Peter Klotzbach
Peter Klotzbach (* 17. Oktober 1875 in Barmen; † 25. Juli 1947 in Wuppertal) war ein deutscher Architekt und Architekturlehrer. Er gilt als Vertreter des Heimatschutzstils und entwarf auch zahlreiche Schul- und Verwaltungsgebäude sowie etliche Denkmäler. Soweit seine Bauten erhalten sind, stehen sie zumeist – im Ganzen oder in Teilen – unter Denkmalschutz.[1][2][3]
Leben
Peter Klotzbach war nach seiner praktischen Ausbildung bei einem Architekten in Barmen und dem anschließenden Besuch der Baugewerkschule in Idstein zunächst als Mitarbeiter in verschiedenen Architekturbüros tätig. Von 1900 bis 1915 arbeitete er als Lehrer an der Kunstgewerbeschule Barmen, ab 1909 fungierte er parallel zu seiner Lehrtätigkeit als Bauberater für den Landkreis Opladen, später auch für die Landkreise Gummersbach, Lennep, Mettmann und Waldbröl.[4] 1913 wurde er zum Professor ernannt.[2]
Klotzbach nahm als Soldat am Ersten Weltkrieg teil.[2] Nach dem Krieg war er freiberuflich in Barmen tätig, Ende der 1920er Jahre in Sozietät oder Bürogemeinschaft mit dem Architekten Paul Fliether.
Peter Klotzbach war Mitglied im Deutschen Werkbund (DWB)[5], im Bund Deutscher Architekten (BDA)[6] und im Bergischen Architekten- und Ingenieurverein Wuppertal.[7] Von 1931 bis 1937 war er Sektionsvorsitzender der Sektion Barmen des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuOeAV).[8]
Werk
Bauten und Entwürfe
- 1902–1903: Realgymnasium Sedanstraße, Realschule Siegesstraße und Volksschulen Eichenstraße und Emilienstraße in Barmen (gemeinsam mit Eugen Rückle, nach Plänen von Carl Winchenbach und Stadtbauinspektor Paul Eduard Freygang)[2]
- 1903: Landhaus Dr. Spitzer, Barmen-Tölleturm[9]
- 1909: Wohnhaus Mühlstroh in Opladen, Altstadtstraße 36
- 1911: Aufstockung des Kirchturms der evangelischen Kirche in Bergisch Neukirchen mit verschieferter Haube
- 1911–1913: Realgymnasium in Opladen, Im Hederichsfeld 19 (1927–1928 erweitert)
- 1912: Siedlung Ruhlach in Opladen[10]
- Realschule in Fulda
- 1914: katholische Volksschule, heute Felix-Metzmacher-Schule, in Immigrath[11]
- um 1914: Landratsamt in Leverkusen[12]
- 1914–1915: Helmholtz-Oberrealschule in Hilden, Gerresheimer Straße 20
- 1915: „Römersches Waldhaus“ in Opladen, in der Grünanlage Wupperinsel[13]
- 1918–1920: Landwirtschaftliche Winterschule in Lennep
- 1919–1920: Landwirtschaftliche Winterschule in Opladen, Düsseldorfer Straße 153–157[14]
- 1920: Freiherr-vom-Stein-Brunnen in Opladen[15]
- 1921–1922: Kapelle auf dem Marienberg in Neviges
- 1922: Ehrentafel für die im Ersten Weltkrieg gefallenen Schüler des Gymnasiums Barmen, Bleicherstraße[2]
- 1923: Schwarz-Weiß-Denkmal in Barmen (nach Entwurf des Architekten Fischer)[16]
- 1924: Wohnbebauung für höhere Beamte in Opladen, Fürstenbergstraße 20–22[17]
- 1925–1926: Ehrentafel für die Gefallenen der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Wichlinghausen in Barmen[18]
- 1925–1926: Gedächtnishalle in der Friedhofskapelle an der Hugostraße in Barmen[2]
- 1926: Johannes-Langermann-Denkmal in den Barmer Anlagen[19]
- 1927–1928: architektonische Gestaltung des Gefallenen-Ehrenmals in Kronenberg[2]
- 1927–1929: Verwaltungsgebäude der Industrie- und Handelskammer in Elberfeld, Islandufer (an der Alexanderbrücke; gemeinsam mit Paul Fliether)[20]
- 1929: Kriegerdenkmal in Langerfeld (gemeinsam mit Paul Fliether)[21]
- 1929: Rot-Kreuz-Haus in Opladen
- 1930: Entwurf eines Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Wülfrath[2]
- 1931: Denkmal für die verdienstvollen Männer des Nordstädter Bürgervereins in Wuppertal-Barmen[22]
- 1936–1937: Gartenstadt Schellenbeck in Wuppertal
- 1938–1939: Gebäude für das Luftbekleidungsamt „Lenkwerk“ in Bielefeld, Am Stadtholz 24–26 (später genannt Richmond-Kaserne)
- 1939: Rathaus in Wiehl
- Lyzeum in Uerdingen
- Kommunalfriedhof in Opladen
- Siedlung Hallendorf
- Villa Weskott in Opladen, Fürstenbergstraße 1
Schriften
- Die schöne Haustüre am Niederrhein und im Bergischen Land. A. Schöpp, Elberfeld 1925 (Digitalisat)
Einzelnachweise
- ↑ Herbert Paffrath: Professor Peter Klotzbach. Ein bergischer Baumeister. In: Land an Rhein und Wupper, Heimatkalender 1963, S. 64–70.
