Portal:Lübeck/Projekt Bürgerschaft 1848-1937

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Bürgerschaftssaal
Bei den Sitzungen saßen auf den erhöhten Sitzen die Kommissare des Senats und die Wortführer
Bürgerschaft bei der Grundsteinlegung des Elbe-Trave-Kanals am 31. Mai 1895

Auf dieser Projektseite des Portal:Lübeck sollen die vorhandenen Artikel über Mitglieder der Lübecker Bürgerschaft (Kategorie:Mitglied der Bürgerschaft (Lübeck)) in der Zeit von 1848 bis zur Gleichschaltung 1933 bzw. zum Verlust der Eigenstaatlichkeit 1937 nach Wahlzyklen aufgedröselt werden, um eine Diskussionsgrundlage für die Behandlung und Darstellung durch das Portal:Lübeck zu erarbeiten.

1849-1919 Deutscher Bund und Kaiserreich

Lübecker Rathaus in den 1840ern

Die Hansestadt Lübeck als Mitglied des Deutschen Bundes, später des Norddeutschen Bundes und des deutschen Kaiserreichs kannte für ihre Bürgerschaft bis 1919 keine Legislaturperioden. Vielmehr wurde immer nur die Hälfte der Abgeordneten der Bürgerschaft des Stadtstaates bei Wahlen neu gewählt, so dass die Kontinuität der parlamentarischen Arbeit stärker gewahrt blieb, aber auch in kürzeren zeitlichen Intervallen gewählt wurde. Bei diesen Ergänzungswahlen, die alle zwei Jahre im November stattfanden, wurden auch durch Tod oder Mandatsniederlegung frei gewordene Sitze der „anderen“ Hälfte der Bürgerschaft durch Nachwahl wieder besetzt. Die Bürgerschaft wurde vom Wortführer einberufen, der zwei Stellvertreter hatte. Die Bürgerschaft bildete aus ihrer Mitte einen kleineren Bürgerausschuß mit 30 Bürgerschaftsmitgliedern als eine Art Rumpfparlament mit erweiterten Kompetenzen.

Konstituierende Bürgerschaft 1848
Verfasste Bürgerschaft 1849
1853
1855
1859
1861
1862
1863
1864
  • Cay Dietrich Lienau-->1878 (†)
1865
1867
1869
1872
  • Johannes Albrecht Suckau (bis zu seinem Tode 1891)
1873
1875
1876
1877
1879
  • Emil Ferdinand Fehling-->1896 (1886-1896 abwechselnd Wortführer der Bürgerschaft und des Bürgerausschusses; 1896--> Senator)
  • Wilhelm Heinsohn-->1914 (stellvertretender Wortführer im Bürgerausschuss 1906, stellvertretender Wortführer in der Bürgerschaft 1909 und 1913)
  • Emil Wolpmann-->1883 (-->Senator)
1880
1881
Lübecker Rathaus 1885

/ Hermann Meeths

1883


1887
1889
1891
1893
1895
1897
1899
1901
1903

Mitglieder der Bürgerschaft der Hansestadt Lübeck (1903)


1905
1907
  • Ernst Boie, bis 1923 und wieder ab 1927 als Fraktionsvorsitzender des HVBs
  • Ernst Meyer-Lüerssen
  • Johannes Stelling, SPD -->1919
1909
  • Gustav Ehlers, SPD
  • Paul Hoff, Arbeitersekretär (SPD?)--> 1919 (-->Senator)
  • Paul Löwigt, SPD (1918 Wortführer; -->1919 Senator)
  • Dr. med. Ignaz Schlomer; -->1915
1911
  • Carl Heinsohn --> 1921, DVU 1924 (1924 Wortführer; -->1925 Senator)
  • Heinrich Sievers --> 1917
1913
1914

1919 - 1933 Weimarer Republik

Lübeck war die erste deutsche Großstadt, auf die der Kieler Matrosenaufstand 1918 übergriff. Es ist dennoch das einzige Land des Deutschen Reichs, in dem die Regierung, hier also der Senat und mit ihm der Lübecker Bürgermeister im Amt blieb, die Novemberrevolution also nicht zu einem Sturz der Regierung führte. Es kam in der Folge jedoch zu den gewünschten Verfassungsreformen.

Wahl vom 9. Februar 1919

1919 wurden erstmals seit 1848 wieder alle Mitglieder der Bürgerschaft gemeinsam gewählt. 1919 setzen aufgrund einer nachträglichen Verfassungsänderung feste Legislaturperioden der Bürgerschaft ein. Siehe auch: Lübecker Senat 1919 bis 1921

ParteiSitze
Landbewohner3
DNVP8
DDP28
SPD42
Abgeordnete der ersten Legislaturperiode (1919-1921)


Wahl vom 13. November 1921

ParteiSitze
Haus- und Grund6
Bürgerbund4
Bürgerliche Parteiliste25
SPD39
KPD6
Abgordnete der zweiten Legislaturperiode (1921-1924)
  • Julius Leber, SPD
  • Karl Meyer (Politiker, 1862), SPD
  • Egon Nickel, KPD
  • Otto Passarge, SPD
  • Karl Ross, KPD
  • Joseph Stahlschmidt, Bürgerbund
  • Ernst Wittern, DNVP


