Peter Raabe

Peter Raabe

Peter Raabe (* 27. November 1872 in Frankfurt (Oder); † 12. April 1945 in Weimar) war ein deutscher Dirigent und Musikwissenschaftler. In der Zeit des Nationalsozialismus erhielt er durch seine Funktion als Präsident der Reichsmusikkammer die Möglichkeit, viele der ihm seit vielen Jahrzehnten wichtigen kulturpolitischen Ziele zu realisieren, die sich an deutsch-nationalen Prinzipien orientieren.

Signatur (1938)

Leben

Raabes Eltern waren der Kunstmaler und Bühnenbildner Hermann Raabe und Pauline, geb. Flesche, die nach dem frühen Tod ihres Ehemanns autodidaktisch als Klavierlehrerin tätig war. Somit konnte sie nicht nur ihr jüngstes, erst fünfjähriges Kind Peter, sondern auch dessen drei Geschwister ernähren und erteilte Peter auch den ersten Klavierunterricht.[1] Raabe studierte an der Berliner Musikhochschule bei Woldemar Bargiel. Als Kapellmeister ging er nach Königsberg i. Pr., Zwickau, Wuppertal-Elberfeld, Amsterdam und München, wo er die Volks-Symphoniekonzerte des Kaimorchesters vom 7. Oktober 1903 bis zum 21. März 1906 dirigierte. 1907 übernahm er die Leitung der Weimarer Hofkapelle. In dieser Position erwarb er sich bis zum Ende seiner Amtszeit 1920 zahlreiche Verdienste als Dirigent. Von 1920 bis 1934 war er Generalmusikdirektor des Städtischen Orchesters Aachen.[2] Von 1924 bis 1934 war er als Honorarprofessor an der RWTH Aachen tätig.

Raabes Repertoire umfasste neben Werken der Wiener Klassik und der Musik der Romantik in besonderem Maße auch die damalige zeitgenössische Musik bzw. Neue Musik. Er bestand ausdrücklich darauf, seinen Aufruf zur Gründung des Vereins zur Pflege Neuer Musik in seiner Eigenschaft als privat schaffender Künstler und nicht im Auftrag der Stadt Aachen zu verstehen.[3] Dieser Verein wurde schließlich nach einigen Presseankündigungen der Lokalpresse am 18. Dezember 1927 gegründet. Raabe setzte sich gleichermaßen für moderne wie für konservative Komponisten ein, wobei ihm möglicherweise erstere wichtiger waren.[4] Besonders intensiv förderte er unter seinen Zeitgenossen Hugo Kaun und Richard Wetz. 1923 machte Raabe in einem Vortrag deutlich, dass es seine sämtlichen Aktivitäten im deutsch-nationalen Sinne verstand. Er versuchte nachzuweisen, „daß die deutsche Musik vor der Musik anderer Völker gewisse Vorzüge besitze, die in ihrer besonderen Tiefe und ihrem Gehalt zum Ausdruck kämen“.[5] Diese Auffassung war zeittypisch und führte auch unter Raabes Einfluss zu dem Begriff der „ernsten Musik“, deren Realisierung er insbesondere in den Kulturorchestern sah und 1938 im Tarifrecht definierte. Erst 2019 verabschiedete man sich in der Orchesterlandschaft Deutschlands von diesen tarifirechtlichen Definitionen der Kulturorchester und dem damit verbundenen kulturpolitischen Raabe-Verständnis einer von den Konzertorchestern besonders gepflegten „ernsten Musik“. Im September 1897 heiratete Raabe die aus Deutschböhmen stammende Sängerin Zdenka Koràb. Aus dieser Ehe gingen die beiden Kinder Eva und Felix hervor. Felix Raabe, der eng mit seinem Vater zusammenarbeitete, war ebenfalls von 1946 bis 1953 Generalmusikdirektor in Aachen. Anlässlich des 70. Geburtstags von Peter Raabe erschien 1942 eine von Franz Morgenroth herausgegebene Festschrift, die in der Einleitung viele biografische Details und im Anhang wichtige Übersichten mit zahlreichen detaillierten Angaben zu Raabes Wirken als Dirigent, Redner und Verfasser von Veröffentlichungen enthält. Die Aufführung des klassischen Repertoires wird hier nicht erwähnt. Stattdessen werden die unzähligen von Raabe dirigierten Uraufführungen und die unvorstellbar große Zahl von Aufführungen von Werken der noch lebenden Komponisten aufgelistet. Bezeichnenderweise wurde bei diesen Angaben dieser Details der Name Arnold Schönberg, mit dem sich Raabe als Dirigent definitiv in Weimar und Aachen befasst hat, unterschlagen.[6] Es lässt sich nicht mehr nachvollziehen, ob Raabe selbst für diese signifikante Auslassung verantwortlich gemacht werden kann oder der Herausgeber diese „Korrektur“ in Raabes künstlerischem Schaffen im Hinblick auf die inzwischen in vielfacher Hinsicht höchst "unerwünschte Musik" vornahm.[7]

