gibt es auch bei domestizierten Tieren: Büffel und Schwein werden überall auf Timor gezüchtet, aber der Büffel besitzt zum Beispiel für die Makasae eine größere Bedeutung als das Schwein. In anderen Regionen, bei den Ost-Tetum beispielsweise, ist das Schwein von wirtschaftlich größerer Bedeutung als der Büffel. Überall in Osttimor spielen Hühner eine wichtige Rolle in der Versorgung der Bevölkerung. Andere Haustiere sind Ziegen, Schafe und Pferde. weiterlesen

März/April 2022

Ma'huno Bulerek Karathayano (2018)
Ma'huno Bulerek Karathayano (2018)

Ma'huno Bulerek Karathayano, am 14. April 1949 als José António Gomes da Costa geboren, war einer der führenden osttimoresischen Unabhängigkeitskämpfer gegen die indonesische Besatzung. Neben Xanana Gusmão war er der einzige Überlebende des ursprünglichen Zentralkommitees der FRETILIN von 1975. Alle anderen waren bis 1980 im Kampf gegen die Indonesier ums Leben gekommen. Zusammen mit Gusmão baute Ma'huno den bewaffneten Widerstand nach dessen Zerschlagung wieder auf und übernahm nach Gusmãos Verhaftung 1992 selbst das Kommando über die FALINTIL. 1993 wurde auch Ma'huno von den Indonesiern gefangen genommen. Nach mehrfacher Folterung wurde er 1995 wieder freigelassen, engagierte sich aber heimlich weiter in der Widerstandsbewegung. 2001 wurde Ma'huno für die FRETILIN in die Verfassunggebende Versammlung gewählt, trat sein Amt aber aufgrund einer Gesundheit nicht an. 2017 wurde er zum Vizepräsidenten von Gusmãos Partei CNRT. Ma'huno starb 2021 infolge einer COVID-19-Infektion. weiterlesen

Januar/Februar 2022

Das Dorf Lore
Das Dorf Lore

Das Verwaltungsamt Loré wurde zum 1. Januar 2022 vom Verwaltungsamt Lospalos abgetrennt. Loré befindet sich an der Südküste von Lautém, der östlichsten Gemeinde von Osttimor. Die meisten Einwohner Lorés gehören zur Ethnie der Fataluku, die auch die Gemeinde dominiert. Um 1800 herum errichteten die Portugiesen hier ein Fort. In der indonesischen Besatzungszeit wurden mehrere hundert Familien aus Loré als Strafmaßnahme auf die Insel Atauro zwangsumgesiedelt. Sie kehrten erst später wieder zurück. weiterlesen

2021

November/Dezember 2021

Der Ordem de Timor-Leste
Der Ordem de Timor-Leste

Der Ordem de Timor-Leste ist der höchste Orden Osttimors. Mit ihm erkennt der Staat die Leistungen von Staatsbürgern und Ausländern in ihrem beruflichen oder gesellschaftlichen Leben an. Geehrt wird auch heldenhaftes und selbstloses Verhalten, das einen bedeutenden Beitrag für Osttimor, seine Bevölkerung oder die Menschheit darstellte. Staatspräsidenten Osttimors dürfen nach Ausscheiden aus dem Amt den Grand Collar des Ordem de Timor-Leste tragen. Der Orden wird durch den Staatspräsidenten verliehen. Nationalparlament Osttimors und Ministerrat können Vorschläge zur Verleihung abgeben. Werden Mitglieder der nationalen oder ausländischer Streitkräfte mit dem Orden geehrt, sind der Verteidigungsminister und der Stabschef der Verteidigungskräfte Osttimors zuvor zu konsultieren. weiterlesen

September/Oktober 2021

Die A4-140 der RAAF (2009
Die A4-140 der RAAF (2009

Bei der Kaperung eines australischen Flugzeugs am 4. September 1975 zwangen Osttimoresen die Mannschaft einer Maschine der Royal Australian Air Force (RAAF) sie von Timor nach Australien zu fliegen. Das Flugzeug war von Australien entsandt worden, um eine Präsenz des Internationalen Roten Kreuzes aufzubauen. Im Bürgerkrieg in Osttimor zeichnete sich ein Sieg der FRETILIN ab und UDT-Anhänger in ihrer Hochburg Baucau fürchteten um ihre Sicherheit Sie erzwangen ihre Mitnahme an Bord der Maschine, die mit 54 Personen völlig überladen nach Darwin zurückkehrte. weiterlesen

Juli/August 2021

Brückenbau in Fatucama
Brückenbau in Fatucama

Das Álbum Fontoura ist eine Sammlung von Fotografien, die zwischen 1936 und 1940 in Portugiesisch-Timor (dem heutigen Osttimor) im Auftrag des Gouverneurs Álvaro Eugénio Neves da Fontoura in seiner Amtszeit in der Kolonie entstanden. Das Album enthält 552 Bilder und eine Landkarte, die die Verteilung der verschiedenen Sprachen und Dialekte in der portugiesischen Kolonie wiedergibt. Heute existieren wahrscheinlich nur noch drei Exemplare des Albums. weiterlesen

Mai/Juni 2021

Kind in Atabae mit der Nationalflagge Osttimors
Kind in Atabae mit der Nationalflagge Osttimors

Am 20. Mai 2002 erfolgte die Entlassung Osttimors in die Unabhängigkeit nach drei Jahren Übergangsverwaltung der Vereinten Nationen für Osttimor (UNTAET). Aus Sicht Osttimors war dies die Wiederherstellung der nationalen Unabhängigkeit, nach der Ausrufung der Unabhängigkeit von Portugal am 28. November 1975 und der indonesischen Besetzung neun Tage später. Der 20. Mai ist in Osttimor als Unabhängigkeitstag oder „Tag der Wiederherstellung der Unabhängigkeit“ nationaler Feiertag. Nach 24 Jahren Besatzung und Guerillakrieg gegen die Indonesier sprach sich die Bevölkerung im Referendum am 30. August 1999 unter Aufsicht der Vereinten Nationen klar für die Unabhängigkeit aus. Nach einer letzten Gewaltwelle der Indonesier, die die Infrastruktur des Landes nahezu vollständig zerstörte und ein Viertel der Bevölkerung zu Flüchtlingen machte, intervenierten die Internationalen Streitkräfte Osttimor (INTERFET) unter australischer Führung ab dem 20. September. Am 28. Februar 2000 übergab die INTERFET die Verantwortung an die UNTAET. Die Vereinten Nationen bauten staatliche Strukturen auf, führten die Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung und die ersten Präsidentschaftswahlen in Osttimor 2002 durch. weiterlesen

März/April 2021

Osttimoresische Grenzpolizei und indonesisches Militär
Osttimoresische Grenzpolizei und indonesisches Militär

Um die Festlegung des Verlaufs der Grenze zwischen Indonesien und Osttimor wurde zwischen verschiedenen Parteien seit 350 Jahren gekämpft. Erste Versuche sie genau zu definieren wurden von den Kolonialmächten Niederlande und Portugal mit dem Vertrag von Lissabon 1859 gemacht, doch erst im Schiedsspruch des Ständigen Schiedshofs vom 25. Juni 1914 wurde die endgültige Landgrenze zwischen ihnen auf der Insel Timor festgelegt. Sie stimmt weitgehend mit der heutigen Grenze zwischen dem Staat Osttimor (Timor-Leste), der erst 2002 seine endgültige Unabhängigkeit erstritt, und dem zu Indonesien gehörenden Westtimor überein, war aber bis 2019 noch in einigen Punkten umstritten. weiterlesen

Januar/Februar 2021

Tara Bandu in Açumanu
Tara Bandu in Açumanu

Als Tara Bandu (Tarabandu) werden in Osttimor traditionelle Regeln und Gesetze bezeichnet, die meist lokal von Dorfgemeinschaften geschaffen wurden. Durch öffentliche Vereinbarungen erzwingt es definierte, soziale Normen, Moralvorstellungen und Rituale für eine bestimmte Gemeinschaft um Versöhnung zu erreichen und den Frieden zu erhalten. Die jahrhundertealten Regeln haben seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002 eine Renaissance erlebt. Sie werden nun niedergeschrieben und in manchen Orten neu zusammengestellt. Kleinere Vergehen werden so innerhalb der Dorfgemeinschaft geregelt, was der chronisch überlasteten Justiz entgegen kommt. „Tara Bandu“ bedeutet in Tetum wörtlich „ein Verbot aufhängen.“ Der Beschluss neuer Regeln wird durch das Aufhängen bestimmter Gegenstände von kultureller Bedeutung an einem hölzernen Pfahl gekennzeichnet, die das Verbot symbolisieren. Dies können Blätter oder andere bestimmte Pflanzenteile sein, ebenso wie Tierschädel und -beine oder Hörner. Bei den Fataluku werden die Regeln „Sikua“ genannt. Andere Bezeichnungen sind „kahe-aitahan,“ „kait-aitahan,“ oder „tara-aitahan“, die alle das Aufhängen oder Aufstellen symbolischer Gegenstände zum Anzeigen von Verboten bedeuten. Dies geschieht in einer großen, öffentlichen Zeremonie, der oft eine Versammlung folgt, bei der öffentlich über Sanktionen bei Missachtung der Regeln beschlossen wird. weiterlesen

2020

November/Dezember 2020

Eines der Steingesichter in der Höhle
Eines der Steingesichter in der Höhle

Lene Hara ist eine Kalksteinhöhle nahe dem Ort Tutuala, an der Ostspitze Osttimors. In ihr finden sich zahlreiche Spuren frühster Besiedlung, die bis auf eine Zeit von vor 43.000 Jahre zurückreichen. An den Wänden haben die früheren Bewohner Handabdrücke, Felsmalereien und Steingesichter hinterlassen. In den Sedimenten fanden sich Tonscherben, Steinartefakte, Schalen von Meeresmuscheln und Knochen. Handumrisse, die beim aufsprühen von Farbe auf an die Wand aufgelegte Hände entstanden, weisen große Ähnlichkeiten zu Bildern in Australien, so dass die Funde in Lene Hara die Theorie unterstützen, dass Australien über Timor besiedelt wurde. weiterlesen

September/Oktober 2020

NRTL Kay Rala Xanana
NRTL Kay Rala Xanana

Die Unidade da Polícia Marítima, kurz Polícia Marítima, ist die Wasserschutzpolizei und Küstenwache Osttimors. Sie ist Teil der Nationalpolizei Osttimors. Die 2009 geschaffene Einheit hat ihren Sitz in Bidau Lecidere und verfügt über vier Patrouillenboote, ein Schnellboot und ein Speedboat. 120 bis 180 Beamte gehören zur UPM, die vor allem gegen illegale Fischerei vorgehen soll. Stützpunkte gibt es in Batugade, Atabae, auf Atauro in Beloi und in Com. weiterlesen

Juli/August 2020

Der deutsche Botschafter Peter Schoof zu Gast bei Osttimors Präsidenten Francisco Guterrres
Der deutsche Botschafter Peter Schoof zu Gast bei Osttimors Präsidenten Francisco Guterrres

Die Deutsch-osttimoresischen Beziehungen gelten als problemlos. Im 19. Jahrhundert besuchten deutsche Forscher die damalige portugiesische Kolonie, die später vom Ersten Weltkrieg verschont blieb. Nach der indonesischen Invasion rügte Deutschland immer wieder die Menschenrechtsverletzungen in Osttimor, ohne Konsequenzen daraus zu ziehen. Nach dem Fall des Suharto-Regimes unterstützte Deutschland die UNAMET und beteiligte sich auch bei der INTERFET mit der Entsendung eines Sanitätskontingents mit bis zu 100 Soldaten. Heute ist Deutschland einer der wichtigsten Kaffeeimporteure für Osttimor und leistet Entwicklungshilfe. Zum Beispiel finanzierte Deutschland die Fähre Berlin Nakroma. weiterlesen

Mai/Juni 2020

In der Region des Matebian
In der Region des Matebian

Die Geographie Osttimors wird durch seine Lage im Übergang von Asien zu Australien geprägt. Osttimor ist das einzige Land Asiens, dessen Staatsgebiet komplett südlich des Äquators liegt. Das Territorium umfasst nicht nur die östliche Hälfte Timors, sondern auch die Exklave Oe-Cusse Ambeno, welche an der Nordküste des indonesischen Teils der Insel gelegen ist, sowie die beiden kleinen Inseln Atauro und Jaco.

