Pobeda (Fluggesellschaft)

Pobeda
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Boeing 737-800 der Pobeda
IATA-Code:DP[1]
ICAO-Code:PBD
Rufzeichen:POBEDA
Gründung:2014
Sitz:Moskau, Russland Russland
Heimatflughafen:Flughafen Moskau-Wnukowo
Leitung:Andrey Kalmykov (CEO)
Fluggastaufkommen:4,58 Mio. (2017)[2]
Frachtaufkommen:6036 t (2017)[3]
Flottenstärke:36 (+44 Bestellungen)
Ziele:national und international
Website:www.pobeda.aero

Pobeda (russisch Победа ‚Sieg‘) ist eine russische Billigfluglinie, hundertprozentige Tochter von Aeroflot und als solche Nachfolgegesellschaft der Dobrolet Airlines.

Geschichte

Pobeda nahm den Flugbetrieb am 1. Dezember 2014 zwischen Moskau und Wolgograd auf.

Eine Rechtsvorschrift, welche besagte, dass russische Fluggesellschaften erst zwei Jahre auf Inlandsstrecken fliegen müssen, bevor sie Ziele im Ausland ansteuern dürfen, wurde eigens für Pobeda geändert; die Änderung erlaubt den Tochtergesellschaften von internationalen Fluggesellschaften das sofortige Ansteuern von Auslandszielen.[4][5] Die Passagierzahl wuchs dementsprechend 2016 um 38 Prozent, besonders nachdem sich ausländische Billigfluggesellschaften aus Russland zurückzogen und Pobeda den Billigmarkt praktisch konkurrenzlos für sich hatte.[6]

Im Jahr 2015 war die Airline die Nummer 7 in Russland, im Jahr 2016 war sie die sechstgrößte im Land.[7]

Der Flugplan im Januar 2019 umfasste 27 wöchentliche Abflüge von St. Petersburg ins Ausland[8] und nach Passagieraufkommen war die Gesellschaft auf die vierte Stelle hinter Aeroflot, S7 und Rossija gerückt.[7]

Nach dem russischen Überfall auf die Ukraine 2022 wurde der EU-Luftraum im März 2022 für russische Flugzeuge geschlossen. Im April 2022 wurde die Gesellschaft zusätzlich auf die als „Schwarze Liste“ bezeichnete EU-Flugsicherheitsliste gesetzt und ihr damit der Betrieb in der EU untersagt.[9] Grund dafür ist, dass die russische Föderale Agentur für Lufttransport russischen Gesellschaften erlaubte, ausländische Luftfahrzeuge ohne gültiges Lufttüchtigkeitszeugnis zu betreiben.[10][11] Ende März hatte Pobeda ihre Flotte um 40 Prozent von 41 Flugzeugen auf 25 reduziert.[12] Trotzdem beförderte Pobeda nach S7 nun am zweitmeisten Passagiere, mehr als Aeroflot.[13] Die Zahl der Passagiere sank im zweiten Quartal um 32,5 % gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2021.[14]

Flugziele

© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Zeremonie zum Erstflug Köln/BonnMoskau

Nach den ersten Flügen nach Wolgograd wurde das Netzwerk durch Flüge nach Surgut, Tjumen, Belgorod, Perm und Jekaterinburg ergänzt.[15] Inzwischen zählen unter anderem Archangelsk, Beslan, Machatschkala, Nischnewartowsk, Sotschi, Ufa sowie – als erstes internationales Ziel – Bratislava zum Streckennetz.

Pobeda bediente im August 2017 insgesamt 33 verschiedene Flugziele.[15] In Zukunft sollen diverse europäische Flughäfen hinzukommen. In Deutschland wird seit dem 15. Februar der Flughafen Köln/Bonn, seit dem 3. März 2016 der Flughafen Memmingen und ab dem 19. Oktober 2017 der Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden angeflogen. Des Weiteren werden Berlin-Tegel und Leipzig/Halle ebenfalls seit dem 16. April 2018 angeflogen. Es sind auch Ziele in Italien sowie eine Expansion in Richtung Asien (Georgien und Aserbaidschan) geplant.[16]

Flotte

Mit Stand Juni 2022 besteht die Flotte der Pobeda aus 36 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 5,1 Jahren:[17][18]

FlugzeugtypAnzahlbestelltAnmerkungenSitzplätze
Boeing 737-8003644sechs inaktiv; mit Winglets ausgestattet; Bis 2023 werden alle 50 737-800 von der Aeroflot zu Pobeda wechseln.189

