Philip Gogulla

Deutschland  Philip Gogulla
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0

Geburtsdatum31. Juli 1987
GeburtsortDüsseldorf, Deutschland
Größe188 cm
Gewicht88 kg

PositionFlügel
Nummer#87
SchusshandLinks

Draft

NHL Entry Draft2005, 2. Runde, 48. Position
Buffalo Sabres

Karrierestationen

2002–2004Krefeld Pinguine
2004–2009Kölner Haie
2009–2010Portland Pirates
2010–2018Kölner Haie
2018–2019Düsseldorfer EG
2019–2022EHC Red Bull München
seit 2022Düsseldorfer EG

Philip Gogulla (* 31. Juli 1987 in Düsseldorf) ist ein deutscher Eishockeyspieler, der seit Juni 2022 erneut bei der Düsseldorfer EG aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) unter Vertrag steht und dort auf der Position des Flügelstürmers spielt. Zuvor war Gogulla bereits einmal für eine Spielzeit bei der DEG aktiv und spielte darüber hinaus für die Krefeld Pinguine, Kölner Haie und den EHC Red Bull München in der DEL. Sein jüngerer Bruder Patrik war ebenfalls Eishockeyspieler und ist seit seinem Karriereende als Schiedsrichter aktiv.

Karriere

Philip Gogulla begann seine Profikarriere bei den Krefeld Pinguinen, wo er bereits mit 15 Jahren zum Team des KEV in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) gehörte. Von 2002 bis 2004 überzeugte der Flügelstürmer durch hervorragende Technik und eine gute Scoringquote, woraufhin er zur Saison 2004/05 von den Kölner Haie aus der Deutschen Eishockey Liga (DEL) verpflichtet wurde. Ursprünglich sollte Gogulla im DNL-Team oder bei Förderlizenz-Partner Moskitos Essen zum Einsatz kommen, spielte aufgrund der Verletzungsprobleme beim KEC aber einen Großteil der Spielzeit für die DEL-Mannschaft. Beim NHL Entry Draft 2005 wurde der Angreifer in der zweiten Runde an insgesamt 48. Stelle von den Buffalo Sabres aus der National Hockey League (NHL) ausgewählt.

(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Gogulla im Trikot der Düsseldorfer EG (2022)

In der Spielzeit 2005/06 spielte der Linksschütze die komplette Saison für das DEL-Team der Haie, erzielte 26 Scorerpunkte und erreichte mit dem KEC das Halbfinale der Playoffs. Obwohl Gogullas Vertrag in Köln noch bis zum Sommer 2009 gültig war, nahmen ihn die Sabres im Sommer 2007 für drei Jahre unter Vertrag. Beide Klubs einigten sich jedoch darauf, dass der Angreifer zunächst seinen Vertrag in Köln erfüllen solle. In der Saison 2007/08 erreichte er mit seiner Mannschaft das Finale, unterlag dort aber in vier Spielen der Best-of-Five-Serie den Eisbären Berlin. Im Sommer 2009, nachdem sein Vertrag bei den Haien abgelaufen war, wechselte er schließlich nach Nordamerika zu den Buffalo Sabres in die NHL. Allerdings schaffte er es nicht in den Kader der Sabres und spielte bei deren Farmteam, den Portland Pirates, in der American Hockey League (AHL), bevor er im Juni 2010 zu den Kölner Haien zurückkehrte und dort einen Vertrag bis 2013 unterzeichnete, der später verlängert wurde.[1]

In den Spielzeiten 2012/13 und 2013/14 wurde er unter dem ehemaligen Nationaltrainer Uwe Krupp erneut Vizemeister in der DEL. In der Saison 2015/16 bildete er mit Patrick Hager das erfolgreichste Sturmduo der Haie.[2] Auch im folgenden Spieljahr 2016/17 war er wieder punktbester Spieler der Haie in der Hauptrunde und hinter Ryan Jones mit 17 Toren zweitbester Torschütze seines Teams.[3] Im März 2018 wurde Gogullas bis 2019 laufender Vertrag bei den Kölner Haien aufgelöst. Zur Saison 2018/19 wechselte der gebürtige Düsseldorfer in seine Heimatstadt zur Düsseldorfer EG und unterschrieb einen Vertrag für ein Jahr.[4] Bei der DEG spielte er mit 26 Toren und 52 Punkten die beste Hauptrunde seiner Karriere und wurde anschließend als DEL-Stürmer des Jahres ausgezeichnet.[5]

Zur folgenden Saison wechselte er zum EHC Red Bull München, weil er nach eigenen Angaben mit diesem Verein eine größere Chance sah, die Deutsche Meisterschaft zu gewinnen.[6] Tatsächlich wurden die Roten Bullen nach einer starken Saison Tabellenerster nach der Hauptrunde 2019/20, jedoch wurden die Playoffs wegen der COVID-19-Pandemie in Deutschland abgesagt und kein Meister ermittelt. Gogulla selbst steuerte zu diesem Erfolg 35 Scorerpunkte – darunter elf Tore – in 46 Spielen bei und hatte einen Plus/Minus-Wert von +13. Die DEL-Gruppe Süd in der folgenden Saison beendete der EHC als zweitbestes Team, schied jedoch bereits im Viertelfinale aus. Nach der Vizemeisterschaft 2022, seiner insgesamt vierten nach 2008, 2013 und 2014, verließ Gogulla München und kehrte zur DEG zurück.[7]