Musikwissenschaftliches Wirken

Seine Hauptbeschäftigung als Musikwissenschaftler galt dem Werk von Franz Liszt, das er als Kustos des Weimarer Liszt-Museums seit 1910 systematisch untersuchte. 1916 wurde er an der Friedrich-Schiller-Universität Jena mit einer Dissertationsschrift Die Entstehungsgeschichte der ersten Orchesterwerke Franz Liszts zum Dr. phil. promoviert.[8] 1931 erschien eine zweibändige Monografie über Liszts Leben und Schaffen, welche auch das erste umfassende Liszt-Werkeverzeichnis enthält und Raabes musikwissenschaftliches Hauptwerk darstellt.

Kulturpolitiker im Nationalsozialismus

Berufsverbot für den Berliner Musiker Dr. Werner Liebenthal, unterzeichnet von Dr. Peter Raabe, 9. August 1935

Raabe war ein deutschnationaler Konservativer und begrüßte die nationalsozialistische Musikpolitik ab 1934 leidenschaftlich.[9] Dies zeigte sich auch in seinem unerbittrrkichen Kampf gegen die „Negermusik“.[10] Warum er die Musik eines Alban Berg und Arnold Schönberg 1938 als "Zeitkrankheit" diffarmirte, bleibt interpretationsbedürftig.[11] Außerdem gibt es antisemitische Äußerungen von ihm, wie in folgender Äußerung aus dem Jahr 1940 sichtbar wird:

„Der Niedergang der Operette … förderte die Neigung zur Schamlosigkeit so, dass es auch Menschen, die sonst in künstlerischen Dingen ein Gewissen hatten, unempfindlich dagegen machte, daß man sich an den Meisterwerken der Operettenkunst vergriff und sie durch Bearbeitungen, die nur den Zweck hatten, dem verrotteten Zeitgeschmack Zugeständnisse zu machen, entstellte und damit Riesensummen verdiente. Der entscheidende Einfluss … lag bei den Juden.“[12]

Am 6. Juni 1943 wurde die Heirat von Herbert von Karajan mit der „Vierteljüdin“ Anna Maria (Anita) Gütermann (* 2. Oktober 1917) vermerkt und wenige Wochen später wurde „Lt. Ministerentscheid v. 26.6.1943“ festgehalten, dass in dieser Angelegenheit nichts zu unternehmen sei. Ungeachtet dessen wandte sich Raabe im April 1944 an die Reichsleitung und bat um Auskunft über Karajans NSDAP-Mitgliedschaft, da seine Gattin „Vierteljüdin“ sei, woraufhin die Mitgliedschaftsdaten übermittelt wurden.[13] Okrassa kommt mit Berufung auf weitere Quellen zu dem Ergebnis, Raabes Diktion verweise „deutlich auf antisemitische Denkmuster“.[14] Raabe hatte schon lange vor 1933 für eine neue Musikpolitik gestritten und wollte auch eine Musikkammer einführen. Bereits seit 1934 war er Mitglied des Verwaltungsausschusses und des Präsidialrats der Reichsmusikkammer, des Führerrats des Reichsverbands der gemischten Chöre Deutschlands, Präsidialbeirat der Kameradschaft der deutschen Künstler e.V. und Treuhänder der Spende „Künstlerdank“ des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[15] Außerdem wurde er Mitglied des Kuratoriums der Goebbels-Stiftung für Kulturschaffende.[16] Raabe machte bereits in seiner Aachener Zeit mehrfach unmissverständlich deutlich, dass sein spezielles Verständnis vom „Neubau deutscher musikalischer Kultur“ (vgl. Raabe-Rede vom 16. Februar 1934) nur möglich sei, wenn die Orchestermusiker existentiell besonders abgesichert seien. Schon wenige Monate nach Bekanntwerden dieser Forderungen gab es konkrete Schritte zur Etablierung einer tariflich abgesicherten sinfonischen Monokultur, die deutschlandweit als sogenanntes Kulturorchestersystem für alle größeren Kommunen bis heute Realität blieben.[17] 1935 erhielt er den Vorsitz der Reichsmusikkammer, nachdem Richard Strauss 1935 als Präsident zurückgetreten war. Raabe führte die RMK bis 1945. Auf Antrag vom 21. Mai 1937 wurde Raabe rückwirkend zum 1. Mai 1937 in die NSDAP aufgenommen (Mitgliedsnummer 3.934.040).[15]

