Playboi Carti

Playboi Carti (2023)

Playboi Carti (* 13. September 1996[1] in Atlanta, Georgia; bürgerlich Jordan Terrell Carter) ist ein US-amerikanischer Rapper. Er ist eine einflussreiche Figur unter seiner Generation und hat zur Weiterentwicklung der Trap-Musik und ihres Rage-Subgenres beigetragen.[2]

Biografie

Während seiner High-School-Zeit Whaaa begann Jordan Carter, unter dem Namen Sir Cartier zu rappen. Mit seinen ersten Songs erzielte er bereits lokale Erfolge und konnte sich schnell eine Anhängerschaft im Internet aufbauen. Mit 17 Jahren veröffentlichte er schließlich sein Mixtape Young Mi$fit. Etwa 2013 änderte Carter seinen Künstlernamen in „Playboi Carti“. Im folgenden Jahr traf Carti auf den Rapper/Produzenten Ethereal, was dazu führte, dass er bei Fathers Plattenlabel Awful Records unter Vertrag genommen wurde.[3] Nachdem Carter sich entschieden hatte, sich voll und ganz der Musik zu widmen, traf er die Entscheidung, mit einigen seiner Verwandten nach New York zu ziehen.[4] Zwei Jahre später unterschrieb er dann bei dem Label AWGE des ASAP Mobs, in einer Zusammenarbeit mit Interscope Records, wo er auch ASAP Rocky kennenlernte.[5] Carter erlangte größere Bekanntheit mit der Veröffentlichung seines gleichnamigen Debüt-Mixtapes (2017), das auf Platz 12 der US-Billboard 200 einstieg und die Singles „Magnolia“ sowie „Wokeuplikethis“ (mit Lil Uzi Vert) hervorbrachte, die in den Billboard Hot 100 landeten. Das Mixtape wurde für die Verkaufszahlen mit einer Goldauszeichnung geehrt. Beide Singles erzielten großen Erfolg: „Woke Up Like This“ mit Lil Uzi Vert erhielt Platin, während „Magnolia“ sogar Platz 29 erreichte und mit Doppelplatin ausgezeichnet wurde.

Carter's Debüt-Studioalbum Die Lit (2018) erzielte weiteren kommerziellen und kritischen Erfolg und erreichte Platz 3 der Billboard 200. Nach einer zweijährigen Pause erschien sein zweites Studioalbum Whole Lotta Red (2020), das auf Platz 1 der Charts debütierte und von der Kritik hochgelobt wurde. Es wurde von Rolling Stone und The Washington Post zu den besten Alben des Jahres 2020 gezählt, wobei Rolling Stone es auf ihre Liste der „200 größten Hip-Hop-Alben aller Zeiten“ setzte.[6][7][8][9] Whole Lotta Red markierte einen wichtigen Meilenstein in Carters Karriere, da es sein erstes Album war, das die Spitze der US-Charts erreichte und den begehrten Platz 1 der Billboard 200 eroberte.[10]

Im Jahr 2024 war er auf der Single „Carnival“ von ¥$ zu hören, die seine erste Nummer-1-Single in den Billboard Hot 100 wurde.

Abgesehen von seiner Musikkarriere gründete Carter 2019 das Plattenlabel und das Rap-Kollektiv Opium, bei dem er ebenfalls ähnlich geprägte, in Atlanta ansässige Rapper wie Ken Carson und Destroy Lonely sowie das Trap-Duo Homixide Gang unter Vertrag nahm.[11]

Es wird erwartet, dass er sein drittes Studioalbum mit dem Titel I Am Music spätestens am 12. März 2025 veröffentlichen wird. Auf Carters Website können Bundles bestellt werden, die spätestens sechs Monate nach dem 12. September 2024 verschickt werden und das Album beinhalten.[12]

Frühes Leben

Jordan Terrell Carter wurde am 13. September 1995 in Atlanta, Georgia, geboren und wuchs in der nahegelegenen Vorstadt Riverdale auf.[13] In einem Interview mit Complex im Jahr 2016 sagte er: „Meine Mutter konnte mir nichts sagen. Niemand konnte mir etwas sagen.“[14] Diese Art von Lebensweise führte dazu, dass Carter als Jugendlicher in Schwierigkeiten geriet und sich von der Vorstellung, nach der High School eine höhere Bildung zu verfolgen, entfernte. Er besuchte die North Springs Charter High School in Sandy Springs.[15]

