Peter Truhart

Peter Truhart (* 1936 in Hamburg) ist ein ehemaliger deutscher Diplomat, der unter anderem zwischen 1984 und 1987 Botschafter in Guinea war.

Leben

Truhart begann nach dem Abitur 1955 ein Studium der Fächer Rechtswissenschaften und Osteuropäische Geschichte an der Freien Universität Berlin, das er 1961 mit dem Ersten Juristischen Staatsexamen abschloss. 1962 begann er darüber hinaus ein Studium im Fach Chinesische Sprachen an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, das er 1965 mit einem Sprachdiplom beendete. 1970 schloss er seine Promotion zum Dr. jur. an der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn mit der Dissertation Drei Systeme der allgemeinen Kontrolle der Staatsverwaltung durch besondere Organe der Verfassung : Die Systeme des Parlamentsbeauftragten Ombudsman, der „Allgemeinen Aufsicht“ durch die Staatsanwaltschaft in den sozialistischen Staaten und des Kontrollrats der Republik China Taiwan ab.

Zwischenzeitlich begann Truhart den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst und war nach dessen Abschluss an den Auslandsvertretungen in New York City, Saigon sowie als Legationsrat Erster Klasse an der Botschaft in der Sowjetunion tätig, ehe er 18. Juni 1973 als Legationsrat Erster Klasse Referent im Referat Südostasien, Australien, Neuseeland und Ozeanien im Auswärtigen Amt wurde.[1][2][3] Danach wurde er am 13. April 1976 Geschäftsträger ad interim an der Botschaft in Vietnam und wurde zeitgleich am 23. August 1976 Mitarbeiter der Botschaft in der Volksrepublik China.[4]

1984 wurde er Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Guinea und bekleidete diesen Posten bis 1987. Nachfolger wurde daraufhin Hubert Beemelmans. Im Anschluss war er zwischen 1987 und 1990 Leiter des Kulturreferats an der Botschaft in Frankreich sowie von 1990 bis 1998 Leiter des Referats kulturpolitische Beziehungen zu Afrika, Asien, Lateinamerika und der UNESCO der Kulturabteilung des Auswärtigen Amtes. In dieser Funktion war er im Juni 1994 Leiter der deutschen Delegation beim Gemischten Deutsch-Tunesischen Kulturausschuss.[5]

Zuletzt wurde Truhart 1999 Generalkonsul in Innsbruck und übte diese Funktion bis zu seiner Versetzung in den Ruhestand im Jahr 2000 aus. Neben seiner diplomatischen Laufbahn verfasste er zahlreiche Bücher zu historischen und diplomatischen Themen.

Veröffentlichungen

  • Drei Systeme der allgemeinen Kontrolle der Staatsverwaltung durch besondere Organe der Verfassung : Die Systeme des Parlamentsbeauftragten Ombudsman, der „Allgemeinen Aufsicht“ durch die Staatsanwaltschaft in den sozialistischen Staaten und des Kontrollrats der Republik China Taiwan, Dissertation Universität Bonn, Bonn 1970
  • Regents of nations. Systematically chronology of states and their political representatives in past and present. A biographical reference book, 4 Bände, München 1986 ff., 2. Auflage (5 Bände), München 1999 ff., ISBN 3-598-10491-X
  • International directory of foreign ministers: 1589 – 1989, München 1989, ISBN 3-598-10823-0
  • International directory of foreign ministers: 1945 – 1989, Ergänzungsband, 1995, ISBN 3-598-11276-9
  • Historical dictionary of states: States and state-like communities from their origins to the present, München 1995, ISBN 3-598-11292-0

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1973, 2004, S. 2136, ISBN 3-48656-651-2
  2. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1976, 2007, S. 1781, ISBN 3-48658-040-X
  3. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1974, 2005, S. 1725, ISBN 3-48671-813-4
  4. Akten zur Auswärtigen Politik der Bundesrepublik Deutschland 1976, 2007, S. 1781, ISBN 3-48658-040-X
  5. 12. Sitzung des Gemischten Deutsch-Tunesischen Kulturausschusses vom 20.-22. Juni 1994 in Tunis