Die Felsen Timors gehören zur Australischen Platte, die mit dem Grundgebirge hochgehoben und zur zentralen Gebirgskette der Insel wurde. Die steilen Hänge Timors führen zu einer starken Erosion, so dass die Fließgewässer vor allem in der Regenzeit große Mengen Sedimente mitführen, die zu ausgedehnten und dicken Sedimentfächern und Überschwemmungsflächen entlang der Flussläufe und an den Küstenebenen führen. Praktisch im ganzen Land wird so die Oberfläche aus solchen Ablagerungen gebildet, die auf einem Bett auf hartem Fels ruhen. weiterlesen

März/April 2020

Die Mission „Frieden in Timor“ (portugiesisch Missão "Paz em Timor") war eine Aktion von Unabhängigkeits- und Friedensaktivisten, um auf die andauernde Besetzung Osttimors durch Indonesien hinzuweisen. Mit der Fähre Lusitânia Expresso versuchten etwa 120 Aktivisten im März 1992 medienwirksam von Australien nach Osttimor zu gelangen. Man wollte für die Opfer des Santa-Cruz-Massakers in Dili Blumen niederlegen. Die Lusitânia Expresso wurde von der indonesischen Marine aufgehalten, doch die mediale Berichterstattung erreichte erneut, dass die Weltöffentlichkeit von der Besetzung Osttimors und den dortigen Menschenrechtsverletzungen Kenntnis nahm.weiterlesen

Januar/Februar 2020

Vergleichbares Flugezeug der malaysischen Luftwaffe
Vergleichbares Flugezeug der malaysischen Luftwaffe

Beim Sabotageakt bei der British Aerospace am 29. Januar 1996 machte eine Gruppe von Frauen ein für Indonesien bestimmtes fertiges Kampfflugzeug unbrauchbar. Der Sabotageakt der Aktivistinnen richtete sich gegen die Verwendung britischer Rüstungsgüter im Osttimorkonflikt. Sie argumentierten, dass ihre Tat kein Verbrechen gewesen sei, stattdessen hätten sie ihre Pflicht erfüllt. Sie hätten angemessene Mittel angewandt, um einen Völkermord zu verhindern. Der Schaden wurde auf 2,25 Millionen GBP beziffert. Dies war die erste sogenannte Pflugschar-Aktion, die bei der nachfolgenden Gerichtsverhandlung mit einem Freispruch für die Beteiligten endete. Am 30. August 2019 zeichnete Francisco Guterres, der Präsident des inzwischen unabhängigen Osttimor, die vier Aktivistinnen für ihr Engagement für die Unabhängigkeit des Landes mit der Medaille des Ordem de Timor-Leste aus. weiterlesen

2019

November/Dezember 2019

Der indonesische Oberst Dading Kalbuadi in Osttimor
Der indonesische Oberst Dading Kalbuadi in Osttimor

Die Operation Seroja (Operasi Seroja, deutsch Lotus) war eine indonesische Militäroperation, die der Invasion und Besetzung Osttimors diente. Kriegsschiffe beschossen am 7. Dezember 1975 die Hauptstadt Dili und Truppen landeten mit Booten und Fallschirmen. Zuvor hatten die Indonesier bereits als einheimische Miliz getarnt das Grenzgebiet besetzt. Die FRETILIN leistete in der bisherigen portugiesischen Kolonie mit Guerillamethoden Widerstand und versammelte große Teile der Bevölkerung in Widerstandsbasen. Hunger, Krankheiten und Kampfhandlungen forderten auch unter den Zivilisten große Verluste. Am 26. März 1979 wurde die Operation Seroja für abgeschlossen und das annektierte Osttimor von Indonesien für befriedet erklärt. Später flammte der Widerstand wieder auf. Bis zum Abzug der Indonesier 1999 starben zwischen 102.800 und 183.000 Osttimoresen. Mindestens 3600 indonesische Soldaten kamen ums Leben. Die Operation Seroja war die größte indonesische Militäroperation aller Zeiten und der Beginn der größten humanitären Tragödie in der Geschichte Osttimors. weiterlesen

September/Oktober 2019

Mahnmal für die durch die indonesische Armee 1999 ermordeten Einwohner von Lospalos
Mahnmal für die durch die indonesische Armee 1999 ermordeten Einwohner von Lospalos

Das indonesische Infanteriebataillon 745 war die erste Einheit der indonesischen Streitkräfte, die auch aus osttimoresischen Soldaten bestand, die unter indonesischen Offizieren unterstanden. Das Bataillon wurde 1976 in der gerade erst besetzten Region um Lospalos aufgestellt. Während des Krieges in Osttimor und vor allem während des Abzugs in Folge des Endes der indonesischen Herrschaft, verübten Mitglieder des Bataillons zahlreiche Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen. Nach dem erfolgreichen osttimoresischen Unabhängigkeitsreferendum am 30. August 1999 begann das Bataillon 745 am 17. September mit seinem Rückzug in das indonesische Westtimor und hinterließ auf seinem Weg eine Spur der Zerstörung und Gewalt. Sie schossen auf Zivilisten mit Mörsern und Handfeuerwaffen. Mindestens 18 Personen wurden während des Abzugs des Bataillons 745 ermordet oder verschwanden spurlos. Unter den Todesopfern war auch der niederländische Reporter Sander Thoenes, der gerade erst in Dili angekommen war. Drei weitere westliche Journalisten konnten einem Angriff durch die Soldaten unverletzt enttkommen. Trotz Anklage in Abwesenheit vor dem internationalen Special Panels for Serious Crimes (SPSC) in Dili wurden die Verantwortlichen nie zur Rechenschafft gezogen. Das Infanteriebataillon 745 wurde am 30. März 2000 aufgelöst. weiterlesen

Juli/August 2019

Stimmenauszählung
Stimmenauszählung

Mit dem Unabhängigkeitsreferendum in Osttimor 1999 entschieden sich am 30. August 1999 78,5 % der abstimmenden Osttimoresen für die staatliche Eigenständigkeit ihres Landes und geegn eine Autonomielösung innerhalb Indonesiens, das Osttimor seit 1975 besetzt hielt. Bereits im Vorfeld hatten indonesische Sicherheitskräfte und pro-indonesische Milizen mit Gewalttaten versucht die Bevölkerung einzuschüchtern und das Ergebnis zu beeinflussen. Nach Bekanntwerden des Ergebnisses brach eine letzte große Gewaltwelle aus, bei der etwa 3000 Menschen starben, 250.000 Osttimoresen aus ihren Häusern vertrieben oder nach Westtimor zwangsdeportiert und 75 % der Infrastruktur zerstört wurden. Erst die Landung einer internationalen Eingreiftruppe unter der Führung Australiens konnte die Zerstörungen und die Gewalt beenden. Osttimor kam unter Verwaltung der Vereinten Nationen und wurde schließlich 2002 in die Unabhängigkeit entlassen. weiterlesen

Mai/Juni 2019

Das Gefängnis von Ai Pelo
(c) Isabel Nolasco, CC BY-SA 4.0
Das Gefängnis von Ai Pelo

Die Geschichte der Deportierten in Portugiesisch-Timor beginnt bereits ab dem frühen 18. Jahrhundert. Zunächst waren es Straftäter und Rebellen aus Portugal, Goa und vor allem Macau, die in Portugals entfernteste Kolonie verbannt wurden, ab dem Ende des 19. Jahrhunderts kamen auch politische Gefangene dazu. Unter den Verbannten waren viele Anarchisten, aber auch Demokraten und Kommunisten. Konnten sie sich nach kurzer Gefangenschaft relativ frei bewegen und sogar Posten in der Kolonialverwaltung bekommen, wurden Neuankömmlinge unter der Diktatur der Estado Novo ab 1931 unter menschenunwürdigen Bedingungen in Lagern auf Atauro und in Oecusse interniert. Viele Insassen starben an der Malaria. 1932 wurden die Lager geschlossen. Ab 1942 beteiligten sich viele Deportierte am Kampf der Alliierten gegen die Japaner in der Schlacht um Timor. Mehrere von ihnen wurden nach Australien evakuiert, dort aber erneut interniert. Nach Kriegsende kehrten sie nach Portugal oder Timor zurück. Bekannte Deportierte waren Francisco Horta und Manuel Viegas Carrascalão, deren Söhne wichtige Politiker in Osttimor wurden. weiterlesen

März/April 2019

Indonesische Soldaten posieren im November 1975 im osttimoresischen Batugade mit einer erbeuteten portugiesischen Flagge
Indonesische Soldaten posieren im November 1975 im osttimoresischen Batugade mit einer erbeuteten portugiesischen Flagge

Die Nelkenrevolution am 25. April 1974 in Portugal leitete, wie in den meisten anderen Kolonien, auch das Ende der portugiesischen Herrschaft auf Timor ein. Während die Weltöffentlichkeit sich mehr für die Geschehnisse in den afrikanischen Kolonien interessierte, nutzte Indonesien die Situation, um die Kolonie zu destabilisieren. Verhandlungen und Versuche, die Kolonie zu einem stabilen Staat umzuwandeln, scheiterten daher. Ein Bürgerkrieg zwischen den beiden größten osttimoresischen Parteien zwang den portugiesischen Gouverneur zur Flucht auf eine kleine Insel und zur Evakuierung der portugiesischen Bevölkerung. Da die Regierung in Lissabon nicht intervenierte und der Gouverneur sich weigerte, in seinen Amtssitz zurückzukehren, rief die aus dem Bürgerkrieg siegreich hervorgegangene FRETILIN einseitig die Unabhängigkeit aus. Neun Tage später konnte der portugiesische Gouverneur von seiner Insel aus den Start der indonesischen Invasion verfolgen. Tags darauf verließen die letzten Portugiesen die Kolonie. weiterlesen

Januar/Februar 2019

Das Landungboot Loes
Das Landungboot Loes

Der Serviços de Transportes Marítimos in Portugiesisch-Timor war in der Kolonie für den zivilen Seetransport zuständig. Er bestand von 1963 bis zum Zusammenbruch der portugiesischen Herrschaft 1975. Der STM war der Kolonialregierung in Dili unterstellt. Chef der Dienststelle des STM vor Ort war zuletzt ab Oktober 1973 der lokale Marinekommandant Kapitänleutnant José Luís Leiria Pinto. Offizieller Reeder war das portugiesische Überseeministerium. Sechs Schiffe und Boote sorgten für die Verbindung zur Außenwelt und zwischen den Küstenorten Timors. weiterlesen

2018

November/Dezember 2018

Osttimoresische Frauen flechten mit Palmblättern
Osttimoresische Frauen flechten mit Palmblättern

Frauen machen in Osttimor 49,2 % der Einwohner aus. Während man versucht, ihre Beteiligung in der nationalen Politik sicherzustellen und auch traditionell ihnen wichtige Rollen zugedacht wurden, leiden heute in Osttimor viele Frauen im alltäglichen Leben unter Gewalt und Missbrauch. Häusliche Gewalt ist im Land ein großes Problem.

Nach dem Konzept des Luliks im timoresischen Glauben wird zwischen der maskulinen, realen Welt und der spirituellen, weiblichen Welt unterschieden, weswegen Frauen seltener politische, dafür aber große spirituelle/rituelle Macht in der Gesellschaft innehatten.

Der 3. November wird in Osttimor offiziell als Nationaler Tag der Frau begangen. weiterlesen

September/Oktober 2018

Baha Liurai (deutsch Berg des Herrschers) ist ein animistisches Fest im mehrheitlich von Naueti bewohnten osttimoresischen Suco Babulo (Verwaltungsamt Uato-Lari, Gemeinde Viqueque). Es findet alle sieben bis fünfzehn Jahre auf dem gleichnamigen „heiligen Berg“ statt, beziehungsweise wenn die Ältesten es für notwendig ansehen. Hier sollen ina ama, Vater und Mutter der Ahnen, beerdigt sein. An ihrem Grab wird den Ahnen während des Festes ein Opfer dargebracht. Man spricht mit ihnen, dankt den Ahnen für ihren Schutz für die Bewohner im „heiligen Land“ und bittet um ihren weiteren Schutz und Freizügigkeit.

Nach 1974 wurde es nicht begangen, weil solche animistischen Zeremonien unter der indonesischen Besatzung (1975–1999) verboten waren. Anderen Quellen nach fand das letzte Fest direkt vor der Flucht der Gemeinschaft vor den Invasoren zum Matebian Ende 1976 statt. Das erste Baha Liurai nach der Besatzung fand im November 2003 statt. Die Reinitialisierung war problematisch, da keiner der Ältesten, die die letzte Zeremonie durchführten, noch am Leben war. Die rituelle Wiedervereinigung mit den Gründungsvorfahren wurde für die Wiederherstellung der „ordnungsgemäßen Ordnung der Dinge“ nach 24 Jahren Krieg, Besatzung und Vertreibung als unentbehrlich angesehen. Ein weiteres Fest folgte 2015. Das nächste ist für 2025 geplant. weiterlesen

Juli/August 2018

Flagge der FRETILIN
Flagge der FRETILIN

Der Bürgerkrieg in Osttimor 1975 war ein Konflikt zwischen der konservativen União Democrática Timorense UDT und der linksgerichteten FRETILIN. Die damalige Kolonie Portugiesisch-Timor wurde zu diesem Zeitpunkt auf die Unabhängigkeit vorbereitet. Da sich in Probewahlen eine Regierung unter der FRETILIN abzeichnete, versuchte die UDT am 11. August den bewaffneten Putsch. Aus den daraus folgenden dreiwöchigen Kämpfen ging die FRETILIN als Sieger vor. 1500 bis 3000 Menschen kamen nach Schätzungen der Empfangs-, Wahrheits- und Versöhnungskommission von Osttimor (CAVR) durch den Konflikt ums Leben. Die Kommission registrierte 787 Todesfälle infolge des Bürgerkrieges, außerhalb von Gefechten. weiterlesen

Mai/Juni 2018

Premierminister Maré Alkatiri
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Premierminister Maré Alkatiri

