Philippe-Henri de Ségur

Philippe-Henri de Ségur als Marschall von Frankreich
(Gemälde von Elisabeth Louise Vigée Le Brun, 1798)

Philippe Henri, marquis de Ségur-Ponchat (* 20. Januar 1724; † 8. Oktober 1801) war ein französischer Marschall und Kriegsminister.

Er war der einzige Sohn des Grafen Henri-François de Ségur (1689–1751) aus dem Geschlecht der Grafen von Ségur und der Angélique de Froissy (1702–1785), natürliche (uneheliche) Tochter von Philippe II. de Bourbon, duc d’Orléans, der sie vier Jahre später offiziell anerkannte.

Militärkarriere

Er trat 1739 als Kornett in das Régiment de Rosen cavalerie ein, in dem er später auch Capitaine wurde. Am 22. August 1743 übernahm er als Colonel en second das Kommando über das Infanterieregiment de Vexin und am 1. Dezember das über das Infanterieregiment de Soissonnais. Auf diesen Posten stand er unter dem Oberkommando seines Vaters in Italien und in Böhmen. 1746 wurde er in der Schlacht bei Roucoux verwundet und verlor im Jahr darauf in der Schlacht bei Lauffeldt einen Arm. Am 27. Juli 1747 wurde er zum Brigadier des armées du roi befördert.

Am 23. März 1748 folgte er seinem Vater als Lieutenant général in der Champagne und in Brie nach. Am 25. August 1749 wurde er zum Maréchal de camp befördert. 1753 wurde Ségur zum Gouverneur der Grafschaft Foix ernannt.

Während des Siebenjährigen Krieges führte er ein Kommando in der Schlacht bei Hastenbeck, der Schlacht bei Krefeld und der Schlacht bei Minden. Am 25. Mai 1758 wurde er zum Generalinspekteur und am 18. Mai 1760 zum Lieutenant-général der Infanterie ernannt. In der Schlacht bei Kloster Kampen im Oktober 1760 geriet er in Kriegsgefangenschaft.

Am 7. Juni 1767 wurde er in den Ordre du Saint-Esprit aufgenommen. 1775 folgte die Ernennung zum Gouverneur der Franche-Comté und am 25. Dezember 1780 die Ernennung zum Kriegs-Staatssekretär (Secrétaire d’État à la Guerre – de facto Kriegsminister). Im Jahre 1783 führte er den ständigen Generalstab ein und erließ für die damalige Zeit bemerkenswerte Regulierungen betreffend der Kasernen und Militärhospitäler. Er war verantwortlich für einen Erlass – genannt „Édit de Ségur“, der dem Adel allein die Offiziersstellen vorbehielt, aber niemals durchgesetzt wurde.

Am 13. Juni 1783 wurde er zum Marschall von Frankreich ernannt und gab am 29. August 1787 sein Amt als Kriegs-Staatssekretär auf.

Während der Terrorherrschaft der Französischen Revolution wurde er im Gefängnis Prison de la Force eingekerkert. Nach seiner Freilassung wurde sein gesamtes Vermögen beschlagnahmt und er lebte von da an in großer Armut.

Napoléon Bonaparte gewährte ihm 1800 eine Pension. De Ségur starb im Jahr darauf.

Literatur

  • Michel Popoff & Hervé Pinoteau Armorial de l’Ordre du Saint-Esprit – d’après l’œuvre du père Anselme et ses continuateurs. Éditeur: Le Léopard d’or, Paris 1996, ISBN 2-86377-140-X.
  • Pierre de Ségur, Le Maréchal de Ségur, 1724–1801, Paris 1895.
VorgängerAmtNachfolger
Alexandre-Marie-Léonor de Saint-Mauris de MontbarreyKriegsminister von Frankreich
23. Dezember 178029. August 1787
Louis-Charles-Auguste le Tonnelier, Baron de Breteuil

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Philippe Henri, marquis de Ségur-Ponchat (1724–1801), französischer Marschall und Kriegsminister
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