Petrographie

Die Petrographie (von altgriechisch πέτροςpétros „Stein“ oder πέτραpétra „Felsen“ und -graphie) oder Gesteinskunde ist die beschreibende Wissenschaft von den Gesteinen, den „Materialarten“ der festen Erdrinde. Sie befasst sich mit der chemischen und physikalischen Beschaffenheit der Gesteine, ihren Eigenschaften und ihrer Zusammensetzung aus einzelnen Mineralen sowie mit ihrer Körnung und teilweise der Kristallstruktur und ist im engeren Sinne eine Teildisziplin der Petrologie. Zwei wichtige Nachbardisziplinen, die sich mit dem mechanischen Verhalten der Lockergesteine und Festgesteine beschäftigen sind die Bodenmechanik und Felsmechanik.

Der Begriff Lithologie (von λίθοςlithos „Stein, Gestein“ und -logie) wird für den Bereich der Petrographie verwendet, der sich mit den Gesteinseigenschaften der Sedimentgesteine befasst. Er wird darüber hinaus jedoch oft auch für Sedimentgefüge sowie Schichtung/Bankung und andere Charakteristika der jeweiligen Gesteinsfazies verwendet.[1]

Wichtige Untersuchungsverfahren sind die chemische Makro- und Mikroanalyse und die mineralogische Prüfung der Gesteine sowie die Bestimmung der physikalischen Gesteinsparameter (Festigkeit und Elastizität, Härte, Bergfeuchte und trockene Dichte, Schichtung usw.). Von großem Nutzen sind auch die Trennungsmethoden, mit denen eine oder mehrere Mineralarten eines zusammengesetzten Gesteins isoliert werden. Man nimmt diese Trennung im Wesentlichen auf mechanischem oder chemischem Wege vor.

Bei der Untersuchung und Deutung der Lagerungsverhältnisse, der Metamorphose und der jeweiligen Ursachen von Umlagerungen überschneidet sie sich mit der Allgemeinen und der Regionalen Geologie.

Siehe auch

Literatur

  • Johann Reinhard Blum: Handbuch der Lithologie oder Gesteinlehre. Enke, Erlangen 1860 (Digitalisat in der Google-Buchsuche).
  • Hermann Harder (Hrsg.): Lexikon für Mineralien- und Gesteinsfreunde. Luzern/Frankfurt am Main 1977.
  • Ulrich Sebastian: Gesteinskunde. Ein Leitfaden für Einsteiger und Anwender. 3. überarbeitete und aktualisierte Auflage. Springer Spektrum, Berlin/Heidelberg 2014, ISBN 978-3-642-41756-6 (Print); ISBN 978-3-642-41757-3 (E-Book).
  • Hans Murawski: Geologisches Wörterbuch. Enke-Verlag, Stuttgart 1977.

Einzelnachweise

  1. H. Murawski, W. Meyer: Geologisches Wörterbuch. 11. Auflage. Spektrum Akademischer Verlag, 2004, ISBN 3-8274-1445-8.