Die VII. konstitutionelle Regierung Osttimors (VII Constitutional Government) ist die siebte Regierung Osttimors seit der Entlassung Osttimors in die Unabhängigkeit am 20. Mai 2002. Premierminister Marí Alkatiri regiert seit dem 15. September 2017. Er war bereits von 2002 bis 2006 Regierungschef Osttimors. Unter den Ministern finden sich drei der vier anderen bisherigen Premierminister Osttimors seit der Unabhängigkeit 2002, darunter Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta. Xanana Gusmão, der vierte, ist Gründer der größten Oppositionspartei CNRT, war aber trotzdem als Chefunterhändler bei den Grenzstreitigkeiten mit Australien tätig, die er erfolgreich abschloss. Die Minderheitsregierung aus FRETILIN und PD konnte sich im Nationalparlament mit ihrem Programm und den Plänen zum Staatshaushalt nicht gegen die Mehrheit aus CNRT, PLP und KHUNTO durchsetzen, was zu einer Monate langen Blockade in der Politik des Landes führte, weswegen Staatspräsident Francisco Guterres am 26. Januar 2018 das Parlament auflöste und für den 12. Mai Neuwahlen ausrief. Die Vorwürfe zwischen den beiden politischen Lagern wurden mit der Zeit immer heftiger. weiterlesen

März/April 2018

Lulik ist auf Timor die Bezeichnung für die Energie der Natur und gleichzeitig das Adjektiv für „heilig“ und „verboten“. Der Begriff beinhaltet aber auch die dazugehörige Philosophie, Moralvorstellungen und Verhaltensregeln für die traditionelle timoresische Gesellschaft. So kann sich Lulik auf Gegenstände, Orte, topographische Begebenheiten, Gruppen von Nahrungsmitteln oder Personen, bestimmtes Wissen, Verhaltensnormen, Bauwerken und Zeiträume beziehen. Es bietet Schutz, kann aber auch bei Fehlverhalten strafen. Trotz der zahlreichen und linguistisch sehr unterschiedlichen Ethnien, kommt dieses Konzept bei allen auf Timor heimischen Gruppen vor, ebenso wie andere gemeinsame Glaubensvorstellungen in der traditionellen Religion Timors. Früher wurde Lulik von der katholischen Kirche, der Kolonialmacht Portugal und der Besatzungsmacht Indonesien als „unzivilisierter Aberglaube“ abgetan und trotz seiner alltäglichen Bedeutung zu einem für Timoresen peinliches Thema, über das man nicht spricht. Heute hat die Kirche die Bezeichnung „Lulik“ als Übersetzung für „heilig“ in Tetum übernommen. Obwohl fast alle Osttimoresen inzwischen katholisch sind, ist der Glaube an das Lulik und die Verehrung der Geister der Toten noch immer fest verwurzelt, auch wenn dies gerade von ausländischen Beratern als unwichtig und teilweise als rückständig und unzivilisiert angesehen wird. Die meisten Osttimoresen verstehen das Lulik-Konzept nur noch oberflächlich und auch wissenschaftlich beschäftigte man sich erst seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002 mit dieser Glaubensvorstellung. Mit der Unabhängigkeit Osttimors wächst wieder das Interesse an den alten Glaubensvorstellungen. weiterlesen

Januar/Februar 2018

Mauerreste in Gua Mortau (Gemeinde Bobonaro)
Mauerreste in Gua Mortau (Gemeinde Bobonaro)

Tranqueira (deutsch Deckung, Verschanzung) ist die portugiesische Bezeichnung für befestigte Siedlungen, die von der einheimischen Bevölkerung auf Timor errichtet wurden. Sie sind die einzigen historischen Großanlagen, die von den Bewohnern Timors geschaffen wurden. Der Großteil der Tranqueiras wurden zwischen 1150 und 1650 n. Chr. gebaut, die meisten entstanden zwischen 1450 und 1650. Ähnliche Bauwerke aus der Zeit von 1300 bis 1700 n. Chr. sind auch aus anderen Teilen des Malaiischen Archipels und Ozeanien bekannt. In dieser Zeit war die Wirkung des El Niño sehr stark, wodurch es auf Timor oft zu Dürren kam. Man vermutet, dass daraus Hungersnöte und Konflikte zwischen den Stämmen der Insel folgten. weiterlesen

2017

November/Dezember 2017

Die HMAS Kuru war ein hölzernes Patrouillenboot und Versorger der Royal Australian Navy. Während der Schlacht um Timor war das 23-Meter-lange Boot eine ständige Verbindung zwischen Darwin und den alliierten Truppen auf Timor. Mehrmals brachte die Kuru Versorgungsgüter an die Südküste Timors und evakuierte Soldaten und Zivilisten von der Insel. Bei einem solchen Einsatz wurde die Kuru am 1. Dezember 1942 Ziel japanischer Luftangriffe. Über sieben Stunden lang attackierten 44 Flugzeuge die Kuru und warfen über 200 Bomben ab. Kein anderes australisches Kriegsschiff ist sonst jemals einem solch massiven Angriff ausgesetzt gewesen. Trotzdem gelang es der Kuru nahezu unbeschädigt nach Darwin zurückzukehren. weiterlesen

September/Oktober 2017

(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0

Die Küche Osttimors bildet eine Mischung, die sowohl die geographische Lage des Landes am Rande Südostasiens zu Melanesien widerspiegelt als auch seine Vergangenheit mit seinen Einwanderern und Eroberern. Drei Mahlzeiten am Tag sind üblich, wobei das Mittagessen gewöhnlich zwischen zwölf Uhr mittags und zwei Uhr nachmittags eingenommen wird. Osttimor liegt in einem Gebiet, in dem die javanische Reiskultur auf die auf Wurzeln basierende Kultur Melanesiens trifft. Allgemein sind Reis und Mais die Hauptnahrungsmittel in Osttimor. Im Unterschied zu den benachbarten Regionen in Indonesien weist die osttimoresische Küche portugiesische Einflüsse auf, ein Erbe der fast 500 Jahre Kolonialzeit, die bis 1975 andauerte. Dazu kommen Beiträge von chinesischen Einwanderen und aus der indonesischen Besatzungszeit. Aufgrund der lokal sehr unterschiedlichen Umweltbedingungen und ethnischen Zersplitterung können sich regional die Ackerpflanzen und Nutztiere sehr unterscheiden. weiterlesen

Juli/August 2017

Die Lage der Pressefreiheit in Osttimor ist laut der Rangliste der Pressefreiheit besser, als in den anderen Staaten Südostasiens. Allerdings verschlechtert sich die Situation laut Reporter ohne Grenzen in den letzten Jahren. Auch auf dem Demokratieindex führt Osttimor in Südostasien die Tabelle an. Während der indonesischen Besatzungszeit kam es zu mehreren Morden an ausländischen Reportern, doch seit der Unabhängigkeit galt Osttimor als vorbildlich. Zu Problemen führte 2006 ein neues Gesetz, das die Diffamierung öffentlicher Personen mit bis zu drei Jahren Gefängnis bestraft. Präsident Xanana Gusmão verweigerte seie Unterschrift und sandte das Gesetz zur Prüfung an das Justizministerium zurück. Im Oktober 2013 wurde nach langer Ankündigung ein Presserat eingerichtet, der Fehlverhalten von Journalisten ahnden soll, und der Entwurf für einen Ehrenkodex für Journalisten veröffentlicht. Das Oberste Gericht sah das geplante Gesetz als verfassungswidrig an und erklärte es für ungültig. Das Parlament verabschiedete daher eine neue Fassung, die auch in Kraft trat. Kritiker werfen dem Gesetz vor, es führe zur Selbstzensur bei der Presse. Mehrere Fälle von Repressalien gegenüber Journalisten erregten internationales Aufsehen. weiterlesen

Mai/Juni 2017

(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0

Die Präsidentschaftswahlen in Osttimor 2017 wurden am 20. März 2017 durchgeführt. Die Staatsbürger Osttimors wählten dabei den Nachfolger ihres Staatsoberhauptes Taur Matan Ruak, der zu der Wahl nicht mehr antrat. Erstmals waren auch Osttimoresen, die im Ausland leben zur Wahl aufgerufen. Eine Stichwahl, die für den 20. April 2017 geplant gewesen wäre, wurde nicht nötig, weil Francisco Lú-Olo Guterres sich bereits im ersten Wahlgang mit der absoluten Mehrheit der Stimmen durchsetzte. Der FRETILIN-Kandidat wurde auch von Osttimors größter Partei, dem CNRT unterstützt. Insgesamt traten acht Kandidaten an. Der zweitplatzierte António Kalohan da Conceição von der PD erhielt noch 32 % der Stimmen. Alle anderen lagen unter 3 % der Stimmen.

Der neue Präsident Osttimors wird am 20. Mai 2017 in das Amt eingeführt. weiterlesen

März/April 2017

Begräbnis des Wächters des heiligen Hauses von Aha B Uu
Begräbnis des Wächters des heiligen Hauses von Aha B Uu

Der Suco Babulo im Verwaltungsamt Uato-Lari gehört zum Kernland der Ethnie der Naueti. Er liegt im Südwesten Osttimors, in der Gemeinde Viqueque. Neben den Naueti lebt auch eine Minderheit von Makasae in Babulo, die laut mündlichen Überlieferungen in mehreren Einwanderungswellen in den Suco kamen, der früher ein Reich bildete, das auch die umgebenden Gebiete beherrschte. Spirituelles Zentrum des Sucos ist der Baha Liurai, ein Hügel im Süden. Hier findet alle sieben bis zehn Jahre ein Fest statt, bei dem den Ahnen und den Naturkräften geopfert wird. Weitere heilige Orte im Suco sind die Grotte von Didimera und die Ewigen Flammen, ein Ort an dem natürlich austretendes Erdgas kleine Feuer speist. Die Gesellschaft im Suco ist hierarchisch in Aldeias, Clans und Häuser geordnet, wobei einzelnen Familien besondere Aufgaben zufallen. weiterlesen

Januar/Februar 2017

Bogenschütze in Ili-Mano.jpg
Bogenschütze in Ili-Mano.jpg

Ili-Mano (Ilimano) ist ein osttimoresische Siedlung und Aldeia im Suco Uma Caduac (Verwaltungsamt Laclo, Gemeinde Manaturo). Sie liegt an der Küste, an der Straße zwischen Dili und Manatuto. Die Bevölkerung unterscheidet sich von den benachbarten Gruppen. Die Einwohner Ili-Manos sprechen Dad'ua, ein Dialekt, der sonst nur im Norden der Insel Atauro gesprochen wird. Von dort wanderten einst ihre Vorfahren in die heutige Gemeinde Manatuto ein. Der Sage nach berufen sich die Ili-Mano auf ihre Abstammung vom König des Berges, eines legendären Herrschers des Berges Curi. weiterlesen

2016

November/Dezember 2016

Ave-Maria-Kirche von Suai
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Ave-Maria-Kirche von Suai

Suai ist der Hauptort der osttimoresischen Gemeinde Cova Lima. Der Name leitet sich von den Tetum-Wörtern „su rai henek“ ab, su für „graben“, rai für „Erde“ oder „Land“, henek für „Kies“. „Rai henek“ bedeutet „Sand“. Für den Häuserbau wurde Sand abgebaut. Zur Vereinfachung sagten die Leute nur „Su Rai“, woraus später „Suai“ wurde. Ursprünglich war es der Name des lokalen Reiches, das wahrscheinlich mit Camenaça ein Doppelreich bildete. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Reich von den Portugiesen besiegt, nachdem es gegen die Kolonialherren aufbegehrt hatte. Später entstand hier ein portugiesischer Militärposten. 1961 wurde Suai Hauptstadt Cova Limas, 1976 wurde es von den Indonesiern eingenommen. Traurige Bekanntheit erlangte Suai 1999, als pro-indonesischen Milizen beim Kirchenmassaker von Suai bis zu 200 Menschen umbrachten. weiterlesen

September/Oktober 2016

Fischer im Malai in den 1930er Jahren
Fischer im Malai in den 1930er Jahren

Das Fischerfest vom Lago Malai ist eine Zeremonie, die alle vier Jahre am Lago Malai, einem See in Osttimor, abgehalten wird. Der Salzsee liegt an der Grenze zwischen den Verwaltungsämtern Balibo und Atabae in der Gemeinde Bobonaro. Hier lag auch die Grenze zwischen den beiden Reichen, deren Nachkommen noch heute die Zeremonie durchführen. Bis 1769 wurde beim Fest ein Mensch dem See geopfert. Aber auch nach dem Verbot des Menschenopfers durch die Portugiesen blieb die Zeremonie blutig. Ein Eber und ein Büffel werden dabei getötet. Nur anlässlich des Festes wird in dem See gefischt, danach hat die Tierwelt wieder Zeit sich von dem Eingriff zu erholen. weiterlesen

Juli/August 2016

Abel Guterres
Abel Guterres

Abel Guterres ist der Botschafter Osttimors in Australien und auch für Fidschi und bis 2014 für Neuseeland zuständig. Er wuchs in den Bergen um Baucau auf. Als 19-Jähriger gelang es ihn vor der indoensischen Invasion nach Australien zu fliehen. 13 seiner 14 Geschwister starben infolge der Besatzung. In Melbourne arbeitete er als Zugführer und Busfahrer und war daneben für die osttimoresische Unabhängigkeitsbewegung tätig. Hier lernte er José Ramos-Horta kennen, der ihn nach Abzug der Indonesier zur Ausbildung an die Universität von Oxford schickte. Nach einigen Jahren im Außenministerium wurde Guterres Generalkonsul in Sydney und später Botschafter seines Landes in Canberra. weiterlesen

