Pflach
Pflach | ||
---|---|---|
Wappen | Österreichkarte | |
| ||
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Tirol | |
Politischer Bezirk: | Reutte | |
Kfz-Kennzeichen: | RE | |
Fläche: | 13,83 km² | |
Koordinaten: | 47° 31′ N, 10° 43′ O | |
Höhe: | 840 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.592 (1. Jän. 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 115 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 6600 | |
Vorwahl: | 05672 | |
Gemeindekennziffer: | 7 08 26 | |
NUTS-Region | AT331 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: | Kohlplatz 7 6600 Pflach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Karl Köck (Gemeinschaftsliste Pflach) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2022) (13 Mitglieder) | ||
Lage von Pflach im Bezirk Reutte | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Pflach ist eine Gemeinde mit 1592 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2022) im Bezirk Reutte in Tirol (Österreich). Sie gehört zum Gerichtsbezirk Reutte.
Geographie
Die Gemeinde Pflach liegt im Reuttener Becken und erstreckt sich über eine Fläche von rund vierzehn Quadratkilometer. Vom Lech, in einer Höhe von 840 Meter über dem Meer, steigt das Land bewaldet nach Westen auf 1500 und im Osten auf über 2048 Meter zum Säuling an. Über siebzig Prozent der Fläche sind bewaldet, dreizehn Prozent werden landwirtschaftlich genutzt.[1]
Pflach ist ein langgestrecktes Reihendorf ca. 2 km nördlich von Reutte. Die Auspendlergemeinde hat eine Siedlungserweiterung und -verdichtung erfahren.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (Einwohner Stand 1. Jänner 2022[2]):
- Pflach (993)
- Oberletzen (499)
- Unterletzen (100)
Gliederung
| ||||||
Legende zur Gliederungstabelle
|
Das Gemeindegebiet wurde 1974 um Oberletzen (vorher eine Exklave der Gemeinde Wängle) und 1981 um Unterletzen (vorher Gemeinde Musau) erweitert. Dabei hatte im Jahr 2011 Oberletzen 321 Einwohner, Pflach 860 und Unterletzen 75.[3]
Nachbargemeinden
Pinswang | ||
Musau | Schwangau (D) | |
Lechaschau | Reutte |
Geschichte
Durch das Gemeindegebiet verlief eine alte Römerstraße über den Kniepass.
Der Ort wurde 1275 als „Plech“ erstmals erwähnt, was sich vom mittelhochdeutschen vlach (Ebene) ableitet. Am 2048 m hohen Säuling wurde seit dem Mittelalter in Stollen Eisenerz abgebaut. 1515 gründete die Augsburger Handelsfamilie Höchstätter ein Messinghüttenwerk, das im 16. Jahrhundert zu westeuropäischer Bedeutung aufstieg. Aus dieser Zeit stammt auch die den heiligen Ulrich und Afra geweihte Ulrichskapelle.[4]
Das Areal wurde 1606 durch Burkhard Laymann, Pfleger der Festung und Herrschaft Ehrenberg, in eine Großmühle umgewandelt, die bis ins 20. Jahrhundert hinein von Bedeutung blieb.
Am 23. August 2005 wurde der Ort wie schon beim Pfingsthochwasser vom 21. bis 23. Mai 1999 von einer schweren Überschwemmung heimgesucht.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Filialkirche Hl. Drei Könige
- Hüttenmühlkapelle Hll. Ulrich und Afra (Ulrichskirche)
- Kapelle am Soldatenfriedhof
- Mariahilfkapelle in Oberletzen (den Hll. Vitus, Modestum und Kreszenzia geweiht)
- Kapelle Christus an der Geißelsäule in Unterletzen
- Eisenbahnbrücke der Außerfernbahn über den Lech
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Von den 15 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden zwölf im Nebenerwerb und drei von juristischen Personen geführt. Diese drei bewirtschafteten mehr als neunzig Prozent der Flächen. Neun der dreizehn Betriebe des Produktionssektors arbeiteten in der Bauwirtschaft. Sie beschäftigten 49 Erwerbstätige. Die wichtigsten Arbeitgeber im Dienstleistungssektor waren der Handel, freiberufliche Dienstleistungen und soziale und öffentliche Dienstleistungen.[5][6][7]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
---|---|---|---|---|
2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 15 | 17 | 7 | 1 |
Produktion | 13 | 9 | 63 | 36 |
Dienstleistung | 44 | 29 | 103 | 92 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, PendelnIm Jahr 2011 lebten rund 600 Erwerbstätige in Pflach. Davon arbeiteten sechzig in der Gemeinde, neunzig Prozent pendelten aus, blieben aber überwiegend im Bezirk Reutte.[8] FremdenverkehrDie Anzahl der Übernachtungen stieg von 7.000 im Jahr 2010 auf 10.000 im Jahr 2019. Die wichtigste Saison ist der Sommer.[9] |
Verkehr
Pflach liegt an der Fernpassstraße und ist über eine Haltestelle der Außerfernbahn ans Bahnnetz angebunden.
