Pfahlschuh

Eichenholzpfahl mit Pfahlschuh mit 2 Laschen mit je 2 Befestigungslöchern (Deutschland, Mittelalter)

Ein Pfahlschuh (auch: Pfostenschuh) ist eine spitz zulaufende Stahlkappe eines Pfahls, der zur Tiefengründung von Bauten in den Untergrund gerammt wird, insbesondere zur Fundamentierung von Brücken im Flussbett. Die Technik war nach Ausweis zahlreicher Fundstücke bereits im römischen Brückenbau verbreitet. Bis heute hat sich die Grundform der konischen Aufsätze wenig verändert. Die Gesamtheit der Gründungspfähle wird Pfahlrost genannt.

Pfahlschuhe haben häufig 4 Laschen mit je einem Befestigungsloch für das Einsetzen von je einem Nagel, dessen Kopf eingeschlagen möglichst wenig vorstehen soll, um das Eintreiben des Pfahls in den Boden zu erleichtern. Abgebildet ist eine Ausführungsform mit 2 Laschen, die jeweils 2 Bohrungen aufweisen. Die Spitze des Pfahlschuhs ist mitunter eine hohle Pyramide, in die die Spitze des Pfahls formschlüssig eingreift.

Pfahlschuhe können durch Schmieden aus Stahlstäben hergestellt werden, die hohle Spitze wird dabei am Horn eines Amboss geformt. Pfahlschuhe können jedoch auch durch Verbinden von vier entsprechend spitz zugeschnittener Blechstücke durch schmelzendes Schweißen erzeugt werden.

Siehe auch

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Commons: Pfahlschuh – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Fuß eines mittelalterlichen Eichenholzpfahls zur Tiefengründung einer Pfahlrostbrücke. An der Spitze ein eiserner Pfahlschuh zum leichteren Eintreiben des ursprünglich 8 m langen Pfahls in das Flußbett. Gefunden Mai 1975 bei Bebra-Breitenbach (B 27) bei Gründungsarbeiten der neuen Fuldabrücke. Ausstellungsort: Deutsches Straßenmuseum Germersheim in Rheinland-Pfalz (Deutschland).