Die Flugzeuge flogen nach Angaben der Wirtschaftszeitung Wedomosti im Jahr 2017 mit 15 bis 16 Stunden die höchsten täglichen Flugzeiten aller weltweit eingesetzten Boeing 737.[19]

Sonstiges

  • Die Gepäckregelungen bei Pobeda sind – auch im Vergleich zu anderen bekannten Billigflug-Airlines – sehr restriktiv. Ohne Aufpreis ist nur ein kleines Handgepäckstück mit den maximalen Maßen von 36 × 30 × 27 cm zugelassen. Gepäck, das über diese Menge hinausgeht, muss kostenpflichtig aufgegeben werden.[20]

Siehe auch

Weblinks

Commons: Pobeda – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Airline and Airport Code Search. International Air Transport Association (englisch); abgerufen am 19. April 2015.
  2. Passagierstatistik russischer Fluglinien 2016/2017. (PDF, 236 kB) Russische Luftfahrtagentur, abgerufen am 28. Januar 2018 (russisch).
  3. Frachtstatistik russischer Fluglinien 2016/2017. (PDF, 238 kB) Russische Luftfahrtagentur, abgerufen am 28. Januar 2018 (russisch).
  4. Aeroflot-Billigtochter Pobeda hat weiteren deutschen Flughafen im Visier. Bürokratie verhindert Start zum Flugplanwechsel. In: Airliners.de. 28. Oktober 2015, abgerufen am 10. Februar 2016.
  5. Kira Jegorowa: Pobeda im internationalen Steigflug. In: Russia Behind The Headlines. 17. November 2015, abgerufen am 15. August 2017.
  6. Kira Kalinina: Pobeda heißt Sieg: Russische Billigflieger überflügeln weltweite Konkurrenz. In: Russia Beyond The Headlines (RBTH). 22. Juni 2017, abgerufen am 15. August 2017.
  7. a b Lowcoster "Pobeda" wurde die viertgrößte Fluggesellschaft in Russland, Wedomosti, 13. Januar 2019
  8. "Pobeda" stoppt Flüge von St. Petersburg ins Ausland, Wedomosti, 16. Januar 2019
  9. EU Air Safety List. (PDF (305,73 KB)) In: Website der Europäischen Kommission. 11. April 2022, abgerufen am 12. April 2022 (englisch).
  10. EU-Flugverbot: 20 russische Fluggesellschaften zur EU-Flugsicherheitsliste hinzugefügt. In: Website der Europäischen Kommission. 11. April 2022, abgerufen am 12. April 2022.
  11. Russland sperrt Luftraum und "behält" geleaste Flugzeuge, GTAI, Germany Trade and Invest,
  12. Die Billigfluggesellschaft "Pobeda" wird die Flugzeugflotte auf 25 reduzieren, RBK, 25. März 2022
  13. Aeroflot verlor den ersten Rang auf dem russischen Luftverkehrsmarkt, RBK, 25. April 2022
  14. RBC: Aeroflot senkte die Gehälter der Top-Manager um 30-40%, Kommersant, 3. August 2022
  15. a b Russian LCC Pobeda launches operations. In: ch-aviation. 5. Dezember 2014, abgerufen am 15. August 2017 (englisch).
  16. Russia’s Pobeda set to commence int'l ops this winter. In: ch-aviation. 3. August 2015, abgerufen am 15. August 2017 (englisch).
  17. Pobeda Fleet Details and History. In: planespotters.net. 30. Juni 2022, abgerufen am 1. Juli 2022 (englisch).
  18. Aeroflot dopt Pobeda mit 50 Boeing 737. In: aeroTELEGRAPH. 17. Juli 2020, abgerufen am 17. Juli 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  19. Airline "Pobeda" ist effizienter als jede andere auf der Welt, die Boeing 737-Flugzeuge verwendet, Wedomosti, 31. Oktober 2017
  20. Pobeda Airlines LLC, Aeroflot Group - Conditions of carriage. Abgerufen am 4. Februar 2019.

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Inaugural flight Pobeda DP820 - Cologne Bonn - Moscow-Vnukovo 2016-7157.jpg
© Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)
Erstflug Pobeda DP820 - Köln/Bonn - Moskau-Wnukowo 2016
Foto: Zum Erstflug wird ein Kuchen angeschnitten von: Stewardess, Ulrich Stiller (Marketing-Leiter Köln Bonn Airport), Michael Garvens (Flughafenchef), Andrey Kalmykov (CEO von Pobeda Airlines) und Vladimir V. Sedykh (Generalkonsul der Russischen Föderation in Bonn), Stewardess
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Autor/Urheber: Dmitry Petrov, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Pobeda Boeing 737-800 at SVO