Als Präsident der Reichsmusikkammer sorgte Raabe dafür, dass Vertreter der modernen Musik und vor allem die „nichtarischen“ Musiker entweder erst gar nicht in die RMK aufgenommen oder entlassen wurden. Das bedeutete für die betroffenen Musiker ein existenzbedrohendes Berufsverbot, weil eine Mitgliedschaft in der RMK Voraussetzung für eine Tätigkeit als Künstler war. Insgesamt sind mehr als 3000 von Raabe persönlich unterzeichnete Berufsverbote bekannt. Da man „kein Stellung kampflos“ räumt, stellte beispielsweise der bereits seit 1933 in England lebende Berliner Kapellmeister Heinz Unger, der jüdischer Abstammung war, einen Antrag zur Aufnahme in die Reichsmusikkammer, wohl wissend, dass er eine Ablehnung erhalten würde. Am 15. August 1935 erhielt Unger von Raabe die zu erwartende Ablehnung seines Antrags, da er die „erforderliche Eignung im Sinne der nationalsozialistischen Staatsführung“ nicht besitze.[18] Unger war in Berlin kein Unbekannter, denn er war bereits 1919–1921 mehrfach Gastdirigent der Berliner Philharmoniker und dirigierte neben seinen sonstigen vielfachen Tätigkeiten noch 1932 in der Berliner Philharmonie.

Ein weiteres Beispiel ist das Berufsverbot, das am 15. April 1937 gegen den weniger bekannten Carl Stenzel (dessen Ehefrau Jüdin war) verhängt worden war. Raabes Standardtext lautete in diesem und den vielen anderen Fällen:

„Gemäß § 10 der Durchführungsverordnung zum Reichskulturkammergesetz vom 1. November 1933 lehne ich Ihren, mir zur endgültigen Entscheidung vorgelegten Aufnahmeantrag ab, da Sie die nach der Reichskulturkammergesetzgebung erforderliche Eignung im Sinne der nationalsozialistischen Staatsführung nicht besitzen. Durch diese Entscheidung verlieren Sie mit sofortiger Wirkung das Recht der weiteren Berufsausübung.“[16]

Raabe war einer der wichtigsten Repräsentanten der nationalsozialistischen Musikpolitik. Sein Gegenspieler im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda war Heinz Drewes, mit dem er um Kompetenzen rang. Bezeichnend war sein Einsatz auf Reichsparteitagen. So dirigierte er bei der Kulturtagung des Reichsparteitages 1935 (des Parteitages der Freiheit) in Anwesenheit von Hitler und allen NS-Oberen Beethovens Egmont-Ouvertüre zur Einleitung der Reden von Rosenberg und Hitler. Hitler hielt dann eine Rede über Kunstpolitik, in der er die Kunst als die Verkünderin des Erhabenen und Schönen und Trägerin des natürlichen und Gesunden kennzeichnete. Dann folgte eine Abrechnung mit den Kulturverbrechern der demokratischen Zeit wie Dadaisten, Kubisten und den Vertretern der Neuen Sachlichkeit. Dabei hetzte Hitler auch gegen das durch und durch kapitalistisch verseuchte und dementsprechend handelnde Judentum, das niemals im Besitz einer eigenen Kunst war. Raabe dirigierte danach Beethovens Fünfte Symphonie.[19]

Vom 5. bis 7. Juni 1937 wurde die Aufstellung einer Brucknerbüste in der Walhalla als Anlass für die Abhaltung eines Brucknerfestes benutzt. Dieses wurde als Staatsakt zelebriert. Raabe enthüllte am 6. Juni die mit einer Hakenkreuzflagge umwickelte Büste des österreichischen Komponisten Anton Bruckner und Hitler legte einen Lorbeerkranz nieder. Es spielten die Münchner Philharmoniker; die Regensburger Domspatzen sangen unter DKM Theobald Schrems die Bruckner-Motette „Locus iste“. Beim Festprogramm am nächsten Tag wurde eine Brucknermedaille an Goebbels, Raabe und die Münchner Philharmonie verliehen. Raabe hielt den Festvortrag.[20] Sinn der Propagandaveranstaltung war nach Okrassa die Festigung der kulturellen Fassade des NS-Staates. Raabe trat sehr häufig als Redner auf und verkündete die Grundlinien der nationalsozialistischen Musikpolitik.

