Peter Johannes Schulz

Peter Johannes Schulz (* 1958) ist ein Schweizer Kommunikationstheoretiker.

Werdegang

Peter J. Schulz erhielt 1993 sein Doktorat von der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt und wurde 1998 ebendort mit einer Arbeit über Freundschaft und Selbstliebe habilitiert.[1] Er ist Ordinarius für Kommunikationswissenschaften an der Universität Lugano.[2] 2011–2018 war er Mitglied des Forschungsrats im Schweizerischen Nationalfonds.[3] Seit 2017 ist er Honorarprofessor an der National University in der australischen Hauptstadt Canberra.[4] Er tritt als Redner auf; an der Universität Münster war er zum Abschluss einer Ringvorlesung im Jahr 2019 eingeladen, zum Thema "Vertrauen und Kommunikation" zu sprechen.[5]

Forschungsansatz

Schulz widmet sich dem Bestreben, Forschungserträge aus den Geistes-, Sozial- und Informationstechnologien zusammenzubringen, um wichtige Fragen der Gesundheitskommunikation zu untersuchen. Seine Forschung auf dem Gebiet der Gesundheitskommunikation konzentriert sich auf Gesundheitskompetenz und -ermächtigung (empowerment), Kommunikation zwischen Arzt und Patient sowie Medieneffekte im Gesundheitsbereich. Auswirkungen der Internetnutzung auf die Gesundheit von Jugendlichen (Cyber-Mobbing) ist ein besonders aktuelles Thema.

Publikationen

Er hat mehr als 170 Artikel zur Gesundheitskommunikation in Peer-Review-Publikationen veröffentlicht. Zusammen mit Paul Cobley, London, ist er Herausgeber der Reihe Handbooks of Communication Science.[6]

Plagiatsvorwürfe

Mehrere Publikationen von Schulz wurden von der Redaktion wissenschaftlicher Zeitschriften aufgrund von Plagiat zurückgezogen. Darunter war ein Aufsatz in Argumentation von 2008.[7] Die Homepage Retraction Watch hat 2018 darüber berichtet, dass eine Gruppe von amerikanischen Universitätsstudenten mehrere Plagiate in einem Schulz Aufsatz gefunden hat: Unter anderen hat der Kommunikationswissenschaftler Papst Johannes Paul II. plagiiert.[8]

Der Eintrag über den Luganer Kommunikationstheoretiker in der Retraction Watch Datenbank verweist auf 14 bestätigte Plagiatsvorkommnisse; unbelegte Fremdtextübernahme kommt seit dem Jahr 2001 immer wieder in seinen Publikationen vor.[9]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Schulz, Peter: Freundschaft und Selbstliebe bei Platon und Aristoteles: Semantische Studien zur Subjektivität und Intersubjektivität (= Praktische Philosophie. Band 64). Alber, Freiburg 2000, ISBN 3-495-47985-6.
  2. Schulz, Peter Johannes. Abgerufen am 9. April 2021 (englisch).
  3. Drei neue SNF-Forschungsrätinnen - SNF. Abgerufen am 9. April 2021.
  4. Director (Research Services Division): Professor Peter J. Schulz. Abgerufen am 9. April 2021 (amerikanisches Englisch).
  5. Professor Peter J. Schulz der Universität Lugano beendet mit seinem Vortrag über Gesundheitskompetenz die 3. Ringvorlesung des Graduiertenkollegs. In: Universität Münster. Abgerufen am 26. Januar 2021.
  6. Handbooks of Communication Science [HoCS]. In: De Gruyter Verlag. Abgerufen am 26. Januar 2021 (englisch).
  7. Peter J. Schulz: RETRACTED ARTICLE: Comments on ‘Strategic Manoeuvring with the Intention of the Legislator in the Justification of Judicial Decisions’. In: Argumentation. Band 22, Nr. 3, August 2008, ISSN 0920-427X, S. 355–357, doi:10.1007/s10503-008-9092-0 (Online [abgerufen am 26. Januar 2021]).
  8. Justin Weinberg: Peter J. Schulz Plagiarizes Again - And is Caught by Philosophy Prof.’s Class. In: dailynous.com. 15. Januar 2018, abgerufen am 26. Januar 2021 (englisch).
  9. Eintrag über Peter J. Schulz. In: Retraction Watch Database. Abgerufen am 27. Januar 2021 (englisch).