Mai/Juni 2016

Termas do Marobo
Termas do Marobo

Marobo ist eine Region im Nordwesten von Osttimor. Sie liegt in der Gemeinde Bobonaro auf etwa 600 bis 700 m Höhe und besteht aus den drei Sucos Atu-Aben, Ilat-Laun und Soileco. Früher bildete die Region ein Reich der Kemak, das unter der Vorherrschaft des Kemak-Reiches von Atsabe stand. Außerdem leben hier kleine Minderheiten von Bunak und Tetum-Sprechern. 1895 wurde das Reich endgültig durch die Portugiesen unterworfen. In Ilat-Laun entstand bei heißen Quellen die Termas do Marobo, ein in der Kolonialzeit beliebtes Thermalbad. Ringsherum finden sich Ruinen aus dieser Periode, die inzwischen wieder hergestellt werden, um Touristen nach Marobo zu bringen. weiterlesen

März/April 2016

Marienbildnis in der Kirche von Aimutin
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Marienbildnis in der Kirche von Aimutin

Die Römisch-katholische Kirche in Osttimor ist die größte Glaubensgemeinschaft des Landes. 96,0 % der Bevölkerung bekennen sich zum Katholizismus, auch wenn animistische Riten und Glaubensvorstellungen noch immer weit verbreitet sind und teils in die christliche Religion miteinfließen. Hier spielen auch Parallelen in Sagen der alten Religionen Timors und der christlichen Mythologie eine Rolle. Die Missionierung begann vor 500 Jahren mit der Ankunft der Portugiesen im Jahre 1515. Allerdings betrug am Ende der Kolonialzeit der Anteil der Katholiken in der Bevölkerung des Landes nur 30 %. Erst während der Besetzung durch Indonesien und durch den Einsatz der Katholischen Kirche für die Belange der Osttimoresen erreichte der katholische Glaube seine heutige Bedeutung. Heute hat Osttimor drei Bistümer und 44 Pfarreien. Trotz des laut Verfassung säkularen Status des Staates, ist der Einfluss der katholischen Kirche im Land deutlich. Mehrere große Kirchengebäude entstanden in den letzten Jahren im ganzen Land. Auch zahlreiche Schulen und andere Bildungseinrichtungen gehören der katholischen Kirche. In Aitara befindet sich ein nationaler Wallfahrtsort, der der heiligen Maria gewidmet ist. Weit verbreitet sind kleine Wegschreine, sogenannte Grutas. Daneben gibt es Monumentalstatuen von Christus und Johannes Paul II. in Dili und auch auf dem Tatamailau steht ein drei Meter hohes Marienbildnis. weiterlesen

Januar/Februar 2016

Einweihung des Lifau-Monuments
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Einweihung des Lifau-Monuments

Das Lifau-Monument (tetum Monumentu Lifau, portugiesisch Monumento de Lifau) ist ein Denkmal im osttimoresischen Lifau (Gemeinde Oecusse), das an den 500. Jahrestag der Ankunft der Portugiesen auf der Insel Timor erinnert. Es wurde am am 27. November 2015 feierlich eingeweiht. Im Zentrum steht die Nachbildung einer Karavelle aus Bronze im Maßstab 1:2. Darauf und daneben acht lebensgroße Statuen, die Portugiesen und Timoresen beim ersten Aufeinandertreffen darstellen. Entworfen wurde das Monument im Auftrag des osttimoresischen Ministeriums für Tourismus von Oliveira do Douro aus dem portugiesischen Vila Nova de Gaia. weiterlesen

2015

November/Dezember 2015

Kolonialsoldaten beim Flaggenappell 1968 in Portugiesisch-Timor
Kolonialsoldaten beim Flaggenappell 1968 in Portugiesisch-Timor

Die letzte Flagge Portugals über Timor war das letzte Symbol der Herrschaft der Kolonialmacht über ihre Kolonie Portugiesisch-Timor. Sie wehte noch auf Atauro, als indonesische Streitkräfte bereits die Landeshauptstadt Dili am 7. Dezember 1975 besetzt hatten. Hierhin hatte sich Mário Lemos Pires, der letzte portugiesische Gouverneur, vor dem Bürgerkrieg in der Kolonie zurückgezogen. Am 8. Dezember verließen die Portugiesen Atauro, aber erst am 30. Dezember landeten die Indonesier auch auf der Dili vorgelagerten Insel. Die portugiesische Flagge wurde in einer militärischen Zeremonie eingeholt und kam auf Umwegen zu Francisco Lopes da Cruz, einem Osttimoresen, der für die Indonesier später unter anderem Botschafter wurde. Noch heute befindet sich die Flagge in seinem Privatbesitz in Jakarta, wo sie wie eine Reliquie aufbewahrt wird. weiterlesen

September/Oktober 2015

Die australische Flagge, gemalt von Greg Shackleton
(c) José Fernando Real, CC BY-SA 4.0
Die australische Flagge, gemalt von Greg Shackleton

Die Balibo Five waren fünf Fernsehjournalisten aus Australien, Neuseeland und Großbritannien. Als die indonesische Armee die osttimoresische Kleinstadt Balibo am 16. Oktober 1975 besetzte, wurden die Fünf von den Soldaten erschossen, um Zeugen der Invasion zu beseitigen. Die Reporter hatten am Tag ihres Todes von der alten Festung aus den Einmarsch indonesischen Streitkräfte gefilmt. Diese Einfälle Indonesiens in die damalige Kolonie Portugiesisch-Timor dienten zur Vorbereitung der eigentlichen Invasion am 7. Dezember 1975. Sie sollte einen unabhängigen Staat Osttimor verhindern. Bis heute bestreitet Indonesien eine absichtliche Tötung der Balibo Five. Das „Australian Flag house“ erinnert in Balibo an die Ermordeten. Den Namen hat es von der australischen Flagge, die der Reporter Greg Shackleton an die Wand gemalt hatte, um auf die Nationalität der Journalisten hinzuweisen. weiterlesen

Juli/August 2015

Denkmal der ersten Landung der Portugiesen auf Timor in Lifau, Oecusse
Denkmal der ersten Landung der Portugiesen auf Timor in Lifau, Oecusse

seit 23. Juni 2014 Der Distrikt Oecusse ist eine Exklave Osttimors an der Nordküste des ansonsten indone­sischen Westtimors. An der Küste Oecusses landeten am 18. August 1515 die Portugiesen als erste Europäer auf der Insel Timor. Hier gründeten sie mit Lifau ihre erste Hauptstadt der Kolonie. Die Topasse, eine europäische-­malaische Misch­bevölkerung aus Flores und Solor, bauten in den namens­gebenden Reichen Oecusse und Ambeno ihre Machtbasis aus. Sie kontrollierten lange Zeit den profitablen Sandelholz- und Bienenwachs­handel und vertrieben sogar die Portugiesen 1769 nach Dili. Später kehrte das Gebiet der beiden Reiche wieder unter die portugiesische Ober­hoheit zurück und blieb es auch, nachdem die Nieder­länder das umgebende Land ihrer Kolonie Niederländisch-­Indien einverleibten. Das später daraus entstandene Indonesien besetzte 1975 die Exklave als erste Region Portugiesisch-­Timors, bevor einige Monate später die große Invasion in das Kernland Osttimors begann. Kulturell, wirtschaftlich und auch familiär bestehen enge Verbindungen zwischen Oecusse und dem restlichen Westtimor. weiterlesen

Mai/Juni 2015

Die Resistência Nacional dos Estudantes de Timor-Leste RENETIL (deutsch Nationale Widerstandsbewegung der Studenten Osttimors) war die Widerstandsbewegung der außerhalb Osttimors Studierenden gegen die indonesische Besetzung des Landes zwischen 1975 und 1999. Die RENETIL wurde am 20. Juni 1988 von zehn osttimoresischen Studenten gegründet auf Bali gegründet und organisierte in den 1990er Jahren mehrere Demonstrationen und Botschaftsbesetzungen in Indonesien. Zahlreiche ihrer ehemaligen Mitglieder haben heute führende Positionen in der Politik und verschiedenen Parteien Osttimors inne. Dazu gehören Premierminister Rui Maria de Araújo, Staatsminister Fernando de Araújo, Handelsminister António da Conceição und Botschafter Domingos Sarmento Alves. weiterlesen

März/April 2015

Das Wappen Osttimors
Das Wappen Osttimors

Das Kabinett Osttimors bildet mit Premierminister, Ministern und Staatssekretären die Regierung des Landes. Seit dem 16. Februar 2015 ist die „VI. konstitutionelle Regierung“ Osttimors im Amt. Premierminister ist das FRETILIN-Mitglied Rui Maria de Araújo. Er ist der erste Premierminister Osttimors, der nicht der Generation der Unabhängigkeitskämpfer von 1975 angehört. Seinem Kabinett gehören Mitglieder aller vier Parteien an, die im Parlament vertreten sind. Darunter auch Xanana Gusmão, der vorherige Premierminister von 2007 bis 2012, als beratender Minister und Minister für Planung und strategische Investitionen. Das Amt des Staatssekretärs für die Stärkung der Institutionen ist derzeit vakant, da der ursprüngliche Kandidat auf seine Vereidigung verzichtete. Gegen ihn laufen noch Ermittlungen wegen Übervorteilung. weiterlesen

Januar/Februar 2015

Eine McCords Schlangenhalsschildkröte

seit 8. Januar 2015 Die McCords Schlangenhalsschildkröte (Chelodina mccordi) ist eine extrem gefährdete Schildkrötenartenart, die in zwei Unterarten auf der Insel Roti (indonesisch Pulau Roti) und mit einer Unterart auf dem benachbarten Timor vorkommt. Hier lebt sie im osttimoresischen Distrikt Lautém, vor allem im See Ira Lalaro. Sie gehört zur Gattung der Australischen Schlangenhalsschildkröten (Chelodina), in der Familie der Schlangenhalsschildkröten (Chelidae). Die beiden Unterarten auf Roti sind aufgrund der Bejagung für den internationalen illegalen Tierhandel und dem kleiner werdenden Lebensraum akut vom Aussterben bedroht. Die McCords Schlangenhalsschildkröten auf Timor leben zum größten Teil im einzigen Nationalpark Osttimors. weiterlesen

2014

November/Dezember 2014

Der Matebian
Der Matebian

Der Matebian ist mit 2316 m der dritthöchste Berg von Osttimor. Er liegt im Süden des Distrikts Baucau, auf der Grenze zwischen den Subdistrikte Quelicai und Baguia. Sein Name bedeutet „Berg der Seelen“ oder „Berg der Toten“. Der Matebian gilt als heilig, da hier die Geister der Vorfahren leben sollen. Der Berg hat zwei Gipfel: Den Matebian Mane (Matebian der Männer) und den niedrigeren Matebian Feto (Matebian der Frauen). Auf der Spitze des Matebian Mane befindet sich eine Jesusstatue (Cristo Rei), die jeden Oktober von Tausenden Pilgern besucht wird. Seit 2000 ist der Berg Zentrum eines ein Wildschutzgebiets. Hier befand sich bis 1978 die letzte große Widerstandsbasis der FALINTIL im Kampf gegen die indonesischen Invasoren. weiterlesen

September/Oktober 2014

Der Mercado Municipal nach der Renovierung 2014
Der Mercado Municipal nach der Renovierung 2014

Der ehemalige Mercado Municipal von Baucau ist ein Marktgebäude in der Altstadt von Osttimors zweitgrößter Stadt. Der Mercado Municipal wurde von 1928 bis 1934 während der portugiesischen Kolonialzeit errichtet. Es ist eines von mehreren auffälligen Bauwerken aus der Amtszeit von Distriktsadministrator Armando Eduardo Pinto Correia. Im Zweiten Weltkrieg wurde es teilweise zerstört und erst nach 1970 wieder aufgebaut, verfiel aber dann wieder und wurde 1999 erneut verwüstet. Die Ruine blieb bis zur Renovierung 2014 ungenutzt. Heute dient das Gebäude als Kongress- und Ausstellungszentrum und fällt auch wegen seiner sehr bunten Bemalung auf, die im Gegensatz zum ursprünglichen, klassischen Weiß steht. weiterlesen

Juli/August 2014

Denkmal der ersten Landung der Portugiesen auf Timor in Lifau, Oecusse
Denkmal der ersten Landung der Portugiesen auf Timor in Lifau, Oecusse

seit 23. Juni 2014 Der Distrikt Oecusse ist eine Exklave Osttimors an der Nordküste des ansonsten indonesischen Westtimors. An der Küste Oecusses landeten am 18. August 1515 die Portugiesen als erste Europäer auf der Insel Timor. Hier gründeten sie mit Lifau ihre erste Hauptstadt der Kolonie. Die Topasse, eine europäische-malaische Mischbevölkerung aus Flores und Solor, bauten in den namensgebenden Reichen Oecusse und Ambeno ihre Machtbasis aus. Sie kontrollierten lange Zeit den profitablen Sandelholz- und Bienenwachshandel und vertrieben sogar die Portugiesen 1769 nach Dili. Später kehrte das Gebiet der beiden Reiche wieder unter die portugiesische Oberhoheit zurück, und blieb es auch nachdem die Niederländer das umgebende Land ihrer Kolonie Niederländisch-Indien einverleibten. Das später daraus entstandene Indonesien besetzte 1975 die Exklave als erstes Gebiet Portugiesisch-Timors, bevor einige Monate später die große Invasion in das Kernland Osttimors begann. Kulturell, wirtschaftlich und auch familiär bestehen enge Verbindungen zwischen Oecusse und dem restlichen Westtimor. weiterlesen

