Philipp Eggers

Philipp Bernhard Eggers (* 9. Juli 1929 in Bochum; † 22. Januar 2016 ebenda[1]) war ein deutscher Erziehungswissenschaftler und Jurist.

Leben

Philipp Eggers, gen. König, war der Sohn des im Jahre 1956 verstorbenen Kaufmanns und Geschäftsführers Friedrich Karl Eggers und seiner Frau Elisabeth, geb. König.[2] Er studierte nach seinem Abitur 1951 Katholische Theologie, Rechts- und Staatswissenschaften, sowie Erziehungs- und Sozialwissenschaften an den Universitäten Heidelberg, Münster und Würzburg. Seit 1954 war er Mitglied der katholischen Studentenverbindung VKDSt Saxonia Münster im CV. Nach Tätigkeiten in der Finanzverwaltung sowie als Lehrer wurde Eggers wissenschaftlicher Assistent am Erziehungswissenschaftlichen Seminar der Universität Heidelberg bei Hermann Röhrs. In Heidelberg wurde Eggers 1961 zum Dr. phil., in Würzburg 1976 zum Dr. iur. utr. promoviert. Als Dozent für Schulpädagogik wirkte er an der Pädagogischen Hochschule Rheinland (Abt. Bonn). 1969 wurde er Privatdozent an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität von Amsterdam, ein Jahr später Wissenschaftlicher Rat und Professor für Allgemeine Pädagogik an der Pädagogischen Hochschule Rheinland (Abt. Aachen).

Eine außerplanmäßige Professur an der Universität Heidelberg übernahm Eggers 1972; ein Jahr später wurde er auf den Lehrstuhl Erziehungswissenschaft an der Universität Bonn berufen. Weitere Lehrtätigkeiten führten ihn an die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt sowie 1991 als DAAD-Gastprofessor an die Berliner Humboldt-Universität. An der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald wirkte er als Gründungsbeauftragter der Institute für Pädagogik und Psychologie. Er hatte eine Honorarprofessur an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt, Campus Eichstätt, inne.

Tätigkeitsschwerpunkte

In seiner wissenschaftlichen Tätigkeit widmete sich Eggers vor allem der geisteswissenschaftlichen Pädagogik in der Tradition Wilhelm Flitners und beschäftigt sich mit der Rechtsphilosophie Günther Küchenhoffs. Interdisziplinarität ist für Eggers – das zeigt sein Werdegang – eine Notwendigkeit. Über seine universitäre Tätigkeit hinaus engagierte sich Eggers in der Aus- und Weiterbildung von Priestern (etwa am Studienhaus St. Lambert in Burg Lantershofen im Rahmen der spätberufenen Priesterausbildung) sowie in der Erwachsenenbildung.

Ehrungen und Auszeichnungen

Werke (Auswahl)

  • Der Persönlichkeitsbegriff bei Karl Marx und in der katholischen Soziallehre. Univ. Diss. Heidelberg 1961
  • Gesellschaftspolitische Konzeptionen der Gegenwart. Demokratischer Sozialismus. Marxismus. Kath. Soziallehre. Neoliberalismus . Kohlhammer, Stuttgart et al. 1969
  • (als Herausgeber): Hochschulgesetze des Bundes und der Länder. Bock, Bad Honnef 1970
  • (als Herausgeber, gem. mit Franz Steinbacher): Sexualpädagogik. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 1976. ISBN 3-7815-0256-2
  • Die Entwicklung der Jugendwohlfahrtsgesetzgebung in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der Ordnungsprinzipien Subsidiarität und Solidarität. Ein Beitrag zur Entwicklung des Rechtsstaates zum Sozialstaat. Bock & Herchen, Bad Honnef 1979 (zugl. Univ. Diss. Würzburg 1976).
  • (als Herausgeber, gem. mit Franz Steinbacher): Soziologie der Erwachsenenbildung. (=Handbuch der Erwachsenenbildung ; Bd. 6). Kohlhammer, Stuttgart et al. 1977. ISBN 3-17-001721-7
  • (gem. mit Franz Steinbacher): Pädagogische Soziologie. : Klinkhardt, Bad Heilbrunn 1979. ISBN 3-7815-0384-4
  • Fell, Margret; Hablitzel, Hans; Wollenschläger, Michael (Hgg.): Erziehung – Bildung – Recht. Beiträge zu einem interdisziplinären und interkulturellen Dialog. Festschrift für Philipp Eggers zum 65. Geburtstag. Duncker & Humblot, Berlin 1994.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Traueranzeige Philipp B. Eggers, General-Anzeiger v. 26. Januar 2016, Traueranzeige Philipp B. Eggers, FAZ v. 27. Januar 2016
  2. Philipp Eggers: Der Persönlichkeitsbegriff bei Karl Marx und in der katholischen Soziallehre. Heidelberg 1961.