Pfalzpreis für Literatur

Der Pfalzpreis für Literatur ist ein deutscher Literaturpreis, der vom Bezirksverband Pfalz seit 1959 verliehen wird.

Der seit dem Jahr 1959 vergebene Pfalzpreis für Literatur ist nach dem Pfalzpreis für Bildende Kunst (seit 1953) der zweitälteste in einer ganzen Reihe von Pfalzpreisen, mit denen hervorragende Leistungen von Kunst- und Kulturschaffenden, Heimatforschern, Journalisten und innovativen Köpfen gefördert werden sollen.[1] Den geltenden Richtlinien zufolge dient der Preis der Pflege und Förderung des literarischen Schaffens und wird für ein Werk von literarischem Rang, das sich durch hohe sprachliche Qualität auszeichnet, verliehen.[2] Dabei soll wie bei den anderen Pfalzpreisen auch entweder ein sachlicher Zusammenhang aus der Arbeit zur Pfalz hervorgehen oder ein persönlicher Bezug der Teilnehmer/innen zur Pfalz bestehen.

In den frühen Jahren des Preises wurden auch einige nationalsozialistisch belastete Autoren mit dem Pfalzpreis ausgezeichnet, was seinerzeit jedoch nicht selten auch bei anderen Literaturpreisen vorkam.

Seit 2016 erfolgt alle drei Jahre eine gemeinsame Vergabe des mit 10.000 € dotierten Hauptpreises und des Nachwuchspreises (2500 €) an die jeweiligen Preisgewinner; daneben wird ein (nicht dotierter) Lebenswerkpreis verliehen. Bis 2010 wurden der Pfalzpreis für Literatur und der (bis 2007 Fördergabe genannte) Nachwuchspreis in etwas unregelmäßigerem Jahresrhythmus separat zugesprochen.

Mit Dieter M. Gräf (1996/2006), Thomas Lehr (1995/2010), Norman Ohler (1998/2019), Monika Rinck (2007/2016) und Emil Schuster (1963/1991) gibt es bislang (Stand 2019) fünf Preisträger, die sowohl den Nachwuchspreis (Fördergabe) als auch – in unterschiedlich großem zeitlichen Abstand – den eigentlichen Pfalzpreis für Literatur gewinnen konnten.

Preisträger

JahrPreisPreisträgerAusgezeichnete Werke
2023PfalzpreisGabriele WeingartnerLéon Saint Clairs Abschied von der Unendlichkeit (2022)[3]
2023NachwuchspreisManuel Zerwas
2023LebenswerkpreisWolfgang Diehl
2019PfalzpreisNorman OhlerDie Gleichung des Lebens (2017)[4]
2019NachwuchspreisAnn Kathrin Ast
2019LebenswerkpreisVolker Ludwig
2016PfalzpreisMonika RinckRisiko und Idiotie. Streitschriften (2015)[5]
2016NachwuchspreisMarleen Widmer
2016LebenswerkpreisWolfgang Ohler
2013PfalzpreisJoachim GeilHeimaturlaub (2010)[6], Tischlers Auftritt (2012)[7]
2010PfalzpreisThomas LehrSeptember. Fata Morgana (2010)[8]
2007FördergabeMonika Rinck
2006PfalzpreisDieter M. GräfLyrisches „Werk von literarischem Rang“[9]
2005FördergabeJörg Matheis
2004FördergabeTobias Hülswitt
2003PfalzpreisArtur Schütt„Gesamtwerk“[10]
2002FördergabeHasan Özdemir
2001FördergabeUte-Christine Krupp
2000PfalzpreisMichael Buselmeier„Gesamtwerk“[11]
1999FördergabeAndreas Josef Fußer
1998FördergabeNorman Ohler
1997PfalzpreisWerner Laubscher„Gesamtwerk“[12]
1996FördergabeDieter M. Gräf
1995FördergabeThomas Lehr
1994PfalzpreisGeorg K. Glaser
1993FördergabeWolfgang Stauch
1992FördergabeWolfgang Marschall
1991PfalzpreisEmil Schuster
1990FördergabeWalter Landin
1989PfalzpreisGünter Barudio
1988FördergabeLutz Stehl
1987FördergabeMichael Bauer
1986FördergabeMichael Dillinger
1985FördergabeMarliese Fuhrmann
1984PfalzpreisHeinrich Kraus
1983FördergabeMonika Beckerle
1981PfalzpreisLina Staab
1980PfalzpreisWolfgang Diehl
1978PfalzpreisSusanne Faschon
1977PfalzpreisGerd Forster
1976FördergabeSigfrid Gauch
1975PfalzpreisErneste Fuhrmann-Stone
1974FördergabeHans-Heinrich Pardey
1973PfalzpreisErwin Damian
1970PfalzpreisGert Buchheit
1969PfalzpreisFriedrich Burschell
1968FördergabeArno Reinfrank
1966PfalzpreisPerhobstler (Wilhelm Michael Schneider)
1965FördergabeErni Deutsch-Einöder
1964PfalzpreisJulius Overhoff
1963FördergabeEmil Schuster
1962PfalzpreisLeopold Reitz
1961PfalzpreisWilli Gutting
1960FördergabeWolfgang Schwarz
1959PfalzpreisMartha Saalfeld

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die Pfalzpreise des Bezirksverbands Pfalz bei Bezirksverband Pfalz.
  2. Richtlinien über die Vergabe von Preisen des Bezirksverbands Pfalz bei Bezirksverband Pfalz.
  3. ISBN 9783990392232.
  4. ISBN 9783462049688.
  5. ISBN 9783937445687.
  6. ISBN 9783869300771
  7. ISBN 9783869305127
  8. ISBN 9783446235571
  9. Pfalzpreis für Literatur an Dieter Maria Gräf bei Bezirksverband Pfalz.
  10. Artur Schütt erhält der Pfalzpreis für Literatur. Bezirksverband Pfalz würdigt Gesamtwerk. In: Bartkowiaks forum book art 22 (2004/05), S. 134 f. (als Vorschau online bei Google Books).
  11. Frankfurter Allgemeine vom 4. August 2000.
  12. Frankfurter Allgemeine vom 30. Mai 1997.