Petya-Klasse

Projekt 159
Fregatte des Typs Petya I, 1985
Fregatte des Typs Petya I, 1985
Schiffsdaten
SchiffsartFregatte
Bauwerft* Werft 820 Kaliningrad
Bauzeitraum1961 bis 1976
Gebaute EinheitenProjekt 115: 19

Projekt 115A: 23
Projekt 115AE: 14

Dienstzeit1961 bis 1994
Schiffsmaße und Besatzung
Länge
82,3 m (Lüa)
Breite9,2 m
Tiefgangmax. 2,85 m
Verdrängungleer: 938 t

Einsatz: 1.077

 
BesatzungProjekt 115: 98
Maschinenanlage
MaschineCODAG
Maschinen-
leistungVorlage:Infobox Schiff/Wartung/Leistungsformat
  • 1 × 6.000 PS (4.413 kW)
  • 2 × 15.000 PS (11.032 kW)
Höchst-
geschwindigkeit
33 kn (61 km/h)
Propeller3
Bewaffnung
2 × 2 76 mm L/59 AK-726
4 × 1 Wasserbombenwerfer RBU-2500
1 × 5 Torpedorohre ∅ 406 mm

Projekt 159 war eine Schiffsklasse von leichten Fregatten der sowjetischen Marine mit Bewaffnungsschwerpunkt zur U-Boot-Bekämpfung. Die NATO bezeichnete die Schiffe als Petya-Klasse.

Geschichte

Die Schiffe des Projekts 159 wurden in den 1950er-Jahren entwickelt und waren primär zur Anti-U-Boot-Kriegsführung konzipiert. Die Einheiten des Projekts 159 wurde zwischen 1961 und 1964 gebaut und von der sowjetischen Marine in Dienst gestellt.

Zwischen 1964 und 1969 wurden 27 Schiffe des Projekts 159A (Petya-II-Klasse) gebaut und in Dienst gestellt. Hauptunterschied zu Projekt 159 stellt hierbei die verstärkte Anti-U-Boot-Bewaffnung dar. Ab 1973 wurden dann neun Schiffe des Projekts 159 (Petya-I-Klasse) zu Projekt 159M (Petya-I-Mod) umgebaut. Der Umbau beinhaltet vor allem den Einbau eines „Wega“-Tauchsonars auf Kosten einiger anderer Waffensysteme. 1978 wurde noch ein Schiff des Projekts 159A (Petya-II-Klasse) mit neuen Sensoren ausgerüstet, die Bewaffnung blieb erhalten.

Projekt 159AE (Petya-III-Klasse) war eine spezielle Exportversion von Projekt 159, die an Indien, Syrien und Vietnam geliefert wurde. Die Klasse war mit einer Maschinenleistung von 2 × 12.000 PS und 1 × 5.400 PS deutlich schwächer motorisiert als die sowjetischen Schiffe und erreichte nur 29 anstatt 33 Knoten.

Bewaffnung

Allgemein

Grundsätzlich war die Bewaffnung sämtlicher Versionen des Projekts 159 zur U-Boot-Abwehr ausgelegt. Dazu waren verschiedene Wasserbombenwerfer sowie auch Torpedosysteme vorhanden. Zur Bekämpfung von See-, Land- sowie auch Luftzielen wurden auf sämtlichen Schiffen zwei Zwillingsgeschütze vom Typ AK-726 installiert. Ansonsten war keine weitere Bewaffnung gegen Luft- oder Seeziele vorhanden.

Bewaffnungsunterschiede

Die Bewaffnung von Projekt 159M (Petya-I-Mod) war wesentlich dürftiger als die der ursprünglichen Version 159. Für den Einbau eines effizienteren Sonars mussten die Minenschienen am Heck ausgebaut werden. Die Projekt 159M trug so als einzige Variante der Klasse keine Minen. Zudem mussten zwei RBU-2500 aufgrund von Veränderungen der Deckaufbauten für neue Sensorsysteme entfernt werden.

Die Schiffe des Projekts 159A (Petya-II-Klasse) wurden mit einer verstärkten Anti-U-Boot-Bewaffnung ausgerüstet. Hauptunterschiede waren hier der Austausch der vier RBU-2500 gegen vier RBU-6000 sowie die Installation eines zweiten Fünffachtorpedowerfers.

Die Umbauten von Projekt 159A wurden ähnlicher Weise vorgenommen wie die bei Projekt 159M (Petya-I-Mod). Hier konnten allerdings die Minenschienen sowie die beiden Wasserbombenwerfer beibehalten werden. Dafür musste jedoch ein schmaleres Deckhaus eingebaut werden.

