Peter Angerer

Peter Angerer
VerbandDeutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Geburtstag14. Juli 1959
GeburtsortHammer
Karriere
VereinSC Hammer
Debüt im Weltcup1980
Weltcupsiege5
Statuszurückgetreten
Karriereende1988
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille2 × Silbermedaille2 × Bronzemedaille
WM-Medaillen0 × Goldmedaille2 × Silbermedaille3 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Bronze1980 Lake PlacidStaffel
Gold1984 Sarajevo20 km (Einzel)
Silber1984 Sarajevo10 km (Sprint)
Bronze1984 SarajevoStaffel
Silber1988 CalgaryStaffel
 Biathlon-Weltmeisterschaften
Silber1981 LahtiStaffel
Silber1983 Antholz10 km (Sprint)
Bronze1983 Antholz20 km (Einzel)
Bronze1985 RuhpoldingStaffel
Bronze1987 Lake PlacidStaffel
Weltcupbilanz
Gesamtweltcup1. (1982/83), 2. (1983/84, 1985/86)
 

Peter Angerer (* 14. Juli 1959 in Hammer, Siegsdorf, Bayern) ist ein ehemaliger deutscher Biathlet.

Bei den Olympischen Winterspielen 1984 holte er im Einzelrennen über 20 km eine von zwei Goldmedaillen für die Bundesrepublik Deutschland. Darüber hinaus gewann er über die 10 km eine Silbermedaille und holte mit der bundesdeutschen Biathlon-Staffel Bronze. Bereits vier Jahre zuvor in Lake Placid hatte er mit der Staffel Bronze geholt. Bei der Schlussfeier war er der Fahnenträger der bundesdeutschen Mannschaft. Vier Jahre später war er bei den Olympischen Winterspiele 1988 in Calgary der Fahnenträger bei der Eröffnungsfeier und gewann noch einmal Silber mit der Staffel. Dazwischen hatte Angerer fünf WM-Medaillen sowie mehrere Weltcuperfolge errungen. Außerdem war er 1983 Gewinner des Biathlongesamtweltcups und bekam 1984 einen Bambi.

Bei den Deutschen Meisterschaften im Biathlon 1986 in Friedenweiler hatte sich Angerer in Führung liegend fünf Fehlschüsse geleistet und war so auf den dritten Platz zurückgefallen.[1] Im selben Jahr wurde Angerer nach den Biathlon-Weltmeisterschaften in Oslo positiv auf Methyltestosteron getestet und bis zum 31. Januar 1987 wegen des Dopingvergehens gesperrt.[2] Die bei der WM gewonnene Silbermedaille über 10 Kilometer wurde ihm ebenso aberkannt wie der deutschen Staffel die Bronzemedaille. Der Deutsche Ski-Verband gab dem Mannschaftsarzt die Schuld für das Dopingvergehen, mit Franz Wudy war bei einem weiteren bundesdeutschen Biathleten bei der WM ein verbotener Stoff festgestellt worden. Der Biathlon-Weltverband erkannte an, dass Angerer und Wudy „nicht wissentlich“ handelten.[3] Im Februar 1993 sprach sich Angerer für eine Freigabe von Dopingmitteln aus. Bei freier Zugänglichkeit würden sie bei Chancengleichheit wieder überflüssig werden, lautete seine Begründung.[4]

Heute betreibt Angerer eine Langlaufschule in Ruhpolding.

Einzelnachweise

  1. Moritz von Groddeck: Fünf Fehlschüsse - da fiel Angerer auf Platz drei zurück. Hamburger Abendblatt, 7. Februar 1986, abgerufen am 12. Oktober 2015.
  2. Andreas Singler, Gerhard Treutlein: Doping im Spitzensport. Sportwissenschaftliche Analysen zur nationalen und internationalen Leistungsentwicklung. Aachen 2007, ISBN 978-3-89899-192-6, S. 292/293
  3. Peter Angerer gedopt. In: Hamburger Abendblatt. 29. August 1986, abgerufen am 7. Mai 2022.
  4. Freigabe gefordert. In: Hamburger Abendblatt. 18. Februar 1993, abgerufen am 30. März 2023.

Weblinks

Commons: Peter Angerer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here pertains to the 2016 Olympics in Rio de Janeiro.
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Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
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National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
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Die Olympiaflagge der gesamtdeutschen Mannschaft von 1960 und 1964, sowie beider deutschen Mannschaften 1968.
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