Kermesbeerengewächse
Kermesbeerengewächse | ||||||||||||
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Amerikanische Kermesbeere (Phytolacca americana) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Phytolaccaceae | ||||||||||||
R.Br. |
Die Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) sind eine Familie in der Ordnung der Nelkenartigen (Caryophyllales) innerhalb der Bedecktsamigen Pflanzen. Die etwa 15 Gattungen mit 45 bis 65 Arten sind in tropischen und gemäßigten Gebieten fast weltweit, besonders in der Neotropis, verbreitet.
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Es sind oft hohe, einjährige bis ausdauernde krautige Pflanzen oder seltener verholzende Pflanzen: Sträucher, Bäume oder Lianen. Die wechselständig und spiralig angeordneten Laubblätter sind gestielt oder ungestielt. Die einfache Blattspreite kann bei manchen Arten dick und fleischig sein. Der Blattrand ist glatt. Nebenblätter sind nur selten vorhanden (winzige sind beispielsweise bei Seguieria vorhanden).
Generative Merkmale
Die Blüten stehen einzeln oder zu vielen in traubigen, ährigen, rispigen oder zymösen Blütenstände zusammen mit Hochblättern. Die meist zwittrigen Blüten sind oft vier- oder fünfzählig. Wenn die Blüten selten eingeschlechtig sind, dann sind die Arten zweihäusig getrenntgeschlechtig (diözisch). Es sind meist vier oder fünf Kelchblätter vorhanden. Kronblätter fehlen. Es sind vier, fünf oder viele (bis 100) fertile Staubblätter vorhanden; die Staubfäden sind oft an ihrer Basis verwachsen. Es sind meist vier bis zwölf (1 bis 16) oberständige Fruchtblätter vorhanden, sie können frei oder zu einem Fruchtknoten verwachsen sein. Je Fruchtblatt ist nur eine Samenanlage in freier zentraler Plazentation vorhanden. Griffel und Narben gibt es gleich viele wie Fruchtblätter.
Es werden ganz unterschiedliche Fruchttypen gebildet: Sind die Fruchtblätter verwachsen, bilden sich Kapselfrüchte oder Beeren, sind die Fruchtblätter frei, können die Früchte einzeln stehen oder zu Sammelfrüchten zusammengefasst sein. Seguieria bildet geflügelte Nussfrüchte (Samara) aus.
Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 9.
Inhaltsstoffe
Die Wachse auf der Cuticula sind in Form von Plättchen ausgebildet. Es werden Calciumoxalat-Kristalle als akkumuliert.
Systematik
Innerhalb der Ordnung der Caryophyllales in der Gruppe der betalainhaltigen Familien bilden die Phytolaccaceae mit den Sarcobataceae und Nyctaginaceae eine Klade; diese drei Familien haben gemeinsam, dass sie nur eine einzige basale Samenanlage je Fruchtblatt besitzen.
Der Familienname Phytolaccaceae wurde 1818 durch Robert Brown in Narrative of an Expedition to Explore the River Zaire, 454 erstveröffentlicht. Typusgattung ist PhytolaccaL. Der Name Phytolacca bedeutet direkt übersetzt „Lackpflanze“ und ist aus dem griechischen Wort phyton für Pflanze und italienisch lacca oder mittellateinisch laca für Lack abgeleitet, dies bezieht sich auf die roten Betalainfarbstoffe.
In der Familie der Kermesbeerengewächse (Phytolaccaceae) gibt es drei Unterfamilien mit etwa 15 (bis 18) Gattungen und 45 bis 65 Arten:[1]
- Unterfamilie PhytolaccoideaeArn. (Syn.: SarcocaceaeAdans.): Sie enthält vier Gattungen mit etwa 31 Arten:
- AnisomeriaDon: Die bis zu sechs Arten kommen in Chile vor.[2]
- ErcillaJuss.: Die etwa zwei Arten kommen in Chile vor.
- NowickeaJ.Martínez & J.A.McDonald: Die nur zwei Arten kommen nur in Mexiko vor.[3]
- Kermesbeeren (PhytolaccaL.): Die etwa 25 Arten sind hauptsächlich neotropisch verbreitet und kommen in Nordamerika (sechs Arten), Mexiko, auf Karibischen Inseln, in Zentral- sowie Südamerika, Eurasien, Afrika, Australien sowie auf Pazifischen Inseln vor.
- Unterfamilie RivinoideaeNowicke (Syn.: HilleriaceaeNakai, PetiveriaceaeC.Agardh, RiviniaceaeC.Agardh, SeguieriaceaeNakai): Sie enthält neun Gattungen mit etwa 13 Arten:
- GallesiaCasar.: Die etwa vier Arten kommen in Peru und Brasilien vor. Sie riechen wie Küchenzwiebeln.
