Piaggio P.108

Piaggio P.108
P.108B (1942)
TypBomber
Entwurfsland

Italien 1861 Königreich Italien

HerstellerPiaggio
Erstflug24. November 1939
Stückzahl30–35 (davon 24 Bomber)

Die Piaggio P.108 war ein schwerer viermotoriger Bomber des italienischen Herstellers Piaggio, der während des Zweiten Weltkrieges bei der Regia Aeronautica und der deutschen Luftwaffe zum Einsatz kam.

Die P.108 war eine Weiterentwicklung der P.50-II. Nach dem Erstflug im Jahre 1939 erfolgten die ersten Einsätze ab 1942. Es wurden vier Versionen in geringen Stückzahlen hergestellt.

P.108 Bomberversion

Die P.108 wurde seit 1937 von Piaggio entwickelt. Der Erstflug des Prototyps MM22001 fand am 24. November 1939 statt. Bis zum August 1943 wurden insgesamt 24 Bomber einschließlich des Prototyps ausgeliefert: MM22001–22008, 22601–22604 und 24315–24326. Die Lieferung der ersten acht bestellten Flugzeuge verlief sehr schleppend. Im Mai 1941 stellte die Regia Aeronautica die 274a Squadriglia auf, die mit diesem Muster ausgerüstet werden sollte. Sie erhielt die MM22003 als erstes Flugzeug. Am 7. August 1941 verunglückte Bruno Mussolini, einer der Söhne Benito Mussolinis, mit diesem Flugzeug bei einer Bruchlandung tödlich. Einige Flugzeuge konnten mit je einem Torpedo bewaffnet werden.

Der erste Kampfeinsatz konnte mit zwei Flugzeugen am 9. Juni 1942 geflogen werden. Im Laufe des Jahres wurden einige Angriffe auf Gibraltar durchgeführt. Die Staffel wurde ab November 1942 verstärkt zur Abwehr der alliierten Landung in Nordafrika eingesetzt. Die Mehrzahl der Flugzeuge ging bei diesen Kampfeinsätzen verloren. Am 9. August 1943 hatte die 274a Squadriglia noch fünf Flugzeuge im Bestand, zwei weitere waren bei Piaggio zur Reparatur. Die deutsche Luftwaffe übernahm die noch existierenden Flugzeuge nach dem September 1943, verwendete sie aber nur zur Ersatzteilgewinnung für die Transportversion P-108 T. Die P.108 A erlitt das gleiche Schicksal.

Die MM24318 wurde ab Dezember 1942 zur P.108 A umgebaut. Sie erhielt dabei anstelle des Glasbugs eine feste Bugverkleidung, in die eine 102-mm-Kanone zur Schiffbekämpfung eingebaut wurde. Der Erstflug in dieser Konstellation erfolgte am 3. März 1943. Zu einem Kampfeinsatz kam es nicht, auch wenn die Ausrüstung weiterer Flugzeuge aus der T-Serie mit dieser Waffe geplant war.

P.108 C und T

Zu Beginn des Jahres 1940 zeigte die Fluggesellschaft LATI Interesse an der Boeing 307, die auf Grund ihrer Reichweite und ihrer Zuladung gut für den Südamerikaverkehr geeignet schien. Die LATI schlug vor, die Lizenz zu erwerben und die benötigten Flugzeuge in Italien bauen zu lassen. Das italienische Luftfahrtministerium beschloss als Alternative, auf Basis des Bombers P.108 ein Zivilflugzeug zu entwickeln. Dafür wurden die Tragflächen, das Leitwerk, die Motorgondeln und das Fahrwerk des Bombers übernommen, während der Rumpf mit einem Durchmesser von 3,25 m neu konstruiert wurde. Der Einbau einer Druckbelüftung war vorgesehen. Die 32 Passagierplätze waren in vier Abteilungen untergebracht. Als Antrieb konnten Pratt & Whitney-Motoren oder der Piaggio P.XII verwendet werden.

