Pedašša

Das Land Pēdašša oder Pītašša (hethitisch: KUR URUpí-e-da-aš-ša, URUpí-i-ta-aš-ša[1]) war in der Bronzezeit ein Land in Zentralanatolien, ungefähr im westlichen Lykaonien der Antike oder am oberen Sakarya gelegen.

Der luwische Ortsname kann zu hethitisch pēda- n. „Ort, Platz, Stelle“ gestellt werden und weiter zu urindogerm. *pédon, das auch in altgriech pédon (πέδον n.) „Boden, Land, Ebene“ vertreten ist.[2] Sprachlich identisch, aber nicht geographisch, ist der karische Ortsname Pedasa (Pedasos, Πήδασος), das in der Nähe von Halikarnassos lag.[3]

Über die Geschichte des Landes ist nur wenig bekannt. Madduwatta verbündete sich mit den Kleinfürsten des Landes Pedašša gegen die Hethiter. Später wurde es vom Hethiterkönig Šuppiluliuma I. (ca. 1350 bis 1322 v. Chr.) unterworfen. König Mašḫuiluwa von Mira (ca. 1315–1305 v. Chr.) versuchte vergeblich, das Land auf seine Seite zu bringen. Später war es eine hethitische Grenzregion, die an das Ḫulaya-Flussland grenzte, welches zu Tarḫundašša gehörte. Im Ulmi-Teššub-Vertrag und in der Bronzetafel aus Boğazköy, die die Grenze zwischen Tarḫundašša und Ḫattuša regeln, war Arimmatta der Grenzort in Pedašša.[4]

An Bräuchen des Landes ist nur bekannt, dass die Leute von Pedašša im Monat des Erntefestes nicht in den Krieg zogen.[5]

Einzelnachweise

  1. Giuseppe F. del Monte, Johann Tischler: Die Orts- und Gewässernamen der hethitischen Texte (= Répertoire Géographique des Textes Cunéiformes, Band 6). Reichert, Wiesbaden 1978: Patuwanta, S. 311.
  2. Ilya S. Yakubovich: Sociolinguistics of the Luvian Language. Brill, Leiden 2010, ISBN 978-90-04-17791-8, S. 302f.
  3. Ignacio J. Adiego: The Carian Language (Handbook of Oriental Studies. Section 1: The Near and Middle East 86). With an appendix by Koray Konuk. Brill, Leiden u. a. 2007, ISBN 978-90-04-15281-6, S. 337.
  4. Yiğit Erbil, Alice Mouton: From Ikkuwaniya to Ura. In: Anatolica 44, 2018, S. 75-122; bes. S. 77f.
  5. Michele Cammarosano: Hittite Local Cults. SBL Press, Atlanta 2018, ISBN 978-1-628372-15-1, S. 156f.

Literatur