Bleiwurzgewächse

Bleiwurzgewächse

Kap-Bleiwurz (Plumbago auriculata)

Systematik
Unterabteilung:Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse:Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Eudikotyledonen
Kerneudikotyledonen
Ordnung:Nelkenartige (Caryophyllales)
Familie:Bleiwurzgewächse
Wissenschaftlicher Name
Plumbaginaceae
Juss.

Die Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae) bilden eine Familie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida).

Beschreibung und Ökologie

Europäische Bleiwurz (Plumbago europaea), Illustration von Adolphus Ypey 1813
Unterfamilie Plumbaginoideae: Blüten Chinesische Bleiwurz (Ceratostigma plumbaginoides)
Unterfamilie Staticoideae: Aegialitis annulata
Unterfamilie Staticoideae: Acantholimon ulicinum
Unterfamilie Staticoideae: Habitus und Laubblätter von Dictyolimon macrorrhabdos
Unterfamilie Staticoideae: Strauch-Strandflieder (Limoniastrum monopetalum)
Unterfamilie Staticoideae: Steckenkraut-Strandflieder (Myriolimon ferulaceum)
Unterfamilie Staticoideae: Psylliostachys suworowii

Vegetative Merkmale

Es sind meist ausdauernde krautige Pflanzen, es gibt aber auch verholzende Pflanzen: Sträucher, selten sind es Lianen (Kletterpflanzen). Die Familie Plumbaginaceae besteht vor allem aus Xerophyten, die in Halbwüsten und Steppen vorkommen und aus Halophyten in Strandnähe.

Generative Merkmale

Die Blüten stehen in ganz unterschiedlich aufgebauten Blütenständen zusammen.

Die meist zwittrigen Blüten sind fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Die fünf Kelchblätter sind zu einer fünfrippigen Röhre verwachsen, der in fünf Kelchzipfeln endet, die deutlich kürzer sind als die Kelchröhre. Die fünf Kronblätter sind verwachsen oder frei; wenn sie frei sind dann sind sie genagelt. Es ist nur ein Kreis mit fünf fertilen Staubblättern vorhanden; sie sind meist frei außer bei der Gattung Aegialitis; sie sind epipetal, stehen also vor den Kronblättern, es fehlt also der äußere Staubblattkreis. Die fünf Fruchtblätter sind meist zu einem oberständigen Fruchtknoten verwachsen. Es sind ein oder fünf Griffel vorhanden.

Es werden Kapselfrüchte oder Nüsse gebildet.

Ökologie

Die Bestäubung erfolgt meist durch Insekten (Entomophilie).

Systematik

Die Familie Plumbaginaceae wurde 1789 durch Antoine Laurent de Jussieu in Genera Plantarum (Jussieu), 92 aufgestellt.

In der Familie Plumbaginaceae gibt es zwei Unterfamilien mit insgesamt 27 Gattungen und 836 Arten:[1]

