Polski Fiat 125p
Polski Fiat | |
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125p 1300 (1971) | |
125 P | |
Verkaufsbezeichnung: | FSO 1300, FSO 1500 |
Produktionszeitraum: | 11/1967–06/1991 |
Klasse: | Mittelklasse |
Karosserieversionen: | Limousine, Kombi, Pick-up |
Motoren: | Ottomotoren: 1,3–1,5 Liter (40–55 kW) |
Länge: | 4230 mm |
Breite: | 1625 mm |
Höhe: | 1440 mm |
Radstand: | 2505 mm |
Leergewicht: | 970 kg |
Vorgängermodell | Warszawa |
Nachfolgemodell | FSO Polonez |
Der Polski Fiat 125p war ein Mittelklassewagen des polnischen Herstellers FSO aus Warschau. Er wurde im Rahmen eines Lizenzvertrags mit Fiat produziert und zunächst unter der Marke Polski Fiat vertrieben. Nach Ablauf der Lizenzverträge Ende 1982 wurde er ab 1983 unter dem Markennamen FSO als FSO 125p oder FSO 1300 bzw. FSO 1500 (je nach Motorisierung) verkauft.
Geschichte
Schon 1932 gab es ein erstes Lizenzabkommen des polnischen Kraftfahrzeugbaus mit Fiat über mehrere Fiat-Modelle. 1934 begann die Lizenzfertigung mit dem Polski Fiat 508.[1] Nachdem eine Fortsetzung der Zusammenarbeit nach dem Krieg zunächst scheiterte, entschied man sich bei FSO in den 1960er Jahren wieder zur Kooperation. Am 22. Dezember 1965 wurde ein Lizenzvertrag mit Fiat unterzeichnet. Dieser bedeutete einen Quantensprung für die polnische Automobilindustrie und stellte eine technisch und finanziell große Herausforderung für FSO und die Zulieferer dar. Galten doch die bisher produzierten Pkw-Modelle Syrena- und Warszawa selbst innerhalb des Ostblocks als rückständig.
Der 125p war eine Kombination zweier Fiat-Konstruktionen. Die Karosserie stammte vom Typ 125, Antrieb und Fahrwerk vom Fiat 1300/1500. Er wurde in Details wie den Scheinwerfern abgeändert und die Modellpalette deutlich erweitert. Die Produktion des 125p begann 1967 mit dem 1,3-Liter-Motor.[2] Der 1,5-Liter-Motor folgte 1968. Es folgten eine Kombi- und eine Pick-up-Variante. In den ersten Jahren wurden außer dem Motor alle Teile noch aus Italien bezogen,[3] später erfolgte die Produktion vollständig in Polen.
1973 erfuhr der 125p eine leichte Überarbeitung mit geschwärzter statt bisher verchromter Frontpartie. 1975 folgte eine erneute Modellpflege, bei der die Form der Heckleuchten und der Stoßstangen geändert und die Scheinwerfer etwas nach innen versetzt wurden. Ab 1978 wurde parallel zum 125p der FSO Polonez gefertigt.
Technik
Dem Namen nach war der 125p ein Lizenz-Nachbau des Fiat 125, dem er äußerlich – von den runden Scheinwerfern abgesehen – glich. Antrieb und Fahrwerk entsprachen nicht dem Fiat 125, sondern den älteren Modellen Fiat 1300/1500. Der 125p wurde auch als Kombi und Pick-up angeboten, im Gegensatz zum Fiat 125, den es nur als Limousine gab.
Für den 125p standen zwei Motoren zur Wahl, beides Viertakt-Reihenvierzylinder-Motoren mit untenliegender Nockenwelle und drei Kurbelwellenlagern. Der kleinere mit 1295 cm³ (FSO 1300) leistete zuerst 40 kW (54 PS), später dann 44 kW (60 PS), der größere mit 1481 cm³ (FSO 1500) leistete 55 kW (75 PS). Der italienische Fiat hatte hingegen einen moderneren und leistungsstärkeren Motor mit fünf Kurbelwellenlagern und zwei obenliegenden Nockenwellen.
Der 125p in der DDR
Als Mittelklassewagen konkurrierte er mit den für sozialistische Verhältnisse gehobenen sowjetischen Ladas und Moskwitschs. In der DDR und anderen sozialistischen Ländern konnte man den 125p als Statussymbol ansehen. Der Preis in der DDR betrug 22.000 Mark für den 1300er und 23.500 Mark für den 1500er (1973).[4] Das Problem des 125p war jedoch, dass er einen höher oktanigen Kraftstoff benötigte, der nicht an jeder Tankstelle verfügbar war. Auch mit der Qualität des Autos stand es nicht zum Besten: Schlechte Verarbeitung und eine hohe Rostanfälligkeit machten den Neukäufern bereits nach einigen Jahren zu schaffen. Mit dem größer werdenden Angebot an Schigulis versiegte Ende der 1970er Jahre der Nachschub des 125p für die DDR gänzlich. Die Kombivariante wurde in der DDR nicht angeboten.