Anlässlich der Reichsmusiktage 1938 in Düsseldorf weigerte sich Raabe, an dieser Veranstaltung teilzunehmen, und bot am 8. Mai seinen Rücktritt an, weil er Hans Severus Ziegler, den Organisator der begleitenden Ausstellung Entartete Musik, für einen inkompetenten „Laien“ hielt. Die Gründe für diese unerwartete Rücktrittsankündigung lagen zunächst darin, dass er in die Vorbereitung nicht mit einbezogen worden war und mit der Ankündigung, er würde die Eröffnungsrede halten, ohne vorherige Absprache vor vollendete Tatsachen gestellt worden war. Dies unter keinen Umständen zu duldende Verhalten Zieglers empfand der schon in seiner Aachener Zeit vielfach gekränkte Raabe als eine unerträgliche Demütigung. An Raabes Stelle hielt Paul Graener die Eröffnungsrede bei den Reichsmusiktagen. Ebenso weigerte sich Raabe, bei der Eröffnung der Ausstellung „Entartete Musik“ in Weimar, die zusammen mit der Wanderausstellung „Entartete Kunst“ präsentiert wurde, die Rede zu halten.[21] Beides blieb in der Öffentlichkeit unbemerkt, da die Zeitungen des Dritten Reiches nicht über Raabes Rücktrittserklärung berichteten. Der für deutschnationale Gedanken eintretende Peter Raabe sprach aber durchaus von einer „Zeit schlimmster Kulturentartung“.[22] Raabe begrüßte beispielsweise vehement das Verbot des „Nigger-Jazz“ im deutschen Rundfunk vom Oktober 1935. Vor allem störte ihn bei den im Jazz gebräuchlichen Dirty tones der „schäbige Klang der Jazzmusik und die bockenden Synkopen der amerikanischen Tänze, die unsere guten deutschen verdrängt haben.“[23] Werktreue war für ihn hingegen ein wichtiges Kriterium für ein „sauberes Musikleben.“[24] Die deutsche Unterhaltungsmusik habe „die Pflicht abzurücken von allem Entarteten, Krankhaften, von allem Ungesunden und Angefaulten“.[25] Raabe störte nicht die Zuordnung des Jazz zur „entarteten Musik“. Das weiße und reine „hohe Kulturgut deutscher Musik“ verstand er als einen Gegenbegriff zur schwarzen und „dreckigen“ „Niggermusik“ und dem dortigen improvisatorischen Prinzip. Der Jazz stand Raabes Ideal des am großen sinfonischen Werk orientierten „Kulturorchesters“ diametral entgegen.[26]

In einem Beitrag in der Zeitschrift Die Musik aus dem März 1941 unter dem Titel Was die Reichsmusikkammer nicht ist rechtfertigte er noch einmal die nationalsozialistische Kulturpolitik, was von Fred K. Prieberg folgendermaßen kommentiert wird: „So klar und deutlich war zuvor noch keine Darstellung der Reichsmusikkammer als Instrument der politischen Kontrolle und Disziplinierung.“[27]

„(…) Die Totalitätsforderung des Nationalsozialismus schließt es in sich, daß auch die Organisation alles Kunstwesens sich lücken- und fugenlos einfügen muß in die Gesamtpolitik des Reiches. Es kann im nationalsozialistischen Staat keine Kunstpolitik geben, die der allgemeinen Politik widerspricht. Die Linie der großen Politik darf nicht durchkreuzt werden durch andere Linien, die von der Kunstbetätigung ausgehen. Darauf acht zu haben und darüber zu wachen ist eine der wichtigsten Aufgaben der Reichsmusikkammer. Ihr Augenmerk hat gerichtet zu sein auf die Reinerhaltung der Musik. Was sich als der Staatsgesinnung feindlich erweist, kann nicht geduldet werden und wenn es noch so viel Talent verriete.“[28]

In seinen letzten Lebensjahren zog sich Raabe häufiger nach Weimar zurück. Dort wurde er 1945 auf dem Historischen Friedhof begraben.

