Pius I.

Pius I. (* in Aquileia (?); † 155 (?) in Rom) war Bischof von Rom (140/142 (?)–155 (?)).

Im Kanon Muratori wird Hermas, der Autor des Werkes Der Hirte des Hermas, als Bruder des „Pius, Bischof von Rom“ bezeichnet; da Hermas Sklave war, wird angenommen, dass auch Pius Sklave gewesen sei. Er soll in Aquileia als Sohn des Rufinus geboren worden sein. Er habe Santa Pudenziana erbaut, die nach der Überlieferung älteste Kirche Roms. Später wurde er als Märtyrer bezeichnet, doch gibt es dafür keine historischen Belege. Viele Historiker sehen in ihm den ersten eigentlichen Bischof in Rom, da die christlichen Gemeinden anfangs von einer Mehrzahl von Presbytern geleitet wurden, also noch nicht ein einzelner Bischof an der Spitze stand.

Pius setzte sich vor allem mit den frühen Gnostikern auseinander, vor allem mit Valentinus, Cerdon und Marcion, den er als Häretiker exkommunizierte. Er soll die Bestimmung erlassen haben, dass Ostern stets an einem Sonntag zu feiern sei. Die wenigen Briefe unter seinem Namen erwiesen sich als Fälschungen. Sein Festtag als Heiliger ist der 11. Juli. Sein Name ist lateinisch und bedeutet „der Fromme“.

Literatur

Weblinks

Commons: Pius I. – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
VorgängerAmtNachfolger
HyginusBischof von Rom
(die Bezeichnung Papst wurde erstmals nach 384 verwendet)
140/142–155
Anicetus