Philippe de Henning

Philippe de Henning (* 28. März 1943 in Paris) ist ein französischer Fotograf, Designer und ehemaliger Autorennfahrer.

Ausbildung und Familie

Philippe de Henning machte in den 1960er-Jahren eine Ausbildung zum Fotografen und Grafiker. Den Beruf übte er auch während seiner Karriere als Rennfahrer aus. Er arbeitete auch als Modedesigner, erarbeitete Kataloge für Möbeldesign und entwickelte Corporate Designs für Pariser Museen.

Er war in den 1970er-Jahren mit dem Model Wallis Franken verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder, die beiden Töchter Rhea und Celia, und einen Sohn. Der Sohn starb im dritten Lebensmonat am Plötzlichen Kindstod[1]. Nach der Scheidung war Franken in zweiter Ehe mit dem französischen Modeschöpfer Claude Montana verheiratet. Franken war bereits 1977 als Model bei der skandalträchtigen Modeschau von Montana auf dem Laufsteg[2]. Franken heiratete Montana 1993 und kam am 8. Mai 1996 unter mysteriösen Umständen in Paris ums Leben. Der Sturz aus einem Fenster der gemeinsamen Wohnung wurde später offiziell zum Selbstmord erklärt[3].

Scientology

In den 1980er-Jahren wurde Philippe de Henning Mitglied von Scientology. Die Verbindung mit dieser Neuen Religiösen Bewegung wurde so eng, dass die Renneinsätze von de Henning größtenteils von den Scientology-Verlagshäusern New Era Publications und Bridge Publications finanziert wurden[4].

Karriere als Rennfahrer

Die Fahrerkarriere von de Henning begann schon in den 1060er-Jahren. 1964 startete er gemeinsam mit dem damals 28-jährigen Claude Ballot-Léna auf einem Fiat-Abarth 850TC bei der Tour de France für Automobile. Ein mechanischer Defekt stoppte das Engagement der beiden Franzosen. Ende der 1960er-Jahre bestritt er Bergrennen, beteiligte sich erfolglos am 1000-km-Rennen von Paris 1972 und fuhr 1973 eine komplette Saison in der französischen Formel-Renault-Meisterschaft, die er als 21. der Gesamtwertung (Meister René Arnoux vor Patrick Tambay und Alain Couderc) beendete[5].

Die elfjährige Rennpause war die lange nachwirkende Folge der Ölpreiskrise, durch die er die finanzielle Unterstützung verlor. 1984 kehrte er an die Rennstrecken zurück. Er habe durch das Studium der Schriften von L. Ron Hubbard neue Motivation erhalten[6]. Nach drei Saisons in der Französischen Formel-3-Meisterschaft wechselte er 1987 in den Sportwagensport. Von 1987 bis zum Ablauf der Saison 1991 war er regelmäßiger Starter in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Seine beste Platzierung war der sechste Rang und Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans 1987.

Statistik

Le-Mans-Ergebnisse

JahrTeamFahrzeugTeamkollegeTeamkollegePlatzierungAusfallgrund
1987Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Spice EngineeringSpice SE86CSpanienSpanien Fermín VélezVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Gordon SpiceRang 6 und Klassensieg
1989Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Roy Baker RacingSpice SE87CVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Evan ClementsVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Dudley WoodRang 17
1990Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Chamberlain EngineeringSpice SE90CVereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Robin DonovanNiederlandeNiederlande Charles Zwolsman seniorAusfallMotorschaden
1991FrankreichFrankreich Automobiles Louis DescartesALD C91FrankreichFrankreich Patrick GoninItalienItalien Luigi TavernaAusfallGetriebeschaden

Einzelergebnisse in der Sportwagen-Weltmeisterschaft

SaisonTeamRennwagen1234567891011121314151617181920
1964LemanFiat-Abarth 850 TCVereinigte Staaten DAYVereinigte Staaten SEBItalien TARItalien MONBelgien SPAItalien CONDeutschland NÜRDeutschland ROSFrankreich LEMFrankreich REIDeutschland FREItalien CCEVereinigtes Konigreich RTTSchweiz SIMDeutschland NÜRItalien MONFrankreich TDFVereinigte Staaten BRIVereinigte Staaten BRIFrankreich PAR
DNF
1987Spice Engineering
Ivy Racing
Spice SE86C
Tiga GC287
Spanien JARSpanien JERItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜNVereinigtes Konigreich BRHDeutschland NÜRBelgien SPAJapan FUJ
6DNFDNF21
1988GP Motorsport
Spice SE87CSpanien JERSpanien JARItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMTschechien BRÜVereinigtes Konigreich BRHDeutschland NÜRBelgien SPAJapan FUJAustralien SAN
8DNFDNFDNF
1989Baker Racing
GP Motorsport
Spice SE87CJapan SUZFrankreich DIJSpanien JARVereinigtes Konigreich BRHDeutschland NÜRVereinigtes Konigreich DONBelgien SPAMexiko MEX
DNF17DNFDNF1821
1990GP MotorsportSpice SE90C
Spice SE89C
Japan SUZItalien MONVereinigtes Konigreich SILBelgien SPAFrankreich DIJDeutschland NÜRVereinigtes Konigreich DONKanada MOTMexiko MEX
21DNFDNFDNF
1991Louis DescartesALD C91Japan SUZItalien MONVereinigtes Konigreich SILFrankreich LEMDeutschland NÜRFrankreich MAGMexiko MEXJapan AUT
DNFDNF

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Über Wallis und Philippe de Henning
  2. Claude Montana und der Skandal
  3. Über den Tod von Wallis Franken
  4. Scientology und der Motorsport
  5. Französische Formel-Renault-Meisterschaft 1973
  6. Über Philippe de Henning

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of Australia (converted).svg

Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

See Flag of Australia.svg for main file information.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.