Petershagen/Eggersdorf

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:52° 32′ N, 13° 49′ O
Bundesland:Brandenburg
Landkreis:Märkisch-Oderland
Höhe:57 m ü. NHN
Fläche:17,63 km2
Einwohner:15.757 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:894 Einwohner je km2
Postleitzahlen:15345 (Eggersdorf),
15370 (Petershagen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/PLZ enthält Text
Vorwahlen:033439 und 03341Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen:MOL, FRW, SEE, SRB
Gemeindeschlüssel:12 0 64 380
Gemeindegliederung:2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Am Markt 8
15345 Petershagen/Eggersdorf
Website:doppeldorf.de
Bürgermeister:Marco Rutter (FDP)
Lage der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf im Landkreis Märkisch-Oderland
KarteAltlandsbergAlt TuchebandBad FreienwaldeBeiersdorf-FreudenbergBleyen-GenschmarBliesdorfBuckowFalkenbergFalkenhagenFichtenhöheFredersdorf-VogelsdorfGarzau-GarzinGolzowGusow-PlatkowHeckelberg-BrunowHöhenlandHoppegartenKüstriner VorlandLebusLetschinLietzenLindendorfMärkische HöheMünchebergNeuenhagen bei BerlinNeuhardenbergNeulewinNeutrebbinOberbarnimOderauePetershagen/EggersdorfPodelzigPrötzelRehfeldeReichenow-MöglinReitweinRüdersdorf bei BerlinSeelowStrausbergTreplinVierlindenWaldsieversdorfWriezenZechinZeschdorfBrandenburg
Karte

Petershagen/Eggersdorf ist eine amtsfreie Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland in Brandenburg, (Deutschland).

Geografie

Büdnerhaus in Petershagen
Kolonistenwohnhaus in Eggersdorf

Nachbargemeinden von Petershagen/Eggersdorf sind (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend): Altlandsberg, Strausberg, Rehfelde, Rüdersdorf und Vogelsdorf.

Im Ortsteil Eggersdorf befindet sich der ca. 4 Kilometer lange und 400 Meter breite Bötzsee, der höchstwahrscheinlich beim Abschmelzen des Eises in der Weichsel-Kaltzeit entstanden ist. Er liegt zusammen mit dem Fängersee und dem Gamensee in einem glazialen Rinnental. Zu- und Abfluss des Bötzsees bildet das Fredersdorfer Mühlenfließ.

Gemeindegliederung

Die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf hat zwei Ortsteile:[2]

Hinzu kommt der Wohnplatz Pohrtsche Siedlung.[3]

Geschichte

Die Gemeinde Petershagen/Eggersdorf entstand im Jahr 1993 im Zuge der Kreisreform in Brandenburg aus den damals selbstständigen Gemeinden Petershagen und Eggersdorf.

Zu DDR-Zeiten errichtete und unterhielt der VEB Fotochemische Werke Köpenick (ORWO) das FerienlagerHelmut Just“ zwischen Strausberg und Eggersdorf für die Kinder seiner Betriebsangehörigen. Nach 1990 wurde es dem Verfall preisgegeben.

Petershagen und Eggersdorf gehörten seit 1817 zum Landkreis Niederbarnim in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Strausberg (bis 1990 im DDR-Bezirk Frankfurt (Oder), 1990–1993 im Land Brandenburg). Seit der Kreisreform 1993 liegt die Gemeinde im Landkreis Märkisch-Oderland.

Bevölkerung

JahrPetershagenEggersdorfJahrPetershagen/
Eggersdorf
JahrPetershagen/
Eggersdorf
18750 4070 404199308 285202015 460
19101 4130 818199508 974202115 611
19396 2362 832200011 614202215 860
19466 0472 945200513 171202315.757
19506 2372 894201013 875
19716 1903 681201514 520
19905 3533 089
19925 1933 208

Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember[4][5][6], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011

Politik

Gemeindevertretung

Die Gemeindevertretung von Petershagen/Eggersdorf besteht aus 28 Gemeindevertretern und dem hauptamtlichen Bürgermeister. Die Kommunalwahl am 9. Juni 2024 führte bei einer Wahlbeteiligung von 73,8 % zu folgendem Ergebnis:[7]

Partei / WählergruppeStimmenanteil
2019[8]
Sitze
2019
Stimmenanteil
2024
Sitze
2024
AfD13,7 %124,1 %7
CDU11,1 %315,3 %4
Petershagen-Eggersdorfer BürgerBündnis (PEBB)13,0 %415,3 %4
Die Linke14,1 %409,2 %3
Bündnis 90/Die Grünen12,8 %308,9 %3
SPD10,8 %308,8 %2
Freie Wähler-Vereinigung Petershagen/Eggersdorf (FWPE)06,9 %208,3 %2
Team für Petershagen/Eggersdorf (TfPE)08,0 %205,5 %2
FDP06,1 %204,5 %1
WIR Gemeinsam für Petershagen/Eggersdorf02,5 %1
Einzelbewerber Mike Neukirch00,9 %
Insgesamt100 %25100 %28

Bei der Wahl 2019 entfielen auf die AfD vier Sitze, von denen drei unbesetzt blieben, weil die Partei nur einen Kandidaten nominiert hatte.

