Peter Samulski

Peter Samulski (* 14. Dezember 1938 in Braunsberg; † 8. Januar 2012 in Münster) war ein deutscher Langstreckenläufer. Er war Deutscher, Europa-, Weltmeister sowie Weltrekordhalter und gilt als einer der erfolgreichsten Ultra-Langstreckenläufer Deutschlands.[1] Samulski war als Bibliotheksdirektor an der Universitäts- und Landesbibliothek Münster beschäftigt.[2]

Leben

Im Alter von 44 Jahren entdeckte Samulski 1982 den Ausdauersport für sich.[3] Den ersten Marathonlauf absolvierte Samulski 1983 in Bremen, wo er nach 3:08 h das Ziel erreichte.[1] Von 1985 bis 1993 lief er für den ESV Münster.[3] In dieser Zeit begann er ab 1986 mit Ultraläufen.[3] Vom ESV Münster wechselte er zu den Laufsportfreunden Münster, wo er zugleich im Vorstand tätig war.[3]

Aufgrund seines „lockeren“ Laufstils trug der 1,74 m große und 65 kg schwere Läufer den Spitznamen „Calypso“.[2][1][3]

Mit seiner Frau Rotraut hatte er zwei Söhne.[3] Samulski pflegte eine enge Freundschaft mit dem Läufer Roland Winkler.[2][4]

Erfolge

1990 lief Samulski bei der ersten gesamtdeutschen 24-Stunden-Meisterschaft in Elze bei einem 24-Stunden-Lauf die Strecke von 261,029 Kilometer und stellt damit einen Weltrekord auf, der bis zu seinem Tode bestand hatte.[2][3] Auf der Wettkampfdistanz von 100 km wurde er in der Altersklasse M50–59 Vizeweltmeister.[3] Seine Bestzeit beim Marathon lag bei 2:38:23 h.[3]

Samulski nahm weltweit an 350 Wettkämpfen teil, darunter 105 Marathons, etwa 75 Ultramarathons und elf 100-km-Läufe.[2] Weiterhin ging er an sieben deutschen Marathon-Meisterschaften an den Start.[2] Darüber hinaus war er Teilnehmer bei sieben deutschen 100-km-Meisterschaften, bei denen er zweimal den elften Platz im Gesamtklassement, einmal den zweiten Platz und einmal den vierten Platz in der Altersklasse 50 erreichen konnte.[2] 1999 wurde er in Troisdorf Vizemeister in der Altersklasse 60. Darüber hinaus nahm er sechs Mal an 24-Stundenläufen teil, bei denen er in Mörlenbach, Elze und Köln dreimal Meister der Deutschen Ultramarathon-Vereinigung im Gesamtklassement in den Jahren 1989, 1990 und 1992 wurde.[2] Bei der Europameisterschaft in Apeldoorn erreichte Samulski den achten Einzelplatz und wurde Sieger mit der deutschen Mannschaft an der Seite von Helmut Schieke und Hans-Martin Erdmann.[2] Zusammen mit Schieke, Valerie Klement wurde er mit der deutschen Mannschaft Weltmeister und zugleich Vizeweltmeister in der Einzelwertung.[2]

Persönliche Bestleistungen

Peter Samulski konnte folgende persönliche Bestleistungen erreichen:[3]

LaufDauer bzw. DistanzOrtDatum
3 km Bahn10:09 minMünster-Hiltrup13. Juni 1988
5 km Bahn16:48 minLage/Detmold30. Juni 1988
10 km Bahn35:26 minHamm3. August 1985
10 km Straße35:25 minAhlen17. Juni 1990
15 km Straße54:25 min20. Februar 1988
Stundenlauf16,577 kmMelle18. Mai 1988
Halbmarathon1:23:19 hDuhnen4. September 1994
25 km Straße1:31:35 hMünster-Handorf24. September 1988
Marathon2:38:23 hDuisburg26. September 1987
100 km Straße7:15:05 hUnna-Lünern30. September 1989
24-Stunden-Lauf261,029 kmElze17./18. August 1990

Auszeichnungen

Samulski wurde mehrfach bei der Wahl zum Sportler des Jahres der Stadt Münster geehrt.[3]

Im Berliner Sportmuseum erhielt Samulski noch zu Lebzeiten eine Ausstellung, in der ab dem 5. Dezember 2011 Exponate seiner absolvierten Läufe gezeigt wurden.[1][3][5] Für diese spendete Samulski einen Koffer, der diverse Pokale, Wimpel und Trikots seiner Laufkarriere enthielt.[2][1]

Literatur

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e Westfälische Nachrichten: Trophäen fürs Museum: Peter Samulski: Ein Läufer schreibt Geschichte, Münster, Lukas Speckmann, 22. Oktober 2011
  2. a b c d e f g h i j k Sportmuseum Berlin: Exponat des Monats, Helmut Winter, 26. Juni 2011
  3. a b c d e f g h i j k l Westfälische Nachrichten: Langstreckenläufer: Peter Samulski gestorben, Münster, 10. Januar 2012
  4. Sportmuseum Berlin: Sportmuseum: Den letzten Lauf konnte er nicht gewinnen. Peter Samulski. (Memento vom 18. Dezember 2015 im Internet Archive), Helmut Winter, 14. Januar 2012
  5. Sportmuseum Berlin: Sportmuseum: Sportmuseum Berlin eröffnet Räumlichkeit mit neuen Ausstellungsvitrinen (Memento vom 11. Januar 2016 im Internet Archive), Horst Milde, 2. Dezember 2011