Ab März 1942 wurde aus der P.108 C die militärische Transportversion P.108 T entwickelt, die auf dem Rumpfrücken einen Drehturm erhalten sollte. Die P.108 C (MM496) flog erstmals am 16. Juli 1942, der Erstflug der T-Serie erfolgte am 7. September 1942 (MM24673). Das zweite Flugzeug (MM24668) wurde im April 1943 an die 248a Squadriglia der SAS übergeben. Bis zum 1. August 1943 konnten lediglich zwei weitere Flugzeuge geliefert werden. Die deutsche Luftwaffe entschied, das Muster nach dem Waffenstillstand weiterbauen zu lassen. Bis zum August 1944 wurden sieben weitere Flugzeuge geliefert.[1] Die Flugzeuge wurden der IV. Gruppe des Transportgeschwaders 4 zugeteilt (insgesamt zwölf Flugzeuge T und C), die daneben noch die Junkers Ju 90 und später weitere mehrmotorige Großflugzeuge deutscher und italienischer Herkunft flog. Die Staffel wurde an der Ostfront und auf dem Balkan eingesetzt, bis die Flugzeuge im August 1944 wegen Treibstoffmangels stillgelegt wurden. Von der Version T wurden elf oder zwölf Flugzeuge gebaut (MM24667–24678 waren bestellt).[2]

P.133

Eine Weiterentwicklung der P.108 war die P.133[3], deren Prototyp zur Zeit des Waffenstillstands (3. September 1943) weit fortgeschritten war. Das Programm wurde jedoch kurz danach beendet, ohne dass der Prototyp fertiggestellt wurde. Das Flugzeug erhielt eine leichtere Struktur und sollte verbesserte Leistungen erreichen, nachdem die Ergebnisse der Untersuchung einer erbeuteten Consolidated B-24 Liberator in die Entwicklung eingeflossen waren. Die P.133 sollte eine errechnete Geschwindigkeit von 490 km/h erreichen und mit sechs 20-mm- und vier 12,7-mm-Maschinenkanonen ausgestattet werden sowie eine Bombenlast von bis zu 4800 kg tragen können.

Varianten

  • P.108 Bombardiere, schwerer Bomber, 24 Stück
  • P.108A Artigliere, zur Schiffsbekämpfung, 102-mm-Kanone, 1 Stück (Umbau MM 24318)
  • P.108C Civile, Passagierflugzeug, 32 Passagiere, 1 Stück (MM 496)
  • P.108T Transportversion, 60 Soldaten, 11 oder 12 Stück (MM 24667–24678)
  • P.112 Variante mit Piaggio-P.XXII-Motoren
  • P.114 geplante Variante mit Schwimmern[4]
  • P.133 weiterentwickelter Bomber, Prototyp wurde nicht fertiggestellt

Militärische Nutzung

Technische Daten

Dreiseitenriss
KenngrößenDaten (Piaggio P.108B)
Besatzung6
Länge22,20 m
Spannweite32 m
Höhe6 m
Flügelfläche135 m²
Flügelstreckung7,6
Leermasse17.325 kg
max. Startmasse29.885 kg
Antrieb4 × 18-Zylinder-Doppelsternmotor Piaggio P.XII RC.35, je 1.500 PS (1.103 kW)
Höchstgeschwindigkeit430 km/h
Reichweite3520 km
Dienstgipfelhöhe8500 m
Bewaffnung5 × 12,7-mm-MG, 2 × 7,7-mm-MG, 3500 kg Bomben

Siehe auch

Literatur

  • David Mondey: The Hamlyn Concise Guide to Axis Aircraft of World War II. Chancellor Press, London 2002, ISBN 1-85152-966-7 (englisch).