Bürgermeister

  • 2002–2018: Olaf Borchardt (parteilos)
  • seit 2018: Marco Rutter (FDP)

Rutter wurde in der Bürgermeisterstichwahl am 18. März 2018 mit 61,4 % der gültigen Stimmen für eine Amtszeit von acht Jahren[9] gewählt.[10]

Wappen

Wappen von Petershagen/Eggersdorf
Wappen von Petershagen/Eggersdorf
Blasonierung: „Geteilt durch einen silbernen Göpel; vorne in Rot ein goldener Schlüssel, hinten in Blau ein halber, golden-bewehrter silberner Steinbock, unten in Grün ein silberner Stern.“[11]

Das Wappen wurde am 16. Januar 1996 durch das Ministerium des Innern genehmigt.

Flagge

„Die Flagge ist Weiß - Blau - Weiß - Rot - Weiß (1:2:10:2:1) gestreift und mittig mit dem Gemeindewappen belegt.“

Dienstsiegel

Das Dienstsiegel zeigt das Wappen der Gemeinde mit der Umschrift GEMEINDE PETERSHAGEN/EGGERSDORF • LANDKREIS MÄRKISCH-ODERLAND.

Gemeindepartnerschaften

Dorfkirche Petershagen
Dorfkirche Eggersdorf
Gedenkstein für Opfer des Faschismus in Petershagen

Sehenswürdigkeiten und Kultur

Baudenkmale

In der Liste der Baudenkmale in Petershagen/Eggersdorf stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Denkmale.

  • Evangelische Petruskirche Petershagen[13] in der Dorfstraße, 1910 als neogotischer Ziegelbau fertiggestellt. Sie hatte in den Jahrhunderten zuvor zwei Vorläufer: Bereits mit der frühesten Erwähnung des Dorfes Petershagen im Landbuch Kaiser Karls IV. im Jahr 1375 wird ein mittelalterlicher Feldsteinbau auf dem so genannten Kirchberg genannt. 1702 folgte ein barocker Fachwerkbau. Wegen Baufälligkeit wurde der Kirchraum 1909 abgerissen. Ihren heutigen Namen erhielt die Kirche im September 2010.
    Die Bemalung des Innenraums orientiert sich an Dekorationsformen des Jugendstils. Der hochbarocke Kanzelaltar war ein Geschenk der Kirchengemeinde der Dorfkirche Friedrichsfelde. Die Orgel stammt von der Berliner Orgelbaufirma Gebrüder Dinse. An der Wand im nördlichen Seitenschiff unter der Empore befindet sich seit 2006 ein zeitgenössisches Kreuz aus El Salvador. Die Kirche wurde bereits 1982 aufgrund ihrer baugeschichtlichen und künstlerischen Bedeutung in die Kreisdenkmalliste Strausberg aufgenommen.
  • Evangelische Dorfkirche Eggersdorf[14] an der Ecke Wilhelmstraße/Mühlenstraße aus dem Jahre 1870, fällt neben den typisch neugotischen Stilelementen vor allem durch ihre gelben Backsteinziegel auf. Seit dem Abschluss jahrelanger Sanierungsarbeiten im Jahr 2000 wird die Kirche von der Gemeinde großflächig beleuchtet.[15]
  • Katholische Kirche St. Hubertus[16] in der Petershagener Elbestraße, 1933 vom Kirchenbaumeister Josef Bachem in einem eher schlichten, modernen Stil errichtet. Zur katholischen Gemeinde gehört die Blaskapelle St. Hubertus, gegründet im Jahr 1961. Neben der musikalischen Gestaltung von Gottesdiensten wird auch Unterhaltungsmusik zu weltlichen Anlässen aller Art in Berlin und im Umland geboten.