Wahl vom 10. Februar 1924

ParteiSitze
Völkisch-Nationaler Block6
Haus- und Grund8
Wirtschaftsgemeinschaft21
DVP7
SPD28
KPD10
Abgeordnete der dritten Legislaturperiode (1924-1926)
  • Julius Leber, SPD
  • Egon Nickel, KPD
  • Otto Passarge, SPD
  • Wilhelm Pieth, SPD
  • Karl Ross, KPD
  • Karl Schlanert, KPD[5]
  • Ernst Wittern, Deutschvölkische Freiheitspartei


Wahl vom 14. November 1926

ParteiSitze
Hanseatischer Volksbund36
Aufwertungspartei1
Zentrum1
DDP2
SPD35
KPD5
Abgeordnete der vierten Legislaturperiode (1926-1929)
  • Julius Leber, SPD
  • Moritz Neumark, DDP/ab 1927 Hanseatischer Volksbund
  • Otto Passarge, SPD
  • Wilhelm Pieth, SPD
  • Karl Ross, KPD
  • Karl Schlanert, KPD
  • Fritz Solmitz, SPD
  • Ernst Wittern, Deutschvölkische Freiheitspartei


Wahl vom 10. November 1929

Türdrücker von 1928
ParteiSitze
NSDAP6
Hanseatischer Volksbund29
Haus- und Grund1
Zentrum1
DDP2
SPD34
KPD7
Abgeordnete der fünften Legislaturperiode


Wahl vom 13. November 1932

Gedenktafel im Lübecker Rathaus für die Bürgerschaftsmitglieder, die Opfer des Nationalsozialismus wurden

Bei der Wahl 1932 wurde die NSDAP in Lübeck nicht die stärkste Fraktion. Im Zuge der Gleichschaltung wurde die Zahl der Abgeordneten der Lübecker Bürgerschaft durch das [Erste] Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich von 80 auf 50 herab gesetzt. Die Mandatsverteilung wurde an das Ergebnis der Reichstagswahl vom 5. März 1933 angepasst; die sich so zugunsten der KPD rechnerisch ergebenden Mandate wurden nicht mehr besetzt, so dass im Ergebnis der Gleichschaltung eine Bürgerschaft mit 46 anstatt 80 Abgeordneten verblieb. Am 22. Juni 1933 folgte das Verbot der SPD, mit der Folge des Mandatsentzugs für die Mitglieder der ehemaligen Bürgerschaftsfraktion der SPD zum 1. Juli 1933. Am 28. Juli 1933 fand die letzte Sitzung der NSDAP-Bürgerschaft statt.

ParteiSitzeSitze ab April 1933
NSDAP2722
DNVP43
Hanseatischer Volksbund50
Haus- und Grund41
Zentrum10
DDP10
SPD2920
KPD90
Abgeordnete der sechsten Legislaturperiode


Literatur

  • Staatshandbuch der freien und Hansestadt Lübeck auf das Jahr 1903, Gebr. Borchers, Lübeck 1903
  • Zur Lübeckischen Ratslinie 1814–1914, Max Schmidt, Lübeck 1915. Commons Digitalisat
  • Lübeckische Ratslinie, Verlag Max Schmidt-Römhild, 2. Auflage Lübeck 1925. Unveränderter Nachdruck Lübeck 1978. ISBN 3795005000

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Carl Bock (1820-1899) war seit 1861 Mitglied der Lübecker Bürgerschaft und ab 1879 Mitglied im damals 30 Mitglieder umfassenden Bürgerausschuss, seit 1872 des Gewerbeauschusses und seit 1879 Vorsteher der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit. Da eine Ausbildung bei einem solchen Lehrherrn eine besondere Auszeichnung war, verbrachte Ferdinand Behrens seine gesamte Lehrzeit bei diesem.
  2. Mitglied der seinerzeit in Lübeck dominierenden Nationalliberalen Partei
  3. SHBL 12, 32
  4. [1]
  5. [2]
  6. [3]
  7. Chronik. In: Vaterstädtische Blätter, Jahrgang 1932/33, Nr. 6, Ausgabe vom 10. Dezember 1933, S. 24.

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HL Damals – Bürgerschaftssaal.JPG
Rathaus zu Lübeck - Bürgerschaftssaal.
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Memorial plaque in Lübeck town hall outside the Bürgerschaftssaal (plenary hall) commemorating those members of the Bürgerschaft (City Council) murdered by the NS regime
Grunstensnedleggelse Elbe-Travekanalen - no-nb digifoto 20160422 00113 bldsa EYDE 5 03 160.jpg
Bildet er hentet fra Nasjonalbibliotekets bildesamling Lübeck, Schleswig-Holstein
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The state flag of the Free Hanseatic City of Lübeck 1890-1935. Source: FOTW [1], flaggenlexikon.de
HL Damals – Bürgerschaftssitzung.jpg
Aus einer Sitzung der Lübecker Bürgerschaft. Links, auf erhöhtem Sitz, Senatskommissare und Wortführer.
Rathaus Lübeck Pero.jpg
The Rathaus (Town Hall) of Lübeck
HL Damals – Mühlendamm 18 – Baubehörde – Niebour – Tür-Drücker.jpg
Der nach einem Modell von Mantzel vom einheimischen Kunstgewerbe hergestellte Messinggriff für städtische Neubauten in Form des Lübschen Adlers im Fluge.