Plater
Plater, auch Plater-Syberg bzw. Plater-Zyberk ist der Name eines gräflichen Adelsgeschlechts in Polen, Litauen und Russland, das als von dem Broel genannt Plater dem westfälischen Uradel der Grafschaft Mark entstammt.
Geschichte
Das Geschlecht stammte aus Westfalen mit dem Stammhaus Broel (seit dem 15. Jahrhundert wüst). Es erscheint erstmals urkundlich 1274 und 1277 mit Hinricus de Broyle[1] und trat erstmals 1392 mit Rötger von dem Broel genannt Plater mit dem Beinamen auf. Die Familie erlosch in Deutschland 1659, bestand aber in Polnisch-Livland, Litauen, Polen und Russland in mehreren Linien weiter.
Wappen
Das Stammwappen zeigt in Gold drei schwarze Balken, überlegt mit einem roten Schrägrechtsbalken. Auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein offener, wie der Schild bezeichneter Flug.
Wahlspruch: Melior mors macula.
Wappen der Grafen von dem Broel-Plater im Wappenbuch des Westfälischen Adels
Wappen der Grafen von dem Broel-Plater gen. von Syberg zu Wischling im Wappenbuch des Westfälischen Adels
Personen
- Johann von dem Broele genannt Plater, 1502–1529 Landmarschall des Deutschen Ordens in Livland
- Jan Ludwik Broel Plater († 1736), der Patriarch von Livland
- Kasimir Konstantin Plater (1748–1808), litauischer Kanzler
- Ludwig Graf Plater (1775–1846), polnischer Patriot
- Michael Graf Plater (1777–1862), polnischer Ingenieur-Major, kurländischer Regierungsrat, litauischer Vizegouverneur, ⚭ 1803 Freiin Isabella Helena Syberg zu Wischling (1785–1849) → Stammeltern der Grafen Plater-Syberg[2]
- Stanisław Plater (1784–1851), Graf, Historiker und Altertumsforscher
- Emilie Plater (1806–1831), Gräfin, aus der Dussiatyschen Linie zu Wilna, Teilnehmerin am Aufstand des Landvolkes.
- Cezary Plater (1810–1869), Graf, Präsident der Polnischen Literarischen Gesellschaft
- Władysław Plater (1808–1889), Graf, Bruder des vorigen, Rozicks Adjutant an dem Aufstand in Litauen, Landbote von Wilejka
- Isabella Gräfin von Plater-Syberg (1809–1883), Mutter des katholischen Erzbischofs Eduard von der Ropp (1851–1939)
- Józef Broel-Plater (1890–1941), polnischer Politiker und Bobfahrer
- Alexandre von Plater-Syberg (1899–1981), Offizier, Dichter, Priester
- Maria Broel-Plater-Skassa (1913–2005), polnische Widerstandskämpferin während der Zeit des Nationalsozialismus
Weblinks
- Homepage der Plater in Litauen (englisch, litauisch, deutsch)
- I. S. Osiński. Platerowie (polnisch)
Literatur
- Plater. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 13, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 118.
- Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften Teil 2, 1.2: Estland, Görlitz 1930, S. 723
- Vereinigte Kurländische Stiftungen (Hrsg.): Genealogien kurländisch-ritterschaftlicher Geschlechter : die bisher weder im Genealogischen Handbuch der Baltischen Ritterschaften, Teil Kurland, noch im Genealogischen Handbuch des Adels erschienen sind, Bearb. von Klas Lackschewitz, Andrzej Prus-Niewiadomski und Tomasz Lenczewski, Wolf Baron v. Buchholtz, Seevetal 2004, S. 53–170; Bd. 2., „Ergänzungen, Korrekturen“, Bearb. von Klas Lackschewitz und Andrzej Prus-Niewiadomski, Sonderausgabe 2012, S. 17–29.
- Max von Spießen: Wappenbuch des Westfälischen Adels, Band 1, Görlitz 1901–1903, S. 22; Band 2, Görlitz 1903, Tafel 51, 62 und 246.
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band X, Band 119 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1999, S. 408–409; Band XVII, Band 144 der Gesamtreihe, 2008, S. 476, ISSN 0435-2408
- Anton Fahne: Geschichte der westphälischen Geschlechter, 1858, S. 78.
Einzelnachweise
- ↑ Westfälisches Urkundenbuch 7, Nr., 1508 und 3, Nr., 1044.
- ↑ Ernst Heinrich Kneschke: Deutsche Grafenhäuser der Gegenwart, Band 3, Leipzig 1854, S. 312 u. S. 388
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Wappen der Grafen v.d. Broel-Plater gen. v. Syberg zu Wischling
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Stammwappen der von dem Broel(e) (anders) genannt Plater (auch: von Plater; Plater, anders genannt von Brüelen; von dem Broel-Plater; Plater-Syberg bzw. Plater-Zyberk bzw. von dem Broel-Plater genannt von Syberg zu Wischling) -westfälischer Uradel der Grafschaft Mark mit dem Stammhaus Broel (seit dem 15. Jh. wüst): In Gold drei schwarze Balken, überlegt mit einem roten Schrägbalken; auf dem Helm mit schwarz-goldenen Decken ein offener, wie der Schild bezeichneter Flug. (Wahlspruch: "Melior mors macula".)
Wappen der Grafen v.d. Broel-Plater