Plunger-Klasse

Plunger-Klasse
USS Plunger (SS-2; A-2)
Schiffsdaten
LandVereinigte Staaten Vereinigte Staaten
SchiffsartU-Boot
BauwerftElectric Boat Company, Elizabeth, New Jersey
Bauzeitraum1901 bis 1907
Gebaute Einheiten7
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
19,46 m (Lüa)
Breite3,63 m
Tiefgangmax. 3,23 m
Verdrängungaufgetaucht: 105 t
getaucht: 123 t
 
Besatzung7
Maschinenanlage
Maschine1 × Benzinmotor mit 180 PS

1 × Elektromotor mit 150 PS

Propeller1
Einsatzdaten U-Boot
Tauchtiefe, max.19 m
Höchst-
geschwindigkeit
getaucht
7 kn (13 km/h)
Höchst-
geschwindigkeit
aufgetaucht
8 kn (15 km/h)
Bewaffnung

Die Plunger-Klasse war eine Klasse benzin-elektrischer Klein-U-Boote der Marine der Vereinigten Staaten von Amerika. Die Boote wurden ab 1901 von der Electric Boat Company auf der Crescent-Werft in Elizabeth im Bundesstaat New Jersey und bei Union Iron Works in Kalifornien gebaut. Das Typboot der Klasse war die USS Plunger. Die ursprünglichen Schiffsnummern waren SS-2 bis SS-8, am 17. November 1911 erhielten die Boote die neuen Bezeichnungen A-1 bis A-7. Die USS Adder (SS-3) wurde vor der USS Plunger (SS-2) in Dienst gestellt. Daher wird die Klasse gelegentlich A-Klasse oder auch Adder-Klasse genannt.

Entwicklung

Die Fulton im Dock

John Philip Holland hatte mit seiner Holland VI, die von der US-Navy gekauft und als USS Holland (SS-1) in Dienst gestellt wurde, einen ersten Erfolg erzielt. Es war jedoch klar, dass dieses Boot nicht als Grundlage für Serienboote dienen konnte. Daher konstruierte Holland eine vergrößerte Ausgabe der Holland VI, die Holland VII.[1] Dieses Boot, die Fulton wurde 1901 bei Electric Boat in New Jersey gebaut, aber von der Navy nicht übernommen. Das erste Serienboot, die SS-2 Plunger wurde so zum Typboot der Plunger-Klasse. Die Fulton hingegen wurde an Russland verkauft und nach Kronstadt geliefert. Das Som getaufte Boot wurde dort zum Typboot der in St. Petersburg in Lizenz gebauten gleichnamigen U-Boot-Klasse.

Beschreibung

Die Boote der Plunger-Klasse waren Einhüllenboote[2] mit einem spindelförmigen Druckkörper und einem zentral am Heck angeordneten Propeller. Der Rumpf war in drei Sektionen unterteilt: Bugsektion, Zentrale und Maschinenraum im Heck. In der Bugsektion war das einzige Torpedorohr mittig, im Schnittkreuz der Hoch- und Querachse angeordnet. Die beiden Reservetorpedos lagerten in der Zentrale über den Hauptballasttanks. Die Antriebsanlage bestand aus einem Ottomotor und einem Elektromotor. Die beiden in der Bilge des Maschinenraumes untergebrachten Batterien mit 3 × 20 Zellen ermöglichten nominell bis zu 4 h Unterwasserfahrt. Die Boote verfügten über eine kreuzförmige Heckruderanlage, separate Tiefenruder wie bei modernen Booten gab es nicht. Der niedrige Turm hatte Stromlinienform.[1]

Von den sieben Booten der Plunger-Klasse wurden fünf bei Crescent an der Ostküste und 2 bei Union Iron Works an der Westküste gebaut.

Die Boote dienten hauptsächlich dem Sammeln von Erfahrungen im U-Bootdienst und der Ausbildung von Besatzungen.

Export

Electric Boat war trotz des Navy-Auftrages in finanziellen Schwierigkeiten und vergab daher Lizenzen für Plunger-Boote ins Ausland. In England baute Vickers Sons & Maxim die ersten britischen Unterseeboote als Holland 1 bis 5, Russland erwarb die Fulton und baute sechs weitere als Som-Klasse, die Niederlande bauten O-1 als ihr erstes Unterseeboot und Japan bestellte fünf Boote, die Electric Boat bei Fore River Shipyard in Massachusetts fertigen ließ und die dann in Japan montiert wurden.[1]

Einheiten

NamenWerftKiellegungStapellaufIndienststellungMarineAußerdienststellungVerbleibBemerkung
USS Plunger, A-1, Submarine Torpedo Boat No. 2, SS-2Crescentwerft, Elizabethport21. Mai 19011. Februar 190219. September 1903United States Navy24. Februar 1913verschrottet am 26. Januar 1922Torpedoversuche, Training, Theodore-Roosevelt-Tour
USS Adder / A-2, Submarine Torpedo Boat No. 3, SS-33. Oktober 190022. Juli 190112. Januar 190312. Dezember 1919als Zielschiff versenktTorpedoversuche, Training, Patrouillen
USS Grampus / A-3, Submarine Torpedo Boat No. 3, SS-4Union Iron Works, San Franzisko10. Dezember 190031. Juli 190228. Mai 190325. Juli 1921Am 16. Januar 1922 als Zielschiff versenktErdbebenhilfe in San Franzisko 1906
USS Moccasin / A-4, Submarine Torpedo Boat No. 5, SS-5Crescentwerft, Elizabethport8. November 190020. August 190117. Januar 190312. Dezember 1919ZielschiffTraining, Versuchsfahrten, Patrouillen
USS Pike / A-5, Submarine Torpedo Boat No. 6, SS-6Union Iron Works, San Franzisko10. Dezember 190014. Januar 190328. Mai 190325. Juli 1921am 26. Januar 1922 als Schrott verkauftErdbebenhilfe in San Franzisko 1906, Training, Versuchsfahrten, Hafenpatrouillen
USS Porpoise, A-6, Submarine Torpedo Boat No. 7, SS-7Crescentwerft, Elizabethport13. Dezember 190023. September 190119. September 190312. Dezember 1919ZielschiffWhiting-Experiment (Ausstiegsversuch durch das Torpedorohr), andere Versuche, Hafenpatrouillen
USS Shark, A-7, Submarine Torpedo Boat No. 8, SS-811. Januar 190119. Oktober 190119. September 190312. Dezember 1919ZielschiffTorpedo- und andere Versuche, Patrouille in der Manilabucht

[3]

Literatur

  • Robert Gardiner: Conway’s all the world’s fighting ships 1906–1921. Conway Maritime Press, 1985, ISBN 0-85177-245-5 (englisch).
  • Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, ISBN 0-87021-570-1 (englisch, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).

Weblinks

Commons: Plunger-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c John Holland Father of the Modern Submarine. In: navy.mil. Archiviert vom Original am 1. April 2015; abgerufen am 29. Juli 2015 (englisch).
  2. Norman Polmar, Jurrien Noot: Submarines of the Russian and Soviet Navies, 1718–1990. Naval Institute Press, 1991, S. 22 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. American 'A' Boats. Type 7. In: reocities.com. Archiviert vom Original am 4. März 2016; abgerufen am 29. Juli 2015 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

USS Plunger - NH 42622.jpg
Photo # 42622   USS Plunger hauled out of the water, circa the early 1900s
Fulton1901-1904.jpg
Submarine «Fulton» on the dock, later «Som» in the Imperial Russian Navy.