Vereine

Konzert der Dorfmusikanten
  • Der Verein Bauernvolk Eggersdorf e. V. wurde am 20. März 1999 gegründet. Sein vorrangiger Zweck ist „die Förderung und kulturhistorische Pflege des bäuerlichen Brauchtums, insbesondere deshalb, um in Eggersdorf ein jährlich wiederkehrendes Marktfest ins Leben zu rufen.“ Dementsprechend findet in Eggersdorf seitdem alljährlich zum Himmelfahrtstag ein großes Dorffest statt, in dessen Zentrum vor allem die Vorstellung und Wiederbelebung mittelalterlicher Bräuche und Kultur steht.
  • Der Verein Die Dorfmusikanten e. V., gegründet im November 2002 durch Laienmusiker aus Eggersdorf und Umgebung, spielt neben Blasmusik auch Dixieland, was 2008 zur Gründung der Gruppe DOMU DIXIE JAZZ führte.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Petershagen/Eggersdorf liegt an den Landesstraßen L 234 zwischen Bruchmühle und Strausberg sowie L 303 zwischen Rüdersdorf und Strausberg. Etwa vier Kilometer südlich des Ortszentrums von Petershagen verläuft die Bundesstraße B 1 / 5. Die nächstgelegene Autobahnanschlussstelle ist Berlin-Hellersdorf an der A 10 (östlicher Berliner Ring).

S-Bahnhof Petershagen Nord mit nur einem Bahnsteig

Im Ortsteil Petershagen befindet sich der Bahnhof Petershagen Nord der Linie S 5 der S-Bahn Berlin. Der Bahnhof Strausberg der Bahnstrecke Berlin–Küstrin befindet sich wenige hundert Meter östlich des Ortszentrums von Eggersdorf.

Der Haltepunkt Petershagen (b Berlin) lag an der Bahnstrecke Fredersdorf–Rüdersdorf, auf der heute ausschließlich Güterverkehr stattfindet.

Schulen

  • Grundschule Eggersdorf
  • Grundschule Petershagen
  • Katholische Grundschule St. Hedwig
  • Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe der Fürstenwalder Aus- und Weiterbildungszentrum (FAW) gGmbH

Sport

Die Fußballmannschaft des SV Blau-Weiß Petershagen-Eggersdorf spielt in der Saison 2024/25 in der Brandenburg-Liga.

Persönlichkeiten

  • Karl Schneidt (1854–1945), Redakteur und Zeitschriftenherausgeber, in Eggersdorf gestorben
  • Alexander Giertz (1860–1910), Pfarrer und Chronist in Petershagen und Eggersdorf
  • Konrad Ludwig (1880–1935), Politiker (SPD), Reichstagsabgeordneter, in Eggersdorf gestorben
  • Paul Papke (1896–1970), Politiker (KPD, SED), in Eggersdorf gestorben
  • Paul Bartsch (1901–1950), Pfarrer in Petershagen
  • Wilmar Riegenring (1905–1986), Karikaturist und Illustrator
  • Erich Hanke (1911–2005), in Petershagen geboren
  • Hans-Joachim Riegenring (1924–2002), Schriftsteller, vor allem Satiriker
  • Günter Guillaume (1927–1995), DDR-Spion, lebte in Eggersdorf
  • Jürgen Henkys (1929–2015), Theologe und Übersetzer, lebte von 1965 bis 1999 in Petershagen
  • Peter Dittrich (1931–2009), Karikaturist, in Petershagen gestorben
  • Fritz Rudolf Fries (1935–2014), Schriftsteller, lebte in Petershagen
  • Gunter Sonneson (* 1943), Schauspieler, lebt in Eggersdorf
  • Klaus Körner (1946–2023), Schriftsteller, lebte in Petershagen
Commons: Petershagen/Eggersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
  2. Hauptsatzung der Gemeinde Petershagen/Eggersdorf, § 3
  3. Dienstleistungsportal der Landesverwaltung Brandenburg. Gemeinde Petershagen/Eggersdorf (Memento desOriginals vom 23. März 2019 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/service.brandenburg.de
  4. Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Märkisch-Oderland. S. 30–33
  5. Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
  6. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
  7. Ergebnis der Kommunalwahl am 9. Juni 2024
  8. Ergebnis der Kommunalwahl am 26. Mai 2019
  9. Brandenburgisches Kommunalwahlgesetz, § 74
  10. Ergebnis der Bürgermeisterstichwahl am 18. März 2018 (Memento desOriginals vom 1. April 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wahlen.brandenburg.de
  11. Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
  12. Gemeindepartnerschaften auf www.doppeldorf.de
  13. Petruskirche Petershagen
  14. Chronik Kirche Eggersdorf
  15. Offizielle Homepage der Gemeinde Petershagen-Eggersdorf (Memento vom 31. März 2013 im Internet Archive) und Über das beste Licht entscheidet die Gemeinde. In: Berliner Zeitung, 21. Januar 2000
  16. Offizielle Homepage der Gemeinde Petershagen-Eggersdorf (Memento vom 31. März 2013 im Internet Archive) abgerufen am 6. November 2009

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Dorfkirche Eggersdorf. Die evangelische Kirche stammt aus dem Spätmittelalter. Sie wurde später barock umgebaut. Der Turm stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhundert. Im Inneren steht ein Kanzelaltar aus dem Jahre 1746.