Pomarico

Pomarico
Kein Wappen vorhanden.
Pomarico (Italien)
Pomarico
StaatItalien
RegionBasilikata
ProvinzMatera (MT)
Koordinaten40° 31′ N, 16° 33′ O
Höhe459 m s.l.m.
Fläche128 km²
Einwohner4.001 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl75016
Vorwahl0835
ISTAT-Nummer077022
VolksbezeichnungPomaricani
SchutzpatronSan Michele Arcangelo
WebsitePomarico
Viale Kennedy

Pomarico ist eine süditalienische Gemeinde in der Provinz Matera in der Basilikata mit 4001 Einwohnern (Stand am 31. Dezember 2019). Sie gehört zur Region Basilikata. Der Name soll vom Lateinischen Pomi ager herrühren, was so viel wie „fruchtbarer Boden“ bedeutet.

Geografie

Lage

Pomarico ist ein kleines Städtchen, das wie viele seiner Nachbargemeinden (Bernalda, Ferrandina, Montescaglioso, Miglionico, Pisticci) auf einem Bergrücken liegt. Am Fuße des Hügels fließt der Basento, dessen Wasserspiegel im Sommer oftmals stark zurückgeht.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Vor den Toren Pomaricos wurden Überreste einer Siedlung aus vorchristlicher Zeit entdeckt. Diese Siedlung wird Pomarico Vecchio, also altes Pomarico genannt. Der historische Stadtkern des jetzigen Pomarico findet sich rund 3 km entfernt auf einem Hügel, der sich bis zu einem anderen Hügel, der Neubausiedlung Aldo Moro, zieht. Dort findet sich auch das einzige Industriegebiet.

Klima

Im Sommer herrschen in Pomarico subtropische Temperaturen, im Winter dominieren nasse Kälte und Schnee.

Geschichte

Die Anfänge der Stadt gehen bis ins 5. Jahrhundert vor Christus zurück.

In den 1960er und 70er Jahren verließen viele Einwohner die Stadt, um als Gastarbeiter nach Deutschland zu kommen. In den 1980ern wurde die Stadt von einem Erdbeben stark beschädigt.

Derzeitiger Bürgermeister Pomaricos ist Francesco Mancini (Centrosinistra).

Kultur und Sport

Sehenswürdigkeiten

Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt, zählen die verschiedenen Kirchen, die Ausgrabungen des Pomarico Vecchio und der historische Stadtkern sowie der Palazzo. Die Ausgrabungen belegen den griechisch-hellenistischen Ursprung des Ortes.

Religion

Der Großteil der Bevölkerung ist römisch-katholisch. Es gibt eine kleine evangelische Gemeinde, die ihre Gottesdienste kurioserweise in einer Garage zelebriert.

Schutzpatron von Pomarico ist der Heilige Michael. Ihm ist die größte der zahlreichen Kirchen im Ort geweiht. Vom 7. bis 9. Mai findet zu seinen Ehren ein Fest in der Stadt statt, das mit einer deutschen Kirchweih vergleichbar ist.

Kulinarische Spezialitäten

Als kulinarische Spezialität gilt die salsiccia, eine handgemachte und -geschnittene Wurst, und gnumureddrë („gomitoletti“), mit Fleisch umwickelte und gegrillte Innereien.

Sport

Im Sport vertritt der Fußballclub F. C. Pomarico seine Stadt in der Kreisliga.

Infrastruktur, Wirtschaft und Verkehr

Im Ort gibt es Ärzte, Apotheken, einen kleinen Supermarkt, verschiedene Läden (Elektro- und Haushaltsartikel, Metzgereien, Bäckereien, Tabakläden usw.), eine Tankstelle und mehrere Bars. Außerdem findet in zweiwöchentlichem Rhythmus ein Wochenmarkt statt. Weiterhin findet man einen Kindergarten, eine Grundschule, einen Friedhof, einen Posten der Carabinieri sowie der Polizia Municipale.

Die Stadt leidet unter der sehr hohen Arbeitslosigkeit, die es sie in ganz Süditalien gibt. Im handwerklichen Bereich (Maler, Maurer) liegt der Haupterwerbssektor.

Pomarico ist per Auto über die Strada Stadale 7 racc. (Via Appia) aus Richtung Matera, Bari zu erreichen. Von Potenza kommend erreicht man Pomarico über die SS 407, eine Schnellstraße führt in Richtung Montescaglioso und an die Ionische Küste nach Metaponto. Der einzige öffentliche Linienbus verkehrt im Halbstundentakt (von morgens bis abends) vom Quartiere Aldo Moro bis in den Stadtkern.

Fotos

Persönlichkeiten

  • Niccolò Fiorentino (1755–1799), Philosoph, Rechtsanwalt und Patriot
  • Francesco Caggiani (1895–1916), starb während des Ersten Weltkrieges und wurde mit einer hohen Auszeichnung bedacht
  • Michele Zuccaro (* 1948), Kunstmaler und Bildhauer
  • Franco Selvaggi (* 1953), Stürmer, wurde 1982 mit Italien Fußball-Weltmeister
  • Antonio Bonavista (1967–2011), Professor für Kunst, Historiker, Politiker, Musikwissenschaftler und Bühnenbildner

Literatur

  • Carlo Levis Buch „Christus kam nur bis Eboli“ beschreibt das Leben in dieser Gegend in den 1940er Jahren.
  • Michael Mente: Matera, die Basilicata und ich. Ein persönlicher und literarischer Reisebegleiter auf der Suche nach dem mystischen Herzen Süditaliens. Hg. von flügelrad, Verlag für Kulturvermittlung, BoD Books on Demand, Weinfelden 2019, ISBN 978-3-7494-5245-3. - Sammlung aus literarisch angehauchten Aufsätzen, die Einblicke in die Geschichte, Kultur, Geografie, Ethnologie und viel Kulinarisches aus persönlicher Sicht ermöglichen. Der Autor ist in der Schweiz aufgewachsen, sein Vater stammt aus Pomarico.

Weblinks

Commons: Pomarico – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.

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Wappen der italienischen Provinz Matera

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Scorcio di un vicolo di Pomarico.
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Viale Kenndy mit Blick auf das alte Pomarico

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Chiesa del Pio Monte dei Morti, interno
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Il campanile della Chiesa Madre di Pomarico a Matera.
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Il centro storico di Pomarico. In primo piano, il campanile della Chiesa Madre.
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Chiesa SS. Addolorata, facciata
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Torre dell'orologio e panorama