Mai/Juni 2014

Demonstration in Dili gegen Australien
Demonstration in Dili gegen Australien

Bei den Grenzstreitigkeiten zwischen Australien und Osttimor streiten die beiden Länder um die Grenzziehung in der Timorsee. Vor allem geht es um die Gewinne aus den dortigen Erdgas- und Erdölvorkommen. Osttimor verlangt eine Grenze entlang der Mittellinie, gemäß dem internationalen Seerechtsübereinkommens, Australien drängt auf das nördlich gelegene Ende des australischen Kontinentalschelfs als Orientierung. Mit Portugal hatte Australien in der Kolonialzeit keine Einigung erzielt. Indonesien überließ Australien den Großteil der Erdölfelder. Mit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit Osttimors begannen die Verhandlungen erneut. Man einigte sich auf eine gemeinsame Nutzung, ohne dass Osttimor auf seine Ansprüche auf das Seegebiet verzichtet. 2013 wurde bekannt, dass Australien während der Verhandlungen die Räume der Regierung Osttimors abgehört hat. Osttimor hat deswegen Australien vor dem Internationalen Schiedsgericht verklagt und verlangt die Auflösung der für das Land nachteiligen Verträge. weiterlesen

März/April 2014

Der Lehumo
Der Lehumo

Der Lehumo ist ein See im Norden des osttimoresischen Sucos Eraulo (Subdistrikt Letefoho, Distrikt Ermera), knapp 28 Kilometer südlich der Landeshauptstadt Dili. Die Distriktshauptstadt Gleno ist sechs Kilometer entfernt. Die Ufer des 0,48 km² großen Sees reichen bis an die Grenzen der Nachbarsucos Estado und Lauala. Zwei Dämme verhindern, dass zuviel Wasser aus dem See läuft. Er gilt als Feuchtgebiet von nationaler Bedeutung für verschiedene bedrohte und endemische Vogelarten. Durch ein Bauprojekt an den Dämmen will man nun den Wasserstand weiter erhöhen, sowohl um die lokale Wirtschaft zu fördern, als auch der Vogelwelt weiter zu helfen. Die Menschen nutzen den See zur Bewässerung ihrer Felder und zur Fischzucht. Der See liegt auf 1200 m Höhe und ist von mehreren Bergen mit bis zu 1399 m umgeben. weiterlesen

Januar/Februar 2014

Heilige Häuser in Hohulu, Maubisse
Heilige Häuser in Hohulu, Maubisse

Die Mambai sind nach den Tetum die zweitgrößte Ethnie in Osttimor. Ursprünglich wurden sie von den Portugiesen als Maubere bezeichnet. Sie leben vom Landesinneren des Distrikts Dili bis zur Südküste des Landes, vor allem in den Distrikten Ainaro und Manufahi. Ihre Hauptzentren sind Ermera, Aileu, Remexio, Turiscai, Maubisse, Ainaro und Same. Unter den Exiltimoresen in Australien bilden die Mambai eine der Hauptgruppen. Ihre Sprache gehört zu den austronesischen Sprachen Timors. Markant die traditionellen Rundhütten der Mambai, die noch heute weit verbreitet sind. Wie die anderen Volksgruppen Osttimors sind die Mambai heute weitgehend Anhänger des katholischen Glaubens. Trotzdem lassen sich auch heute noch in den christlichen Riten Spuren der animistischen, traditionellen Religion finden. Mehrere führende Politiker Osttimors sind Mambai. weiterlesen

2013

November/Dezember 2013

Heiliges Haus in Fatuc Laran, wo 90 % der Einwohner Bunak sind.
Heiliges Haus in Fatuc Laran, wo 90 % der Einwohner Bunak sind.

Die Bunak (Bunaq, Buna`, Bunake, Búnaque, Búnaque, Mgai, Gaiq, Gaeq, Gai, Marae) sind eine ethnolinguistische Gruppe mit etwa 100.000 Angehörigen in der gebirgigen Region Zentraltimors, im Grenzgebiet von West- und Osttimor. Ihr Kerngebiet liegt in den osttimoresischen Distrikten Bobonaro und Cova Lima. Von hier aus dehnten sie sich in die umgebenden Regionen aus, wo sie teilweise in direkter Nachbarschaft mit anderen Ethnien leben. Einige Siedlungen der Bunak sind aufgrund der bewegten Geschichte Osttimors erst vor wenigen Jahrzehnten gegründet worden. Die Bunak sind eine von vier Ethnien auf Timor, die Papua-Sprachen sprechen, während die Mehrheit der Timoresen malayo-polynesische Sprachen spricht. Die Bunak sind daher sowohl linguistisch als auch kulturell von ihren austronesischen Nachbarn stark beeinflusst. weiterlesen

September/Oktober 2013

Kirche von Suai
Kirche von Suai

Bei dem Kirchenmassaker von Suai wurden am 6. September 1999 zahlreiche Zivilisten durch Mitglieder der Miliz Laksaur in der Kirche Nossa Senhora do Rosario in Suai ermordet. Nur 26 der vermutlich bis zu 200 Opfer konnten identifiziert werden. Die Vereinten Nationen gehen davon aus, dass die Miliz Unterstützung durch die Streitkräfte Indonesiens erhielt. Das Massaker war einer der schwersten Vorfälle während der Gewaltwelle, die der Bekanntgabe des Ergebnisses des Referendums vom 30. August folgte. In ihm hatten sich die Osttimoresen klar für die Unabhängigkeit und gegen eine Autonomieregelung mit der Besatzungsmacht Indonesien ausgesprochen. Am 20. September landete eine internationale Eingreiftruppe in Osttimor und sorgte wieder für Ruhe und Ordnung. Bis dahin waren etwa 3000 Menschen umgekommen und 250.000 Menschen auf der Flucht. Maternus Bere, einer der Hauptverantwortlichen, wurde zwar 2009 verhaftet, als indonesischer Staatsbürger auf politischen Druck aber wieder freigelassen und nach Indonesien gebracht. weiterlesen

Juli/August 2013

Die Flagge des CNRT
Die Flagge des CNRT

Der Congresso Nacional da Reconstrução Timorense (CNRT) ist seit 2007 die größte Regierungspartei Osttimors und seit 2012 auch die stärkste Kraft im Nationalparlament. Ihr gehören Premierminister Xanana Gusmão sowie sechs weitere Minister der Regierung an. Der CNRT wurde 2007 gegründet, um bei den Parlamentswahlen 2007 einen Gegenpol zur bisherigen linksgerichteten Regierungspartei FRETILIN zu bilden. Sie ist weitgehend auf ihren Vorsitzenden Premierminister Xanana Gusmão ausgerichtet. Ihre Abkürzung entspricht dem Conselho Nacional de Resistência Timorense, dem ehemaligen Dachverband der ottimoresischen Widerstandsbewegung gegen die indonesischen Besatzer. Ihre Mitglieder stammen zum Teil aus der FRETILIN, zum Teil aus anderen, bürgerlich ausgerichteten Parteien Osttimors. weiterlesen

Mai/Juni 2013

Karte des Nationalparks
Karte des Nationalparks

Der Nationalpark Nino Konis Santana (Parque Nacional Nino Conis Santana), an der Ostspitze der Insel, ist Osttimors erster Nationalpark. Er wurde nach dem Freiheitskämpfer Nino Konis Santana benannt, der in dem Gebiet geboren wurde. Die Region war ein Rückzugsgebiet für die osttimoresischen Unabhängigkeitskämpfer, im Kampf gegen die indonesischen Besatzer. Der Nationalpark beinhaltet sowohl Feuchtgebiete, Mangroven, Graslandschaften, Wälder, Küste und Berge, als auch das umliegende Meeresgebiet mit artenreichen Korallenriffen. Auch Osttimors größter See und die Insel Jaco gehören zum Schutzgebiet. Im Park finden sich zahlreiche seltene Vogelarten, Krokodile, Meeresschildkröten, Delphine, Seekühe, Fledermäuse, Beuteltiere und Affen. Neben der Natur sollen auch kulturelle und historische Stätten geschützt werden, wie 5000 Jahre alte Höhlenmalereien und japanische Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg. weiterlesen

März/April 2013

Ergebnis einer Ernte
Ergebnis einer Ernte

Mechi ist ein traditionelles Fest der Fataluku im osttimoresischen Distrikt Lautém, bei dem die Geschlechtssegmente der Meci-Würmer gesammelt werden. Das Fest findet zweimal am Anfang des Jahres an der Küste der Subdistrikte Lospalos, Lautém und Tutuala statt. Besonders bekannt sind die Feiern am Valu Beach, nahe dem Ort Tutuala und auf der Insel Jaco, wo die nördlich gelegene Bandasee (Tasi feto, das Frauenmeer) und die südlich gelegene Timorsee (Tasi Mane, das Männermeer) aufeinander treffen. Im letzten Mondviertel vom Februar findet das kleinere Mechi kiik und bei Neumond im März das große Mechi boot statt. Die Ernte dieses maritimen Ringelwurms markiert den Beginn eines neuen Jahreszyklus für die Landwirtschaft und wird in den Dörfern festlich begangen. Vergleichbare Erntefeiern gibt es auf Lombok, Sawu, Roti und Westsumba. Auch im Südpazifik, wo sie als Samoa-Palolos bekannt sind, werden die abgeworfenen Geschlechtssegmente der Meci-Würmer von den Einheimischen gesammelt. Der Meci-Wurm (Palola viridis), der sich von Algen ernährt, hat gerade in den geschützten Gewässern des Nationalparks Nino Konis Santana ideale Lebensbedingungen. Männchen sind grün-blau, Weibchen rosa bis rotbraun. Sie erreichen Größen von schätzungsweise 12 bis 15 Zentimetern. In den Nächten des Mechi trennen sich die Würmer zur Fortpflanzung von ihren Geschlechtssegmenten. Die sich selbständig fortbewegenden Segmente verteilen dann Sperma und Eier an der Wasseroberfläche, bevor sie nach wenigen Stunden verenden, während der eigentliche Wurm in den Korallen zurückbleibt. Anhand des Mondes und anderer Zeichen können die Einheimischen abschätzen, wie reich die Ernte der Geschlechtssegmente ausfällt. weiterlesen

Januar/Februar 2013

Weißkopf-Flaumfußtaube
Weißkopf-Flaumfußtaube

Die Liste der Vogelarten Atauros bietet einen Überblick über die Vogelarten der Insel Atauro. 2004 wurden auf der zu Osttimor gehörenden nördlich gelegenen Insel Atauro 84 Vogelarten erfasst. 13 weitere kamen 2007 dazu. 67 der 97 Vogelarten werden als heimisch auf Atauro angesehen. Die Insel liegt zwischen den beiden Hauptinseln der Region Timor/Wetar auf der Wallace-Linie, wo sich sowohl Arten aus der asiatischen wie aus der australischen Tierwelt finden. Zwölf der 17 endemischen Arten, die auf beiden Hauptinseln leben, finden sich auch auf Atauro. Zwei weitere Arten gelten als auf die Region (im Umkreis auf einer Fläche von 50.000 km²) beschränkt. Die meisten Vogelarten Atauros kommen auch auf Timor vor. Nur wenige Arten und Unterarten sind typisch für die Nachbarinsel Wetar. weiterlesen

2012

November/Dezember 2012

Tasitolu
Tasitolu

seit 31. August 2012 Tasitolu (auch Taci Tolu) ist ein Außenbezirk der osttimoresischen Landeshauptstadt Dili. Es liegt acht Kilometer westlich des Stadtzentrums. Seinen Namen hat er von drei Salzseen in seiner Mitte. Das Areal hat sowohl historische und kulturelle Bedeutung. Hier wurde die Ausrufung der Unabhängigkeit Osttimors vor 10 Jahren gefeiert, hier hielt Papst Johannes Paul II. vor 23 Jahren seine Messe für das besetzte Osttimor. Daneben ist Tasitolu eine Important Bird Area mit seltenen Vogelarten und seine Küste ein beliebtes Tauchgebiet. 700 Hektar sind als Friedenspark unter besonderen Schutz gestellt worden. weiterlesen

September/Oktober 2012

Timoresischer Krieger am Ende des 19. Jahrhunderts
Timoresischer Krieger am Ende des 19. Jahrhunderts

seit 10. September 2012 Die Rebellionen in Portugiesisch-Timor (1860–1912) waren mehrere Aufstände in verschiedenen Teilen Portugiesisch-Timors (dem heutigen Osttimor) gegen die Kolonialherren. Verschiedene Reiche auf der südostasiatischen Insel erhoben gegen die Ausdehnung der kolonialen Macht und der Einführung von Kopfsteuer und Zwangsarbeit. Der größte und letzte Aufstand, die Rebellion von Manufahi unter dem timoresischen Herrscher Boaventura, begann 1911 und konnte von den Portugiesen nur mit Truppen aus Mosambik und Angola niedergeschlagen werden. Infolge der Rebellion von Manufahi kamen 15.000 bis 25.000 Menschen ums Leben. Boaventura selbst wurde am 26. Oktober 1912 gefangen genommen und auf der Insel Atauro eingekerkert, wo er vermutlich starb. In Osttimor gilt er heute als Volksheld, so ist die höchste Auszeichnung des Landes nach ihm benannt. weiterlesen

Juli/August 2012

Flagge der FRETILIN
Flagge der FRETILIN

Die linksorinetierte FRETILIN ist die größte Partei in Osttimor. Parteivorsitzender ist Francisco Guterres, Generalsekretär ist Marí Bin Amude Alkatiri. Unter ihrer Führung wurde 1975 erstmals die Unabhängigkeit des Landes ausgerufen, neun Tage vor der indonesischen Invasion und nach einem Bürgerkrieg gegen die konservative UDT. Der bewaffnete Arm der Partei, die FALINTIL kämpfte 24 Jahre lang im Untergrund gegen die Besatzer.

