Polarit

Polarit
Ein Schliff mit den Palladiummineralien: Palarstanid, Plumbopalladinit, Polarit und Atokit in einer vollständig analysierten Probe
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Nummer

1969-032[1]

IMA-Symbol

Plr[2]

Chemische FormelPd2PbBi
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Sulfide und Sulfosalze
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

II/C.20
II/C.20-100

2.AC.40
02.08.06.01
Kristallographische Daten
Kristallsystemorthorhombisch
Kristallklasse; Symbolmm2
RaumgruppeCcm21
Gitterparametera = 7,191 Å; b = 8,693 Å; c = 10,681 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
FormeleinheitenZ = 16 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen!
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte3,5 bis 4
Dichte (g/cm3)12,51
SpaltbarkeitBitte ergänzen!
Farbeweiß mit gelblichen Farbstich
StrichfarbeBitte ergänzen!
Transparenzopak
Glanzmetallisch

Polarit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd2PbBi und bildet bis zu 0,3 mm große Körner von weißer Farbe mit gelblichen Farbstich.

Etymologie und Geschichte

Das Mineral wurde 1969 von A.D. Genkin, T.L. Jewstignejewa, N.W. Tronewa, und L.N. Wjalsow in der Typlokalität, der Majak-Mine in der Nähe von Norilsk in Russland gefunden. Das Mineral ist nach dem Polarural, dem nördlichsten Gebirgszug des Urals benannt, in der die Typlokalität liegt.

Klassifikation

In der Systematik nach Strunz wird Polarit zu den Sulfiden und Sulfosalzen gezählt. Nach der 8. Auflage bildet dabei zusammen mit Breithauptit, Cherepanovit, Freboldit, Hexatestibiopanickelit, Kotulskit, Nickelin, Langisit, Ruthenarsenit, Sederholmit, Sobolevskit, Sorosit, Stumpflit und Sudburyit eine Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von 1:1. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Verbindungen von Halbmetallen mit Platin-Gruppen-Elementen (PGE).

In der Systematik nach Dana bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:1.[3]

Bildung und Fundorte

Polarit bildet sich unter hydrothermalen Bedingungen in Kupfer-Nickel-Eisen-Adern. Es ist vergesellschaftet mit Chalkopyrit, Talnakhit, Cubanit, Stannopalladinit, Paolovit, Sobolevskit, Sperrylit, Cabriit, Palarstanid, Sphalerit und Silber.

Vom sehr seltenen Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben der Typlokalität fand man Polarit in Longhua in der chinesischen Provinz Hebei, am Onegasee in Russland und in Goodnews Bay im US-Bundesstaat Alaska.

Kristallstruktur

Polarit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem in der Raumgruppe Ccm21 (Raumgruppen-Nr. 36, Stellung 2)Vorlage:Raumgruppe/36.2 oder mit den Gitterparametern a = 7,191 Å, b = 8,693 Å und c = 10,681 Å sowie 16 Formeleinheiten pro Elementarzelle.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
  2. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
  3. New Dana Classification of Sulfide Minerals

Literatur

  • Polarit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).
Commons: Polarite – Sammlung von Bildern

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Palarstanide, Plumbopalladinite, Polarite & Atokite.jpg
Autor/Urheber: David Hospital, Lizenz: CC BY-SA 4.0
A polished section containing the following 4 extremely rare palladium minerals: palarstanide, plumbopalladinite, polarite and atokite in a completely analyzed specimen by SEM/EDS. From: Noril'sk, Putoran Plateau, Taimyr Peninsula, Krasnoyarsk Krai, Russian Federation. Ex Vandenbroucke Museum collection from Waregem, Belgium.