Pjotr Olegowitsch Awen

Pjotr Awen, Mitglied des Aufsichtsrats des Konsortiums der Alfa Group

Pjotr Olegowitsch Awen (russisch Пётр Оле́гович А́вен, englisch Petr Olegovich Aven, wissenschaftliche Transkription Pëtr Olegovič Aven, * 16. März 1955) ist ein russischer Oligarch, Unternehmer, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker. Er leitet die Alfa Group, Russlands größte Geschäftsbank. Er ist Vorstandsmitglied der LetterOne Group. Die L1 Group wurde 2013 gegründet, um in internationale Projekte in den Bereichen Energie, Telekommunikation und Technologie zu investieren. Awen ist einer von vielen russischen Oligarchen, die im CAATSA Countering America’s Adversaries Through Sanctions Act genannt werden, das 2017 von Ex-Präsident Donald Trump unterzeichnet wurde. Im Jahr 2021 wurde er mit einem Wert von rund 5,3 Milliarden US-Dollar zur Nummer 529 der reichsten Menschen der Welt erwähnt. Er gehört neben Michail Fridman zu den Oligarchen, die gegen die EU-Sanktionen prozessieren wollen.[1]

Leben

Awen graduierte 1977 an der Staatlichen Universität Moskau und promovierte 1980 in Wirtschaftswissenschaften.

Im Jahr 2013 trat Awen dem Vorstand der LetterOne Group bei, einem internationalen Investmentunternehmen, das von Fridman gegründet wurde und sich auf die Sektoren Telekommunikation, Technologie und Energieindustrie konzentriert. Die L1 Group besitzt Unternehmen – und hat Beteiligungen an Unternehmen – mit Niederlassungen in 32 Ländern auf der ganzen Welt.

LetterOne erwarb im Oktober 2015 Vermögenswerte des deutschen Versorgungsunternehmens E.ON im Wert von 1,6 Milliarden US-Dollar, wodurch der in Luxemburg ansässige Konzern norwegische Öl- und Gasressourcen erwarb.

Im Jahr 2015 veröffentlichten Awen und Alfred Koch Gaidar's Revolution: The Inside Account of the Economic Transformation of Russia, wobei sie sich auf ihre Erfahrungen mit der russischen Regierung und dem ehemaligen Ersten Wirtschaftsminister Yegor Gaidar stützten. In seiner Besprechung des Buches nannte John Lloyd von der „Financial Times“ es „eine aufschlussreiche Studie über die Reformer, die versuchten, Russlands postsowjetische Wirtschaft wiederzubeleben“.

EU-Sanktionen gegen Putin und seine Helfer

Am 28. Februar 2022 setzte die Europäische Union Awen im Zusammenhang mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine 2022 auf die schwarze Liste und ließ sein gesamtes Vermögen einfrieren.[2] Wie Fridman will er dagegen gerichtlich vorgehen.[1][3][4] Seine Wohnung im Hotelkomplex des Golfhotels Les Hauts de Gstaad in Saanenmöser wurde ebenfalls gesperrt.[5]

Weblinks

Commons: Pjotr Awen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Siehe auch

  • Sanktionen gegen Russland seit dem Überfall auf die Ukraine

Einzelnachweise

  1. a b Plötzlich will niemand mehr Putin gut kennen: Russische Milliardäre wehren sich gegen EU-Sanktionen. In: Tagesspiegel.de. 1. März 2022, abgerufen am 3. März 2022.
  2. Daniel Thomas, Andrew Jack: ‘Will l be allowed a cleaner, or a driver?’ Life after sanctions for a Russian oligarch. In: Financial Times. 25. März 2022, archiviert vom Original am 25. März 2022; abgerufen am 29. März 2022 (englisch).
    Daniel Bakir: Pjotr Awen: Sanktionierter Oligarch spricht über sein neues Leben ohne Reinigungskräfte und Fahrer. In: stern.de. 29. März 2022, abgerufen am 29. März 2022.
  3. Michael Grytz: Sanktionen von Europa: EU beschließt Maßnahmen gegen Russland. In: tagesschau.de. 25. Februar 2022, abgerufen am 3. März 2022.
  4. Durchführungsverordnung (EU) 2022/336 des Rates vom 28. Februar 2022 zur Durchführung der Verordnung (EU) Nr. 269/2014 über restriktive Maßnahmen angesichts von Handlungen, die die territoriale Unversehrtheit, Souveränität und Unabhängigkeit der Ukraine untergraben oder bedrohen (pdf; 707 KB), abgerufen am 28. Februar 2022.
  5. Kanton machte Meldung – Wohnung eines Oligarchen in Saanenmöser gesperrt. In: berneroberlaender.ch. 20. März 2022, abgerufen am 20. März 2022.

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Авен, Пётр Олегович, член наблюдательного совета консорциума «Альфа-Групп».