Philipp Staab

Philipp Staab, 2019

Philipp Staab (* 1983 in Nürnberg) ist ein deutscher Soziologe und Professor für Soziologie der Zukunft der Arbeit am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin sowie am Einstein Center Digital Future (ECDF).[1][2] Seine Arbeits- und Forschungsschwerpunkte sind Digitalisierung und Digitaler Kapitalismus, Arbeits-, Wirtschafts- und Industriesoziologie, Techniksoziologie, politische Soziologie, soziale Ungleichheit und politische Ökonomie. Insbesondere beschäftigt er sich dabei mit Fragen der politischen Gestaltung des Digitalen Kapitalismus, der Rolle von Nachhaltigkeit bezüglich der Digitalisierung sowie der Rolle kritischer Infrastrukturen für die gesellschaftliche Zukunftsfähigkeit.[3]

Leben

Nach einem Studium der Soziologie, Politikwissenschaften und Psychologie an den Universitäten Kassel und Paris Nanterre wurde Philipp Staab 2013 in Kassel mit einer Forschungsarbeit zum im Zuge der Tertiarisierung entstandenen Dienstleistungsproletariat promoviert.[4] Zwischen 2009 und 2016 war Staab wissenschaftlicher Mitarbeiter am Hamburger Institut für Sozialforschung und arbeitete dort im Forschungsprojekt „Das Dienstleistungsproletariat“ unter Leitung von Prof. Heinz Bude sowie leitete die Projekte „Der entbundene Bürger. Kollektive Affekte in der marktkonformen Demokratie“ und „Der digitale Kapitalismus“.[5][6] Von 2016 bis 2017 folgte eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit, an dem er seit 2017 Fellow ist.[5][7] Ab 2017 war Staab als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Makrosoziologie der Universität Kassel tätig.[7] Im Wintersemester 2018/2019 vertrat er die Professur für Technology Studies an der Universität St. Gallen.[5] Seit 2019 hält Philipp Staab die ECDF-Professur für „Soziologie der Zukunft der Arbeit“ am Institut für Sozialwissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin.[8][4][7]

Nachdem sich Staab mehrere Jahre mit dem Begriff des Digitalen Kapitalismus auseinandergesetzt hat, befasst er sich im Rahmen der Professur unter anderem mit industriellen digitalen Plattformen und künstlicher Intelligenz sowie Fragen des Wandels von Arbeit.[4] Außerdem beschäftigt er sich mit Fragen zur Zukunft moderner Gesellschaften und ihrer Anpassung an Krisen, allen voran dem Klimawandel.[9]

Publikationen (Auswahl)

Quelle:[11]

Einzelnachweise

  1. chaabans: Prof. Dr. Philipp Staab — Soziologie der Zukunft der Arbeit. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  2. Prof. Dr. Philipp Staab. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  3. Philipp Staab – Digitalisierung – Arbeit – Politische Ökonomie. Abgerufen am 17. Oktober 2022 (deutsch).
  4. a b c Prof. Dr. Philipp Staab. Abgerufen am 23. September 2019.
  5. a b c Dr. Philipp Staab. In: IGZA - Institut für die Geschichte und Zukunft der Arbeit. Abgerufen am 23. September 2019 (deutsch).
  6. Hamburger Institut für Sozialforschung: Personen Detailansicht. Abgerufen am 17. Mai 2021.
  7. a b c CV – Philipp Staab. Abgerufen am 17. Oktober 2022 (deutsch).
  8. buschsel: Person — Soziologie der Zukunft der Arbeit. Abgerufen am 17. Oktober 2022.
  9. Philipp Staab – Digitalisierung – Arbeit – Politische Ökonomie. Abgerufen am 17. Mai 2021 (deutsch).
  10. deutschlandfunkkultur.de: Philipp Staab: "Anpassung. Leitmotiv der nächsten Gesellschaft" - Müssen wir uns von Illusionen verabschieden? Abgerufen am 25. Februar 2023.
  11. Publikationen – Philipp Staab. Abgerufen am 17. Oktober 2022 (deutsch).

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Autor/Urheber: Rosa-Luxemburg-Stiftung, Lizenz: CC BY 3.0

Markt und Herrschaft in der Ökonomie der Unknappheit. Luxemburg Lecture von Philipp Staab Berlin, 31.10.2019

Philipp Staab beleuchtet den digitalen Kapitalismus aus unterschiedlichen Perspektiven, um ihn präziser auf den Begriff zu bringen. Er zeigt, wie digitale Überwachungs- und Bewertungspraktiken in immer mehr Bereiche der Wirtschaft vordringen und dabei die soziale Ungleichheit verschärfen. Das Spezifische am digitalen Kapitalismus, so Staab, ist die Herausbildung «proprietärer Märkte»: Kam es früher darauf an, Dinge herzustellen und mit Gewinn zu verkaufen, geht es im Zeitalter der Unknappheit um das Eigentum an den Märkten selbst. Philipp Staab gibt in seiner Lecture schwerpunktmäßig auf die Herausbildung von Ungleichheits und Klassenstrukturen im Gegenwartskapitalismus ein.

Weitere Informationen: https://www.rosalux.de/dokumentation/id/41252