Weblinks

Commons: Piaggio P.108 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bundesarchiv/Militärarchiv Freiburg, Bestand RL 3, Produktionsprogramme
  2. Brotzu, Caso, Cosolo: Dimensione Cielo No. 6: Bombardieri. Rom 1973.
  3. Storia Militare, Nr. 79 April 2000 (Memento vom 8. August 2014 im Internet Archive)
  4. Piaggio P.108 (Memento vom 17. August 2011 im Internet Archive)

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P108 in volo 3.jpg

Bombardiere Regia Aeronautica Piaggio P.108B - In volo 1942 L’origine del Piaggio P.108 è voluta da un concorso ministeriale per un "apparecchio veloce da bombardamento diurno e notturno, a grande raggio d’azione" indetto nel 1937. Parteciparono i C.R.D.A. e la Piaggio, quest'ultima con il progetto dell’ing. Casiraghi, direttore tecnico con importanti esperienze di lavoro negli Stati Uniti d’America, di un monoplano metallico ad ala bassa a sbalzo, bicomando, quadrimotore con carrello retrattile. Il prototipo fu ultimato negli stabilimento di Finale Ligure nel novembre 1939 ed il primo volo avvenne il 24 novembre 1939 ai comandi del pilota collaudatore Nicolò Lana. Subito fu evidente la bontà del progetto. Seguirono una serie di voli di prova nell’ultimo dei quali si ebbe un incidente con gravi danni all’apparecchio e con conseguente rallentamento delle prove di sviluppo. Un secondo esemplare fu terminato negli stabilimenti di Pontedera nel settembre 1940 e la consegna del primo prototipo alla Regia Aeronautica per le prove avvenne nell’ottobre dello stesso anno. Continuarono quindi le prove da parte della ditta costruttrice e da parte della Regia Aeronautica, con gli apparecchi che, con il prosieguo dei mesi, venivano raggiunti da altri due esemplari. Il 1° giugno 1941 si costituiva sull’aeroporto di Pisa la 274a Squadriglia Bombardamento a Grande Raggio, alle dipendenze della 3a Squadra Aerea, al comando del cap. pilota Bruno Mussolini, figlio del Duce; era previsto l’armamento su P.108 B anche se, al momento della costituzione, nessun velivolo era operativo. Nell’attesa della consegna dei velivoli i piloti ricevettero addestramento al volo senza visibilità (strumentale) ed i comandanti, t.col. Gori Castellani e cap. Mussolini, visitarono un similare reparto tedesco equipaggiato di quadrimotori Focke Wulf FW 200 Condor di stanza a Bordeaux e operante sull’Atlantico. Il 19 luglio 1941 si ebbe la presa in carico del primo velivolo. Il 7 agosto però, durante un volo di allenamento, l’apparecchio si schiantava al suolo in atterraggio, causando la morte del cap. Mussolini, a cui, a memoria del sacrificio, fu intitolata la Squadriglia.