Nach der Wiedererlangung der Unabhängigkeit erhielt die FRETILIN bei den ersten Wahlen die absolute Mehrheit der Sitze im Nationalparlament. Bei den Wahlen 2007 wurde sie zwar wieder stärkste Kraft, die Regierung übernahm aber eine Mehrparteienkoalition unter Führung des CNRT. Auch bei den Präsidentschaftswahlen 2007 und 2012 konnte sich der FRETILIN-Kandidat Guterres nicht durchsetzen. Ihre Hochburgen hat die FRETILIN im Osten des Landes. 2011 spaltete sich nach langem Streit die Reformbewegung der Frenti-Mudança von der FRETILIN ab. weiterlesen

Mai/Juni 2012

Die Parlamentswahlen in Osttimor 2012 am 7. Juli 2012 werden über die Zusammensetzung des dritten Nationalparlaments Osttimors (Parlamento Nacional de Timor-Leste) entscheiden. Die derzeitige Fünf-Parteien-Koalition hat mit diversen Schwierigkeiten zu kämpfen. Mehrere ihrer Minister müssen sich Korruptionsvorwürfen stellen, PSD und PD leiden unter internen Machtkämpfen, von der ASDT hat sich die PLPA abgespalten und ihre Führungspersönlichkeit Amara verstarb Anfang des Jahres. Auch die größte Partei im Parlament, die oppositionelle, linksorientierte FRETILIN muss mit der Frenti-Mudança eine Abspaltung verkraften. Trotzdem rechnet man sie zu den Favoriten, ebenso wie den CNRT von Premierminister Gusmão, der erfolgreich den unabhängigen Sieger der diesjährigen Präsidentenwahl, Taur Matan Ruak unterstützte. Als dritte Kraft könnte die PD entscheidend nach der Wahl bei der Regierungsbildung eingreifen. Sie wird neuerdings vom bisherigen Präsidenten Ramos-Horta unterstützt. Auch das Abschneiden der zahlreichen kleineren Parteien kann entscheidend sein, auch wenn die meisten der 21 Parteien und Wahllisten wohl an der Drei-Prozent-Hürde scheitern werden. In letzter Sekunde wurde die UNDERTIM noch zugelassen, nachdem sich die beiden zerstrittenen Flügel doch noch auf eine gemeinsame Liste einigen konnten. weiterlesen

März/April 2012

Taur Matan Ruak, Osttimors zukünftiger Präsident
Taur Matan Ruak, Osttimors zukünftiger Präsident

Bei den Präsidentschaftswahlen in Osttimor 2012 wird der Staatspräsident Osttimors, das Staatsoberhaupt des Landes gewählt. Wahlberechtigt sind über 600.000 Bürger. Der Staatspräsident hat weniger politische Macht als symbolische. Die Wahl gilt als Stimmungstest für die anstehenden Parlamentswahlen im Juni. Es sind die dritten Präsidentschaftswahlen in Osttimor, das 2002 von den Vereinten Nationen in die Unabhängigkeit entlassen wurde. 13 Kandidaten wurden zur Wahl zugelassen, die Kandidatin Angela Freitas konnte nicht genügend Unterstützer nachweisen. Am 6. März verstarb der Kandidat Francisco Xavier do Amaral. Der erste Wahlgang fand am Samstag, den 17. März 2012 statt. Ihn gewann Francisco Guterres von der FRETILIN vor dem unabhängigen Kandidaten Taur Matan Ruak, der unter anderem von dem CNRT unterstützt wird. Zwischen diesen beiden kam es am 16. April zur Stichwahl, die Taur Matan Ruak mit deutlichem Vorsprung gewann. Präsident José Ramos-Horta wird in der Nacht auf den 20. Mai um Mitternacht sein Amt an Taur Matan Ruak übergeben. weiterlesen

Januar/Februar 2012

In der Kirche Santo Agostinho ruht ein Arm von Coelho
In der Kirche Santo Agostinho ruht ein Arm von Coelho

Der 1682 in Brasilien geborene António de Albuquerque Coelho war ein portugiesischer Kolonialverwalter, der verschiedene Posten in Indien, Macao, Timor und Ostafrika innehatte. Auch wegen seiner gemischten europäisch-afrikanisch-indianischen Herkunft geriet er in Intrigen, ein Mordversuch kostete ihn seinen rechten Arm. Als Coelho zum Gouverneur von Macao ernannt wurde, musste er von Goa aus quer durch Indien reisen, um ein Schiff nach China zu finden. Für die abenteuerliche Reise benötigte er ein Jahr. Auf Timor setzte Coelho sich im Machtkampf gegen den Bischof von Malakka durch, die Kolonie konnte er aber nicht befrieden. 1729 führte Coelho den portugiesischen Versuch an, die heute kenianische Insel Pate wieder in Besitz zu nehmen, scheiterte aber nach wenigen Monaten. Später beteiligte er sich am Abwehrkampf gegen die indischen Marathen in Goa, wo Coelho sich am Ende seines Lebens sozial engagierte. Seine Biographie spiegelt das wechselreiche Leben in den Kolonien im frühen 18. Jahrhundert wieder. weiterlesen

2011

November/Dezember 2011

Kirche von Tutuala
Kirche von Tutuala

Der Distrikt Lautém ist der zweitgrößte und östlichste Distrikt von Osttimor, benannt nach dem Ort Lautém im Norden. Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum des Distrikts ist Lospalos. Der Distrikt verfügt über viele Sandstrände und eine wilde und raue Landschaft mit Bergen im Osten und Süden und Hochplateaus im Zentrum. Zu Lautém gehört die Insel Jaco, Osttimors größter See, der Ira Lalaro und der Nino Konis Santana Nationalpark, der einen Drittel des Distrikts ausmacht. In der Kalksteinhöhle Jerimalai, nahe Tutuala, konnten Spuren menschlicher Besiedlung gefunden werden, die älter als 42.000 Jahre sind. Es sind die ältesten Funde dieser Art auf den Inseln Südostasiens. Höhlenmalereien sind bis zu 6000 Jahre alt. weiterlesen

September/Oktober 2011

Timoresische Krieger im 17. Jahrhundert
Timoresische Krieger im 17. Jahrhundert

Mit Funu (Tetum für „Krieg“) wird die Kultur des rituellen Krieges auf der Insel Timor bezeichnet. Im Streit um fruchtbares Land, Grenzen, Hochzeitsvereinbarungen oder einfach nur empfundene Missachtungen kam es auf Timor immer wieder zu Fehden, Kriegen, Eroberungen und Kopfjagden zwischen den vielen Königreichen und Dörfern auf der Insel. Auch mit dem Eintreffen der beiden Kolonialmächte Portugal und die Niederlande änderte sich diese Tradition nicht. Teils, weil die Kolonialherren nicht die nötige Macht zur Kontrolle hatten, teils weil die Europäer die Fehden zwischen den Reichen zu ihren Vorteil nutzten. Erst in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts konnte die koloniale Kontrolle soweit ausgedehnt werden, dass die inneren Konflikte unterdrückt wurden. Die Einflüsse dieser Kriegskultur finden sich aber auch während der japanischen und indonesischen Bestzung und bei den Unruhen von 2006, bei denen jahrhunderte alte Feindschaften zwischen verschiedenen Gruppen wieder offen hervortraten. Wissenschaftler vermuten, dass die Traditionen und Riten durch den Bevölkerungsdruck auf der Insel entstand und ursprünglich ein Mittel gegen eine drohende Überbevölkerung war. weiterlesen

Juli/August 2011

Der alte Leuchtturm von Iliomar
Der alte Leuchtturm von Iliomar

Iliomar ist ein Subdistrikt und dessen Hauptort im äußerten Südosten Timors. Er gehört zum Distrikt Lautém. Auf 302 km² leben hier etwa 7.700 Menschen. Die Bevölkerung spricht hauptsächlich als Muttersprache Makalero, eine Papuasprache, die man traditionell nur hier verwendet. Die Menschen bauen Mais, Maniok und Reis an. Am westlich gelegenen Fluss Irbere befindet sich eine Important Bird Area, die Teil des Nino Konis Santana Nationalparks ist. Die Region ist vor allem während der Regenzeit schwer erreichbar, da Erdrutsche immer wieder Straßen verschütten und Flüsse sie wegspülen. An seinem heutigen Standort befindet sich der Ort Iliomar seit 1894. An der Küste gab es ab 1904 einen portugiesischen Militärposten und Hafen, der von einem Korallenriff geschützt wird. Von den Gebäuden sind heute nur noch Ruinen übrig. Mit dem Einmarsch der Indonesier in die Region ab 1977 wurde die Bevölkerung in großen Teilen zwangsumgesiedelt, was zu zahlreichen Toten durch Hunger und Krankheiten führten. 1983 wurden etwa 300 Familien aus Iliomar auf die Insel Atauro deportiert. Vor ihrem Abzug brannten die indonesischen Sicherheitskräfte öffentliche Gebäude nieder und töteten die Nutztiere der Einwohner. weiterlesen

Mai/Juni 2011

Ufer von Kupang mit dem chinesischen Tempel links (1936)

Die Geschichte der Chinesen auf Timor reicht bis in das 10. Jahrhundert zurück. Noch bevor die Europäer die Region erreichten, hatten die Timoresen Kontakt mit chinesischen Händlern, die die Insel besuchten. Mitte des 17. Jahrhunderts liefen etwa 20 Dschunken jährlich die Insel Timor an und brachten Reis und Tauschwaren. Später siedelten sich Chinesen auf Timor in den europäischen Kolonien an. Allein in Dili lebten 1975 zwischen 12.000 und 20.000 Chinesen, die aber unter der folgenden indonesischen Besetzung besonders litten. Bis 1978 unterstützte die Volksrepublik China die Osttimoresen in ihrem Freiheitskampf. In Osttimor nennen noch etwa 500 Menschen Chinesisch als ihre Muttersprache. Neben den einheimischen, leben auch etwa 3000 chinesische Staatsbürger, oft illegal, in Osttimor. weiterlesen

März/April 2011

Altes Schulgebäude in Dili

Die Geschichte Dilis beginnt mit der Gründung der Siedlung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. 1769 verlagerte Gouverneur António José Teles de Meneses die Hauptstadt der portugiesischen Besitzungen auf den Kleinen Sundainseln von Lifau nach Dili. Der Ort blieb aber noch lange schlecht ausgebaut und litt unter Malaria- und Choleraepedemien. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde der Ort weiter ausgebaut. 1864 erhielt Dili die Stadtrechte. Mehrmals wurde der Ort durch rebellierende Timoresen bedroht. 1975 eroberte Indonesien die Stadt und das Land, das neun Tage vorher seine Unabhängigkeit erklärt hatte. 2002 wurde Dili die Hauptstadt des unabhängigen Staates Osttimor. 2006 kam es zu schweren Unruhen und Kämpfen verschiedener Gruppen, was zur Flucht vieler Einwohner führte. weiterlesen

Januar/Februar 2011

„A Topas or Mardick with his wife“ (J. Nieuhof im 17. Jahrhundert)
„A Topas or Mardick with his wife“ (J. Nieuhof im 17. Jahrhundert)

Die Topasse oder Schwarzen Portugiesen waren eine Mischbevölkerung aus Portugiesen und Bewohnern verschiedener Inseln der Kleinen Sunda-Inseln. Im 17. und 18. Jahrhundert hatten sie die wirkliche Macht über die portugiesischen Besitzungen und dem Sandelholzhandel inne, auch wenn ihr Oberhaupt offiziell als Capitão-mor der Vertreter Portugals in der Region war. Einige Topasse führten sogar die Amtsgeschäfte des Gouverneurs von Solor und Timor. Mehrmals widersetzten sie sich erfolgreich gegen portugiesische Versuche die Kontrolle wieder zurück zu gewinnen. Gleichzeitig dehnten sie den portugiesischen Einfluss auf Timor aus und unterstützten den katholischen Glauben, indem sie sich durch Heirat und Blutschwüre mit den Timoresen verbündeten. Zwei Familien, die Costas und die Hornays konkurrierten um die Herrschaft innerhalb der Topasse. Erst in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam der Niedergang durch Niederlagen gegen die niederländische Ostindien-Kompanie. Ihre Zentren waren Larantuka auf Flores, Oecusse auf Timor und Solor. weiterlesen

