Pierre Zoelly

Pierre Zoelly (* 11. Februar 1923 in Zürich; † 30. Dezember 2003 in Uerikon, Gemeinde Stäfa) war ein Schweizer und US-amerikanischer Architekt, tätig in Zürich und Ohio.

Biografie

Pierre Zoelly studierte Architektur an der ETH Zürich und schloss 1946 mit dem Diplom in Architektur ab. 1951 erwarb er den Master of Architecture am Carnegie Institute of Technology in Pittsburgh (Pennsylvania) und führte in Columbus (Ohio) ein Architekturbüro. 1952–1960 unterrichtete er als Associate Professor an der Ohio State University. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz eröffnete er 1961 ein Architekturbüro in Zürich und 1996 eines in Uerikon. Als Gastprofessor unterrichtete er an Technischen Hochschulen und Universitäten in der Schweiz und in den USA.[1][2]

Pierre Zoelly schuf neben zahlreichen Wohnbauten auch Industriegebäude sowie Museen und befasste sich auch mit der Raumbildung unter der Erde. Zu den Archetypen von Zoelly gehörten Berg, Baum und Dach. Zoelly pflegte den Einbezug der Landschaft, die Inszenierung plastischer Formen und den Einsatz naturnaher Materialien. Damit stellte er sich auf die Seite derer, die in der Nachkriegszeit die Moderne nicht mehr nur als rationale, leistungsorientierte Aufgabe verstanden. Neben Zoellys Interesse für Anliegen der modernen Architektur seiner Zeit wie innovative Konstruktionen, Vorfabrikation, Rastergrundrisse traten Fragen nach der Erdverbundenheit, Geborgenheit und Schutzbedürftigkeit des Menschen. Hinzu kamen individuelle Vorlieben und spezifische Lösungen, die Zoellys Lebenswerk eine eigene Position in der Schweizer Nachkriegsmoderne verleihen.[3]

Bauten

Heizkraftwerk Aubrugg, Zürich
Internationales Museum des Roten Kreuzes und des Roten Halbmonds, Genf

Auszeichnungen und Preise

  • 1977: Architekturpreis Beton, für Uhrenmuseum, La Chaux-de-Fonds
  • 2019: im Rahmen der Kampagne «52 beste Bauten – Baukultur Graubünden 1950–2000» erkor der Bündner Heimatschutz das von Pierre Zolly 1978 entworfene Haus Vogelbacher in Stampa als eines der besten Bündner Bauwerke[11]

Publikationen

  • Pierre Zoelly, Bauten in Columbus/Ohio. In: Schweizerische Bauzeitung. 1962. doi:10.5169/seals-66196
  • Pierre Zoelly, Musée International d’Horlogerie, La Chaux-de-Fonds. In: Bulletin technique de la Suisse romande. 1975. doi:10.5169/seals-72576
  • Pierre Zoelly, Planung und Entwurf durch den Architekten. In: Schweizer Ingenieur und Architekt. 1979. doi:10.5169/seals-85490
  • Terratektur: Einstieg in die unterirdische Architektur. Birkhäuser Verlag, Basel 1989, ISBN 978-3-76432333-2.
  • Anybody Home? Architectural Notes. Birkhäuser Verlag, 1995, ISBN 978-0-81765164-0.
  • mit Mario Botta (Einführung): Elemente einer Architektursprache. Birkhäuser Verlag, Basel 1998, ISBN 978-3-7643-5773-3.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vogt, Adolf Max: Pierre Zoelly. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
  2. Zoelly, Pierre. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
  3. Michael Hanak: Gedenken an Pierre Zoelly. In: Tec21. 2004.
  4. Bauten in Columbus/Ohio: Architekt Pierre Zoelly, Zürich. In: e-periodica. ETH Zürich, abgerufen am 11. Mai 2021 (deutsch).
  5. Pierre Zoelly, House for Sculptor Peter Hächler, Lenzburg, 1964. Abgerufen am 15. März 2021. Elternhaus von Gabrielle Hächler.
  6. Pierre Zoelly, House Wegmann, Adliswil. Abgerufen am 5. April 2021.
  7. Wohnhaus und Gartenpavillon
  8. Ferienhaus, Jeizinen. Abgerufen am 5. April 2021 (deutsch).
  9. Bauten, Gärten und Anlagen - Stadt Zürich. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  10. Musée International d'Horlogerie. Abgerufen am 25. Juni 2021.
  11. a b Ferienhaus Vogelbacher, Stampa In: Beste Bauten, Baukultur Graubünden 1950–2000.
  12. Wohnhausgruppe Les Vergottes, Choëx/Wallis. Abgerufen am 5. April 2021.
  13. Natur umarmt Moderne - wohnrevue. Abgerufen am 10. Mai 2021.
  14. Wohnhaus in Unterlunkhofen/CH. Abgerufen am 5. April 2021.

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Das Heizkraftwerk Aubrugg in Wallisellen bei Zürich, Schweiz wurde vom Architekten Pierre Zoelly und dem Ingenieurbüro Basler & Hofmann entworfen und 1977 vom Kanton Zürich in Betrieb genommen. Es besitzt zwei Kessel à 80 MW Leistung, welche mit Öl oder Gas befeuert werden können sowie drei Spitzenlastkessel à je 10 MW Leistung. Das Öl wird per Lastwagen geliefert, das Gas per Pipeline. Das Kraftwerk deckt die Spitzenlast im Fernwärmenetz von Zürich ab. Nachdem eine entsprechende Vorlage vom Stadzürcher Stimmvolk gutgeheissen wurde, wurde die Anlage, nicht aber das Land per 1. Januar 2005 vom Kanton der Stadt übertragen. Das Kraftwerk befindet sich im Autobahndreieck Zürich Nord, die Autobahn befindet sich zum Teil auf dem Kraftwerk. Im Oktober 2010 nahm im bestehenden Gebäude ein Holzheizkraftwerk mit 28 MW thermischer und 11 MW elektrischer Leistung den Betrieb auf.
Aufnahme von Norden, mit Polfilter
LaChauxDeFondsMuseeDHorlogerieCH1.jpg
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A photo of the main entrance of the International Watch Industry Museum in the town of La Chaux de Fonds, Switzerland
Schweiz Genf IRK-Museum.jpg
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