Polter

Polter mit Kurzholz im Harz, Sachsen-Anhalt
Polter mit Langholz in der Lüneburger Heide, Niedersachsen

Als Polter (der Polter, seltener das Polter; regional auch Polder) oder Holzpolter wird in der Forstwirtschaft gesammeltes und sortiertes Rundholz bezeichnet, das nach der Holzernte auf einem Sammelplatz zur Abfuhr bereitliegt, zum Beispiel am Rand von Forststraßen.[1]

Etymologie

Die Bezeichnung hat ihren Ursprung im polternden Geräusch, das beim Abwurf des Holzes auf dem Polterplatz entsteht.[1] Das Zusammenstellen eines Polters nennt man daher auch poltern.

Abzugrenzen ist der Polter von Oberbegriffen Holzstapel und Holzstoß, wobei letzterer besonders mit Brennholz assoziiert wird.[2]

Sortierung

Im Zuge der Zuteilung des geschlagenen Rundholzes in die verschiedenen (Verkaufs-)Sortimente, forstsprachlich als Aushaltung bezeichnet, wird es auf dem Polterplatz (Holzlagerplatz) üblicherweise auf getrennte Polter verbracht. Jeder Polter sollte nur Holz derselben Sorte enthalten (dieselbe Baumart, einheitliche Länge, möglichst auch einheitliche Stärke und Qualität).[3] Bei einem Mehrschichtpolter (Lagenpolter, Haufenpolter) liegen die Stämme längs aufeinander. Diese Vorgehensweise spart Platz und wird meist bei gleichförmigen Massensortimenten angewandt. Bei Einschichtpoltern (Fahrpoltern) werden die Stämme nebeneinander gelagert. Hierbei wird viel Platz verbraucht, aber die Stämme sind für Vermessungsarbeiten und Gütebeurteilungen besser zugänglich. Polternummern, die zumeist an der Stirnseite der Rundhölzer angebracht werden, dienen der Kennzeichnung der entstandenen Polter.

Die Stämme können in Rinde oder ohne Rinde gepoltert werden. Weiterhin wird unterschieden zwischen Trockenlagerung (meist mit Bodenfreiheit durch Unterlager) und Nasslagerung (zum Beispiel mit künstlicher Beregnung, siehe Nasslager).[4] Zum Schutz der Holzernte vor dem Borkenkäfer und anderen Forstschädlingen können die Polter, wo legal, mit Insektiziden wie Chlorpyrifos besprüht werden.[5]

Langholz wird auch in Poltern verkauft bzw. versteigert. Der Kunde erwirbt also ganze, entastete Stämme. Die Holzmenge wird dabei in Festmeter angegeben; sie muss anhand des Volumens des Polters geschätzt werden.[6] Der Käufer des Polterholzes muss sich selbst um den Abtransport und das Ablängen auf transportable Stücke kümmern.

Weblinks

Commons: (Holz-)Stämme – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Holzhaufen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Polter. In: Duden. Abgerufen am 3. Juni 2020.
  2. Holzstoß. In: Duden. Abgerufen am 3. Juni 2020.
  3. Holzvermarktung. In: Waldbesitzervereinigung Regensburg Nord e.V. Abgerufen am 3. Juni 2020.
  4. Alexandra Wauer: So lagern Sie Rundholz richtig! In: waldwissen.net. 11. März 2015, archiviert vom Original am 3. Juni 2020; abgerufen am 3. Juni 2020.
  5. Dana Liechti: Verbotene Insektizide im Schweizer Wald. In: blick.ch. 11. Mai 2019, abgerufen am 1. Oktober 2019.
  6. Wie viel Holz ist im Polter? In: waldwissen.net. 14. Mai 2014, archiviert vom Original am 3. Juni 2020; abgerufen am 3. Juni 2020.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Baumstämme bei Stübeckshorn.jpg
Autor/Urheber: Oxfordian Kissuth, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Gefällte Kiefern bei Stübeckshorn in der Lüneburger Heide, Niedersachsen. Aufnahmedatum Dezember 2013.
Altenbrak Holz.JPG
Autor/Urheber: Angela Huster, Lizenz: CC0
Altenbrak (Stadt Thale) Landkreis Harz, Sachsen-Anhalt; Polter an der Alten Straße