Pfeffersack
Als Pfeffersäcke wurden zunächst spöttisch der Hanse angehörende Geschäftsleute bezeichnet, aber auch Nürnberger Kaufleute[1] oder die Kaufleute der Vereenigde Oostindische Compagnie. Das Wort ist (etwa als niederländisch peperzak) zunächst vereinzelt ab dem 13. Jahrhundert[2] nachweisbar und wurde dann später, insbesondere seit dem 16. Jahrhundert, allgemein als verächtliche Bezeichnung für einen reichen Kaufmann oder Großhändler gebraucht. Diese Bezeichnung entstand, weil der Wohlstand einiger von ihnen auf dem Handel mit Gewürzen aus Übersee beruhte, für die im Mittelalter zusammenfassend der Begriff „Pfeffer“ stand. Bis heute wird „Pfeffersack“ teilweise abfällig für reiche, rücksichtslos nur auf Geld und Macht bedachte Menschen verwendet und bis heute abschätzig insbesondere auf die Hamburger Oberschicht bezogen.
Entsprechend ist Nürnberger Pfeffersack ein Spottname für Nürnberger Kaufleute, historisch begründet vermutlich auf deren Handel mit levantinischen Spezereien.
Literatur
- Lutz Röhrich: Pfeffer. In: Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Berlin 1994, S. 4619.
- Pfeffersack, m.. In: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm (Hrsg.): Deutsches Wörterbuch. Band 13: N, O, P, Q – (VII). S. Hirzel, Leipzig 1889, Sp. 1639 (woerterbuchnetz.de).
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Zimmerische Chronik. Band 2, S. 434.
- ↑ Josef Karlmann Brechenmacher: Etymologisches Wörterbuch der Deutschen Familiennamen. Limburg an der Lahn 1957–1963, Band 1, S. 125.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Historisierendes Ölgemälde des Kunstmalers Carl Plinke mit einer Szene aus dem Dreißigjährigen Krieg, betitelt
„Die Konfiszierung des Pfeffersacks“
unten rechts signiert und datiert
„Karl Plinke 1894 Hannover“
Das Gemälde wurde in Öl auf Leinwand geschafffen, doubliert. Maße 116 x 100 cm. Das Werk wurde im Rahmen bei der
237. Auktion des Hauses Van Ham Kunstauktionen am 18. November 2004 unter der Losnummer 1226 zum Preis von € 1.375 zugeschlagen ...