2010

November/Dezember 2010

Blick auf Atauro von Dili aus
Blick auf Atauro von Dili aus

Die Insel Atauro bildet einen Subdistrikt von Dili. Sie liegt direkt vor der Landeshauptstadt. „Atauro“ bedeutet in der lokalen Sprache „Ziege“. Die Bewohner sprechen Wetar, das sonst hauptsächlich auf der indonesischen Insel Wetar gesprochen wird. Hier wird die Nationalsprache auch Atauru oder Adabe genannt. Im Norden der Insel bilden Protestanten die Bevölkerungsmehrheit, im Gegensatz zum sonst katholischen Land. Portugiesen und Indonesier benutzten Atauro als Gefängnisinsel. 1999 schützte die abgelegene Lage Atauros die Bewohner vor den pro-indonesischen Milizen, die den Rest von Osttimor verwüsteten. Touristen bietet die Insel Strände zum Baden, Schnorcheln, Tauchen und Sportfischen. weiterlesen

September/Oktober 2010

Reisfelder im Bergland von Viqueque
Reisfelder im Bergland von Viqueque

Der Distrikt Viqueque liegt im Südosten des Landes. Der Norden des Distrikts ist von Bergen geprägt. Der Matebian, einer der höchsten Berge Osttimors, ist eine der vielen heiligen Stätten der alten animistischen Religion Timors und war ein Rückzugsgebiet der FALINTIL im Kampf gegen die indonesischen Invasoren. Der Monte Mundo Perdido besticht durch seine reiche Tier- und Pflanzenwelt. 22 der 23 in der Region Timor-Wetar endemischen Vogelarten leben hier, 2009 entdeckte man hier mehrere neue Arten von Orchideen. Die Bevölkerung im Distrikt spricht Makasae, Tetum und verschiedene Kawaimina-Sprachen. 1959 kames hier mit der Viqueque-Rebellion zum letzten großen Aufstand gegen die portugiesischen Kolonialherrn. Am 7. September 1981 wurden 500 Frauen und Kinder am St. Antonius-Schrein in Lacluta bei einem Massaker der indonesischen Besatzungsarmee getötet. Zwei Jahre später wurden von den Indonesiern 300 Menschen in Biblieo ermordet. weiterlesen

Juli/August 2010

Häuser in Same
Häuser in Same

Der Distrikt Manufahi liegt an der Südküste von Osttimor. Er grenzt im Osten an den Distrikt Manatuto, im Westen an Ainaro und im Norden an Aileu. In der portugiesischen Kolonialzeit war der Distrikt nach der Hauptstadt Same benannt. Der Norden ist Bergland, in dem sich auch Höhlen finden. Der höchste Berg des Distrikts ist der Cabalaki mit 2.459 m (andere Quelle: 2.020 m). Im Süden breitet sich eine Küstenebene aus, in der mehrere Flüsse ganzjährig Wasser führen. Die Einwohner sprechen Tetum, Mambai, Lakalai, Idaté und Isni. Boaventura, der Liurai von Manufahi und sein Vater Duarte führten mehrere große Revolten gegen die damalige portugiesische Kolonialmacht. Erst 1912 konnte die Rebellion nach 17 Jahren niedergeschlagen werden. Betano war für die australischen Truppen auf Timor ein wichtiger Versorgungshafen. weiterlesen

Mai/Juni 2010

Klippen in Manatuto
Klippen in Manatuto

Der Distrikt Manatuto bildet das Zentrum von Osttimor und ist der zweitgrößte Distrikt des Landes. Östlich der Landeshauptstadt Dili reicht er über die gesamte Breite der Insel von der Straße von Wetar im Norden bis zur Timorsee im Süden. Im Norden fließt der Nördliche Laclo, das mit 485 km Gesamtlänge größte Flusssystem Osttimors. Die Einwohner sprechen unterschiedliche Sprachen. 33 % verwenden Galoli, 26 % Idaté, 20 % Tetum, 7 % Mambai und 5 % Habun. Im 18. Jahrhundert hatten portugiesische Mönche beraits mehrere Missionen in Manatuto gegründet. In Manatuto residierte im 19. Jahrhundert der Bischof der Kolonie, in Soibada wurde 1898 die erste Missionsschule gegründet, in der die Kinder der Liurais europäisch erzogen und ausgebildet wurden. Nach der Invasion durch Indonesien baute die FRETILIN hier ihr Hauptquartier auf. 89 % der Bevölkerung lebt von der Landwirtschaft und Fischerei. In Natarbora befindet sich eine Hochschule für Landwirtschaft. Vor der Nordküste liegen artenreiche Korallenbänke, die sich für den Tauchtourismus eignen. weiterlesen

März/April 2010

Fort von Maubara
Fort von Maubara

Der Distrikt Liquiçá liegt westlich der Landeshauptstadt Dili. Die hier am häufigsten gesprochene Sprache ist Tokodede. Weitere lokale Sprachen sind Mambai und Tetum. Maubara, der westlichste Teil Liquiçás gehörte bis 1861 zu den Niederlanden, bevor es zu Portugal kam. Hier befindet sich auch ein Fort aus der kolonialen Zeit. Mit dem Kirchenmassaker von Liquiçá und dem Massaker im Haus von Manuel Carrascalão kam es im Distrikt zu zwei der schwersten Verbrechen durch pro-indonesische Kräfte während der Unruhen von 1999. Der Maubarasee ist ein wichtiges Naturschutzgebiet für Vögel und Orchideen, ebenso die Umgebung des Berges Fatumasin. Die Küste ist durch schwarze Sandstrände und Korallenriffe für den Tourismus sehr attraktiv. An der Südgrenze fließt der Lóis, der längste Fluss Osttimors. weiterlesen

Januar/Februar 2010

Der kleine Ort Tutuala an der Ostspitze des Landes
Der kleine Ort Tutuala an der Ostspitze des Landes

Lautém ist der östlichste Distrikt von Osttimor. Benannt ist der Distrikt nach dem Ort Lautém. Hauptstadt und wirtschaftliches Zentrum des Distrikts ist Lospalos. Der Distrikt verfügt über viele Sandstrände und eine wilde und raue Landschaft. 30 bis 35 % des Distrikts sind Hochland, 35 % Bergwelt. Lautém ist einer der am dichtesten mit Wald bedeckten Distrikte Osttimors. Ein großer Teil des Distrikts wird vom bisher einzigen Nationalparks Osttimor geschützt. Ebenfalls zum Distrikt gehört die kleine Insel Jaco. Vier verschiedene Sprachen werden traditionell im Distrikt gesprochen. Die frühsten Spuren von menschlicher Besiedlung sind 42.000 Jahre alt, die ältesten auf den Inseln Südostasiens. weiterlesen

2009

November/Dezember 2009

Mann in traditioneller Kleidung in Ermera
Mann in traditioneller Kleidung in Ermera

Der Distrikt Ermera ist das Zentrum des Kaffeeanbaus in Osttimor. 89 % der Haushalte im Distrikt bauen Kaffee an. Hier liegt auch eine der größten Fabriken des Landes zur Weiterverarbeitung von Kaffee. Die Landschaft ist von Bergen geprägt, das von einigen Flüssen durchzogen wird. Außer in der Nähe des Flusses Lóis liegt der gesamte Distrikt über 500 m über dem Meer. Die Menschen im Distrikt sprechen als Muttersprache verschiedene Nationalsprachen. 53,9 % sprechen Mambai (größte Sprachgruppe in den Subdistrikten Hatulia, Letefoho und Railaco); 27,4 % sprechen Tetum Prasa (Subdistrikt Ermera); 17,7 % sprechen Kemak (Subdistrikt Atsabe, mit 30 % große Minderheit in Hatulia). Im Norden von Hatulia wird Tokodede gesprochen. weiterlesen

September/Oktober 2009

Hügel von Dili
Hügel von Dili

Der Distrikt Dili, in dem auch die gleichnamige Lamdeshauptstadt liegt, ist mit 367 km² der kleinste des Landes. Dili liegt an der Nordküste Timors an der Sawusee und grenzt im Osten an Manatuto, im Süden an Aileu und im Westen an Liquiçá. Zum Distrikt gehört die Insel Atauro, 30 km nördlich der Landeshauptstadt. Die Flüsse des Distrikts, wie der Rio Comoro, führen während der Trockenzeit, wie die meisten anderen im Norden Timors, kein Wasser, während selbst die Hauptstadt Dili während der Regenzeit von Überflutungen betroffen ist. Die Zuwanderung aus anderen Landesteilen ist in Dili am stärksten. Nur 54 % der Bevölkerung ist im Distrikt geboren worden. Dili ist ein Schmelztiegel, in dem sich alle Ethnien Osttimors treffen. weiterlesen

Juli/August 2009

Haus in Suai Loro
Haus in Suai Loro

Cova Lima ist ein Distrikt im äußersten Südwesten von Osttimor. Der Name des Distrikts leitet sich ab vom Wort „kova“ für einen Korb, in dem man Besuchern Betelnüsse anbietet und „lima“, dem Wort für „fünf“. Diese Zahl repräsentiert die historischen fünf Töchter des Liurais (timoresischer Kleinkönig) von Fohorem Nutetu. In Dato Tolu (Subdistrikt Fohoren) finden sich fünf Steine in einem Betelnusshain, die für die fünf Töchter stehen sollen. In Cova Lima existieren letzte Bestände von Sandelholz, wofür Timor lange Zeit bekannt war. 2001 schätzte man, dass es noch etwa 250 Hektar Sandelholzwald in Cova Lima gibt. In Fatululik wurde Lucia Guteres als erste Frau überhaupt in Cova Lima zur Chefin eines Sucos gewählt. Sie setzte sich dabei gegen vier andere Kandidaten durch. weiterlesen

Mai/Juni 2009

Reisfelder bei Maliana
Reisfelder bei Maliana

Bobonaro ist ein Distrikt im Nordwesten von Osttimor an der Grenze zu Indonesien. Hauptstadt ist Maliana. Mehrere Flüsse versorgen den Distrikt ganzjährig mit Wasser. Die größte ethnische Gruppe bilden hier die Bunak, die auch jenseits der Grenze leben. In der Kolonialzeit bildeten die Festungen von Batugade und Balibo wichtige Stützpunkte der Portugiesen in der unruhigen Region. Mehrfach kam es hier zu Aufständen. Bereits vor der eigentlichen Invasion besetzten indonesische Truppen 1975 den Distrikt. Bekannt wurden die „Balibo Five“, fünf ausländische Reporter, die während der Besetzung von den Indonesiern umgebracht wurden. weiterlesen

März/April 2009

Strand von Osolata
Strand von Osolata

Baucau ist ein Distrikt im Nordosten von Osttimor. Der größte Teil des Distrikts liegt auf einer Meereshöhe zwischen 100 und 500 m. Nur direkt an der Küste fällt das Land schnell auf Meereshöhe. Zwischen den größeren Flüssen hebt sich das Land über 500 m zu den Massiven des Monte Mundo Perdido (Distrikt Viqueque) im mittleren Westen und des Matebian im Südosten, der mit 2.316 m der dritthöchste Berg Osttimors ist. Im Westen des Distrikts münden die Flüsse Laleia und Manuleiden in die Straße von Wetar. Östlich des Ortes Baucau sind es die Flüsse Seiçal, Borauai, Lequinamo, Binagua und weitere kleine Flüsse. Nur der Seiçal führt ganzjährig Wasser, da er aus Viqueque im Süden gespeist wird. Die Hauptstadt Baucau ist das Zentrum des östlichen Landesteils und Bischofssitz. weiterlesen

Januar/Februar 2009

Der Tatamailau, der höchste Berg Timors
Der Tatamailau, der höchste Berg Timors

Ainaro ist ein Distrikt im Süden von Osttimor. Im Distrikt liegt der höchste Berg des Landes, der Tatamailau. Während im Hochland Kaffee angebaut wird, sind Kokosnüsse in der Ebene an der Küste der Timorsee ein Beitrag zum Lebensunterhalt der Einwohner. In Ainaros Bergen kämpften australische Truppen gegen die Japaner und die FRETILIN gegen die indonesischen Besatzer. Die meisten Einwohner sind Angehörige der Ethnie der Mambai. weiterlesen

2008

November/Dezember 2008

Aileu
Aileu

Aileu ist ein Distrikt in Osttimor, südlich der Landeshauptstadt Dili. Der Distrikt ist vom Hochland geprägt, dass bis zu 1500 m Höhe reicht. Die Bevölkerung lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft, Kaffee ist dabei die wichtigste kommerzielle Nutzpflanze. Aufgrund der bergigen Topographie war der Distrikt ein Zentrum des timoresischen Widerstands gegen Indonesien und auch der Rebell Alfredo Reinado versteckte sich in dieser Region. weiterlesen

September/Oktober 2008

Pante Macassar
Pante Macassar

Oecussi-Ambeno ist die Exklave Osttimors im Westen der Insel, die nur über indonesisches Staatsgebiet oder über das Meer erreichbar ist. Die Fähre, die die Distriktshauptstadt Pante Macassar mit Dili verbindet wurde mit deutschen Entwicklungshilfen finanziert. Hier hatten die Portugiesen mit Lifau ihre erste Ansiedlung auf Timor. Die Macht über das Gebiet hatten aber lange Zeit die Bidau, eine Mischbevölkerung aus Portugiesen und Einheimischen. Die Mehrheit der Bevölkerung gehört heute zu den Atoni, die den Großteil des Westen der Insel besiedeln. Oecussi-Ambeno gehörte zu den ersten Gebieten, die von den Indonesiern 1975 besetzt wurden. weiterlesen

