Philipp Swiderski Maschinenbaufabrik

In der 1867 gegründeten Philipp Swiderski Maschinenbaufabrik in Plagwitz wurden vor allem Buchdruckmaschinen, Lithographie-Pressen und Dampfmaschinen produziert. Nach mehrfachen Umfirmierungen gehörte das Werk zuletzt zum VEB Druckereimaschinenwerk Leipzig und wurde 1990 stillgelegt.

Geschichte

Die erste Fabrik

Im Jahr 1867 kaufte Philipp Swiderski in der Reudnitzer Straße in Leipzig eine Werkstatt und begann hier mit der Produktion von Lederverarbeitungsmaschinen. Es folgte die Produktion von Buchdruck-Schnellpressen und Lithographie-Pressen. Im Jahr 1871 siedelte er mit seinem Unternehmen in die Talstraße über. Ab 1875 kam hier die Produktion von Dampfmaschinen hinzu. 1880 wurde die Produktionspalette um Lokomobile erweitert.

Bild der neuen Fabrik in Leipzig

Die neue Fabrik

Da das Firmengelände am alten Standort nicht erweiterbar war, wurde 1888 in einem entstehenden Industriegebiet in Leipzig-Plagwitz an der Zschocherschen Straße 78 eine neue Fabrik im neogotischen Stil errichtet. 1892 wurde die Fabrik um ein Gießereigebäude erweitert. Im gleichen Jahr wurde die Produktion von Petroleummotoren aufgenommen. Im Jahr 1894 wurde das Unternehmen in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Swiderski war hier der Hauptaktionär. Um 1897 trat das Unternehmen unter dem Namen „Leipziger Dampfmaschinen- & Motorenfabrik vormals Ph. Swiderski“ auf. Am 4. Januar 1900 wurde das Unternehmen unter dem neuen Namen „Maschinenbau-Aktiengesellschaft vorm. Ph. Swiderski“ eingetragen.

Am 16. Oktober 1916 übernahm die „Industriewerke GmbH“ das Unternehmen. Ab jetzt konzentrierte man sich auf den Bau von Druckereipressen. Am 19. März 1921 übernahm das 1908 gegründete Unternehmen „Schröder, Spiess & Co.“ das Werk. Hergestellt wurden jetzt neben Druckmaschinen auch Falzmaschinen und Bogenanlegermaschinen. 1927 ist das Unternehmen unter dem Namen „Georg Spiess Maschinenfabrik“ bekannt.

Nach 1945

Das unter dem Namen Georg Spiess GmbH eingetragene Unternehmen wurde 1953 verstaatlicht. Der Firmenname lautete jetzt VEB Bogenanlegerwerk. Im Zuge der Zusammenlegung verschiedener VEB Betriebe wurde das Werk ab dem 1. Januar 1960 als Betriebsteil III dem VEB Druckmaschinenwerk Leipzig zugeordnet. Nach der Wende wurde der Betrieb eingestellt und das Gelände kam unter die Verwaltung der Treuhand-Liegenschaftsgesellschaft mbH. Mitte der neunziger Jahre wurde das Gelände an die Rübesam Verwaltungs-GmbH verkauft.

Literatur

  • Julia Susann Buhl: Studie zur Industriearchitektur in Leipzig Plagwitz 1870–1914 am Beispiel ausgewählter Bauten, Dissertation, Leipzig 2003

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Autor/Urheber: Eckert & Pflug, Kunstverlag, Leipzig, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Ph. Swiderski, Leipzig-Plagwitz
Maschinenfabrik und Eisengießerei

aus: Die Groß-Industrie des Königreichs Sachsen in Wort und Bild

Zweiter Teil