Il 12 agosto veniva preso in carico un altro P.108B che subito iniziava un’intensa attività per la necessaria pratica di volo di tutti i piloti. Contemporaneamente iniziarono a manifestarsi una serie di piccole avarie dovute alla affrettata messa in linea della macchina. Nei mesi seguenti proseguì l’attività addestrativa in parallelo con le richieste di modifiche e migliorie alla ditta costruttrice, che la stessa estese a tutti gli apparecchi in costruzione o da lei transitanti per revisione. Il 2 marzo 1942 tre esemplari sfilarono in formazione su Roma, in occasione dell’XIX Annuale della costituzione della Regia Aeronautica. Si avvicinava sempre di più il momento in cui la Squadriglia sarebbe entrata in azione e tutti, dai piloti ai meccanici agli specialisti della Piaggio, intensificarono gli sforzi e l’impegno per risolvere gli inconvenienti che venivano a manifestarsi durante l’intensa attività di addestramento. Restarono, purtroppo, degli inconvenienti ai motori. Il 9 giugno 1942 ebbe inizio l’attività operativa con una ricognizione offensiva sul Mediterraneo Centro-orientale, eseguita da due apparecchi. Ancora alcune ricognizioni offensive poi, il 26 giugno, i velivoli vennero schierati sul campo sardo di Decimomannu per l’impiego a cui erano stati progettati: il bombardamento strategico a grande distanza. E il 28 giugno arrivò l’ordine tanto atteso: il bombardamento di Gibilterra. Il decollo avvenne verso le ore 21.00; un apparecchio, per noie ai motori, dovette interrompere la missione e rientrare; gli altri quattro effettuarono regolarmente il bombardamento (ottenendo limitati danni alle infrastrutture della base inglese) ma due apparecchi furono costretti a prendere terra in territorio spagnolo causa un consumo irregolare di carburante, e andarono quindi persi. Vennero rielaborate tutte le tabelle dei consumi ma, il 3 luglio, in una missione su Gibilterra, si ebbe la perdita dell’unico apparecchio inviato. Seguì un ciclo addestrativo e di affinamento di macchine e uomini. Il 24 settembre 1942, con il reparto reintegrato nei ranghi di uomini e velivoli, venne ripetuta con due apparecchi un’azione su Gibilterra, con sgancio regolare e ritorno di entrambi i velivoli. Gli insegnamenti tratti dalle prime operazione davano buoni frutti. Seguirono altre due missioni di bombardamento su Gibilterra ma gli eventi precipitavano: il 28 ottobre iniziarono le missioni di ricognizione strategica sul Mediterraneo Occidentale in previsione dello sbarco alleato nel Nord Africa Francese (operazione Torch). Dall’11 novembre 1942 iniziò un ciclo di missioni di bombardamento sui porti e sugli aeroporti dell’Algeria francese occupata dagli Anglo-americani per un totale di 7 missioni fino alla fine del 1942. Le missioni degli inizi del 1943 ricalcarono quelle della fine anno precedente sull’Algeria francese; l’ultima missione fu un bombardamento su Orano condotta da 2 Piaggio P. 108B il 20 gennaio 1943, poi, per un necessario periodo di riposo per il personale e le macchine, il reparto venne ritirato a Siena, poi a Guidonia e indi a Foligno. Con l’invasione della Sicilia iniziava l’ultima fase operativa del reparto con missioni di bombardamento sulle forze alleate d’invasione dell’isola. Furono effettuate 4 missioni, l’ultima delle quali il 22 luglio sulla rada di Augusta con due apparecchi. In totale furono effettuate dai Piaggio P.108B 29 missioni di guerra con 11 apparecchi andati perduti (6 apparecchi non rientrarono, 5 si distrussero al suolo in atterraggi di emergenza) a cui si aggiungono 2 apparecchi persi in missioni di addestramento. Sempre evidente fu la combattività ed il valore degli equipaggi anche se spesso gli apparecchi limitarono tali sforzi. Il velivolo, benché esente da gravi difetti, venne inserito in linea operativa senza un adeguato periodo di collaudo, che avrebbe dovuto essere più lungo dei normali vista la particolarità dell’apparecchio nel panorama nazionale; si ebbe pertanto una serie di piccoli difetti ed avarie che vennero alla luce durante le operazioni belliche, con conseguente limitazione delle stesse. In particolare i problemi ai propulsori causarono rientri anticipati e perdite di apparecchi. Non si può però non rilevare che, da un parallelo con i similari velivoli avversari, il Piaggio P.108B aveva una superiorità tecnica indiscussa. L’industria aeronautica che il Piaggio P.108 B aveva alle spalle non era però quella americana per risorse e capacità produttive; ben altro sarebbe stato infatti il ruolo e l‘influenza sulle operazioni belliche che il quadrimotore avrebbe potuto fornire se presente in linea in altro numero. Resta il primato di essere stato l’unico bombardiere strategico dell’Asse ad essere impiegato bellicamente e di avere ancora un particolare vivente: il motorino d’avviamento dei motori fu infatti utilizzato dalla Piaggio quale motore per la mitica Vespa.
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