Juli/August 2008

Christusstatue von Dili
Christusstatue von Dili

Dili (Tetum Dili, portugiesisch Díli) ist die Hauptstadt Osttimors und hat ohne die Vororte 59.069 Einwohner (Stand 1. Januar 2006). Die Agglomeration Dili hat eine Einwohnerzahl von 163.305 (Stand 1. Januar 2006). Dili ist auch die Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes Dili. Die Stadt Dili verteilt sich über mehrere Subdistrikte. 18 der 26 Sucos dieser Subdistrikte sind als „urban“ klassifiziert. Die restlichen acht Sucos gelten als ländlich. Dili liegt an der Nordküste der Insel Timor und ist das wirtschaftliche Zentrum Osttimors. Hier befindet sich auch die Universidade Nasionál Timór Lorosa'e, Osttimors Universität und der Sitz des Bischofs von Dili. weiterlesen

Mai/Juni 2008

José Ramos-Horta
José Ramos-Horta

Am 11. Februar 2008 verübten der osttimoresische Rebellenchef Alfredo Reinado mit mehreren seiner Männer in Dili ein Attentat auf den Staatspräsidenten und Friedensnobelpreisträger José Ramos-Horta und den Premierminister Xanana Gusmão. Bei den Angriffen wurden Reinado und einer seiner Männer getötet, Ramos-Horta und einer seiner Leibwächter schwer verletzt. Der Tod des Rebellenchefs war der Anfang vom Ende der Petitioners. Nach und nach ergaben sich die Rebellen. Noch ist aber die Frage nach Hintermännern offen.weiterlesen

März/April 2008

Boaventura, Liurai von Manufahi
Boaventura, Liurai von Manufahi

Die Anti-Steuer-Rebellionen waren mehrere Aufstände in verschiedenen Teilen Portugiesisch-Timors gegen die portugiesischen Kolonialherren. Sie fanden zwischen 1860 und 1912 statt. Die bekanntesten waren jene zwischen 1895 und 1912 unter der Führung von Boaventura, dem Liurai (timoresischer Kleinkönig) von Manufahi. Bis zur endgültigen Niederschlagung der Revolten war die Macht der Portugiesen in der Kolonie weitgehend auf die Nordküste beschränkt. Im Landesinneren und an der Südküste konnten sich die einheimischen Liurais bis dahin ihre Unabhängigkeit weitgehend erhalten.weiterlesen

Januar/Februar 2008

Wappen Osttimors
Wappen Osttimors

Das Wappen Osttimors (offizieller Name: belak) wurde am 18. Januar 2007 mit der Veröffentlichung des Gesetzes 02/2007 im JORNAL da REPUBLICA (18. Januar 2007, Serie I, No.1, Seite 1664) eingeführt und ersetzte das auf dem Schild des Conselho Nacional de Resistência Timorense CNRT (Nationalrat des Timoresischen Widerstands) basierende Wappen, das seit der Unabhängigkeit 2002 verwendet wurde.

Das Wappen zeigt im Zentrum die Umrisse des höchsten Berges Osttimors, des Tatamailau (Foho Ramelau), auf weißem Grund in den Landesfarben außen „rubinrot“, innen schwarz mit einem dünnem goldgelben Rand. Er hat die Form einer viereckigen Pyramide, von der drei Ecken nach unten und eine nach oben zeigt. Die Kanten sind bögenförmig.weiterlesen

2007

November/Dezember 2007

Xanana Gusmão
Xanana Gusmão

Kay Rala Xanana Gusmão (* 20. Juni 1946 als José Alexandre Gusmão in Laleia, Manatuto/Portugiesisch-Timor) ist ein Politiker aus Osttimor. Er war von Mai 2002 bis zum 20. Mai 2007 der erste Präsident Osttimors nach der indonesischen Besatzung des Landes. Seit dem 8. August 2007 ist Gusmão Premierminister des Landes. Daneben hat er auch die Ministerposten für Verteidigung und für Natürliche Ressourcen, Mineralien und Energie inne. Am 30. April 2007 wurde Gusmão zum Vorsitzenden der Partei Congresso Nacional da Reconstrução Timorense CNRT („Nationalkongress für den timoresischen Wiederaufbau“) gewählt.weiterlesen

September/Oktober 2007

Wahlaufruf
Wahlaufruf

Bei den Parlamentswahlen 2007 in Osttimor wurde am 30. Juni 2007 die neue Zusammensetzung des Nationalparlaments Osttimors (Parlamento Nacional de Timor-Leste) durch die Bevölkerung des Landes bestimmt. 529.198 Wähler waren stimmberechtigt, 708 Wahllokale standen bereit.

Im neuen Parlament sitzen nun 65 Abgeordnete für die kommenden fünf Jahre. Stärkste Partei wurde wieder die FRETILIN, auch wenn sie nun nur noch 21 Abgeordnete hat. Die Regierung stellt aber die Aliança da Maioria Parlamentar AMP (Allianz der Parlamentarischen Mehrheit), eine Koalition aus CNRT, PD und ASDT/PSD, die 37 Sitze innehat. Neuer Premierminister ist der Vorsitzende des CNRT und ehemalige Staatspräsident Osttimors Xanana Gusmão. Vorangegangen war ein Streit welche Partei laut Verfassung das Recht habe vom Staatspräsident José Ramos-Horta den Auftrag zur Regierungsbildung zu erhalten.weiterlesen

Juli/August 2007

Staatspräsident José Ramos-Horta
Staatspräsident José Ramos-Horta

Der Friedensnobelpreisträger José Manuel Ramos-Horta (* 26. Dezember 1949 in Dili) ist seit dem 20. Mai 2007 Präsident von Osttimor. Davor war er Premierminister und Außenminister des Landes. Er wurde für seine Bemühungen, eine friedliche Lösung im Osttimorkonflikt zu finden ausgezeichnet. Ramos-Horta ist geschieden. Mit seiner ehemaligen Frau, der Staatsministerin von Osttimor Ana Pessoa Pinto hat er einen gemeinsamen Sohn, Loro. Der Vater von Ramos-Horta war Portugiese, seine Mutter stammt aus einer timoresischen Ethnie.weiterlesen

Mai/Juni 2007

Präsidentschaftskandidat José Ramos-Horta
Präsidentschaftskandidat José Ramos-Horta

Am 9. April und am 9. Mai 2007 fanden die beiden Runden der ersten Präsidentenwahlen in Osttimor seit der Unabhängigkeit von Indonesien statt. Acht Kandidaten traten an. In die zweite Runde kamen der bisherige Premierminister José Ramos-Horta und für die FRETILIN der Parlamentspräsident Francisco Guterres, nachdem die Auszählung der ersten Runde von Unregelmäßigkeiten und Fehlern geprägt war. Die unterlegenen Kandidaten sprachen von massivem Wahlbetrug und unterstützten in der zweite Runde Ramos-Horta. Der bisherige Präsident Xanana Gusmão war nicht mehr angetreten. Stattdessen tritt er als Spitzenkandidat bei den Parlamentswahlen für das Amt des Premierministers an. weiterlesen

März/April 2007

Flagge der Rebellenbewegung BLLT von 1961
Flagge der Rebellenbewegung BLLT von 1961

Die Flagge Osttimors entspricht der Flagge, die die Freiheitsbewegung FRETILIN einsetzte, als sie 1975 die Demokratische Republik Timor-Leste ausrief. Über die korrekten Proportionen der Flagge herrscht Verwirrung. Während die Flagge von 1975 immer das im Großteil Europas übliche Verhältnis 2:3 hatte, tauchten mit der Unabhängigkeit Osttimors Flaggen mit einem Verhältnis von 1:2 auch im offiziellen Gebrauch auf. Der Grund ist darin zu suchen, dass diese Flaggen in Australien hergestellt werden und hier 1:2 üblich ist. Eine klare einheitliche Regelung steht noch aus.

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Januar/Februar 2007

Die Schlacht um Timor (Battle of Timor) fand im Pazifikkrieg 1942 bis 1943 während des Zweiten Weltkrieges statt. Auf der südostasiatischen Insel Timor kämpften die Alliierten, hauptsächlich australische und niederländische Truppen, gegen die japanischen Invasoren. Viele Einheimische und portugiesische Kolonisten unterstützten die Alliierten als creados (Guerilla), versorgten sie mit Lebensmitteln oder boten Obdach.

Die alliierten Soldaten führten dabei einen Guerillakrieg auf der besetzten Insel, versorgt von Flugzeugen und Booten, die in Darwin, 650 Kilometer jenseits der Timorsee stationiert waren. Die Kommandoaktionen wurden am 10. Februar 1943 beendet, als der letzte australische Soldat aus Timor evakuiert wurde. Die Timoresen führten den Widerstand weiter, was zu Vergeltungsmaßnahmen der Japaner führte, denen zehntausende Timoresen zum Opfer fielen.weiterlesen

2006

November/Dezember 2006

Baucau ist die Hauptstadt des gleichnamigen Distriktes und Subdistriktes von Osttimor (Timor-Leste). Während der portugiesischen Diktatur wurde die Stadt nach dem Diktator António de Oliveira Salazar Vila Salazar benannt. Baucau ist die zweitwichtigste Stadt Osttimors mit 14.961 Einwohnern und liegt an der Nordküste des Landes 122 km östlich der Hauptstadt Dili. weiterlesen

September/Oktober 2006

Die Geschichte Osttimors ist geprägt von einer langen Zeit der Fremdherrschaft. Nach 450 Jahren portugiesischer Kolonialzeit besetzte Indonesien für 24 Jahre das Land. Während der Okkupation kamen fast 200.000 Menschen ums Leben. Nach drei Jahren Verwaltung durch die Vereinten Nationen wurde Osttimor 2002 in die Unabhängigkeit entlassen. weiterlesen


Juli/August 2006

Die Unruhen in Osttimor 2006 entzündeten sich am Protest von Soldaten, die aus dem Westen des Landes stammen. Vor allem in der Landeshauptstadt Dili kam es zu Morden und Plünderungen, weswegen mehrere Staaten über 2.000 Soldaten nach Osttimor schickten um die öffentliche Ordnung wieder herzustellen. Schließlich trat Premierminister Marí Alkatiri auf Druck der Öffentlichkeit zurück. weiterlesen

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Liurai Boaventura von Manfahi, Anführer mehrerer Revolten in Timor gegen die Portugiesen zwischen 1893 und 1912.

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Suai: In dieser Kirche richteten Milizen am 6. September 1999 ein Blutbad an (Suai Massaker). Mehrere hundert Menschen hatten in der Kirche Zuflucht gesucht, als Bewaffnete eindrangen und wahllos in die Menge schossen. Bezeugt sind 26 Tote, man spricht aber auch von bis zu 200 Toten.
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Der deutsche Botschafter Peter Schoof und Osttimors Präsident Francisco Guterres mit deutschem Botschaftspersonal und osttimoresischen Beamten. Ganz links: Der zivile Stabschef (Chefe de Casa Civil) des Präsidenten Francisco Maria de Vasconcelos; ganz rechts: Der Chefe de Casa Militar Oberst António Soares da Silva („Mau Kalo“)


Von links nach rechts:
1: Maria de Vasconcelos, Chefe de Casa Civil, Osttimor
5: Peter Schoof, Deutscher Botschafter in Osttimor
6: w:de:Francisco Guterres, Staatschef Osttimor
7: António Soares da Silva, Chefe de Casa Militar, Osttimor


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Ptilonopus albocinctus = Ptilinopus cinctus albocinctus
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The Northern Territory administration vessel Kuru in Sydney Harbour in 1938. The ship was commissioned into the Royal Australian Navy as HMAS Kuru in 1941.
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O ministro dos Negócios Estrangeiros de Timor-Leste José Ramos Horta.
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Mahnmal an der Straße zwischen Com und Lospalos
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Bogenschützen in Ili-Mano
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Portugiesische Ruinen bei Iliomar, ein alter Leuchtturm. Hier war einmal ein Hafen.
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In einem Heiligen Haus (Uma Lulik) in Fatuc Laran, Lactos, Cova Lima, Osttimor
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Das Dorf Lore lebt von der Lontarpalme. Neben der Zuckerproduktion ist ein wichtiger Erwerbszweig die Schnapsbrennerei. Der Schnaps wird dann in Los Palos verkauft.
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Osttimoresische Grenzpolizei (Unidade da Polícia de Fronteiras UPF), zusammen mit Soldaten der indonesischen Armee auf Patrouille
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Verleihung des Ordem de Timor-Leste, 30. August 2014.
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Baha Liurai. This is the offer which now called 'Iluwai Malu bu' (the spit and the bettle nut). Spit symbolize the blessing of the ancestors and the land. Malu bu = the left over of the betel-nut of the ancestors (male and female ancestors are all important here). Every single member of the village will receive their share. Those who live overseas also counted here.
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Seeds of life maize: One of the high-yielding maize varieties (SW5) that has been tested through the Seeds of Life program in district Liquiçá, East Timor, 2010.
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Sisto dos Santos, Mitglied des Exekutivrates des Centro Nacional Chega!
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Timoresische Krieger Mitte des 17. Jhr., von den Reisen Johannes Nieuhofs 1653 bis 1670 nach Südostasiens
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East Timoresian Politician Xanana Gusmão in 2006
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Juramento de Bandeira de Tropas de 2ª Linha
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10.000 Jahre altes Gesicht, graviert in Stein in der Höhle Lene Hara
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Indonesische Soldaten posieren im November 1975 im osttimoresischen Batugade mit einer erbeuteten portugiesischen Flagge.
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Flag of FALINTIL (East Timor)
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