Pfalz Dr.I

Pfalz Dr.I
Foto
TypJagdflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

HerstellerPfalz-Flugzeugwerke
Erstflug1917
Indienststellung1918
Produktionszeit

1917

Stückzahl10

Die Pfalz Dr.I war ein von den Pfalz-Flugzeugwerken hergestellter Jagddreidecker der deutschen Fliegertruppe aus dem Ersten Weltkrieg.

Entwicklung

Das Ingenieursteam der Firma Pfalz unter Oberingenieur Geringer konstruierte parallel zum Ingenieursteam der Firma Fokker die Pfalz Dr.I im Oktober 1917 nach dem Vorbild der englischen Sopwith Triplane auf Basis des Doppeldecker-Modells Pfalz D.VII. Am 12. Dezember 1917 wurde die Maschine von Manfred von Richthofen und Adolf Ritter von Tutschek auf Einladung der Pfalz-Flugzeugwerke in Speyer probegeflogen[1] und danach im Januar/Februar 1918 dem Vergleichsfliegen in Berlin-Adlershof unterzogen, bei dem 31 neue Flugzeuge durch erfahrene Frontflieger getestet wurden.

Im Dezember 1917 erschien auch ein alternativer Dreidecker mit dem schwächeren aber bewährten Oberursel UR.I-Motor. Diese Variante kam jedoch nicht mehr zur Frontreife, da das Konzept des Jagddreideckers inzwischen als ausgereizt angesehen wurde.

Einsatz

Trotz ausgezeichneter Leistungen hatte die Pfalz Dr.I im Gegensatz zur Fokker Dr.I keinen Erfolg, vor allem wegen des unzuverlässigen Motors Siemens & Halske Sh.III. Es gingen jedoch möglicherweise einige der ca. 10[2] gebauten Dreidecker April 1918 bei bayerischen Staffeln[3] in den Fronteinsatz.[4]

Leistungsvergleich mit anderen Flugzeugtypen März 1918

NameLandMotorleistungHöchstgeschwindigkeitStartmasseBewaffnungGipfelhöhe
Pfalz Dr.IDeutsches Reich Deutsches Reich160 PS201 km/h705 kg28.000 m
Fokker Dr.IDeutsches Reich Deutsches Reich130 PS160 km/h585 kg26.500 m
Albatros D.VaDeutsches Reich Deutsches Reich185 PS187 km/h937 kg26.250 m
Pfalz D.IIIaDeutsches Reich Deutsches Reich180 PS181 km/h834 kg28.000 m
Morane-Saulnier AIFrankreich Frankreich160 PS208 km/h674 kg27.000 m
SPAD S.XIIIFrankreich Frankreich220 PS222 km/h820 kg26.650 m
Nieuport 28Frankreich Frankreich160 PS195 km/h740 kg25.200 m
Sopwith CamelVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich130 PS185 km/h659 kg2 und vier 11,3-kg-Bomben5.791 m
S.E.5aVereinigtes Konigreich 1801 Vereinigtes Königreich200 PS222 km/h880 kg25.185 m

Technische Daten

KenngrößePfalz Dr. IPfalz Dr. II[5]
Besatzung1
Länge5,49 m6,00 m
Spannweite8,53 m7,20 m
Höhe2,70 m2,90 m
Flügelfläche17,20 m²
Leermasse510 kg400 kg
Startmasse705 kg596 kg
Luftgekühlter UmlaufmotorSiemens-Halske Sh.III; 160 PS (118 kW)Oberursel Ur.I; 110 PS (81 kW)
Höchstgeschwindigkeit201 km/h
Steigzeit auf 1000 m1:42 min3 min
Steigzeit auf 2000 m3:42 min6:30 min
Steigzeit auf 3000 m6:12 min10:12 min
Steigzeit auf 4000 m19:24 min
Steigzeit auf 5000 m13:18 min28:54 min
Dienstgipfelhöhe8000 m
Reichweite280 km
Flugdauer1:30 h
Bewaffnung2 MG

Siehe auch

Literatur

  • Enzo Angelucci, Paolo Matricardi: Flugzeuge von den Anfängen bis zum Ersten Weltkrieg. Wiesbaden 1976, ISBN 3-8068-0391-9.
  • Karlheinz Kens, Hans Müller: Die Flugzeuge des Ersten Weltkriegs. München 1966, ISBN 3-453-00404-3.
  • Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–18. Wilhelmshaven 1977.
  • Heinz Nowarra: Die Entwicklung der Flugzeuge 1914–18. München 1959.
  • Peter Pletschacher: Die Königlich Bayerischen Fliegertruppen 1912–1919. Stuttgart 1978, ISBN 3-87943-576-6.
Commons: Pfalz Dr.I – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. frontflieger.de
  2. lt. Günter Kroschel, Helmut Stützer: Die deutschen Militärflugzeuge 1910–18. Wilhelmshaven 1977, wurden 19 gebaut
  3. vermutlich Jasta 74
  4. Am 30. April 1918 sollen 9, am 30. Juni 1918 7 und am 31. August noch eine Maschine im Einsatz gewesen sein. theaerodrome.com
  5. theaerodrome.com

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