Pflegepädagogik
Die Pflegepädagogik befasst sich mit der Aus-, Fort- und Weiterbildung innerhalb der Gesundheits- und Krankenpflege, der Altenpflege und der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege. Sie greift auf Erkenntnisse der Pflegewissenschaft aber auch der Gesundheitswissenschaft, der Psychologie, der Soziologie und der Didaktik zurück. Das Berufsbild entwickelte sich aus dem Berufsbild des Unterrichtspflegers über den Lehrer für Pflegeberufe zum Diplom-Pflegepädagogen. Inzwischen ersetzen die Bachelor- und Masterstudiengänge gemäß der Bologna-Richtlinie die entsprechenden Diplomstudiengänge. Die erste Weiterbildung zum Unterrichtspfleger wurde in den 1950er Jahren an der Schwesternschule der Universität Heidelberg eingeführt.[1]
Da in Bayern die Berufsfachschulen für Pflege unter das Landesschulrecht fallen, gibt es dort staatliche Abschlüsse, die zu einer Verbeamtung als Lehrkraft führen können. Für die 4. Qualifikationsebene bietet die TU München das Studium Lehramt an beruflichen Schulen in der Fachrichtung Gesundheit- und Pflegewissenschaften an,[2] für die 3. Qualifikationsebene das Staatsinstitut für die Ausbildung von Fachlehrkräften in Ansbach einen Vorbereitungsdienst, der einen fachlichen Berufsabschluss, Berufserfahrung und ein einschlägiges Studium (Bachelor-Abschluss) voraussetzt.[3] Allerdings werden in Bayern nur wenige Berufsfachschulen für Pflege vom Staat selbst geführt (insbesondere an den Universitätskliniken) und beschäftigen Beamte.
Literatur
- Frank Arens (Hrsg.): Lehrerbildung der Gesundheitsberufe im Wandel. Von der Pflegepädagogik zur Berufspädagogik Pflege und Gesundheit. Band 4 der Schriftenreihe Berufsbildungsforschung – Pflege und Gesundheit. Berlin: wvb, 2018
- Frank Arens/Elfriede Brinker-Meyendriesch: Spektrum Lehrerbildung Pflege und Gesundheit. Zeitzeugen einer Disziplinentwicklung. Band 3 der Schriftenreihe Berufsbildungsforschung – Pflege und Gesundheit. Berlin: wvb, 2018
- Elfriede Brinker-Meyendriesch/Frank Arens (Hrsg.): Diskurs Berufspädagogik Pflege und Gesundheit. Wissen und Wirklichkeit zu Handlungsfeldern und Themenbereichen. Band 2 der Schriftenreihe Berufsbildungsforschung – Pflege und Gesundheit. Berlin: wvb, 2016
- Heuwinkel-Otter et al: Pflegepädagogik – Berufswunsch Pflegelehrer in "Die Schwester, Der Pfleger", Heft 11/2010, S. 1128 ff, bibliomed Verlag, Melsungen
- Karl-Heinz Sahmel (2015): Kritische Pflegepädagogik. Bern: Hogrefe.
- Karl-Heinz Sahmel (Hrsg.): Grundfragen der Pflegepädagogik. Kohlhammer, Stuttgart 2002, ISBN 3-17-017683-8.
- Kordula Schneider, Elfriede Brinker-Meyendriesch, Alfred Schneider Pflegepädagogik für Studium und Praxis. Springer, Berlin 2005, ISBN 978-3-540-25599-4
- Margot Sieger (Hrsg.): Pflegepädagogik. Handbuch zur pflegeberuflichen Bildung. Hans Huber, Bern 2001, ISBN 3-456-83328-8.
- Wolfgang von Gahlen-Hoops/Roland Brühe (Hrsg.)(2024): Handbuch Pflegedidaktik I. Pflegedidaktisch handeln. transcript: Bielefeld. ISBN 978-3-8252-6239-6
- Wolfgang von Gahlen-Hoops/Roland Brühe (Hrsg.)(2024): Handbuch Pflegedidaktik II. Pflegedidaktisch denken. transcript: Bielefeld. ISBN 978-3-8252-6240-2
Einzelnachweise
- ↑ Christine Auer: Geschichte der Pflegeberufe als Fach: die Curricular-Entwicklung in der pflegerischen Aus- und Weiterbildung, S. 56 f., Dissertation, Institut für Geschichte der Medizin Universität Heidelberg, akademischer Betreuer Wolfgang U. Eckart, Eigenverlag Heidelberg 2008. Abstract: Geschichte der Pflegeberufe als Fach.
- ↑ Studieninformationen. TU München, abgerufen am 13. August 2023.
- ↑ Ausbildung der Fachlehrerinnen und Fachlehrer für Pflegeberufe an beruflichen Schulen in Bayern - Merkblatt -. Bayer. Staatsministerium für Unterricht und Kultus, 2022, abgerufen am 12. August 2023.