- HilleriaVell. (Syn.: MohlanaMart.): Die bis zu sechs Arten sind in Südamerika verbreitet. Eine Art kommt auch in Afrika, Madagaskar und auf den Maskarenen vor.
- LedenbergiaKlotzsch ex Moq. (Syn.: FlueckigeraKuntze): Die vier bis sechs Arten sind in der Neotropis verbreitet.
- MonococcusF.Muell.: Sie enthält nur eine Art:
- Monococcus echinophorusF.Muell.: Sie kommt auf pazifischen Inseln und in Australien nur in Queensland sowie New South Wales vor.
- PetiveriaL.: Sie enthält nur eine Art:
- Petiveria alliaceaL.: Sie ist in der Neotropis verbreitet.
- RivinaL.: Sie enthält nur eine Art:
- SchindleriaH.Walter: Die nur drei Arten kommen in Peru und Bolivien vor.
- SeguieriaLoefl.: Die etwa sechs Arten sind im tropischen Südamerika verbreitet. Sie besitzen Nebenblätter.
- TrichostigmaA.Richard (Syn.: VillamillaRuiz & Pav.): Die etwa drei Arten sind in der Neotropis verbreitet.
- Unterfamilie AgdestidoideaeNowicke (Syn.: AgdestidaceaeNakai): Sie enthält nur eine monotypische Gattung:
Bei manchen Autoren wurden außerdem die Arten der Familie der Gisekiaceae mit der einzigen Gattung: GisekiaL. (mit etwa sechs Arten) als eigene Unterfamilie Gisekioideae oder sogar innerhalb der Unterfamilie Rivinioideae in die Familie der Phytolaccaceae eingeordnet.
Auch nicht mehr in diese Familie gehören:[1]
- AchatocarpusTriana → Achatocarpaceae
- BarbeuiaThouars → Barbeuiaceae
- LophiocarpusTurcz. → Lophiocarpaceae
- PhaulothamnusA.Gray → Achatocarpaceae
- StegnospermaBenth. → Stegnospermataceae
Quellen
- Die Familie der Phytolaccaceae bei der APWebsite. (Abschnitte Systematik und Beschreibung)
- Die Familie der Phytolaccaceae bei DELTA von L. Watson & M. J. Dallwitz. (Abschnitt Beschreibung)
- Mark A. Nienaber, John W. Thieret: Phytolaccaceae, S. 3 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Flora of North America Editorial Committee (Hrsg.): Flora of North America North of Mexico, Volume 4 – Magnoliophyta: Caryophyllidae, part 1, Oxford University Press, New York und Oxford, 2003, ISBN 0-19-517389-9. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- Dequan Lu, Kai Larsen: Phytolaccaceae, S. 435 - textgleich online wie gedrucktes Werk, In: Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 9 – Pittosporaceae through Connaraceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2003, ISBN 1-930723-14-8. (Abschnitte Beschreibung und Systematik)
- G. J. Harden: Phytolaccaceae in der Flora of New South Wales: weitgehend übernommen aus der gedruckten Flora of New South Wales online gestellt von The Royal Botanic Gardens and Domain Trust. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
- ↑ a b Phytolaccaceae im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
- ↑ David John Mabberley: Mabberley’s Plant-Book. A portable dictionary of plants, their classification and uses. 3. Auflage, Cambridge University Press 2008, ISBN 978-0-521-82071-4.
- ↑ Julieta G. Martínez, J. Andrew McDonald: Nowickea (Phytolaccaceae), a new genus with two new species from Mexico. In: Brittonia, Volume 41, Number 4, 1989.
Weblinks
- Familien-Steckbrief des Botanischen Gartens Tübingen.
- Phytolaccaceae in Paraguay beim Conservatoire et Jardin Botaniques, Ville de Genève (Suiza) y Missouri Botanical Garden, Saint Louis: Online. (span.; PDF; 16 kB)
- José González: Phytolaccaceae in der Neotropis und besonders in Costa Rica: Online - 2006. (span.; PDF-Datei; 94 kB)
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Native to northwestern South America. Botanical Gardens of Bogota.
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Trichostigma peruvianum im Botanischen Garten Dresden
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Flowers and fruit of the Umbu tree in Buenos Aires.
In context at www.dixpix.ca/sth_cordillera/flora/pokebuck/index.htmlAutor/Urheber: Thesupermat, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Phytolacca americana, Wald von Fontainebleau