Am 2. November 2022 konnte er im Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg seinen 650. Scorerpunkt in der DEL verbuchen. Am 28. Februar 2023 absolvierte er als elfter Spieler seine 1.000 DEL-Partie.[8] Zur Spielzeit 2023/24 wurde Gogulla Mannschaftskapitän seines Teams, nachdem er zuvor bereits einer der Assistenzkapitäne gewesen war.[9]

International

Seinen ersten Einsatz für eine Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes bestritt Gogulla bei der U18-Weltmeisterschaft 2004, wo er zu den besten Spielern gehörte und großen Anteil am Aufstieg der Nationalmannschaft hatte. Weitere Turnier-Einsätze erhielt der Angreifer bei der U18-Weltmeisterschaft 2005 sowie bei der U20-Weltmeisterschaft 2006, wo er erneut zu den besten Spielern des Turniers gehörte und mit der U20-Auswahl den sofortigen Wiederaufstieg schaffte. Des Weiteren gehörte Gogulla zum erweiterten Kader der A-Nationalmannschaft für die Olympischen Winterspiele 2006 in Turin, wurde jedoch kurz vor dem Turnier gestrichen. Bei der Division-I-Weltmeisterschaft im selben Jahr in Amiens gehörte er jedoch zum Kader und schaffte mit der Nationalmannschaft den direkten Wiederaufstieg. Bei der Weltmeisterschaft 2010 in Deutschland erzielte er den entscheidenden Treffer zum 1:0-Sieg über die Schweiz, wodurch die deutsche Nationalmannschaft ins Halbfinale des Turniers einzog.

Am 21. Juli 2017 gab Gogulla nach 157 Länderspielen und 104 Scorerpunkten seinen Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekannt.[10] Bei seiner letzten Weltmeisterschaftsteilnahme 2017, die unter anderem in Köln stattfand, wurde er in den ersten fünf Spielen eingesetzt und konnte gegen Schweden und Russland je ein Tor erzielen. Nachdem Leon Draisaitl für die letzten drei WM-Spiele nachnominiert wurde, gehörte er nicht mehr zum Kader.[11]

Erfolge und Auszeichnungen

  • 2014 Deutscher Vizemeister mit den Kölner Haien
  • 2019 DEL-Stürmer des Jahres
  • 2022 Deutscher Vizemeister mit dem EHC Red Bull München

International

Karrierestatistik

Stand: Ende der Saison 2023/24

Reguläre SaisonPlayoffs
SaisonTeamLigaSpTVPktSMSpTVPktSM
2002/03Krefeld PinguineDNL321123344220002
2003/04Krefeld PinguineDNL3535447922202227
2004/05Kölner JunghaieDNL745918
2004/05Kölner HaieDEL471121470002
2004/05Moskitos Essen2. Bundesliga30000
2005/06Kölner HaieDEL487152249932540
2006/07Kölner HaieDEL44813212670008
2007/08Kölner HaieDEL51113344301439126
2008/09Kölner HaieDEL4817213858
2009/10Portland PiratesAHL761520352730000
2010/11Kölner HaieDEL521333465052240
2011/12Kölner HaieDEL5220264664614510
2012/13Kölner HaieDEL4611213214124598
2013/14Kölner HaieDEL4151419601748124
2014/15Kölner HaieDEL5214122626
2015/16Kölner HaieDEL52202646101598170
2016/17Kölner HaieDEL511729461870442
2017/18Kölner HaieDEL511120311662022
2018/19Düsseldorfer EGDEL522626521871452
2019/20EHC Red Bull MünchenDEL4611243522
2020/21EHC Red Bull MünchenDEL351413272220002
2021/22EHC Red Bull MünchenDEL5315122722112242
2022/23Düsseldorfer EGDEL56938471673586
2023/24Düsseldorfer EGDEL517142114
DNL gesamt74607213282402229
DEL gesamt92823739863554913234538894

International

Vertrat Deutschland bei:

JahrTeamVeranstaltungResultatSpTVPktSM
2004DeutschlandU17-WHC10. Platz51340
2004DeutschlandU18-WM Div. I1. Platz525716
2005DeutschlandU18-WM8. Platz61234
2006DeutschlandU20-WM Div. I1. Platz516730
2006DeutschlandWM Div. I1. Platz51348
2007DeutschlandU20-WM9. Platz60668
2007DeutschlandWM9. Platz60554
2008DeutschlandWM10. Platz61346
2009DeutschlandWM15. Platz60112
2010DeutschlandWM4. Platz71010
2011DeutschlandWM7. Platz70224
2012DeutschlandWM12. Platz72794
2013DeutschlandOlympia-Quali2. Platz30330
2013DeutschlandWM9. Platz70332
2016DeutschlandWM7. Platz82572
2017DeutschlandWM8. Platz52132
Junioren gesamt275222758
Herren gesamt679364534

