Peter Graf (Maler)
Peter Graf (* 4. Juni 1937 in Crimmitschau) ist ein deutscher Maler und Grafiker.
Leben
Nach dem Tod seines Vaters zog Graf 1952 mit Mutter und Bruder nach Dresden. Er besuchte die Kurse für Malerei von Jürgen Böttcher an der Volkshochschule und lernte u. a. seine Christian Hempel, Peter Herrmann, Agathe Böttcher, Ralf Winkler (A.R. Penck), Peter Makolies, und Winfried Dierske kennenlernte. „Die Künstler um diesen Freundeskreis (eine Art Dresdner „Fauves“) hatten sich … in einem Hinterhaus an der Hechtstraße ein eigene Galerie geschaffen, die, obgleich von geringerer Publizität, mit der Galerie Kühl und dem Leonhardi-Museum … wetteiferte.“[1] Graf war Mitglied der Künstlergruppe Erste Phalanx Nedserd. 1956 wurde Graf auf die Kunsthochschule Berlin-Weißensee aufgenommen, wurde jedoch nach einem Jahr bereits wieder exmatrikuliert (wie auch sein Freund Georg Baselitz, der sein Studium in West-Berlin fortsetzte).
Ab 1957 lebte Peter Graf wieder in Dresden, wo er seinen Lebensunterhalt durch Arbeit als Transportarbeiter, LKW-Fahrer, Lagerist und Gabelstaplerfahrer sicherte und nach Feierabend malte. Dadurch gelang es ihm, künstlerisch von der Gängelung durch das DDR-Regime unabhängig zu bleiben. Peter Graf wurde zu einem Geheimtipp in Künstler- und Intellektuellenkreisen der DDR. 1961 wurde die Öffentlichkeit das erste Mal auf Graf aufmerksam, als der an der wesentlich von Fritz Cremer initiierten Ausstellung Junge Künstler/Malerei in der Akademie der Künste der DDR teilnahm. Böttcher porträtierte ihn 1961 in seinem verbotenen Kurzdokumentarfilm Drei von vielen. 1971 gehörte er zu den Gründern der Gruppe Lücke, die „Publikum und Funktionäre mit wilden Gesten, infernalischen Auftritten, aber auch subtilen innerkünstlerischen Erkundungen“ provozierte.[2] 1976 war er in Karl-Marx-Stadt auf der Ausstellung Jugend und Jugendobjekte im Sozialismus vertreten. Im gleichen Jahr gehörte er mit seinen Dresdner Freunden zu den Unterzeichnern des Offenen Briefes, mit dem zahlreiche Kunstschaffende, Schriftsteller und Schauspieler in der DDR gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann protestierten.
Peter Graf lebte und arbeitete seit 1985 freischaffend als Maler und Grafiker in Dresden. Ab 1996 mit seinem Atelier in Radebeul (Gewerbehof Alte Radebeuler Schuhfabrik), lebt er seit 2002 mit seiner Frau, der Malerin Karen Graf, und den zwei Söhnen in Radebeul.[3]
Ehrungen
- 1999: Bautzener Kunstpreis
- 2000: Egmont-Schaefer-Preis für Zeichnungen
- 2001: Hans-Theo-Richter-Preis der Sächsischen Akademie der Künste
- 2007: Kunstpreis der Großen Kreisstadt Radebeul
Literatur
- Graf, Peter. In: Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler der DDR. Verlag Neues Leben, Berlin, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 274.
Weblinks
- Werke von Peter Graf in der Werkdatenbank bildende Kunst Sachsen
- Bildergalerie Peter Graf bei der Agentur Eurodiva
- Hans-Theo-Richter-Preis für Peter Graf
- Suche nach Peter Graf (Maler). In: Deutsche Digitale Bibliothek
- Literatur von und über Peter Graf im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Einzelnachweise
- ↑ Lothar Lang: Malerei und Graphik in der DDR. Verlag Philipp Reclam jun. Leipzig, 1983; S. 229/230
- ↑ GENIALE DILLETANTEN - Subkultur der 1980er. 21. Mai 2022, abgerufen am 28. September 2023 (deutsch).
- ↑ Kunstpreisverleihung der Großen Kreisstadt Radebeul 2007
Personendaten | |
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NAME | Graf, Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 4. Juni 1937 |
GEBURTSORT | Crimmitschau |