Peugeot (Fahrräder)
Peugeot-Fahrräder sind ein Teilprodukt des französischen Fahrzeugherstellers Peugeot. Im Jahr 1881 war das Unternehmen der erste industrielle Hersteller von Fahrrädern in Frankreich. Die Fahrradfabrik befindet sich in Sochaux.
Geschichte
Anfänge
Im Jahr 1881 begann Peugeot mit der Fertigung von Fahrrädern, deren Bedeutung Armand Peugeot bei einem Aufenthalt in England erkannt hatte. Unter dem Namen „Le Français“ stellten die „Fils de Peugeot frères“ ein Jahr später ein Hochrad vor.
Im Jahr 1888 hatte sich Peugeot mit seinen Fahrradmodellen am Markt etabliert. Nun begann auch das Werk in Beaulieu (heute eingemeindet in Mandeure) bei Valentigney mit der Herstellung von Fahrrädern. Als Markenname wurde in Anlehnung an das Firmensymbol die Bezeichnung Lion (deutsch Löwe) gewählt.
Peugeot setzte im Fahrradsegment auf ein breites Produktangebot. In den damaligen Katalogen finden sich Tandems, Vierer und Fünfer. Im Jahr 1899 wurde ein Vierrad mit zwei Sitzplätzen als „Bicyclette sans chaîne“ (Fahrrad ohne Kette) vorgestellt. Ein wartungsarmer Kardanantrieb übernahm die Kraftübertragung zum Hinterrad; eine Technik, die sich selbst bei Motorrädern erst Jahrzehnte später etablieren sollte.
Innovativ war auch ein Klapprad, dessen Rahmenkonstruktion ein stufenloses Anpassen an verschiedene Körpergrößen ermöglichte. Dabei konnte sowohl der Achsabstand als auch die Distanz des Sattels von Pedalen und Lenker variiert werden. Zwei unabhängige Bremsen garantierten aktive Sicherheit, und ein Hufnagelauszieher sollte vor Reifenpannen schützen.
Im Jahr 1906 wurde bei Peugeot-Fahrrädern erstmals eine Zweigang-Nabenschaltung verbaut.
Rennsport ab den 1960er Jahren
Peugeot stellte eine Reihe von Rennrädern sehr unterschiedlicher Qualität her. Die hochwertigen Modelle wurden bei der Tour de France gefahren. Peugeot rüstete seine Räder lange Zeit mit Simplex-Schaltwerken und Mafac-Bremsen aus. Auch wurde bis in die 1980er Jahre eine spezielle, heute nicht mehr existente Normgröße für Tretlager bei den Rädern verwendet ("Französisches Gewindemaß"). Später stieg auch Peugeot auf das heute übliche BSA-Maß um.
Entwicklung ab 2004
1998 wurde die gesamte Fahrradproduktion von Peugeot von der Cycleurope Gruppe übernommen.[1] Das Unternehmen verfügte zu diesem Zeitpunkt über den kompletten Produktionsapparat, stellte Peugeot-Räder her und vertrieb diese auch. Ab 2004 besann sich das Unternehmen wieder auf seine Fahrradsparte, kaufte die Markenrechte zurück und führte Peugeot-Räder in sein Automobil-Händlernetz ein.
Rennsport
Peugeot sponserte im Jahr 1905 den ersten Tour-de-France-Sieger, Louis Trousselier. Bis Ende der Saison 1986 unterhielt Peugeot ein gleichnamiges Profiradsportteam.
Bilder
Peugeot UO-9 „Super Sport“ aus dem Jahr 1979
Peugeot „Tourmalet“ Rennrad-Rahmen
Ein Peugeot Rennrad aus den 1990ern mit einem TIG-geschweißtem Rahmen aus Reynolds 525 und einer Vitus-Alugabel
Weblinks
Quellen
Auf dieser Seite verwendete Medien
Autor/Urheber: Sangandongo, Lizenz: CC BY-SA 3.0
1979 French Peugeot UO-9 "Super Sport"
Autor/Urheber: Zweiradtechnik Heinz, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Peugeot Road Bike (ca 1995)
Autor/Urheber: The Freehub Orchestra, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Peugeot Road Bike, 560 mm (c-c) CAD Model (TIG-welded from Reynolds 525) with a Vitus alu-fork
rostiges Peugeot Klapprad