(Legende zur Spielerstatistik: Sp oder GP = absolvierte Spiele; T oder G = erzielte Tore; V oder A = erzielte Assists; Pkt oder Pts = erzielte Scorerpunkte; SM oder PIM = erhaltene Strafminuten; +/− = Plus/Minus-Bilanz; PP = erzielte Überzahltore; SH = erzielte Unterzahltore; GW = erzielte Siegtore; 1 Play-downs/Relegation; Kursiv: Statistik nicht vollständig)

Rekorde

Am 22. März 2008 entschied Gogulla das längste Spiel der deutschen Eishockey-Geschichte und zu diesem Zeitpunkt auch längste Spiel der gesamten europäischen Geschichte. Beim dritten Playoff-Viertelfinalspiel der Kölner Haie gegen die Adler Mannheim traf er in der sechsten Verlängerung nach 168:12 Spielminuten. Knapp drei Jahre später, am 16. März 2011, entschied Gogulla auch das drittlängste Spiel auf deutschem Boden durch ein Tor gegen den EHC Red Bull München in der ersten Playoff-Runde nach 110:00 Spielminuten. Die Haie gewannen das Spiel auswärts mit 4:3.[12]

Gogulla gehört zu den erfolgreichsten Scorern der DEL-Geschichte. So erreichte er bisher die fünfmeisten Assists (430) sowie die sechsmeisten Tore (264) (Stand Ende der Saison 2022/23).[13] Zudem ist Gogulla der Spieler mit den meisten Toren (183), den drittmeisten Assists (306), den drittmeisten Spielen (740) sowie den zweitmeisten Scorerpunkten (489) der Kölner Haie seit deren Bestehen in der DEL (Stand Ende der Saison 2022/23).[14]

Weblinks

Commons: Philip Gogulla – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Eishockeyspieler Philip Gogulla fängt in Köln neu an, General-Anzeiger, 7. August 2010, abgerufen am 8. März 2016
  2. Interview mit Haie-Stürmer Gogulla: "Wir haben eine Super-Mannschaft", Kölner Stadtanzeiger, 23. November 2015, abgerufen am 8. März 2016
  3. Mein größter Wunsch ist es mit den Haien Meister zu werden, Kölnische Rundschau, 3. März 2017, abgerufen am 12. August 2017
  4. Philip Gogulla spielt künftig in Rot und Gelb. In: deg-eishockey.de. 18. Mai 2018, abgerufen am 18. Mai 2018.
  5. DEL-Gala: Danny aus den Birken ist Spieler und Torhüter des Jahres. In: eishockey.info. 9. März 2019, abgerufen am 10. März 2019.
  6. Warum Philip Gogulla die DEG verlässt. In: Westdeutsche Zeitung. 10. April 2019, abgerufen am 17. August 2019.
  7. Christian Bernhard: EHC München in der Deutschen Eishockey Liga: Stürmer Frank Mauer geht. Abgerufen am 10. Mai 2022.
  8. Bernd Schwickerath: 3:2 nach Penaltyschießen: DEG siegt bei Gogullas Jubiläum. 28. Februar 2023, abgerufen am 28. Februar 2023.
  9. Stefan Klüttermann: DEG gibt Kapitän bekannt: Gogulla folgt Barta als Anführer auf dem Eis. 21. August 2023, abgerufen am 30. September 2023.
  10. Philip Gogulla zieht einen Schlussstrich, Deutscher Eishockey-Bund, Juli 2017, abgerufen am 12. August 2017
  11. Freigabe von den Oilers - Draisaitl reist zur Eishockey-WM, Der Spiegel, 12. Mai 2017, abgerufen am 12. August
  12. Eishockey News Playoffs 2018, Seite 12
  13. Eishockey News Saison-Vorschau 2023/24, S. 230–231
  14. Eishockey News Saisonvorschau 2022/23, Seite 165

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ice hockey pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Ice hockey
Duesseldorfer EG logo.svg
Autor/Urheber:

unbekannt
SVG neu erstellt

, Lizenz: Logo

Logo der DEG Metro Stars von 1935 bis 2002 (als Düsseldorfer EG)

2022-10-02 Eisbären Berlin gegen Düsseldorfer EG (Deutsche Eishockey-Liga 2022-23) by Sandro Halank–043.jpg
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Deutsche Eishockey-Liga 2022/23, 7. Spieltag: Eisbären Berlin gegen Düsseldorfer EG (5:2)
2022-05-02 Eisbären Berlin gegen EHC Red Bull München (Deutsche Eishockey-Liga 2021-22, Playoff-Finale) by Sandro Halank–026.jpg
(c) Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
Deutsche Eishockey-Liga 2021/22, Playoff-Finale, Spiel 3: Eisbären Berlin gegen EHC Red Bull München (2:1)