Ponte das Barcas

Porto mit der Ponte das Barcas, 1833
Darstellung des Brückeneinsturzes auf der Alminhas da Ponte

Die Ponte das Barcas (portugiesisch Schiffbrücke, wörtlich Barkenbrücke) war die erste permanente Pontonbrücke über den Douro zwischen Porto und Vila Nova de Gaia in Portugal.

Geschichte

Bevor an dieser Stelle eine dauerhafte Brücke errichtet wurde, fand jahrhundertelang der Verkehr zwischen dem am Flussufer gelegenen Stadtviertel Ribeira und dem gegenüberliegenden, dem heutigen Cais de Gaia entsprechenden Viertel mit Kähnen und ähnlichen Wasserfahrzeugen statt. Bei besonderen Anlässen wie z. B. Feldzügen wurden temporäre Schiffbrücken eingerichtet, aber bald wieder abgebaut. 1744 wurde eine reguläre Fährverbindung eingerichtet.

Im Jahr 1806 wurde die von dem portugiesischen Ingenieur und Architekten Carlos Amarante entworfene dauerhafte Schiffbrücke (Ponte das Barcas) eingeweiht. Sie bestand aus zwanzig Booten, die im Fluss verankert und an den Ufern vertäut waren. Ihre hölzerne Fahrbahn war breit genug, dass auch Karren über sie fahren konnten. Sie konnte in zwei Teile geöffnet werden, um den Schiffsverkehr auf dem Douro passieren zu lassen.[1]

Diese Schiffbrücke war Schauplatz der Katastrophe der Ponte das Barcas: Während der Napoleonischen Kriege wurde Porto am 29. März 1809 von französischen Truppen unter Nicolas Jean-de-Dieu Soult besetzt. Als eine große Zahl von Menschen vor den sie mit aufgepflanztem Bajonett und teils beritten verfolgenden Soldaten aus der Stadt über die Schiffsbrücke auf das linke Douro-Ufer flüchteten, brach die Brücke unter dem Gewicht der nachdrängenden Menschenmasse ein. Bis zu 4000 Menschen fanden in den Fluten des Douro den Tod.[2] Die Katastrophe ist auf den Alminhas da Ponte an der Ribeira dargestellt.

Die Ponte das Barcas wurde 1842 von der Ponte pênsil abgelöst, einer Hängebrücke und ersten festen Brücke über den Douro in Porto.

Weblinks

Commons: Ponte das barcas – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Manuel de Azeredo: As Pontes do Porto, bei Faculdade de Engenharia da Universidade do Porto
  2. William Francis Patrick Napier: History of the War in the Peninsula and in the South of France from the Year 1807 to the Year 1814, Bd. 2, Thomas and William Boone, London 1829, S. 206. Eine geringere Zahl von Opfern nimmt Aníbal José Barreira an, siehe seinen Aufsatz O desastre da ponte das barcas in: Luís Valente de Oliveira (Hrsg.): O Porto e as invasões francesas 1809–2009. Câmara Municipal do Porto, Porto 2009, Bd. 3, ISBN 978-989-619-178-8, S. 87–107. Barreira legt seiner Schätzung die Sterbebücher der städtischen Pfarreien zugrunde, räumt allerdings ein, dass die Eintragungen vermutlich nicht vollständig sind (S. 101).

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Desastre da ponte das barcas.JPG
Autor/Urheber: Alta Falisa, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Desastre da ponte das barcas, on 29 March 1809, during the second napoleonic invasion of Portugal.

In an attempt to escape the sword of the enemy, people of Porto tried to take refuge on the left bank of the Douro River, but the bridge collapsed under their weight.
The tragic and brutal event went down in history as "Desastre da ponte das barcas". To this day, everyday, candles are lit up at the foot of this stele, near "Ponte Luis I°".

Stele cast in 1897.
View of the city of Oporto (1833) - Charles Van Zeller (des.); Robert Havell (grav.).png
Reproduction of an engraving published in 1833, and dedicated to Peter, Duke of Bragança, showing the slope of the Serra do Pilar (including military people and townsfolk), the neighbouring town of Vila Nova de Gaia, the Douro River, during the Siege of Oporto.