Zugleich liegt es an einem Fernradweg, der als Via Claudia Augusta entlang einer gleichnamigen antiken Römerstraße verläuft.
Politik
Gemeinderat
In den Gemeinderat werden dreizehn Mandatare gewählt:
Partei | 2022[10] | 2016[11] | 2010[12][13] | 2004[14] | ||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Prozent | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | % | Mandate | |
Gemeinschaftsliste Pflach | 49,53 | 6 | 59,52 | 8 | 73,05 | 10 | 75,67 | 10 |
Gemeinsam für die Zukunft | 36,18 | 5 | 40,48 | 5 | ||||
Freie Gemeinderatsliste Pflach | 14,29 | 2 | ||||||
Freie Gemeinderatsliste Pflach | 26,95 | 3 | ||||||
Neue Gemeinderatsliste Pflach – Trafoier | 24,33 | 3 |
Bürgermeister
Wappen
Blasonierung: Von Schwarz und Gold gevierteter Schild, im ersten und vierten Feld das Ulrichskreuz, im zweiten und dritten das Bergwerkszeichen Schlegel und Eisen in verwechselten Farben. Das 1976 verliehene Gemeindewappen erinnert an den Bergbau und mit dem Ulrichskreuz an die 1515 errichtete, den Heiligen Ulrich und Afra geweihte Hüttenmühlkapelle.[16]
Städtepartnerschaft
Sérézin-du-Rhône in Frankreich seit 1988
Persönlichkeiten
- Karl Lechner (1855–1926), Heimatforscher
- Georg Schretter (1861–1924), Unternehmer
- Rudolf Beirer (1871–1951), Politiker
- Thomas Wolf (1922–1979), Heimatforscher und Schulleiter
Literatur
- G. Mutschlechner, R. Palme: Das Messingwerk in Pflach bei Reutte – Ein bedeutsames Industrieunternehmen zu Beginn der Neuzeit. Reihe Außerferner Schriften, RTW Verlag, Reutte 1976
- A. Kröll: Chronik der Gemeinde Pflach. Museumsverein des Bezirkes Reutte, Reutte 2007. ISBN 978-3-9502282-1-2
Weblinks
- 70826 – Pflach. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2022 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2022) (ODS)
- ↑ Statistik Austria: Gemeinde: Pflach. Abgerufen am 3. Juni 2016.
- ↑ Aus der Geschichte. Gemeinde Pflach, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 6. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Pflach, Übernachtungen. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Gemeinderatswahlen 2022. Abgerufen am 10. Juli 2021.
- ↑ a b Land Tirol - Wahlen 2016. Abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Land Tirol - Wahlen 2010. Abgerufen am 10. Juli 2022.
- ↑ Gemeinderatswahl 2010. Gemeinde Pflach, abgerufen am 7. März 2021 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Gemeinderatswahl 2004. Gemeinde Pflach, abgerufen am 7. März 2021.
- ↑ Pflach. Gemeinde Pflach, abgerufen am 10. Juli 2022 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Eduard Widmoser: Tiroler Wappenfibel. Tyrolia-Verlag, Innsbruck 1978, ISBN 3-7022-1324-4, S. 68.
Auf dieser Seite verwendete Medien
(c) Karte: NordNordWest, Lizenz: Creative Commons by-sa-3.0 de
Positionskarte von Österreich
(c) User: Bbb auf wikivoyage shared, CC BY-SA 3.0
Berg Säuling hinter dem Jochberg und dem geringfügig niedrigeren Dürrenberg (1800 m), Südwestseite, gesehen vom, Zunterkopf/Tauern
(c) Gras-Ober, Wikipedia/Wikimedia Commons (cc-by-sa-3.0)
Die Lechbrücke der Außerfernbahn von Süden
(c) Foto: Sammlung Risch-Lau, Vorarlberger Landesbibliothek, CC BY 4.0
Pflach in Tirol
Dieses Werk ist gemäß dem Österreichischen Urheberrechtsgesetz gemeinfrei, da es Teil eines durch die Österreichische Bundesregierung oder einer Landesbehörde veröffentlichen Gesetzes, Verordnung oder offiziellen Dekrets ist, oder weil dieses Werk von vorwiegend offizieller Verwendung ist. (§7 UrhG)
Hinweis zum Hochladen: Falls vorhanden, bitte Erstveröffentlichung und Dokumentquelle angeben.
Karte des österreichischen Bundeslandes Tirol, Reutte hervorgehoben