Projekt 159 (Petya-I-Klasse)

  • Artilleriesysteme:
    • 2 × Zwillingsgeschütze AK-726 (76 mm)
  • Wasserbombenwerfer:
  • Torpedosysteme:
    • 1 × fünfrohriger Torpedostarter (406 mm)
  • Minen:
    • 20–30

Projekt 159M (Petya-I-Mod)

Heck von Projekt 159M mit Vorrichtung für das Tauchsonar
  • Artilleriesysteme:
    • 2 × Zwillingsgeschütze AK-726 (76 mm)
  • Wasserbombenwerfer:
    • 2 × 16-rohrige RBU-2500
  • Torpedosysteme:
    • 1 × fünfrohriger Torpedostarter (406 mm)

Projekt 159A (Petya-II-Klasse und Petya-II-Mod)

Zeichnung von SKR-112 der ukrainischen Seestreitkräfte, 12. Juli 1992
  • Artilleriesysteme:
    • 2 × Zwillingsgeschütze AK-726 (76 mm)
  • Wasserbombenwerfer:
  • Torpedosysteme:
    • 2 × fünfrohrige Torpedostarter (406 mm)
  • Minen:
    • 20–30

Abmessungen und Antrieb

Die Schiffe hatten eine Länge von 81,8 m (Petya-I-Klasse und Petya-I-Mod) oder von 82,5 m (Petya-II-Klasse und Petya-II-Mod). Die Breite betrug bei allen Varianten 9,1 m. Auch wiesen alle Schiffe einen Tiefgang von 2,9 m auf. Die Wasserverdrängung wurde daher nur schwach verändert. Bei den Schiffen der Petya-I-Klasse und Petya-I-Mod betrug sie 950 t Standard und 1150 t voll beladen. Bei den Schiffen der Petya-II-Klasse und Petya-II-Mod 950 t Standard und 1160 t voll beladen.

Der Antrieb sämtlicher Varianten der Petya-Klasse erfolgte durch ein CODAG-System. Es bestand aus einem Dieselmotor mit ca. 6.000 PS und zwei Gasturbinen mit 30.000 PS. Die Schiffe erreichten damit eine Maximalgeschwindigkeit von über 30 Knoten. Die Maximalreichweite lag bei einer idealen Geschwindigkeit von 10 Knoten bei etwa 4.870 Nautischen Meilen.

Einsatzbereitschaft

Die sowjetische Marine zog sämtliche Schiffe der Petya-I-Klasse bis 1989 aus dem aktiven Dienst zurück. Die Außerdienststellung sämtlicher Petya-I-Mod folgte 1990–1991. Einzig die Schiffe der Petya-II-Klasse waren noch kurze Zeit in der russischen Marine in Dienst, doch auch dort wurden sie bereits 1994 außer Dienst gestellt.

Drei Schiffe der Petya-II-Klasse wurden an die vietnamesische Marine abgegeben, darunter 1983 die HQ-13 (ex SKR-141) und 1984 die HQ-15 (ex SKR-130) und HQ-17 (e SKR-135). Sowie ein Schiff an Äthiopien.

Des Weiteren wurden zwölf Schiffe der Petya-III-Klasse für den Export nach Indien gebaut. Sie hatten anstatt der fünf 406-mm-Torpedorohre drei 533-mm-Torpedorohre und trugen die Bezeichnung Arnala-Klasse. Das letzte Schiff – die INS Anjadip – wurde im Dezember 2003 außer Dienst gestellt. Daneben wurden weitere acht Schiffe der Petya-III-Klasse an Vietnam und Syrien verkauft, davon stehen in der vietnamesischen Marine sechs und in der syrischen Marine zwei Schiffe im Dienst.

Belege und Verweise

Literatur

  • С.С. Бережной: Сторожевые корабли ВМФ СССР и России 1945-2000. (etwa: S.S. Bereschnoi: Wachschiffe der Marine der UdSSR und Russlands.) Moskau 2000 (russisch).

Weblinks

Commons: Petya-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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SKRpr159(DN-SC-86-01985).jpg
A starboard quarter view of the Soviet project 159 patrol ship (NATO code Petya I-class light frigate) SKR-11 underway.
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SKRpr159M(DN-SN-91-00219).jpg
A partial starboard quarter view of a modified Soviet Petya I class light frigate underway with its variable-depth sonar deployed.
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SKR-112-Ukraine.png
Autor/Urheber: Sergienkod, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Otaman Bilyi (U132) (Ukrainian: Отаман Білий) was a Petya-class frigate of the Ukrainian Navy and formerly the Soviet frigate (guard ship) SKR-112. After the declaration of independence of Ukraine, it became the first warship that raised the Ukrainian flag and on July 21, 1992 made an unsanctioned move to Odessa. The initiator of the move was a frigate captain Zhybariov.