- ↑ a b c d e f g h Ruth Meyer-Kahrweg: Denkmäler, Brunnen und Plastiken in Wuppertal. Biographien der beteiligten Künstler. Wuppertal 1991, S. 78 f. (= Beiträge zur Denkmal- und Stadtbildpflege des Wuppertals, Band 2.)
- ↑ Ruth Meyer-Kahrweg: Architekten, Bauingenieure, Baumeister, Bauträger und ihre Bauten im Wuppertal. Pies, Wuppertal 2003, ISBN 3-928441-52-3.
- ↑ Axel Kirchhoff: Der Architekt Heinrich Plange (1857–1942). Ein Baumeister des Unternehmertums in der bergischen Region. Dissertation, Bergische Universität Wuppertal, Wuppertal 2004, S. 118 f. (online ( des vom 9. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. als PDF; 64,7 MB)
- ↑ Mitgliederverzeichnis im Jahrbuch des Deutschen Werkbunds 1914
- ↑ Adressbuch Barmen 1913
- ↑ Mitgliederverzeichnis im Jahrbuch des Verbandes Deutscher Architekten- und Ingenieur-Vereine 1931
- ↑ Festschrift 110 Jahre Sektion Barmen 1896 bis 2006. In: Alpenverein Bibliothek. Abgerufen am 25. Juni 2022.
- ↑ Erich Haenel / Heinrich Tscharmann (Hrsg.): Das Einzelwohnhaus der Neuzeit. Bd. 1, J. J. Weber, Leipzig 1909, S. 61f. [mit Abb.].
- ↑ Liebeserklärung an die Ruhlach, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Metzmacher: Namen und Gebäude(teile) erhalten, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Landratsamt, heute Stadtarchiv, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Geschichte des Waldhause., abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Landwirtschaftliche Winterschule Opladen (heute: Chemisches Untersuchungsamt), abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Stein – seine Denkmäler, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Altes bewahren, Neues entdecken., abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Gemeinnütziger Bauverein Opladen eG, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Ehrentafel für die Gefallenen der lutherischen Gemeinde Wichlinghausen, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Johannes-Langermann-Denkmal, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Christoph Heuter: Das Polizeipräsidium in Wuppertal. Ein Bau der 1930er Jahre. In: Geschichte im Wuppertal, Band 9 (2000), S. 88–103, hier S. 98 f. (Aufsatz online als PDF-Dokument mit 2,7 MB)
- ↑ Kriegerdenkmal in Langerfeld, abgerufen am 12. August 2013
- ↑ Denkmal für die verdienstvollen Männer des Nordstädter Bürgervereins, abgerufen am 12. August 2013
Weblinks
- Marco Kieser: Zettelkasten: Architekten im 20. Jahrhundert., abgerufen am 12. August 2013
Personendaten | |
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NAME | Klotzbach, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt und Fachschullehrer, Vertreter der Heimatschutzarchitektur |
GEBURTSDATUM | 17. Oktober 1875 |
GEBURTSORT | Barmen |
STERBEDATUM | 25. Juli 1947 |
STERBEORT | Wuppertal |
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Autor/Urheber: R.R.Hirsch LEV, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Baudenkmal: Leverkusen-Opladen, Villa Mühlstroh Altstadtstrasse 36.