Plösen (Mistelgau)

Plösen
Gemeinde Mistelgau
Koordinaten: 49° 53′ 51″ N, 11° 25′ 52″ O
Höhe: 412 m ü. NHN
Einwohner:164 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung:1. Januar 1972
Postleitzahl:95490
Vorwahl:09279

Plösen ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Mistelgau im Landkreis Bayreuth (Oberfranken, Bayern).

Geografie

Durch das Dorf fließt ein namenloser linker Zufluss der Weides, die ihrerseits ein linker Zufluss der Truppach ist. Der Ort liegt in einer flachhügeligen Ebene und ist weitestgehend von Acker- und Grünland umgeben. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt zur Kreisstraße BT 2 bei Hardt (0,4 km nördlich) bzw. nach Gollenbach (1,2 km südwestlich).[2]

Geschichte

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Plösen 12 Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit stand dem bayreuthischen Stadtvogteiamt Bayreuth zu. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das Amt Unternschreez inne. Die Verwaltung Glashütten war Grundherr sämtlicher Anwesen (7 Söldengüter, 1 Halbsöldengut, 4 Tropfhäuser).[3]

Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Bayreuth. Infolge des Gemeindeedikts wurde Plösen dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Mistelgau zugewiesen. Zugleich entstand die Ruralgemeinde Plösen. Mit dem Gemeindeedikt von 1818 wurden die Gemeinden Gollenbach und Harloth eingegliedert. Die vergrößerte Gemeinde Plösen war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Bayreuth zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Bayreuth (1919 in Finanzamt Bayreuth umbenannt). Kammer wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf dem Gemeindegebiet gegründet. Ab 1862 gehörte Plösen zum Bezirksamt Bayreuth (1939 in Landkreis Bayreuth umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Bayreuth (1879 in Amtsgericht Bayreuth umgewandelt).[4] Die Gemeinde hatte eine Gebietsfläche von 3,354 km².[5] Am 1. Januar 1972 wurde Plösen im Zuge der Gebietsreform in Bayern in die Gemeinde Mistelgau eingegliedert.[6]

Baudenkmäler

  • Haus Nr. 10: Zweigeschossiger Wohn- und Stallbau; 1844. Sechs zu drei Obergeschossfenster. Erdgeschoss gequadert. Obergeschoss und Giebel mit Fachwerk. Am Türschlussstein Jahrzahl „1844“; Türrahmung mit stilisierten Quasten.[7]
  • Haus Nr. 14: Bauernhaus, ehemaliges Wohnstallhaus

Einwohnerentwicklung

Gemeinde Plösen

Jahr182218401852185518611867187118751880188518901895190019051910191919251933193919461950195219611970
Einwohner247295326347358392403456480445411377344342371391349346351464450417371413
Häuser[8]31596466707682
Quelle[4][9][9][9][10][9][11][9][9][12][9][9][13][9][9][9][14][9][9][9][15][9][5][16]

Gemeindeteil Plösen

Jahr001819001822001861001871001885001900001925001950001961001970001987
Einwohner707212413814396102161126164164
Häuser[8]13181921302642
Quelle[17][4][10][11][12][13][14][15][5][16][1]

Religion

Plösen ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Bartholomäus (Mistelgau) gepfarrt.[3][5]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 296 (Digitalisat).
  2. Plösen im BayernAtlas
  3. a b R. Winkler: Bayreuth, S. 383.
  4. a b c R. Winkler: Bayreuth, S. 482.
  5. a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 658 (Digitalisat).
  6. Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 432.
  7. A. Gebepler, S. 135. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  8. a b Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  9. a b c d e f g h i j k l m n o Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, S. 139, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  10. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 847, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  11. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1018, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  12. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 964–965 (Digitalisat).
  13. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1010 (Digitalisat).
  14. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1032 (Digitalisat).
  15. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 894 (Digitalisat).
  16. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 150 (Digitalisat).
  17. A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, S. 94 (Digitalisat).

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