Bevor er Rapper wurde, strebte Carter an, NBA-Star zu werden, um etwas aus sich zu machen. In einem Interview mit The Fader erklärte er: „Ich war jung und ging nicht zum Training. Das war die Zeit, in der ich wirklich die Schule schwänzte – alles drehte sich um Basketball und nicht um Rap. Ich rauchte vor dem Training und erzielte trotzdem 30 Punkte auf dem Platz.“[16] Er hörte auf, Basketball zu spielen, nachdem es zu einem Streit mit seinem Trainer gekommen war, und widmete sich daraufhin voll der Musik.[17]

Carter schwänzte regelmäßig die Schule, um an seiner Musik zu arbeiten oder bei seinem Job bei H&M zu arbeiten, was dazu führte, dass er die High School nur knapp abschloss. In einem Interview mit The Fader sagte er: „Ich saß in Klassen mit Neuntklässlern, um Aufgaben zu erledigen, und wenn ich die neun Aufgaben bis zu diesem Zeitpunkt erledigte, konnte ich meinen Abschluss machen.“[17]

Schon früh entwickelte Carter einen einzigartigen Modegeschmack, indem er in Secondhand-Läden einkaufte. In einem Gespräch mit Vogue erzählte er, dass er für seine modischen Entscheidungen, wie das Tragen von farbigen Skinny Jeans, verspottet wurde.[4]

Karriere

Carter bei einem Auftritt (Novemebr 2016)

2011–2016: Karrierebeginn

Carter begann seine Musikkarriere 2011 unter dem Namen Sir Cartier und lud seine ersten Tracks auf SoundCloud hoch.[4] In 2013 änderte er seinen Künstlernamen in Playboi Carti und erweiterte seine Reichweite, indem er seine Musik auf Plattformen wie Newgrounds teilte.[18] 2014, nachdem er den gleichgesinnten Atlantaer Ethereal getroffen hatte, einem Produzenten und Mitglied des Underground-Kollektivs Awful Records, trat Carter diesem Kollektiv bei.[3] Carter verdankt Ethereal, dass er seinen einzigartigen Sound entdeckte und weiterentwickelte.[19]

Als Carter entschloss sich der Musik hauptberuflich zu widmen, traf er die bedeutende Entscheidung, nach New York City zu ziehen, wo er vorübergehend bei einem Drogenhändler, den er kannte, wohnte.[14][20] In dieser Zeit traf er regelmäßig Mitglieder der einflussreichen ASAP Mob und lernte schließlich ASAP Bari kennen, der ihn zu ASAP Rocky führte.[20] Diese Verbindung war entscheidend für Carters Karriere und ermöglichte es ihm, Rocky auf eine Reise nach Texas zu begleiten, was den Beginn seines Aufstiegs in der Musikindustrie markierte.[14][21]

2015 begann Carter, breite Aufmerksamkeit zu erlangen, als er seine Singles „Broke Boi“ und „Fetti“ veröffentlichte, die Dash und Maxo Kream featureten. Diese Tracks, die auf SoundCloud geteilt wurden, fanden schnell Anklang in der Underground-Szene.[22] Gleichzeitig arbeitete Carter aktiv mit Künstlern aus Atlantas aufstrebender Underground-Rap-Szene zusammen, darunter UnoTheActivist, Thouxanbanfauni, Yung Bans, Lil Yachty sowie den Produzenten MexikoDro und Icytwat.[23] Sein wachsender Einfluss führte zu Touren mit ASAP Ferg und Lil Uzi Vert, was schließlich zu einem Plattenvertrag bei Interscope Records führte.[21] 2016 unterschrieb er offiziell bei ASAP Mobs AWGE-Label und schloss sich einem der einflussreichsten Kollektive im Hip-Hop an.[14][24]

