Polnische Aufklärung
Die polnische Aufklärung ist eine Epoche in der Geschichtsschreibung Polens und zugleich die polnische Variante der zu Beginn des 18. Jahrhunderts in Europa entstandenen Aufklärungsbewegung.
Die polnische Aufklärung entfaltete sich zwischen 1730 sowie 1795. Ihre wesentlichen Merkmale sind ihre lange Koexistenz neben der alten sarmatischen Weltanschauung sowie die Bedeutung innerer wie äußerer politischer Entwicklungen in allen Gesellschaftsbereichen Polens vor seinen Teilungen. Die Eigenheit der polnischen Aufklärung ist auf die eigentümliche Regierungsform zurückzuführen: Umgeben von absolutistischen Monarchien, bildete Polen als aristokratische Republik auf Basis eines dualistisch-feudalen Föderalstaates eine demokratische Insel innerhalb Europas. Ihren politischen Höhepunkt bildet die Verfassung vom 3. Mai 1791. Die polnische Aufklärung fand ihr Ende 1822 mit dem Übergang zur polnischen Romantik.
„In der polnischen Kulturgeschichte markierte traditionell die dreißigjährige Regierungszeit von Stanisław August Poniatowski (1764–1795) das Zeitalter der Aufklärung. Die Aufklärung endete in Polen mit der dritten und letzten Teilung des Landes, die den Verlust dessen Souveränität bedeutete.“
Literatur
- Carsten Zelle: Aufklärung(en) im Osten, 1995.
- Zdzisław Libera: Polnische Aufklärung. Ein literarisches Lesebuch, 1989.