Pleofen
Pleofen Gemeinde Eckersdorf | |
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Koordinaten: | 49° 59′ N, 11° 26′ O |
Höhe: | 390–413 m ü. NHN |
Einwohner: | 32 (2. Jul. 2021)[1] |
Postleitzahl: | 95488 |
Vorwahl: | 09271 |
Pleofen (oberfränkisch: Bleh-ufn[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Eckersdorf im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).[3]
Geografie
Unmittelbar südlich des Dorfes fließt der Röttelbach, der ein linker Zufluss des Roten Mains ist. Durch den Ort fließt der Bärengraben, der ein linker Zufluss des Röttelbachs ist. 0,75 km westlich befindet sich die Forst von Neustädtlein. Die Kreisstraße BT 16/KU 17 führt nach Felkendorf (2,1 km nordwestlich) bzw. an Simmelbuch vorbei nach Neustädtlein (2,3 km südöstlich).[4]
Geschichte
Der Ort wurde im Landbuch des burggräflichen Amtes Bayreuth von 1398 als „Pleofen“ erstmals urkundlich erwähnt. Dem Amt unterstanden zu dieser Zeit 4 Höfe und 1 Sölde, der Pfarrei Trumsdorf 1 Widemgut. Das Bestimmungswort des Ortsnamens ist blaejen (mhd. für blasen) und bezeichnet somit einen Schmelzofen. Laut Landbuch des nunmehr markgräflichen Amtes Bayreuth von 1421 erhielten die Förtsch von Thurnau die 4 Höfe als markgräfliches Lehen. Mit dem Aussterben dieses Adelsgeschlechts erhielten 1593 die Herren von Giech das Lehen. 1702 fiel der Besitz der Giech in „Pleehoffen“ (zu dieser Zeit 1 Hof, 1 Halbhof, 2 Dreiviertelhöfe, 2 Viertelhöfe) durch Tausch an das Markgraftum Brandenburg-Bayreuth heim. Neben den ehemals Giech’schen Besitzkomplex gab es noch weitere Anwesen. 1727 bestand Pleofen mit Heisenstein aus insgesamt 11 Anwesen (1 Hof, 5 Halbhöfe, 1 Viertelhof, 2 Sölden, 1 Häuslein und 1 Mahlmühle). Der Ort befand sich im Fraischbezirk des Stadtvogteiamtes Bayreuth. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft sowie die Grundherrschaft über alle Anwesen hatte das Kasten- und Stadtvogteiamt Bayreuth.[5] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es 14 Anwesen (1 Mahlmühle, 1 Hof, 4 Halbhöfe, 3 Viertelhöfe, 3 Sölden, 1 Haus, 1 Tropfhaus).[6]
Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Mit dem Gemeindeedikt wurde Pleofen 1811 dem Steuerdistrikt Busbach und 1812 der Ruralgemeinde Busbach zugewiesen. Infolge des Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Neustädtlein am Forst umgemeindet.[7] Am 1. Juli 1972 wurde Heisenstein im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Eckersdorf eingegliedert.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 1: Bauernhaus
- Haus Nr. 5: Eingeschossiges Haus des 17./18. Jahrhunderts, am Südgiebel gutes Riegelfachwerk[8]
- Grenzstein
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2016 | 2021 |
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Einwohner | 82* | 80 | 102 | 77 | 72 | 55 | 67 | 53 | 51 | 36 | 35 | 32 |
Häuser[9] | 16* | 13 | 11 | 9 | 11 | 11 | 11 | |||||
Quelle | [7] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [1] |
Religion
Pleofen ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Johannes der Täufer (Neustädtlein am Forst) gepfarrt.[6][16]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Kleofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 814 (Digitalisat).
- Erich Freiherr von Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Oberfranken. Band 1). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1952, DNB 451738918, S. 127–128.
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 3). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451450973, S. 80.
- Rüdiger Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 38). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2012, ISBN 978-3-7696-6554-3.
- Johann Kaspar Bundschuh: Pleofen. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 4: Ni–R. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753101, Sp. 373 (Digitalisat).
Weblinks
- Pleofen im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 10. August 2020.
- Pleofen in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Pleofen in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 25. November 2022.
Fußnoten
- ↑ a b Daten/Zahlen/Fakten > Einwohnerzahlen. In: eckersdorf.de. Abgerufen am 10. August 2023.
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 200. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „blē-ufn“.
- ↑ Gemeinde Eckersdorf, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 10. August 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 10. August 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ E. F. v. Guttenberg: Land- und Stadtkreis Kulmbach, S. 127f.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 629.
- ↑ a b R. Barth: Kulmbach: Stadt und Altlandkreis, S. 769.
- ↑ A. Gebeßler: Stadt und Landkreis Kulmbach, S. 80. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 901, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1075, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1023 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1070 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1106 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 953 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 701 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 148 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 294 (Digitalisat).