Unterfamilie PlumbaginoideaeBurnett: Sie enthält vier Gattungen und 36 Arten:
  • CeratostigmaBunge: Die etwa acht Arten kommen im tropischen Nordostafrika, in Südostasien, in Tibet und China vor.
  • DyerophytumKuntze (Syn.: VogeliaLam.): Die nur zwei Arten kommen auf Sokotra, eine Art in Südwestafrika und eine Art von Arabien bis Indien vor.[2]
  • PlumbagellaSpach: Sie enthält nur eine Art:
    • Plumbagella micrantha(Ledeb.) Spach: Sie kommt in Zentralasien vor.
  • Bleiwurz (PlumbagoL.): Sie enthält etwa 24 Arten, darunter:
Unterfamilie StaticoideaeKosteletzky: Sie enthält zwei Tribus und 23 Gattungen:
Tribus Aegialitideae(Link) Peng: Sie enthält nur eine Gattung:
Tribus StaticeaeBartling: Sie enthält 22 Gattungen mit etwa 800 Arten:
  • Igelpolster (AcantholimonBoiss.): Die etwa 165 Arten kommen vom östlichen Mittelmeerraum bis Zentralasien vor, darunter:
  • Acantholimon androsaceumBoiss.
  • Grasnelken (ArmeriaWilld., Syn.: StaticeL.): Die etwa 90 Arten gedeihen in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel und in Südamerika vor.
  • BamianiaLincz.: Sie enthält nur eine Art:
    • Bamiania pachycormum(Rech. f.) Lincz.: Sie kommt nur in Afghanistan vor.
  • BukinicziaLincz. (Syn.: AeoniopsisRech. f.): Sie enthält nur eine Art:
    • Bukiniczia cabulica(Boiss.) Lincz.: Sie kommt in Afghanistan und Pakistan vor.
  • CephalorhizumPopov & Korovin: Die nur zwei Arten kommen in Zentralasien vor.
  • CeratolimonM.B. Crespo & M.D. Lledó: Die vier Arten kommen im Mittelmeerraum vor.
  • Chaetolimon(Bunge) Lincz.: Die nur drei Arten kommen in Zentralasien vor.
  • DictyolimonRech. f.: Die etwa vier Arten kommen von Zentralasien bis Indien vor.
  • EremolimonLincz.: Die etwa sieben Arten kommen in Zentralasien vor.
  • GhaznianthusLincz.: Sie enthält nur eine Art:
    • Ghaznianthus rechingeri(Freitag) Lincz.: Sie kommt nur in Afghanistan vor.
  • GladiolimonMobayen: Sie enthält nur eine Art:
    • Gladiolimon speciosissimum(Aitch. & Hemsl.) Mobayen: Sie kommt in Afghanistan vor.
  • GoniolimonBoiss.: Die etwa 20 Arten kommen von Russland bis in die Mongolei und in Nordwestafrika vor.
  • IkonnikoviaLincz.: Sie enthält nur eine Art:
    • Ikonnikovia kaufmanniana(Regel) Lincz.: Sie kommt in Zentralasien und im nordwestlichen China vor.
  • LimoniastrumFabr. (Syn.: BubaniaGirard): Die nur zwei Arten kommen im Mittelmeerraum vor. Darunter:
  • LimoniopsisLincz.: Die etwa zwei Arten kommen von der Türkei bis zum Kaukasusraum vor
  • Strandflieder oder Widerstoß (LimoniumMill., Syn.: AfrolimonLincz., BakerolimonLincz., PlegorhizaMolina, StaticeL.): Es gibt 200 bis 350 Arten.
  • MuellerolimonLincz.: Sie enthält nur eine Art:
    • Muellerolimon salicorniaceum(F.Muell.) Lincz.: Sie kommt nur im westlichen Australien vor.
  • MyriolimonLledó, Erben & M.B.Crespo (Syn.: Myriolepis(Boiss.) Lledó, Erben & M.B.Crespo): Die nur zwei Arten kommen im Mittelmeerraum vor. Darunter:
    • Steckenkraut-Strandflieder (Myriolimon ferulaceum(L.) Lledó, Erben & M.B.Crespo) (Syn.: Limonium ferulaceum(L.) Kuntze, Statice ferulaceaL.)
  • NeogontscharoviaLincz.: Die nur drei Arten kommen in Zentralasien und in Afghanistan vor.
  • PopoviolimonLincz.: Sie enthält nur eine Art:
    • Popoviolimon turcomanicum(Lincz.) Lincz.: Sie kommt in Zentralasien vor.
  • Psylliostachys(Jaub. & Spach) Nevski: Die etwa zehn Arten kommen von Mittelmeerraum bis Zentralasien vor.
  • SaharanthusM.B.Crespo & M.D.Lledó (Syn.: CaballeroaFont Quer nom. inval.): Sie enthält nur eine Art:
    • Saharanthus ifniensis(Caball.) M.B.Crespo & M.D.Lledó: Sie kommt in Marokko und in der nördlichen Sahara vor.
  • VassilczenkoaLincz.: Sie enthält nur eine Art:
    • Vassilczenkoa sogdiana(Lincz.) Lincz.: Sie kommt in Zentralasien und in Afghanistan vor.

Quellen

Einzelnachweise

  1. Plumbaginaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage, Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.

Weblinks

Commons: Bleiwurzgewächse (Plumbaginaceae) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Kew Gardens - London - September 2008
Plumbago auriculata 9zz.jpg
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Location taken: Else Kientzler Botanical Garden, Sarchi Norte, Costa Rica. Names: Plumbago auriculata Lam., Azulina, Blå Blyrod, Blousyselbos, Blue Plumbago, Blyblomma, Cape Leadwort, Cape Plumbago, Celestina, Dentellaire du Cap, Hilie'e, Jasmín Azul, Kap Bleiwurz, Leadwort, Malacara, Malvesc, Mannentrouw, Ołownik uszkowaty, Plumbago, رصاصية أذنية, یاس<SP>آبی, নীল চিতা, ルリマツリ, 蓝雪花, 藍雪 Classification: Plantae > Magnoliophyta > Magnoliopsida > Caryophyllales > Plumbaginaceae > Diapensieae > Plumbago > Plumbago auriculata.
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Salado (Limoniastrum monopetalum), Parque Natural Bahía de Cádiz, San Fernando, (Cádiz), España
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Acantholimon ulicinum in Neuer Botanischer Garten der Universität Göttingen
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