Testberichte
Die KFT testete den 125p 1300 im Jahr 1969 und bezeichnete den Motor als für Fiat typisch sportlich-temperamentvoll. Kritik galt der nur dreifachen Lagerung der Kurbelwelle und der Neigung zum Klingeln, die selbst bei Verwendung eines 94-Oktan-Kraftstoffs nicht ganz beseitigt war. Im Schnitt wurde ein Verbrauch von 10,4 l/100 km für den 1300er Motor ermittelt und eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h gemessen. Stärkere Kritik gab es an dem veralteten Fahrwerk mit zum trampeln neigender Hinterachse. Wegen der relativ straffen Stoßdämpfer ließe sich der 125p aber immer noch etwas besser beherrschen als der Moskwitsch-408. Radführung und Federung seien den Qualitäten des Wartburg 353 jedoch unterlegen, ganz im Unterschied zu den Bremsen (Scheibenbremsen rundum).[1]
Im Test des 125p 1500 wurden die ansprechenden Fahrleistungen bei identischem Spritverbrauch (10,4 l/100 km) gelobt, die Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h wurde sicher erreicht. Umso deutlicher fiel die Kritik am veralteten Fahrwerk aus. Das gestiegene Antriebsmoment führe bei starkem Beschleunigen auf unebener Fahrbahn zum Verbiegen der Blattfedern. Angeregt wurde deshalb der Einbau von zusätzlichen Längslenkern, wie sie am Fiat 125 verwendet wurden. An den sehr wirksamen Schwimmsattelbremsen wurde ein Schleifen der Beläge in bestimmten Fahrzuständen festgestellt. Die Verarbeitungsqualität wies insbesondere im Innenraum Mängel auf, und sowohl die Abrollgeräusche als auch die Motorgeräusche bei hohen Drehzahlen seien für einen Wagen dieser Preisklasse zu laut. Der benötigte Kraftstoff mit 94 Oktan war zu dieser Zeit nur an 25 Tankstellen der DDR erhältlich. Dennoch wurde der geplante Import dieses Typs insgesamt sehr begrüßt.[5]
Galerie
125p Kombi im Alltag in Tarnów
Weblinks
- Polski Fiat 125p – Polnische Seite über den Fiat 125p: Geschichte, Prospekte, Fotos
Einzelnachweise
- ↑ a b KFT beurteilt Polski Fiat 125 P. In: Kraftfahrzeugtechnik 8/1969, S. 243–245.
- ↑ POLSKI FIAT 125 P und andere Fahrzeuge aus der VR Polen. In: Kraftfahrzeugtechnik 3/1968, S. 81–82.
- ↑ Kraftfahrzeugtechnische Rückschau auf die Leipziger Frühjahrsmesse 1968. In: Kraftfahrzeugtechnik. 4/1968, S. 109–111.
- ↑ Werner Oswald: Kraftfahrzeuge der DDR. 2. Auflage, 2000.
- ↑ KFT beurteilt Polski Fiat 125 p mit 1500-cm³-Motor. In: Kraftfahrzeugtechnik 12/1969, S. 370–371.
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Celebrating the 120th anniversary of the founding of FIAT. G. Cars produced under licence in other countries: Polski Fiat 125p (produced by factory FSO, Poland, engines and mechanicals from the older FIAT 1300/1500, only some parts from FIAT 125. year 1971. Engine: OHV inline-four engine (petrol) 1295 ccm. Troja Palace, Prague, the Czech Republic.
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Polski Fiat 125p in Poland
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Dwa fiaty 125p na II Beskidzkim Zlocie Pojazdów Zabytkowych
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Grey FSO 125p Kombi in Tarnów, Poland.
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Celebrating the 120th anniversary of the founding of FIAT. G. Cars produced under licence in other countries: Polski Fiat 125p (produced by factory FSO, Poland, engines and mechanicals from the older FIAT 1300/1500, only some parts from FIAT 125. year 1973. Engine: OHV inline-four engine (petrol) 1481 ccm. Troja Palace, Prague, the Czech Republic.
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FSO 125p in Leptokarya (Greece)
Montaż samochodów Polski FIAT 125p w hali Fabryki Samochodów Osobowych w Warszawie w latach 70. XX wieku
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Polski Fiat 125p 1300 wyprodukowany 1 stycznia 1969. II Zlot pojazdów zabytkowych w Jaśle.
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Deska rozdzielcza FSO 125p 1.5 ME z 1990 roku. Wyposażona już w okrągłe zegary.
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Gdynia - FSO 125p Kombi
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