In der Sowjetischen Besatzungszone wurden Raabes Schriften Die Musik im Dritten Reich (1935) und Kulturwille im deutschen Musikleben (1936) auf die Liste der auszusondernden Literatur gesetzt.[29]

Ehrungen

Schriften

  • Die Entstehungsgeschichte der ersten Orchesterwerke Liszts, 1916
  • Wie denke ich über den deutschen Orchestermusiker? – In: Das Orchester 1924, 48f.
  • Deutsches Musikwesen und deutsche Art. – In: Allgemeine Musikzeitung. Wochenschrift für das Musikleben der Gegenwart 1926, 53, 737f.
  • Franz Liszt, 2 Bände, 1931
  • Schreiben vom 16. Oktober 1935. – In: Funk und Bewegung 5/11. 1935
  • Adolf Hitlers Kulturwille und das Konzertwesen, (Rede vom Oktober 1933). – In: Peter Raabe, Kulturpolitische Reden und Aufsätze. Bd. 2: Kulturwille im deutschen Musikleben. Regensburg: Gustav Bosse 1936, 9-12.
  • Stadtverwaltung und Chorgesang (Rede aus dem Jahr 1928). – In: Peter Raabe, Kulturpolitische Reden und Aufsätze. Bd. 2: Kulturwille im deutschen Musikleben. Regensburg: Gustav Bosse 1936, 26-41.
  • Vom Neubau deutscher musikalischer Kultur (Rede vom 16. Februar 1934). – In: Presseamt der Reichsmusikkammer (Hrsg.), Kultur, Wirtschaft, Recht- und die Zukunft des deutschen Musiklebens. Berlin: Parrhysius, 204–240.
  • Rede zur Feier des 50-jährigen Bestehens des Hamburger Lehrer-Gesangvereins. – In: Zeitschrift für Musik 1936, 103, 1457.
  • Die Musik im dritten Reich. Kulturpolitische Reden und Aufsätze, 1936
  • Wesen und Aufgabe der Reichsmusikkammer. – In: Hinkel, Hans, Handbuch der Reichskulturkammer. Berlin: Dt. Verl. f. Politik u. Wirtschaft, 1937, 91-94.
  • Deutsche Meister. Reden von Peter Raabe, 1937
  • Über die Werktreue und ihre Grenzen. Ein Vorwort zu einem noch zu schreibenden Buch. – In: Hoffmann, Hans/Rühlmann, Franz (Hgg.), Festschrift Fritz Stein zum 60. Geburtstag. Braunschweig: Litolff 1939, S. 153–160.
  • Um die Unterhaltungsmusik. – In: Die Musik-Woche 1940, 8, 309.
  • Antwort auf die Umfrage: „Wie steht der ernste Musiker zur Unterhaltungsmusik?“ – In: Das Podium der Unterhaltungs-Musik 1942, 241f.
  • Wege zu Weber, 1942
  • Wege zu Liszt, 1943
  • Wege zu Bruckner, 1944

Nachlass und sonstige Archivalien

  • Briefe von P. Raabe befinden sich im Bestand des Leipziger Musikverlages C. F. Peters im Staatsarchiv Leipzig.
  • Im Stadtarchiv Aachen befindet sich ein Teil des Nachlasses von Peter Raabe (Signatur NLS 7), die Personalakte des GMD Prof. Dr. Peter Raabe (Signatur PER 3) und 11 Archiveinheiten zur Peter-Raabe-Stiftung (Signatir Ver 29)

