Phalerae
Die Phalerae (lat. nur im Plural überliefert; griech. Plural τὰ φάλαρα tà phálara „die Metallbuckel“, Singular phálaron) sind in der griechisch-römischen Antike runde Platten aus Gold, Silber oder einem anderen Metall mit erhabenen Verzierungen oder Gravuren. Nach Sueton[1] war es ursprünglich eine Sitte fremder Völker, die aber die Römer von den Etruskern übernahmen,[2] bei denen die Phalerae als militärische Auszeichnung für bewiesene Tapferkeit dienten und vorne auf der Brust getragen wurden.[3]
Sie sind auf zahlreichen Denkmälern nachweisbar und auch noch vielfach im Original erhalten. Dargestellt werden neben einfachen Verzierungen Götter, Bilder eines Königs oder eines Kaisers. Die Adligen trugen diese Phalerae als Schmuck auf der Brust, die Soldaten bekamen sie als militärische Auszeichnungen. Phalerae dienten außerdem zum Schmuck von Geschirren für Pferde. Die ungerade Zahl wurde am Körper durch ein Riemenwerk zusammengehalten, breite Gurte, die um den Oberkörper liefen. Wurden sie als Halsschmuck getragen, konnten an den Metallbuckeln noch andere Schmuckstücke, wie zum Beispiel Halbmonde oder Glöckchen, hängen. Der Träger der Phalerae wird Phaleratus genannt.
Die historische Hilfswissenschaft für Orden und Ehrenzeichen wird von diesem Begriff abgeleitet als Phaleristik bezeichnet.
Siehe auch
- Medamus (zu den Phalerae von Lauersfort, die heute in der Antikensammlung Berlin aufbewahrt werden)
Quellen
- Homer, Ilias, 16, 106, wo sie zum Schutz und Schmuck lederner Helme verwendet werden.
- Titus Livius 9, 46
- Polybios, 6, 39, 3, wo der Fußsoldat eine Phiale, der Reiter für seine Leistung die Phalerae erhält.
- Silius Italicus 15, 255 (phaleris hic pectora fulget, hic torque aurato circumdat bellica colla, ille nitet celsus muralis honore coronae.)
- Vergil Aeneis 9, 359; 5, 310
Literatur
- Friedrich Matz: Die Lauersforter Phalerae. De Gruyter, Berlin 1932.
Weblinks
Anmerkungen
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Epitaph des in der Varusschlacht umgekommenen Centurios Marcus Caelius und seiner Freigelassenen. CIL XIII 8648 = AE 1952, 181 = AE 1953, 222 = AE 1955, 34
Autor/Urheber: Hartmann Linge, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Sog. „Lauersforter Phalerae“, Museumszentrum Burg Linn