Diskografie

Studioalben

JahrTitel
Musiklabel
Höchstplatzierung, Gesamtwochen, AuszeichnungChartplatzierungenChartplatzierungenTemplate:Charttabelle/Wartung/ohne Quellen
(Jahr, Titel, Musiklabel, Plat­zie­rungen, Wo­chen, Aus­zeich­nungen, Anmer­kungen)
Anmerkungen
 DE AT CH UK US
2018Die Lit
AWGE RecordsInterscope Records (UMG)
CH37
(1 Wo.)CH
UK27
Gold
Gold

(1 Wo.)UK
US3
Gold
Gold

(158 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 11. Mai 2018
Verkäufe: + 635.000
2020Whole Lotta Red
AWGE Records • Interscope Records (UMG)
DE44
(1 Wo.)DE
AT49
(2 Wo.)AT
CH4
(5 Wo.)CH
UK17
Gold
Gold

(2 Wo.)UK
US1
Gold
Gold

(148 Wo.)US
Erstveröffentlichung: 25. Dezember 2020
Verkäufe: + 665.000
Commons: Playboi Carti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Playboi Carti on Apple Music. Abgerufen am 23. Mai 2024 (britisches Englisch).
  2. Romero, Alex: How Playboi Carti become a music phenomenon. In: Hilltop Views. 25. Januar 2023, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  3. a b Servantes, Ian: How Father Restructured Awful Records & Got His Mojo Back. 28. September 2018, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  4. a b c Satenstein, Liana: Playboi Carti Is the Fashion World’s Latest Rapper Heartthrob. 18. April 2017, abgerufen am 8. Januar 2025 (amerikanisches Englisch).
  5. Kelly, Chris: Meet Awful Records: The Atlanta rap clique that won 2014 - Page 14 of 14. 20. November 2014, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  6. Ihaza, Jeff: The 50 Best Albums of 2021. In: Rolling Stone. 3. Dezember 2021, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  7. Richards, Chris: Best music of 2021: Playboi Carti, Grouper, Turnstile, Yasmin Williams and more. In: The Washington Post. 7. Dezember 2021, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  8. Quintin Hollomand: Examining the Early Influence of "Whole Lotta Red". 17. Juli 2022, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  9. Ihaza, Jeff: The 200 Greatest Hip-Hop Albums of All Time. In: Rolling Stone. 7. Juni 2022, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  10. Caulfield, Keith: Playboi Carti Lands First No. 1 Album on Billboard 200 Chart With ‘Whole Lotta Red’. In: Billboard. 3. Januar 2021, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  11. McMackon, Cassidy: The Opium aesthetic is spreading like wildfire. 12. September 2023, abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  12. All Red Long Sleeve Boxset. Abgerufen am 8. Januar 2025 (englisch).
  13. Kearse, Stephen: Playboi Carti, Rap Iconoclast. 2. März 2021, ISSN 0027-8378 (englisch, thenation.com [abgerufen am 12. Januar 2025]).
  14. a b c d Scarano, Ross/Cabrera, David: Almost Famous: Playboi Carti Talks His Come Up, First Mix... Abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  15. Schwadron, Eli: Happy Birthday, Playboi Carti! - XXL. 13. September 2016, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  16. The FADER: Playboi Carti - Everything You Need To Know (Episode 40). 23. Februar 2017, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  17. a b Cover Story: The Secret Life of Playboi Carti. Abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  18. sircartier - newgrounds.com. Abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  19. Mckinney, Jessica: 10 Things You Didn’t Know About Playboi Carti. Abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  20. a b BigBoyTV: Playboi Carti on 'Die Lit', XXL Freshman List, Meeting A$AP Rocky & More! 3. August 2018, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  21. a b Yeung, Neil Z: Playboi Carti Songs, Albums, Reviews, Bio & Mo... Abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  22. Satenstein, Liana: Playboi Carti Is the Fashion World’s Latest Rapper Heartthrob. 18. April 2017, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  23. Schwartz, Danny: Meet Uno the Activist: Atlanta's Most Eminent SoundCloud Whisperer. 10. Oktober 2017, abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).
  24. Callas, Brad: Playboi Carti Recounts First Linking With ‘Genius’ ASAP R... Abgerufen am 12. Januar 2025 (englisch).

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