Literatur

  • Raabe, Peter. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1462.
  • Lutz Felbick: Das „hohe Kulturgut deutscher Musik“ und das „Entartete“ – über die Problematik des Kulturorchester-Begriffs, in: Zeitschrift für Kulturmanagement, 2/2015, S. 85–115 online.
  • Von deutscher Tonkunst. Festschrift zu Peter Raabes 70. Geburtstag. Raabe – Morgenroth, Alfred (Hrsg.). Verlag: Peters, Leipzig 1942.
  • Nina Okrassa: Raabe, Karl Ludwig Hermann Peter. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 21, Duncker & Humblot, Berlin 2003, ISBN 3-428-11202-4, S. 54 f. (Digitalisat).
  • Nina Okrassa: Peter Raabe. Dirigent, Musikschriftsteller und Präsident der Reichsmusikkammer (1872–1945), Böhlau Verlag, 2004, ISBN 3-412-09304-1 (Google Books)
  • Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 5365–5406.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Okrassa 2004, S. 12.
  2. Okrassa 2004, S. 86-253 und Alfred Beaujean: 125 Jahre Städtisches Orchester Aachen - ein historischer Rückblick, Aachen 1977.
  3. kurzer Vermerk in Echo der Gegenwart vom 15. November 1927 und ein längerer Artikel Raabes Aus dem Aachener Musikleben - Aufruf zur Gründung einer Vereins zur Pflege neuer Musik in Aachen in: Echo der Gegenwart vom 15. November 1927.
  4. In der Festschrift bleibt 1942 die Aufführung des Standardrepertoires in der Auflistung im Anhang unerwähnt. Vielmehr liegt hier der besondere Fokus auf den unzähligen Aufführungen zeitgenössischer Musik.
  5. Kurzbericht in: Politisches Tageblatt vom 4. März 1923
  6. Okrassa 2004, S. 77-84, 91f. 94.
  7. Morgenroth 1942, S. 9-22; 237-247.
  8. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 5365.
  9. Felbick 2015, S. 97.
  10. Felbick 2015.
  11. Raabe war 1932 zunächst angetan von der Aachener Aufführung von Bergs Wozzeck, 1938 widerrief er diese Auffassung: „Die Atonalität war eine Zeitkrankheit, der sehr begabte Künstler vorübergehend verfallen sind“ (Okrassa 2004, S. 101,308).
  12. Joseph Wulf: Musik im Dritten Reich: Eine Dokumentation. Frankfurt 1989, S. 289.
  13. Siegfried Göllner, Herbert von Karajan, in: Die Stadt Salzburg im Nationalsozialismus. Biografische Recherchen zu NS-belasteten Straßennamen der Stadt Salzburg. (Version 1 – 18. 1. 2021.), S. 6
  14. Okrassa 2004, S. 392. Sie beruft sich bei dieser Einschätzung auf Raabes Äußerung zu Paul Pella, denn dieser sei nach Raabes Auffassung angeblich ein „rücksichtslos sich vordrängelnde[r] Judenbengel“ gewesen.
  15. a b Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 5366.
  16. a b Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 470.
  17. Lutz Felbick: Das „hohe Kulturgut deutscher Musik“ und das „Entartete“ – über die Problematik des Kulturorchester-Begriffs. In: Zeitschrift für Kulturmanagement, 2/2015, S. 29–59.
  18. Joseph Wulf, Musik im dritten Reich: eine Dokumentation, Frankfurt 1983, vgl. S. 125 u. 131
  19. Nina Okrassa: Peter Raabe. Dirigent, Musikschriftsteller und Präsident der Reichsmusikkammer (1872–1945). Böhlau Verlag, 2004, S. 273.
  20. s. Nina Okrassa: Peter Raabe. Dirigent, Musikschriftsteller und Präsident der Reichsmusikkammer (1872–1945). Böhlau Verlag, 2004, S. 375ff.
  21. Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 5389.
  22. Raabe am 15.4.1939 an Goebbels (zit. nach Okrassa 2004, S. 328).
  23. Raabe 1936, S. 1458.
  24. Okrassa 2004, S. 353.
  25. Raabe 1942, S. 241f.
  26. Zitatnachweise und Texte vgl. Felbick 2015, S. 101f.
  27. Zitat Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945, CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 5398.
  28. Zitat bei Fred K. Prieberg: Handbuch Deutsche Musiker 1933–1945. CD-Rom-Lexikon, Kiel 2004, S. 5398, Quelle: Die Musik XXXIII/6, März 1941, S. 189 f.
  29. http://www.polunbi.de/bibliothek/1946-nslit-r.html
  30. a b c d Reichshandbuch 1931
  31. GoogleBooks

Auf dieser Seite verwendete Medien

Reichsmusikkammer1001.jpg
Berufsverbot der de:Reichsmusikkammer für den Berliner Musiker Dr. Werner Liebenthal, unterzeichnet von Dr. de:Peter Raabe, 9. August 1935
Peter Raabe Signatur 1938.jpg
Peter Raabe Signatur 1938
Peter Raabe (1872-1945).jpg
Deutscher Dirigent und Musikwissenschaftler Peter Raabe