Phönix (Sternbild)

Phönix
Legende
Astronomischer NamePhoenix
GenitivPhoenicis
KürzelPhe
Rektaszension23h 26m,5 bis 02h 25m,0
Deklination−39°,31 bis −57°,84
Fläche469 deg²
Rang 37
Voll­stän­dig sicht­bar+32° N bis −80° S
Beob­achtungs­zeit für Mittel­europanicht sichtbar
Anzahl der Sterne heller als 3 mag1
Hellster Stern (Größe)Ankaa (2,4 mag)
Meteorströme
  • Juli-Phöniciden
  • Dezember-Phöniciniden
Nachbarsternbilder
(von Norden im
Uhrzeigersinn)
QuellenIAU
Phönix

Der Phönix aus der Uranometria von Johann Bayer

Phönix (lat. Phoenix) ist ein Sternbild des Südhimmels.

Beschreibung

Das Sternbild Phoenix, wie es mit dem bloßen Auge gesehen werden kann.

Der Phönix ist ein wenig markantes Sternbild nördlich des hellen Sterns Achernar im Eridanus. Lediglich der Hauptstern α Phoenicis (Ankaa) ist heller als die 3. Größenklasse.

Die südlichen Sternbilder (darunter Phönix links) aus dem historischen Atlas Johann Bayers Uranometria

Aufgrund seiner südlichen Lage ist der Phönix von Deutschland aus nicht zu sehen. In südlicheren Breiten wie in der Schweiz, in Österreich südlich der Donau und im äußersten Süden von Deutschland ragt der nördlichste Stern gerade über dem Südhorizont auf.

Geschichte

Der Phönix gehört zu den Sternbildern, die Ende des 16. Jahrhunderts von den niederländischen Seefahrern Pieter Dirkszoon Keyser und Frederick de Houtman eingeführt wurden. Johann Bayer übernahm ihn in seinen 1603 erschienenen Himmelsatlas Uranometria.

Der Phönix gehört im Gegensatz zum Altar nicht zu den 48 antiken Sternbildern, obwohl das Sternbild Altar noch ein Stück weiter südlicher liegt als der Phönix und auch nicht aus deutlich helleren Sternen besteht. Der Grund dafür ist, dass der Phönix durch die Präzession in den letzten 3000 Jahren 15 Grad Richtung Norden gewandert ist. Um 1000 v. Chr. war auf Kreta (35° N) noch gar kein Stern vom Phönix zu sehen. Heute kommt dort fast das ganze Sternbild über den Horizont, in 600 Jahren wird der Phönix dort vollständig sichtbar sein. Bis zum Jahr 9200 wird das Sternbild weiter Richtung Norden wandern und sogar in Dänemark vollständig über den Horizont emporsteigen. Danach wird die Präzession den Phönix wieder in Richtung Süden verschieben. Beim Sternbild Altar war es umgekehrt, es stand in der Antike nördlicher als heute.

Mythologie

Der Phönix war in der ägyptischen Mythologie ein Vogel, der bei der Schöpfung der Welt auf dem Urhügel erschienen war (siehe Benu). Er wurde als heilig verehrt und meist als Personifizierung des Sonnengottes angesehen. Später wurde er von den antiken Griechen und Römern übernommen, wobei er im Laufe der Zeit unterschiedlichste Bedeutungen hatte. Die heute bekannte Version eines Vogels, der sich selbst verbrennt und aus der eigenen Asche wieder aufersteht, stammt erst aus dem 1. Jahrhundert nach Christus.

Himmelsobjekte

Sterne

Wegen der südlichen Lage haben die Sterne keine Flamsteed-Bezeichner.

BGNamen o. andere BezeichnungenGrößeLjSpektralklasse
101α48Ankaa, Nair al Zaurak, Cymbae2,39m77K0 III
102β85Beta Phoenicis3,32m200G8 III + G8 III
103γ106Gamma Phoenicis3,41m234M0 IIIa
105ε393,88m140K0 III
110κ463,93m77A7 V
104δ1093,93m147K0 III
106ζ89Zeta Phoenicis3,94280B6 V + B9 V
107η684,36240A0 IV
123ψ1264,39321M4 III
112μ644,59247G8 III
109ι94,69274A2 Vp SrCrEu
40011HR 8959, HD 2220954,74201A2 V
111λ1544,77717A0 V
400HR 5744,82267G8 III
113ν4,9749F8 V
121φ5,12309A3 V
116π5,13257K0 III
122χ5,15372K5 III
118σ5,18592B3 V
120υ5,21198A3 IV
117ρ5,24250F2 III
400HR 2995,39235G8 III
400HR 4085,42247K0 III
400HR 1095,42415M0 III
400HR 5195,49680M3 III

Alpha Phoenicis ist ein etwas über 80 Lichtjahre entfernter Stern der Spektralklasse K0 III. Er besitzt die 2,5-fache Masse und den 10-fachen Durchmesser unserer Sonne. Der Name Ankaa ist arabischen Ursprungs und bezeichnet einen Vogel aus der arabischen Mythologie.

Mehrfachsterne

SystemGrößenAbstand
β4,0 / 4,2m1,6″
γ
ζ3,6 bis 4,1 / 7,2 / 8,2m0,8/6,4″

Das Doppelsternsystem β Phoenicis ist etwa 200 Lichtjahre entfernt.

ζ Phoenicis ist ein Mehrfachsternsystem, bestehend aus vier Sternen, in 300 Lichtjahren Entfernung. Drei Sterne sind in einem mittleren Teleskop zu erkennen. Ein vierter Stern umkreist den Hauptstern in so engem Abstand, dass er nicht direkt beobachtet werden kann. Er verdunkelt den Stern regelmäßig.

Veränderliche Sterne

SterneGrößePeriodeTyp
γ3,4m bis 3,5mBeta-Lyrae-Stern + Langsam unregelmäßig veränderlicher Stern
ζ3,9m bis 4,3m1,669 TageAlgolstern
SX6,8m bis 7,5m79 MinutenSX-Phoenix-Stern

Zeta Phoenicis ist ein bedeckungsveränderlicher Stern vom Typ Algol. Ein lichtschwacher Begleiter umkreist den Hauptstern in engem Abstand in der Sichtebene zu unserer Erde. Alle 1,669 Tage zieht der schwächere Stern vor dem Hauptstern vorbei und verdunkelt diesen für den irdischen Beobachter. SX Phoenicis ist der Namensgeber der SX-Phoenix-Sterne, einer Gruppe veränderlicher Sterne, die ähnliche Schwingungen wie die Delta-Scuti-Sterne zeigen bei wesentlich geringerer Metallizität.

NGC-Objekte

NGCsonstigeGrößeTyp
625Galaxie
768911,5mBalkenspiralgalaxie

Siehe auch

Literatur

Weblinks

Commons: Sternbild Phoenix – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Constellation Phoenix.jpg
Autor/Urheber: Till Credner, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Fotografie des Sternbildes Phoenix, des Phönix
Uranometria Pavo et al.png
Illustration of the southmost constellations by Johann Bayer. Image 49: Pavo, Tucan, Grus, Phoenix, Dorado, Piscis Volans, Hydrus, Chamaeleon, Apis, Apis Indica, Triangulum Australe, Indus
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Phoenix constellation map