Pfalzdorf (Aurich)

Pfalzdorf
Stadt Aurich
Koordinaten: 53° 30′ 7″ N, 7° 34′ 33″ O
Höhe: 13 m
Fläche:6,11 km²
Einwohner:219 (30. Jun. 2021)[1]
Bevölkerungsdichte:36 Einwohner/km²
Eingemeindung:1. Juli 1972
Postleitzahl:26607
Vorwahl:04947
Lage von Pfalzdorf im Auricher Stadtgebiet

Pfalzdorf ist ein Stadtteil der Stadt Aurich in Ostfriesland.

Geografie

Der Ort liegt im Osten der Kreisstadt und grenzt (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden) an die Nachbarstadtteile Plaggenburg, Spekendorf, Brockzetel, Wiesens, Egels und Wallinghausen. Im Osten des Stadtteils befindet sich das ausgedehnte, inzwischen kultivierte Pfalzdorfer Moor, das Teil des Ostfriesischen Zentralhochmoores zwischen dem Auricher Norden und der Gemeinde Uplengen ist. Im Norden des Ortsteils liegen aufgeforstete Flächen. Mit 259 Einwohnern ist Pfalzdorf der kleinste der 21 Auricher Stadtteile.

Geschichte

Pfalzdorf verdankt seinen Namen Siedlern aus der Pfalz, die den Ort ab 1802 besiedelten.[2] Es ist eines von drei der sogenannten Pfalzdörfer im Auricher Stadtgebiet, die anderen beiden sind Plaggenburg und Dietrichsfeld. Die Siedler kamen über eine Zwischenstation aus Pfalzdorf am Niederrhein nach Ostfriesland. Der Ort entstand als Moorkolonie.

Während der Zeit des Nationalsozialismus befand sich im Pfalzdorfer Moor eines von sieben Lagern des Reichsarbeitsdienstes in Ostfriesland, in denen zusammen etwa 1400 Personen beschäftigt waren. Eingesetzt wurden sie in der Moorkultivierung sowie im Wegebau.[3] Während des Zweiten Weltkrieges wurde bei Pfalzdorf ein Scheinflughafen angelegt, um alliierte Bomber vom einige Kilometer östlich gelegenen Fliegerhorst Wittmundhafen abzulenken. Dadurch fielen im Bereich Pfalzdorf einige Bomben, die teils noch Jahrzehnte später als Blindgänger entschärft werden mussten.[4] Seit dem 1. Juli 1972 ist Pfalzdorf ein Ortsteil der Stadt Aurich.[5]

Politik

Pfalzdorf hat einen fünfköpfigen Ortsrat gemeinsam mit den Ortsteilen Dietrichsfeld und Plaggenburg.

Ortsbürgermeister ist Nikolaus Friedrichs (CDU).[6]

Einzelnachweise

  1. Zahlen, Daten & Fakten – Stadt Aurich. In: Stadt Aurich. Abgerufen am 6. Oktober 2021.
  2. Arend Remmers: Von Aaltukerei bis Zwischenmooren. Die Siedlungsnamen zwischen Dollart und Jade, Verlag Schuster, Leer 2004, ISBN 3-7963-0359-5, S. 78.
  3. Manfred Staschen: Die Arbeits- und Gefangenenlager um Aurich und das KZ-Außenlager in Engerhafe, in: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4, S. 423.
  4. Engbert Grote: Aurich im Luftkrieg, in: Herbert Reyer (Hrsg.): Aurich im Nationalsozialismus (Abhandlungen und Vorträge zur Geschichte Ostfrieslands, Band 69), Verlag Ostfriesische Landschaft, Aurich 1993, ISBN 3-925365-49-4, S. 456.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 261.
  6. Ortsrat Dietrichsfeld/Pfalzdorf/Plaggenburg@1@2Vorlage:Toter Link/www1.aurich.de (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.

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