Peter Müller (Skirennfahrer)

Peter Müller
Peter Müller 1988
Peter Müller 1988
NationSchweiz Schweiz
Geburtstag6. Oktober 1957 (65 Jahre)
GeburtsortAdliswil, Schweiz
Grösse184 cm
Gewicht84 kg
Karriere
DisziplinAbfahrt, Super-G, Kombination
Statuszurückgetreten
Karriereende1992
Medaillenspiegel
Olympische Spiele0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
SilberSarajevo 1984Abfahrt
SilberCalgary 1988Abfahrt
 Alpine Skiweltmeisterschaften
SilberValtellina 1985Abfahrt
GoldCrans-Montana 1987Abfahrt
SilberVail 1989Abfahrt
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege24
 Gesamtweltcup4. (1981/82, 1984/85,
1985/86)
 Abfahrtsweltcup1. (1978/79, 1979/80)
 Super-G-Weltcup5. (1985/86)
 Riesenslalomweltcup15. (1982/83)
 Kombinationsweltcup3. (1980/81, 1984/85)
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Abfahrt19148
 Super-G201
 Kombination322
 

Peter Müller (* 6. Oktober 1957 in Adliswil) ist ein ehemaliger Schweizer Skirennfahrer.

Karriere

Müller gewann 1975 mit 18 Jahren zum ersten Mal eine Europacup-Abfahrt. 1977 gab er bei der Abfahrt in Kitzbühel sein Debüt im Weltcup. Am 1. Februar 1979 gewann er zum ersten Mal eine Weltcup-Abfahrt. Er gehörte anschliessend während mehr als einem Jahrzehnt zur Weltspitze in dieser Disziplin. In den Jahren 1979 und 1980 gewann er jeweils den Abfahrtsweltcup. Das Vorurteil, nur auf Strecken gewinnen zu können, die auf seine Fähigkeiten als Gleiter zugeschnitten seien, konnte er spätestens mit dem Sieg am Lauberhorn in Wengen 1980 widerlegen.[1] In der Saison 1980/81 brachte ihn der Sturz in der Lauberhorn-Abfahrt am 24. Januar 1981 um die Chance, die kleine Kristallkugel in seiner Paradedisziplin zu verteidigen. In der Saison 1981/82 hatte er im Abfahrtsweltscup zwar ebenso wie Steve Podborski drei Siege und 115 Punkte erreicht, wurde aber aufgrund der Streichresultate Zweiter.

An den Olympischen Spielen 1984 in Sarajevo gewann Peter Müller die Silbermedaille hinter Bill Johnson. Auch bei den Weltmeisterschaften 1985 wurde er Zweiter, hinter seinem Landsmann Pirmin Zurbriggen, mit dem er in den folgenden Jahren ein Duell auf höchstem Niveau austrug. Müller, dem man bereits den Titel eines «ewigen Zweiten» anhing, triumphierte an der Heim-WM in Crans-Montana in dessen Heimatkanton über seinen Konkurrenten und wurde Weltmeister in der Abfahrt. Es war dies der Höhepunkt seiner Karriere. Ein Jahr später an den Olympischen Spielen 1988 in Calgary unterlag er Zurbriggen und holte sich genauso die Silbermedaille wie an den Weltmeisterschaften 1989 in Vail. Müller schaffte es dabei, an fünf aufeinanderfolgenden Grossanlässen jeweils eine Medaille in seiner Paradedisziplin zu gewinnen.

Beim Training zur Abfahrt auf der Saslong in Gröden stürzte Peter Müller am 13. Dezember 1989 und verletzte sich schwer am Knie (Riss von Innen- und Kreuzband sowie beider Menisken).[2] Er kam zwar noch einmal zurück und fuhr zwei weitere Saisons im Weltcup, konnte jedoch nicht mehr an seine früheren Leistungen anschliessen. Am Ende der Saison 1991/92 gab er schliesslich seinen Rücktritt bekannt.

Müller gewann in seiner Laufbahn 24 Weltcuprennen. Mit 19 Siegen in der Abfahrt ist er hinter Franz Klammer (25 Abfahrtssiege) der zweiterfolgreichste Abfahrer der Geschichte. 1982 gewann er den ersten Super-G, der als Weltcupwettbewerb ausgetragen wurde.

Im Jahr 1999 war Peter Müller während vier Monaten Abfahrtstrainer der Schweizer Frauennationalmannschaft. Er ist heute aktiver OL-Läufer und gehört in der Schweiz zu den Besten seiner Altersklasse. Er betrieb eine Immobilienfirma, die um 2006 zahlungsunfähig wurde.[3] 2020 eröffnete er ein Sportgeschäft in Einsiedeln.[4]

Erfolge

Olympische Spiele

Weltmeisterschaften

Weltcupwertungen

Peter Müller gewann zweimal die Disziplinenwertung in der Abfahrt.

SaisonGesamtAbfahrtSuper-GRiesenslalomKombination
PlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunktePlatzPunkte
1976/7724.3721.516.17
1977/7836.1318.13
1978/7915.721.10939.2
1979/809.871.96
1980/815.1403.953.45
1981/824.1322.11513.17
1982/837.1257.7115.277.27
1983/8424.6614.4230.911.15
1984/854.1562.10546.43.52
1985/864.2042.1155.406.49
1986/879.902.105
1987/889.1095.9019.99.10
1988/8912.1006.7918.68.15
1989/90107.133.1
1990/9163.1023.10
1991/9281.7027.70

Weltcupsiege

Insgesamt hat Peter Müller 24 Weltcuprennen gewonnen (19 Abfahrten, 2 Super-G, 3 Kombinationen). Dazu kommen 16 zweite Plätze und 11 dritte Plätze.

Abfahrt

DatumOrtLand
1. Februar 1979Villars-sur-OllonSchweiz
16. Dezember 1979GrödenItalien
6. Januar 1980Pra-LoupFrankreich
19. Januar 1980WengenSchweiz
14. Dezember 1980GrödenItalien
27. Februar 1982WhistlerKanada
5. März 1982AspenUSA
6. März 1982AspenUSA
9. März 1985AspenUSA
16. März 1985PanoramaKanada
8. Februar 1986MorzineFrankreich
21. Februar 1986ÅreSchweden
8. März 1986AspenUSA
15. August 1986Las LeñasArgentinien
28. Februar 1987FuranoJapan
14. März 1987CalgaryKanada
16. Januar 1988Bad KleinkirchheimÖsterreich
12. März 1988Beaver CreekUSA
9. Dezember 1988GrödenItalien

Super-G

DatumOrtLand
12. Dezember 1982Val-d’IsèreFrankreich
3. Februar 1986Crans-MontanaSchweiz

Kombination

DatumOrtLand
14. Dezember 1980Madonna di CampiglioItalien
27. Januar 1985Garmisch-PartenkirchenDeutschland
3. Februar 1986Crans-MontanaSchweiz

Weblinks

Commons: Peter Müller – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Rücktritt von Peter Müller. In: SRF. 18. April 1992 (mit Video; 6:01 min).
  2. Als wennst auf Beton landest. In: Der Spiegel. 24. Dezember 1989.
  3. In: SonntagsBlick. 2. April 2006.
  4. Ski-Idol Peter Müller eröffnet Sportladen in Einsiedeln. Neuanfang mit 62! In: Blick.ch. 13. Juni 2020.

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